Solarpanel hinter Fenster?

  • Hallo ,



    ich habe vor mir ein kleines Backup für die Stromversorgung zuzulegen.Geplant ist eine 12Volt Inselanlage zum laden von Werkzeugakkus,Notbeleuchtung und Kleinstromverbrauchern.


    Das ganze basierend auf einem 30 oder eher 50Watt Solarpanel (evtl.Ausbaubar).
    Jetzt zu meiner Frage :Da ich in einem Denkmalschutzhaus wohne, ist eine Dachanbringung nicht möglich.Bleibt also nur eine Fensterversion .Wenn ich ein Panel hinter einem Fenster montiere bekomme ich dann trotzdem eine Ladespannung oder ist das komplett suboptimal ?


    Danke vorab.


    Gruß Dominik

  • Hallo Ziu,


    Schaue doch mal da rein: www.offgridsystems.ch Nicht ganz billig, aber im Preis doch angemessen! ich liebäugele schon lange mit dem aufrollbaren Solarpanel, dass man sogar hinter dem Fenster mit Saugnäpfen aufhängen kann. Damit kann man sogar Netbooks, kleine Kühlschränke usw. aufladen. Da hat es ganz sicher etwas für Dich dabei!:face_with_rolling_eyes:


    Schönen Gruss aus dem sehr kalten Kanton Zürich,


    Dani

  • Hallo Dani051,


    Danke dir für den Tip.Wenn ich etwas für mobilen Einsatz suchen würde ,wäre das sicher eine Möglichkeit .
    Allerdings war meine Frage haupsächlich darauf bezogen ob ein handelsübliches Solarpanel (ohne größeren Leistungsverlust ) hinter einer Glasscheibe betrieben werden kann.
    Es gibt einige Angebote von monokristallinen Panelen ,die bei 50 Watt(theoretischer Leistung), so bei 60€ liegen.Sicher ist günstig nicht besser aber da dies nur eines von ca.5-10 Projekten ist ...
    Sicher wenn es darauf ankäme unterwegs Strom zu generieren ,sind natürlich diese Folienteile super-nur sage ich mir ,wenn es erst soweit ist ,das ich wandern muß -ist meine Hauptsorge nicht mehr Stromgewinnung.


    Schöne grüße aus den ebenfalls kalten Nordschwarzwaldgefilden ,


    Dominik

  • Hallo Ziu


    Rein vom Gefühl her würde ich sagen das funktioniert. Mehrere Begründungen.
    1. Bei Aufdachphotovoltaig ist die eigentliche Solarzelle auch hinter Glas versteckt.
    2. Meine ich mich zu erinnern, dass Glas für kurzwelliges Licht durchlässig ist nur für Infrarot nicht(siehe Treibhauseffekt) und dass kurzwellige Strahlung energiereicher sind daher wäre es doch logisch und gut wenn die Solarzelle kurzwelliges Licht umwandelt.
    3. Meine ich mich erinnern zu können das mein Nachbar einzelne Batterien mit einem kleinen Solarpanel auf seinem Fensterbrett (innen) aufgeladen hat.


    edit: genau das wollt ich noch schreiben ... schau dich einfach mal um nach den jeweiligen absorptionsspektren ... wenn glas da durchlässig ist wo die solarzelle absorbiert sollte das ein beweis sein das es funktioniert


    Alle Angaben wie immer ohne Gewähr und korrigiert mich bitte wenn ich Blödsinn erzähle.

  • Moderne Isolierglasfenster mit mehreren Scheiben, Edelgasfüllung und Beschichtung haben meist sehr schlechte Transimssionswerte, allein das kann schon mal 50% des Lichtes schlucken.
    Die Reflektion an den zusätzlichen Scheiben ist hoch, Fensterglas hat ja idR keine Antireflexbeschichtung, insbesondere bei senkrechten Flächen macht das viel aus, weil das meist steile Einstarhlwinkel zur Folge hat.
    Schlussendlich sorgen die Fensterleibungen für zusätzliche Verschattung und reduzieren auch noch die Diffuseinstrahlung deutlich.


