Ich erwische mich manchmal selbst dabei:
Man ist am Weg, um dies oder jenes zu erledigen, ev. ist auch die Zeit etwas knapp und jemand mit mehr oder überhaupt viel Zeit möchte ein Schwätzchen anfangen. Ich schätze, da ist meine Herzlichkeit auch am unteren Ende der herzlichkeits-Skala. Ich glaube, es ist unter anderem auch die Tatsache, daß wir unseren Tag mit Uhren auf viele Minuten und Stunden mit dichtgedrängtem Programm zerhacken und das als ganz normal empfinden.
Die Anderen und wir verlangen voraussagbare Termine, Öffnungs- und Arbeitszeiten, Limits und so setzen wir uns und andere unter Zeitdruck.
Das andere ist: einige mit sehr sozialen Grundansichten wurden schon Tausendemale vom Umfeld enttäuscht und haben es einfach satt, in Fremde überhaupt etwas zu "investieren". Sie beschränken sich auf bewährte Kontakte und Freundeskreise, alles andere wird ausgeblendet, sie sind unbekannte Fische in einem großen Schwarm und selber ist man auch einer davon für die anderen.
Ich glaube, weniger Zeitdruck und etwas mehr Öffentlichkeitsarbeit durch Medien in Sachen "Wir sind eine Gemeinschaft" würden uns allen gut tun. Und wie mehrfach erwähnt: Mehr Platz für jeden sorgt für Entspannung, ebenso weniger Reizüberflutung (dafür mehr Realität!) kann den Mitmenschen wieder interessanter und liebenswerter machen.