Komplette Verarmung der Bevölkerung ist die logische Folge

  • Also erst einmal meinen Respekt für deine Lebensweise Solaris!
    Und nun die Selbstkritik: Da hätte ich ja kaum weiter daneben liegen können!


    Zitat

    Eine Möglichkeit wäre die Erbschaftssteuer. Die ist in Deutschland praktisch ausgehebelt.


    Außerdem wäre es sinnvoll, das Steuersystem radikal zu vereinfachen, je komplexer es ist, desto mehr Vorteile haben die Reichen, die die Experten bezahlen können, die Schlupflöcher zu finden.
    Dass man Erwerbsarbeit stärker besteuert als Einkommen aus Vermögen und Spekulationsgewinne halte ich ebenfalls für ein Unding.


    Das schon, aber man vergisst hier einfach gerne die unglaublichen Spenden, die teilweise fließen, wie z.B. an kulturelle Einrichtungen, wie Opern oder Theater, oder es werden Museen gebaut. Da hatten wir neulich einmal einen Museumsdirektor in einem Seminar zu Besuch, dieser leitete ein solches Museum, 5 Mio. DM hatte damals der Neubau gekostet, dann müssen natürlich noch die Ausstellungsstücke hinzugerechnet werden, die Personalkosten, dass wird der in 50 Jahren nicht wieder reinholen und ist ein reines "Draufzahlgeschäft". Auch bezahte er einem kompletten Kurs eine mehrtägige Exkursion...


    Es sind also durchaus Zahlungen da, aber das der, der 200k € im Jahr verdient so etwas nicht macht ist klar.


    Mein Glaube daran, dass der Staat weiß, wie verantwortlich und umsichtig mit Steuereinahmen umzugehen sind, ist definitiv verschwunden.


    Zitat

    Es ist halt so, dass die Reichen die bessere Lobby haben.


    Das ist mit Sicherheit so, aber solange du Berufspolitiker hast, die an der Macht kleben und für sich möglichst viel aus ihrer Parlamentszeit herausschlagen wollen, wird sich daran leider wenig ändern.



    Zitat

    Man kann es so zusammenfassen: Je schwächer Regierungen, Kirchen und Banken sind, desto freier sind die Menschen!


    Absolut, deshalb möchte ich auch dringend nach Afghanistan, Kolumbien oder Mexiko ziehen!


    Frei war der Mensch noch nie und wird es auch nie sein (und das war schon weit vor der Demokratie so, bereits zu Zeiten, als man noch in Erdlöchern hauste).

  • Zitat von Überlebenskeks;107188

    Absolut, deshalb möchte ich auch dringend nach Afghanistan, Kolumbien oder Mexiko ziehen!


    Du meinst also dass die dort schwache Regierungen und Kirchen haben? Wenn es ja genau andersrum ist!


    Möchtest du wirklich in einem Land leben wo der Islam über dein Leben und deine Freiheiten entscheidet?


    Möchtest du in einem Land leben wo die Regierung so stark geworden ist, dass es ein tyrannisches Regime ist?


    Als viertes Beispiel hättest du ja noch Nord-Korea nennen können!
    Dort haben wir Regierung/Kirche/Bank in einer einzigen Person vereint!
    Diese Person zwingt das Volk dazu sie als GOTT anzubeten.
    Aber du findest wahrscheinlich dass der personifizierte GOTT das Volk dort ja gut beschützt und behütet.
    Das Volk soll ihm gefälligst dankbar sein!!!


    Zitat von Überlebenskeks;107188

    Frei war der Mensch noch nie und wird es auch nie sein (und das war schon weit vor der Demokratie so, bereits zu Zeiten, als man noch in Erdlöchern hauste).


    Typische Sklaven-Mentalität, schon wieder!
    "Es braucht den Herrscher, ohne Herrscher weiss ich nicht wie ich leben soll, und ich könnte noch etwas gefährliches machen mit meinen Freiheiten. Gott bewahre!"
    "Bitte lege mir diese Ketten an, oh weiser Herr!"