    Hinter senkrechten Fenstern würde ich von einem Ertrags ausgehen, der im Jahresverlauf ca. 1/5 des Ertrags eines auf dem Süddach montierten Solarpanels beträgt, es kann aber auch noch deutlich weniger sein. Bei einem schrägen Süddachfenster mit alter Verglasung könnte es etwas besser aussehen, vielleicht 1/3.


    Wenn man die Module tatsächlich nicht am Haus anbringen kann (geht das wirklich nicht irgendwo "versteckt"?), kann man sie ja evtl. irgendwo im Garten aufstellen?


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Der Garten geht leider zur Nordseite raus und wird von einer Scheune abgeschirmt :traurig:.
    Habe sowohl Alte als auch Isolierfenster .Schätze mir bleibt nichts außer es auszuprobieren 1/3 von 50Watt ist zwar nicht die Welt aber Langfristig kommt bestimmt noch, das Eine oder Andere, Panel dazu. Zumal die Energie schon reicht zum laden von normalen Akkus .Auf jedenfall Danke für die Info !


    Gruß Dominik

  • Zitat von Ziu;93109

    ... kleines Backup für die Stromversorgung zuzulegen....
    ... in einem Denkmalschutzhaus wohne, ist eine Dachanbringung nicht möglich.Bleibt also nur eine Fensterversion .


    Ich finde deinen Denkansatz fehlerhaft, weil ...


    • Backup ist der Krisenfall
    • Denkmalschutz interesiert dann niemanden mehr


    Das Geld für teure Module innerhäusig (Spezial-/Rollbare-/Hohe Effizienz-Modelle) würde ich mir sparen und das Backup anders konstruieren, z.B.


    • Stromgenerator + Treibststoff (womit bereits ausserordenlich viel Ladekapazität bereitgestellt werden kann)
    • plus bzw. optional Akkus, die in Normalzeiten am Stromnetz per automatischer Ladefunktion vorgehalten werden (logisch, begrenzte Reichweite dieses Backups)


    Jedes Backup verursacht Anschaffungs- und Betriebskosten. Wie bei den anvisierten PV-Zellen auch. Je nach Krisenszenario und geplantem Strombedarf wäre aber ene andere Form des Backups sinnvoller. PV-Zellen halte ich ebenfalls vor, zwei Panele mit zusammen 110 WP, die sind noch mobil zu handhaben, kann ich vom Dach innerhalb 30 Minuten abbauen und auf den Radanhänger oder den Dachträger vom Auto umbauen.


    Hinter dem Fenster ist die Ausbeute m.E. zu gering, als dass die Anschaffungskosten in einer sinnvollen Relation zum Nutzen stehen. Jedoch, siehe Nr. 2 oben, im Krisenfall hängst du solche Module eben doch vor das Fenster. (Und signalisierst damit jedem Passanten, dass da einer wohnt und offenbar wertvolle Elektronik betreibt. :Schlecht:)


    Als ultima ratio halte ich hochwertige (effiziente + leise), kleine, fahrbare Stromgeneratoren, auf die spare ich noch. Deren Abgase sollten mit etwas Planung in jeder Wohnung zu kaschieren sein, d.h. ohne dass Aussenstehende vom Betrieb etwas mitbekommen. Hat man ein Fahrzeug (2-Takt-/4-Takt) kann man im Prinzip mit diesem "Fluchtfahrzeug" alternativ Kleinverbraucher gut aufladen, geeignete Ladegeräte vorausgesetzt, jedoch abseits der Wohnung, in einer Garage oder im Wald oder im Schrebergarten etc. Dann wäre das Gewicht auf die tragbaren Speicher zu legen.


    Die Kostenüberlegung im Verhältnis zum Nutzungprofil bitte ich zu bedenken:


    • wieviel Geld kostet unter welchen Betriebsbedingungen die Kilowattstunde ?
    • auf welchem Wege - zu welchen Kosten - unter welchen Krisenbedingungen - kann ich die Betriebszeit verlängern ?



