Sinnvoller Chemikalienvorrat (Natriumhydroxid, Chlor, Natron, Salzsäure & Co.)

ACHTUNG! Diese Themen und Beiträge behandeln Gesundheitsthemen. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose und ersetzen keine Arztdiagnose! Die Themen und Beiträge werden nach bestem Wissen und Gewissen (vorwiegend von Laien) erstellt. Der Betreiber des Forums kann Fehler, veraltete oder unvollständige Informationen oder womöglich gesundheitsgefährdende Inhalte nicht ausschließen und übernimmt keine Haftung für Folgeschäden, Verletzungen, usw. jeder Art die durch Anwendung der abgebildeten Informationen bei Ihnen oder Dritten womöglich auftreten. Die Nutzung dieser Informationen erfolgt auf eigene Gefahr!
  • Nun, als jemand vom Fach möchte ich mal erwähnen, daß jemand, der mit Chemikalien hantiert und diese in seiner unmittelbaren Umgebung einlagert und anwendet, genau wissen sollte, was er tut. Abgesehen von gesetzlichen Vorgaben, über die ich in dem Sinne, daß es sich hier eh meist um den theoretischen Extremnotfall handelt, andernfalls man als Laie eh die Finger davon lassen sollte.

    Ich bin in der Prävention tätig. Und was mir meine Kollegen aus dem Außendienst da teilweise aus dem gewerblichen Bereich erzählen, da fass ich mir nur an den Kopf.

    Für Gewerbetreibende ist es zum Teil aus Unwissenheit, teils aus Unlust (kostet ja Geld) ihre diversen Chemikalien richtig zu lagern. Häufig genug sind da die "kleinen Krauter" mangels Wissen (auch durch fehlende Beratung, die nur unnötig Geld kostet) oder allgemeiner Unmotivation in Sachen Prävention der Grund hierfür.


    Ich denke, man braucht dann hier in diesem Rahmen dann nicht auch anfangen, allen möglichen Kram an Chemikalien einzulagern, wenn nicht die sichere Lagerung und der sachgerechte Umgang mit diesen gewährleistet wird. Genügend Chemikalien wirken miteinander nun einmal in unschöner Einigkeit. Das kann von einfachen thermischen Reaktionen reichen bis hin zu regelrecht explosiven Reaktionen, die ganze Wohngebäude in ihrer statischen Integrität beeinträchtigen können. Nicht zu vergessen, die Bildung explosiver oder auch nur toxischer Atmosphären im Lagerraum. Da kann unter Umständen ein beliebiges, nicht ex-geschütztes Elektrogerät für heiße Ergebnisse sorgen. Ex-geschützte Geräte sind allerdings häufig klobiger als ihre nicht-ex-geschützten Pendants und vor allem regelmäßig sehr viel teurer, teils unverhältnismäßig. Erst recht für den gelegentlichen Privatgebraucht. Aber will man bei gelegentlicher Nutzung riskieren, eine möglicherweise vorhandene explosionsfähige Atmosphäre zu entzünden?


    Was beim Einlagern von Chemikalien auch unbedingt zu beachten ist: absolut korrekte, eindeutige Bezeichnung und Kennzeichnung der Gebinde. Ebenso ist es ein absolutes Tabu, (toxische/reaktive/ etc.) (Labor-)Chemikalien in kleinere Gebinde umzufüllen, die ihrer Form oder sonstigem Aussehen regelmäßig für Lebensmittel und/oder Getränke verwendet werden. Selbst dann, wenn man sich denkt: "Hey, das sieht man doch, dass das Motorenöl in der Colaflasche ist!" Nein, das sollte als "nicht verhandelbar gelten"! Gerade bei jüngeren Kindern im Haushalt hat dieses Verhalten in den vergangen Jahrzehnten des Öfteren mal zu nicht schönen Ergebnissen geführt.


    Unabhängig davon: wenn man verschiedene Chemikalien für den Tag X einlagern möchte, dann empfehle ich als alte Laborratte und heutige Präventions-Hoschi:

    • verschließbarer Raum oder zumindest einen verschließbaren Schrank, den man nicht mal eben mit einem simplen Dietrich öffnet (Sicherung gegenüber unbefugtem Zugang, insbesondere Kindern und Jugendlichen ohne entsprechende Sachkenntnis)
    • relativ konstante Klimabedingungen (ca. 20°C, konstante Lufttemperatur im unteren Bereich), insbesondere, um z.B. bei hygroskopischen Chemikalien das Wasserziehen nicht noch mehr zu forcieren, als es diese Chemikalien sowieso schon machen.
    • Wenn Chemikalien vor Licht zu schützen sind, dann ist das unbedingt ernst zu nehmen. Es gibt genügend Chemikalien, die einfach nur in harmlose Bestandteile zerfallen unter Lichteinwirkung. Es gibt aber auch zahlreiche, die unter Lichteinwirkung explosionsfähige Gemische/Atmosphären bilden
    • Wenn man schon dabei ist, sich ein kleines Chemikalienlager einzurichten, dann kann man auch gleich einen Ordner mit mindestens den Sicherheitsdatenblättern der eingelagerten Chemikalien vorzuhalten. Diese Sicherheitsdatenblätter enthalten allerlei Informationen. Natürlich auch die allgemeinen physikalischen und chemischen Eigenschaften der Chemikalie. Vor allem auch Informationen bezüglich Handhabung, Lagerung und Maßnahmen im Fall einer Havarie (Kontakt mit Haut, Einatmen, Verschlucken, Löschmaßnahmen und sonstige Umweltgefahren), sofern einschlägige Gefahren von der Substanz ausgehen. Es gibt nur relativ wenige Chemikalien, die in größeren Mengen nicht schädigende Auswirkungen auf Mensch und/oder Umwelt haben.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Da bin ich vollkommen Deiner Meinung. Man sollte eben wissen was man tut und sich an die Lagervorschriften sowie die Sicherheitshinweise halten.

    Oder besser beim Einlagern von Nahrungsmitteln und Fertigpräparaten bleiben.