    Also ich erkläre nochmal meinen Standpunkt, bevor ich hier in kompletten Sarkasmus versinke:


    Wer seine Freiheiten aufgibt, um von der Regierung Sicherheit zu bekommen, wird eines Tages in einem Totalitären Regime aufwachen!
    Das ist in der Menschheits-Geschichte mit einer mathematischen Wahrscheinlichkeit von 100% IMMER so ausgegangen!


    Das ganze lässt sich übrigens ganz anschaulich daran erkennen, dass es NOCH NIE eine Regierung gab welche freiwillig ihre
    Bürokratie abgebaut hat, oder ihr Rüstungs-Programm reduziert, oder ihre Ausgaben minimiert.
    Das wird nie passieren. Genau so kann man warten bis eine Krebszelle aufhört zu wuchern... (passiert höchstens temporär).


    Nein, Es kommt immer zur Revolution und zum Umsturz!


    Das Machtmonopol in den Händen einer korrupten, untransparenten Regierung ist zu vergleichen mit einem Feuer welches nicht gelöscht wird,
    und sich deshalb ausbreitet! Man muss vorsichtig mit dem Feuer sein. Man muss verstehen dass im Prinzip das Feuer alles verzehren will, ohne
    zu zögern. Wenn es nur könnte! Wenn man es nur machen liesse!

  • Ich denke, dass wir hier völlig gegensätzliche Meinungen vertreten und hier kaum einen Konsens finden würden, dazu steht mir meine Sklavenmentalität im Wege.


  • Hallo Georgem,


    ein rundrum klasse Beitrag. Ich empfehle als Lektüre:


    John Stuart Mill; On Liberty
    Robert Nozick; Anarchy, State and Utopia
    John Rawles; A Theory of Justice
    Karl R. Popper; Die Offene Gesellschaft und ihre Feinde




    Philosophische Grüsse



    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von tecneeq;107140

    Es sind nicht die Sozialleistungen die uns zwingen Kredite aufzunehmen. Nicht mal im Ansatz. Wenn du dir unsere Produktivität anschaust kommt mehr als genug zusammen um solche Peanuts wie Sozialsysteme zu bezahlen.
    ...


    Deine Theorie, das uns die Sozialsysteme in den Abgrund ziehen, ist nicht haltbar. Es sind die Sozialsysteme die hier für Wohlstand sorgen. Sie sorgen dafür das ein gleichmäßiger Konsum vorhanden ist, dieser stabilisiert das System, um nur einen Aspekt zu nennen.



    Hallo teqneec,



    wenn ein Ingenieur die Erfindung des perpetuum mobiles verkündet, wird man ihn auslachen (und rauswerfen).


    Wenn ein Bauer meint, er kann die Kuh melken, die eine Hälfte der Milch verkaufen und die andere Hälfte zur Fütterung seiner Tiere verwenden, wird bald vor einem Stall mit Kuhkadavern stehen.


    Nur in der Wirtschaftspolitik scheinen einige Menschen noch an perpetua mobilia zu glauben, an die Mär dass sich Geld durch Umverteilung vermehrt. (Merke: Jede Maschine hat einen Wirkungsgrad <1, wer das nicht weiss, wird keine Elektrikerlehre bestehen, aber ein kann mit diesem Unwissen anscheinend einen Doktorgrad der Volkswirtschaft erwerben,)


    Ich habe in meiner Abteilung hochqualifizierte Facharbeiter, die im Spitzensteuersatz versteuert werden. Von den Ingenieuren mal gar nicht zu reden. Von jedem Euro, den die mehr verdienen, wird ihnen (inclusive Sondersteuer Ost) 47,5% genommen. Ist es da nicht verständlich, wenn die mir "Überstunden, nein danke." sagen? Die Wirtschaftsleistung leidet. Der Konsum übrigens auch.


    Das Ganze versickert in einer ineffizienten Umverteilungsmaschinerie, die vor allem (Griechenland lässt grüssen) eines produziert - nicht wertschöpfende Jobs in der öffentlichen Verwaltung, die nur vom Geld leben, das der wertschöpfend arbeitenden Bevölkerung weggenommen wurde.