    Eine weitere Variante habe ich mal unter diesem Thread andiskutiert: Brennstoffzellen für Soldaten - irgendwann billig für zivilen Einsatz ?

  • Zitat von Ziu;93136

    Schätze mir bleibt nichts außer es auszuprobieren 1/3 von 50Watt ist zwar nicht die Welt


    Ich schrieb NICHT 1/3 der Spitzenleistung in W (das wird mehr sein), sondern 1/3 des Ertrags (in kWh/a). Das ist was anderes.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Crusoe
    Mein Denkansatz war folgender :
    Sicherlich interessiert sich bei einem längeren Blackout keiner mehr für den Denkmalschutz aber bis dahin will ich mein System nutzen und Testen .
    Ein Solarpanel kann wohl bis 20-25Jahre (im Optimum ) Strom liefern verbraucht dabei aber keine Recourcen. Klar kann man mit einem Generator mehr Leistung produzieren aber leider eben nur solang,bis der Sprit weg ist (den am dann auch noch aufwändig rotieren muß). Gute Generatoren kosten meines Wissens so ab 600€ aufwärts und dafür reicht meine finanzielle Reichweite nicht aus.Das von mir angedachte System bewegt sich im 250€-Rahmen (inklusive Akku zur Speicherung).
    Im Punkto Sichtbarkeit hast du natürlich Recht -genau desswegen war ja auch die Überlegung ,das Panel hinter das Fenster zu verlegen -im schlimmsten Fall sogar ein Stück weit in den Raum .
    Wenn die Lage noch ein ,zwei Jahre Ruhig bleibt -möglich das ich dann noch einen Generator hole-aber das ist dann für mich schon highend-preppen.
    Aber trotzdem danke für die Denkanstöße!


    Cephalotus
    Okay hab mich da wohl etwas dumm ausgedrückt ...die Gesamtleistung wird meist eh nicht erreicht !



    Gruß Dominik

  • [QUOTE=Crusoe;93138]Ich finde deinen Denkansatz fehlerhaft, weil ...

      kann man im Prinzip mit diesem "Fluchtfahrzeug" alternativ Kleinverbraucher gut aufladen, geeignete Ladegeräte vorausgesetzt, jedoch abseits der Wohnung, in einer Garage oder im Wald oder im Schrebergarten etc. Dann wäre das Gewicht auf die tragbaren Speicher zu legen.





      "In einer Garage" ==> ganz schlechte Idee

  • Hallo Ziu,


    was ganz ordentlich geht ist ein Solarmodul mit Gummisaugern auf ein klappbares Dachfenster zu setzen.


    Ferner gäbe es die Möglichkeit größeren Solarzellen auf dem (Süd- oder Südwest) Balkon auf einem Stuhl zu positioinieren.


    Den kannst Du ggf. (händisch) nachdrehen und erzielst so eine hohe Ausbeute.


    [ATTACH=CONFIG]7483[/ATTACH]


    Dies sind 2 gebrauchte 75 Watt (Siemens) Zellen, die ich einmal günstig mit einem (Speicher) Kompressor Kühlschrank bekommen hatte. Hier in einer kleione Testanordnung mit einer alten Autobatterie um zu sehen, was sie noch an Leistung bringen.



    Wenn nur ein kleiner Teil einer Solarzelle abgesachttet ist, geht die Ausbeute sehr sehr runter .


    Hinter einem Fenster (quasi senkrecht) angebracht gibt auch keine guten Ergebnisse.


    Günstige Batterein bekommst Du oft gebraucht aus Notstromversorgungen oder Alarmanlagen. Dort müssen sie regelmäßig ausgetauscht werden, obwohl sie noch nicht "kaputt" sind. Für "Spielereien / Experimente" die nicht unbedingt lebenswichtig sind, oder wenn sie redundant vorhanden sind, sind die noch sehr gut geeignet (und billig oder ev. sogar kostenlos).


