Was macht ihr mit euren Eltern?

  • Zitat von Papa Bär;111713

    Das gefällt mir, so habe ich es auch in der Schule gelernt: Jeder gibt nach seinen Möglichkeiten und erhält nach seinen Bedürfnissen... Da gab es doch sogar einen Fachbegriff für diese Einstellung?:peinlich:


    Aber Erwachsen sein heisst, für die Folgen seines Handelns verantwortlich zu sein. Letzendlich auch bis zur bittersten Konsequenz... Sich allerdings selber aus der Verantwortung für Familienmitglieder heraus zu nehmen - auch wenn man eigentlich gar nicht für sie verantwortlich ist - kann einen durchaus in einen schweren seelischen Zwiespalt stürzen. Sich dagegen abblocken zu können ist notwendig - aber zumindest für mich nicht zu schaffen...


    Hallo Papa Bär,


    sorry, ich bin da absolut unemotional. Wer in der Verwandtschaft auf das Thema S&P nicht einsteigen will, wer der Meinung ist, dass Übervater Staat ihn aus jeder Situation retten wird, der darf das tun. Als Lateiner habe ich es schon immer mit dem Sprichwort do ut des - Gib, damit dir gegeben wird, gehalten. Wenn jemand nicht geben will und S&P für ein Hirngespinst hält, ist das seine legitime Meinung. Er wird mir (verwandt oder nicht), dann auch meine legitime Meinung zugestehen müssen, für die mich kein schlechtes Gewissen plagt.



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Waldschrat;111715

    Er wird mir (verwandt oder nicht), dann auch meine legitime Meinung zugestehen müssen, für die mich kein schlechtes Gewissen plagt.


    Das ist es Matthias. Da möchten wir alle hin, aber was das anbelangt sind wir Weicheier und um diese Einstellung beneiden dich sicher viele.

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Nur mal zu meinem Verständniss:
    Jemand würde es tatsächlich fertigbringen, seine Eltern von der Türschwelle zu jagen? Nach dem Motto "Schleicht euch, ihr habt doch lange genug Zeit gehabt, euch vorzubereiten"?

  • Viele sicher nicht. Da spielen auch viele Gefühle aus der Kindheit mit. Spätestens wenn einer der beiden körperlich schlecht dran ist, überlegt man es sich doch noch einmal; und sei es nur aus reiner Nächstenliebe.


    - - - AKTUALISIERT - - -

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Zitat von Papa Bär;111717

    Nur mal zu meinem Verständniss:
    Jemand würde es tatsächlich fertigbringen, seine Eltern von der Türschwelle zu jagen? Nach dem Motto "Schleicht euch, ihr habt doch lange genug Zeit gehabt, euch vorzubereiten"?


    Hallo Papa Bär,


    bei meinen Eltern und Schwiegereltern stellt sich die Frage nicht, da extrem praktisch veranlagte Leute. Als ich meine damalige Freundin und heutige Frau kennen lernte und bei meinen Schwiegerleuten in spe mal das Thema S&P ansprach, hat mich mein Schwiegervater in seinen Keller geführt .....


    Bei anderen nahen Verwandten durchaus ja. Ich würde sie in schlechten Zeiten zum Teufel jagen, weil sie mich vorher in guten Zeiten mit meiner Einladung zum Mitmachen zum Teufel gejagt haben.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Nun, das ganze S&P ist ja zum Großteil eine Abfolge von "Was wäre wenn`s", also was, wenn sich die Frage doch stellen würde?


    Für uns ganz besonders bitter, denn wir wohnen in einem Mehr-Generationen-Haus.
    Das bedeutet also, ich lasse nicht nicht nur die Eltern verhungern, sondern ich esse ihnen auch noch was vor - während sie verhungern - und sehe ihnen beim Verhungern zu und sorge dafür, dass auch meine Kinder Oma Und Opa beim Verhungern zuschauen...
    Also ganz ehrlich: Wenn es mit mir soweit sein sollte, dass ich sowas kaltblütig fertigbrächte... Dann heisst die Lösung dieses Problems (welches ich dann mit mir selber habe) sieben sechs zwo Millimeter full metal...

  • @ PapaBär: Ich glaube die Frage muss man aus einem anderen Blickwinkel betrachten. In Deiner Situation... Tja, da musst (!?) Du wohl, freiwillig oder nicht, für ein Paar Leute mitpreppen um diese Situationen zu vermeiden, die Du oben beschrieben hast. Logisch, dass man niemanden vor die Tür setzt der quasi zu einem gehört nur weil der nicht im "Survival" aktiv ist.


    Aber was ist vielleicht mit - um nur Beispiele zu nennen - dem Onkel der immer schlecht über einen redet und einem ständig Schwierigkeiten bereitet. Ja er ist ein Verwandter. Sich für diesen selbst gefährden? Sicher nicht.
    Der Vater der mit einer anderen Frau als der Mutter durchgebrannt ist und nun in einer anderen Stadt lebt und körperlich "schwach" ist. Diesen unter Gefahr in einer Krisensituation versuchen mit allen Mitteln 300 Km hin- und her zu evakuieren und dabei die eigenen Kinder oder andere Gefährten alleine lassen oder gefährden? Sicher nicht.


    Die 80 Jährige Oma, die immer zu einem gehalten hat, sich über jeden Besuch gefreut hat, die gerne Streitereien in der Kindheit mit den Eltern geschlichtet hat und immer einen leckeren Kuchen gebacken hat und jetzt aber nur noch Haut und Knochen ist, alleine nichts mehr leisten kann, keinen Beitrag für die "S&P-Gemeinschaft" leisten kann und vielleicht nicht mal mehr lange leben wird? Dieser unter Gefahr für einen selbst helfen? JA, ABSOLUT. IMMER.