    Was ist das Ergebnis? Die wertschöpfenden Jobs werden in D überproportional teuer. Also werden sie exportiert. Ich werde im Herbst wieder für einige Monate in Indien an unserem dortigen Entwicklungsstandort sein. Wozu? Die Produkterprobung nach Indien zu verlagern. Wir haben dort inzwischen 4.000 Ingenieure und Naturwissenschaftler. Das hat auch mit dem Ingenieurmangel in Deutschland zu tun. Aber auch damit, dass Indien schlicht und einfach billiger ist. Du musst nun nicht meinen, dass indische Ingenieure Hungerlöhne bekommen. Die haben einen absolut anständigen Lebensstandard und können wegen ihrer im Weltstandard guten Ausbildung jederzeit in USA oder UK arbeiten und würden dies tun, wenn ihnen das eigene Land keinen adäquaten Lebensstandard bietet. Sie sind billig, weil der indische Staat sie nicht schröpft wie Melkkühe.


    Unser Steuer- Abgaben- Sozialsystem ist vor allem eines: Eine gigantische Jobvernichtungsmaschine. Ich erlebe das live mit.


    Viele Grüsse



    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Waldschrat;107335

    Nur in der Wirtschaftspolitik scheinen einige Menschen noch an perpetua mobilia zu glauben, an die Mär dass sich Geld durch Umverteilung vermehrt.


    Nur in der Wirtschaftspolitik scheinen einige Menschen noch an Trickle-Down zu glauben, an die Mär das, wenn man die Besserverdiener nur genug entlastet, deren Reichtum durch deren zusätzlichen Konsum von allein zu den Kranken, Alten und Armen vordringt.

  • Zitat von tecneeq;107347

    Nur in der Wirtschaftspolitik scheinen einige Menschen noch an Trickle-Down zu glauben, an die Mär das, wenn man die Besserverdiener nur genug entlastet, deren Reichtum durch deren zusätzlichen Konsum von allein zu den Kranken, Alten und Armen vordringt.


    Nein, wenn man die bösen Besserverdiener (die ihr Geld in der Regel durch harte Arbeit verdienen) vertreibt, stehen die Alten, Armen und Kranken völlig im Regen.


    Leistung muss sich lohnen, es gibt dummerweise nur wenige Idealisten, die Leistung um "Gotteslohn" erbringen. Ich gehöre nicht dazu.


    Für mich sind die drei Monate in Indien im Herbst/Winter übrigens ein Testfall, ob ich nicht den endgültigen Absprung zu unserer Regionalgesellschaft machen will.


    Schöneres Wetter ist dort allemal, das Leben ist billig, die Menschen freundlich (viel freundlicher als in Deutschland), das Essen gut und scharf gewürzt (was ich mag) ...



    Dann hat mich die deutsche Steuer- und Sozialabgabenbürokratie gesehen und kann mir den Buckel raufsteigen.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Waldschrat;107335

    Nur in der Wirtschaftspolitik scheinen einige Menschen noch an perpetua mobilia zu glauben, ...


    Ich empfehle hierzu einen fantastischen Blog von einem amerikanischen Physik-Professor der eine längere Diskussion mit einem "ewiges Wachstum"-Wirtschafter hatte:


    Exponential Economist Meets Finite Physicist


    Sehr aufschlussreich!


    Zitat von Waldschrat;107335

    Unser Steuer- Abgaben- Sozialsystem ist vor allem eines: Eine gigantische Jobvernichtungsmaschine. Ich erlebe das live mit.


    Genau deshalb sollten Regierungen niemals in die Wirtschaft eingreifen dürfen.


    Marktgesetze müssen aktiv sein können, damit sie korrigieren was korrigiert werden muss. Es kann nicht sein dass die Regierung das letzte Wort hat, und einfach
    diktiert was geschieht.


    Regierungen werden immer den ineffizientesten und teuersten Weg finden um etwas zu produzieren. Sie können nicht anders, es ist wieder dieses
    Wuchern der Bürokratie (das ich in einem Post weiter oben schon beschrieben habe), welches NUR zunehmen kann, und NIEMALS abnehmen wird.