    Gruss,


    Udo (DL 8 WP)


    Edit:


    bevor Du mit größeren Soalarzellen "rummachst", besorg Dir erst mal so ein kleine, damit kannst Du Erfahrung sammeln und die ist praktisch um sie ggf. auch mal im Rucksack mitzunehmen und ggf. ein paar AA Zellen aufzuladen oder zu puffern. Dazu ein mA Meter und eine (ggf gebrauchte) Dryfit Batterie mit so 5 ... 10 Ah .


    [ATTACH=CONFIG]7488[/ATTACH]


    [ATTACH=CONFIG]7489[/ATTACH]


    Damit bist Du erst mal im Geschäft mit Erfahrung sammeln in Sachen Solarzellen und mit der Batterie kannt Du schon einiges an 12 V Geräten betreiben.


    Nochmal Gruss,


    Udo

  • Zitat von hamster;93150

    "In einer Garage" ==> ganz schlechte Idee


    Lieferst du auch eine Begründung ? Oder diskutieren wir ab sofort mit gut/schlecht-Aussagen ? Dafür reicht schon der "Gefällt mir nicht"-Button.

  • Hallo Dominik,


    ja, das geht. Und ja, du hast einen schlechteren Wirkungsgrad. Aber: Versuch macht klug!


    Ich hänge ein Bild an von dem Solarmodul das meine Funkanlage versorgt. Das läuft jetzt so seit über einem Jahr autark, sogar eine 35 Watt Halogenlampe hängt mit dran für die Beleuchtung der Funkbude. Die Ausrichtung ist nach Westen, also alles andere als ideal, trotzdem reicht das um jetzt im Winter jeden Tag mal für ein paar Viertelstunden in den Äther zu lauschen und trotzdem die Batterie auf mindestens 80% Kapazität zu halten. Im Sommer kann ich nach Lust und Laune funken.


    Das Modul habe ich geschenkt bekommen weil es beim montieren beschädigt wurde, eine Ecke angeschlagen, Rahmen verbogen und das komplette Glas in kleine Krümel zersprungen, die aber vom Klebstoff am Platz gehalten werden. Original waren das 175 Watt bei 36 Volt, nachdem ich das Modul passend für das Dachfenster abgelängt und die Leiterbahnen wieder angelötet habe verblieben ungefähr 21 Volt bei theoretisch 4,7 Ampere.


    Das Modul bringt allerdings nur noch ungefähr den halben Nennstrom, was dem zersprungenen Glas, der falschen Ausrichtung, dem Verlust durch die Scheibe des Dachfensters, und (im Sommer) der Hitze unter der Scheibe geschuldet ist.
    Aber nochmal: Es funktioniert grundsätzlich.


    Grüße,
    J.


    [ATTACH=CONFIG]7496[/ATTACH]

  • @Udo
    @J.C.Denton
    Danke für eure Tips und Beschreibungen aus der Praxis :)
    Wird warscheinlich noch ein paar Tage dauern -werde dann berichten wie es gelaufen ist


    Gruß Dominik

  • Hallo zusammen,


    genau so wie J.C. ... das gezeigt hat, habe ich das an einem Dachflächenfenster gemacht. Allerdings von Außen und mit Gummisaugern befestigt.


    J.C., Deine Konstruktion finde ich ausserordentlich gut, insbesondere da Du ein defektes Modul verwendet hast, das nichts kostete !


    Die besagten Gummisauger gibt es in Baumärkten oder sehr interessante und gute habe ich in einem Kaufhaus gefunden, die waren eigentlich als Haltehilfe für alte Leute in der Dusche konzipiert.
    Zwei Sauger mit einer Haltestange kosteten ~ 10 €. Die halten brutal was aus.


    Für kleinere Zellen kann man auch "Handtuchhalter-Sauger" nehmen, die man mit Pattex festklebt. (Mit einem Messer kriegt man die ggf. auch wieder runter. Das hält schon ganz schön.


    Ausserdem möchte ich auf diesen Thread hinweisen, de könnte sicher in diesam Zusammenhang auch interessant sein (?)


    https://www.previval.org/forum…ranlage?p=82053#post82053


    Gruss,


    Udo (DL 8 WP)