  • Nun, da die "ungeliebte" Verwandschaft weit entfernt wohnt, würden sie sicherlich nicht ausgerechnet zu mir kommen... Aber mein Grundsatz ist (schon immer) und bleibt, wer meiner Hilfe bedarf, wird sie auch erhalten. Vielleicht (Bestimmt!) nicht in allen Fällen ganz uneigennützig, aber geholfen wird...

  • Zitat von Mark Wilkins;111723

    ...
    Die 80 Jährige Oma, die immer zu einem gehalten hat, sich über jeden Besuch gefreut hat, die gerne Streitereien in der Kindheit mit den Eltern geschlichtet hat und immer einen leckeren Kuchen gebacken hat und jetzt aber nur noch Haut und Knochen ist, alleine nichts mehr leisten kann, keinen Beitrag für die "S&P-Gemeinschaft" leisten kann und vielleicht nicht mal mehr lange leben wird? Dieser unter Gefahr für einen selbst helfen? JA, ABSOLUT. IMMER.



    Hallo Mark,


    ich danke Dir ganz herzlich für diesen Beitrag. Genau das meinte ich mit geben und nehmen auf Gegenseitigkeit!


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Die Frage wegen den Eltern oder Verwandschaft wird sich in einer Krise immer stellen, entscheidungsfaktoren werden sicher sein ob man ein gutes Verhältniss hat, die Distanz zueinander und vor allem was es für eine Krise ist oder wie lang sie dauert. Im Falle von Unwettern oder Natürlichen Katastrophen könnte ich ein Teil meiner Angehörigen sicher bei mir einquartieren wenn der Kanton in dem ich wohne nicht allzu von dem Ereigniss betroffen wäre. Falls es ein grösseres Ereigniss wäre wo das totale Chaos herschen würde denke ich nicht das ich mich 100 Km zu meine Verwandschaft durchschlagen würde, wenn ich nicht weiss wie es dort aussieht oder was mich auf der "Reise" Erwartet. In dieser Situation würden meine Verwantschaft wohl auch kaum bis zu mir kommen.
    Ich denke man kann sagen das falls es ausartet ein Fahrt mit dem Auto an einer grössere Stadt vorbei schon sehr gefährlich sein kann, auch wenn das Ziel nicht in dieser Stadt liegen sollte. Der Entscheid wen man evakuieren sollte ist sicher immer Situationsbezogen, das andere sind die Vorräte, ich kann schon Vorräte horten, aber den Platz für Vorräte um 10 Personen auf die Dauer zu unterhalten habe ich nicht.
    Wenn jemand heutzutage nur Nahrungsmittel für maximal 3 Tage zuhause hat dann kann ich Ihm erhlich gesagt selber nicht helfen so hart es auch klingt, der Staat wird vermutlich irgendwann schon noch etwas haben, aber das kann wohl eine Woche dauern. Ich will mir nicht ausmalen was passieren würde wenn die Lebensmittelläden unplanmässig 3 bis 5 Tage geschlossen hätten...
    Die heutige Gesellschaft wäre zum grössten Teil absolut nicht auf so ein Szenario vorbereitet, ausser in entlegenen Gebieten oder Bergdörfern, dort gehört eine gute Vorratshaltung absolut noch dazu. Aber in den Zentren haben wohl viele nur noch Gerümpel und Waschmittel im Keller, falls es dann Logistikprobleme im bereich der Lebensmittel gibt dann gute Nacht. Ich persönlich stelle mir jetzt nicht die Frage wem ich in einer grösseren Krise helfen würde, ich würde mich dann entscheiden wenn es soweit wäre, wenn mir zum Beispiel der Nachbar mit etwasem aushelfen kann dann werde ich Ihm ebenfalls mit irgendwas aushelfen. Eines ist sicher, in einer Krise wird man schnell lernen auf wen man zählen kann, planen kann man das erst wenn es mal soweit ist.

  • Zitat

    Die 80 Jährige Oma, die immer zu einem gehalten hat, sich über jeden Besuch gefreut hat, die gerne Streitereien in der Kindheit mit den Eltern geschlichtet hat und immer einen leckeren Kuchen gebacken hat und jetzt aber nur noch Haut und Knochen ist, alleine nichts mehr leisten kann, keinen Beitrag für die "S&P-Gemeinschaft" leisten kann und vielleicht nicht mal mehr lange leben wird? Dieser unter Gefahr für einen selbst helfen? JA, ABSOLUT. IMMER.


    Moin Mark,


    gut gebrüllt, Löwe! :Gut:


    Hervorragender Satz, den ich ohne wenn und aber unterschreibe, das deckt sich zu 100% mit meiner eigenen Einstellung.


    Danke dafür!


    Gruß


    Michel

  • Ist schwer...


    Meine Mutter Ingrid, 78 Jahre alt, ist dement.


    Es ist eine enorme Belastung, jeder einzelne Satz kostet sehr viel Kraft, sehr viel Geduld ist gefragt, und ich muß leider zugeben, ich bin damit oft überfordert.


    Aber ich liebe meine Mutter, es ist für mich selbstverständlich, der alten Dame zu helfen. Das ist leider im Kreis der Familie nicht der Fall, man sieht gerne weg, interessiert sich nur für eine eigene Bequemlichkeit, den eigenen kleinen Vorteil...


    Wie sagt man so schön: "Blut ist dicker als Wasser!" Eine nette Weisheit, aber in unserer Ellbogengesellschaft wohl leider nicht mehr der Fall.


    Gruß



    Michel