    In diesem Zusammenhang auch interessant: The broken window fallacy


    Im ersten Schritt begehen die Regierungen immer einen Diebstahl am Volk (auch wenn sie es als SOZIAL bezeichnen)
    In der freien Marktwirtschaft startet jeder Akteuer jedoch mit nichts anderem als seinem Grips und dem was er selbst erwirtschaftet hat!


    Das ist der Unterschied!


    Würdest du effizient arbeiten, wenn du beliebig viel Geld/Material/Arbeitskraft bei anderen Leuten legal stehlen könntest?

  • Hallo Georgem,


    da habe ich mal in einem englischsprachigen (US-amerikanischen) Internetforum eine tolle Signatur gelesen:



    "If you think something is expensive, wait what it will cost, if your government decides to provide it "for free".



    Viele Grüsse


    Matthias

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    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo,


    zunnächst schaue ich mir an, wer zu 95 % im deutschen Parlament sitzt: Lehrer und Rechtsanwälte.
    Selbstständige? Mittelständler? Beinahe komplett Fehlanzeige. Die haben gar keine Zeit für solche Faxen.
    Die sind damit beschäftigt, ihre Unternehmen am Laufen zu halten, ihre Leute zu bezahlen und am Jahresende - nach der großen Umverteilungsorgie - noch was für ihr eigenes Auskommen übrig zu haben.


    'Sklavenmentalität' , 'komplette Verarmung' sind Klassenkampfparolen, die für alles und nichts stehen.
    Warum wohl steht D heute besser als andere da?
    Weil verantwortliche Stellen irgendann aufgewacht sind und nachgerechnet haben. Ausgegeben werden kann nur was da ist! Verteilung schafft nicht einen müden Cent mehr.


    Mir gefällt auch nicht daß mit Geld mehr als mit Waren und Dienstleistungen verdient wird.
    Aber ich habe 40 Jahre unter einem 'wohlmeinenden' Umverteilungssystem verbracht. Dan-ke, das reicht.
    Und man verschone mich bitte mit Diskussionen à la 'die Idee ist gut, nur die Umsetzung' - alle Versuche in dieser Richtung haben ihre Blutspur in der Geschichte hinterlassen.
    Im Namen einer besseren Zukunft wurden die größten Verbrechen begangen.


    Unser Wohlstand (ja auch Deiner!) findet auf dem Rücken der dritten Welt statt, das wurde hier schon diskutiert. Daß das aktuelle setback keinen Spaß macht, steht außer Zweifel.
    Ein Hartz-4-Empfänger hat Wohnung, Energie, Medien frei - und noch Geld zur freien Verfügung.
    Wer zahlt das wohl? Der Sozialbeamte? Der gütige Staat?


    Wieviel Prozent deines Einkommens gibst du gleich nochmal für Lebensmitel aus? 1950 waren es knapp 50%. Also Kinder, ehrlich: 'Verelendung' ist definitiv zu weit gesprungen.



    Grüße
    Tom

  • Zitat von tecneeq;107140

    Es sind nicht die Sozialleistungen die uns zwingen Kredite aufzunehmen.


    Hallo Tecneeq,


    Was ist der grösste Etatposten des deutschen Bundeshaushalts?


    Was ist der zweitgrösste?



    Auflösung:


    1. Arbeit und Soziales
    2. Schuldendienst


    Verteidigung folgt auf Position drei, Bildung unter ferner liefen.



    Viele Grüsse


    Matthias

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    Benjamin Franklin (1775)

  • ist bill gates zu unrecht reich? oder mark zuckerberg?
    meine meinung: nein. wir kaufen microsoft-produkte, obwohl es alternativen gibt. man wird auch nicht gezwungen, sich bei facebook anzumelden. wir konsumieren ihre produkte. freiwillig. sollte man sie deshalb höher besteuern? find ich nicht okay. würde nicht an allen ecken und kanten subventioniert und reguliert wären hersteller von windrädern nicht so reich, wie sie es sind. man nimmt uns durch steuern geld weg und wir können es uns nur zurückholen, wenn wir in von der politik auserkorene firmen investieren.
    zinsen sind völlig in ordnung. zinsen sind der verzicht auf geld. man wird zwar zum aufnehmen von krediten manipuliert, allerdings nicht gezwungen.