Ethik des Schlachtens

  • Hallo Waldschrat,


    Ich bin von dem Scenario Flucht ausgegangen, da Strider es angeschnitten hatte.


    Desweiteren habe ich an eine Nacht und Nebel Aktion gedacht, ohne viele Freunde oder Nachbarn oder sonstwen.


    Daher denke ich ist die Jagd auf größere Tiere nicht wirklich toll, da doch warscheinlich viel verschwendet werden würde.


    Bei längerem Stromausfall muss nicht zwingend die gesamte Nahrungsmittelversorgung still stehen. Es würde warscheinlich wieder wer von A nach B fahren um zu sehen was benötigt wird, schließlich wollen alle verkaufen und die Nahrung soll nicht verderben.


    Damit ich an eine Jagd draußen denke, müsste einiges passieren.


    Darunter warscheinlich das ich länger als 3 Wochen nicht Lebensmittel beschaffen könnte.


    Ich denke aktuell noch, das sowas in Deutschland nicht möglich ist, da müsste schon der absolute Weltkrieg ausbrechen so das ganz Europa zusammenbricht.


    Bisher war es immer so in "Kriesenfällen" das wir Gas und Stromknappheiten mit unseren Nachbarländern gemeinsam durchgestanden haben, du erinnerst dich vielleicht an die Anti Atom Energie demo´s wo teilweise Strom aus Frankreich eingekauft wurde um unser Netz zu entlasten.


    Abgesehen davon bin ich mal so blauäugig und gehe nicht von einem totalem Kriegsfall aus.


    Des weiteren denke ich das nach heutigem Stand der Technik es nicht so möglich ist wie im 19. Jahrhundert mit der Flucht, wenn wer wen finden will, dann findet er ihn heute auch.


    Lieben Gruß


    Chris

  • Zitat von Prydae;111129


    Bei längerem Stromausfall muss nicht zwingend die gesamte Nahrungsmittelversorgung still stehen. Es würde warscheinlich wieder wer von A nach B fahren um zu sehen was benötigt wird, schließlich wollen alle verkaufen und die Nahrung soll nicht verderben.


    Hallo Chris,


    siehe z.B. diesen lesenswerten Artikel . Bei länger dauerndem Stromausfall bricht z.B. auch die Kraftstoffversorgung zusammen, neben der Wasserversorgung, der Bargeldversorgung, aller bargeldlosen Zahlungssysteme, der kommerziellen Kommunikationsnetzwerke (von Mobiltelefon bis Internet), also schlicht die Wirtschaft. - Zum Thema autarke Notfallkommunikation habe ich mich in einer Reihe anderer Posts geäussert.


    Zitat von Prydae;111129


    Ich denke aktuell noch, das sowas in Deutschland nicht möglich ist, da müsste schon der absolute Weltkrieg ausbrechen so das ganz Europa zusammenbricht.


    In Fukushima war zeitweise eine Packung Kekse und eine Flasche Wasser die Tagesration für Arbeiter, die unter Lebensgefahr versucht haben, die havarierten Reaktoren unter Kontrolle zu bekommen. Wegen Zusammenbruch der Logistikketten.

    Zitat von Prydae;111129

    Abgesehen davon bin ich mal so blauäugig und gehe nicht von einem totalem Kriegsfall aus.


    Ich auch nicht, und deswegen gehe ich auch nicht von kopfloser Flucht aus, wohl aber von Versorgungsengpässen.


    Konservierung ist für mich auch jenseits jedes S&P-Szenarios ein normales Alltagsthema. Als Angler habe ich nun mal neben schlechten Tagen, wo gar nichts beisst, auch gute Tage, an denen mehr als ein Abendessen an den Haken geht. Dann wird geräuchert.


    In Südafrika habe ich Biltong kennen und schätzen gelernt (Das Zeug hat einen gewissen Suchtfaktor:)) Da es Biltong in Deutschland nicht zu kaufen gibt, bin ich zum Selbermachen übergegangen.


    Last but not least: Auch ein Garten liefert nicht rund ums Jahr bedarfsgerecht das Gewünschte, sondern dummerweise je nach Saison riesige Übermengen bestimmter Obst- oder Gemüsesorten. Auch hier stellt sich im Alltag die Frage der Konservierung.


    Oder Küche im Alltag: Für unseren Zweipersonenhaushalt lohnt es bei vielen Gerichten weder vom Zeitaufwand noch vom Energieaufwand, mal schnell zwei Portionen zuzubereiten. Also bereiten wir zwanzig Portionen, der Rest geht in die Tiefkühlung, für die eine Notstromversorgung bereitsteht.


    Ich gebe Dir beim Szenario "Flucht mit dem Feind kurz dahinter, nur Schnelligkeit rettet mich" recht. Da machen Gedanken an Konservierung keinen Sinn, da reden wir auch nicht von getrocktneten Hülsenfrüchten o.ä. (die müsste ich auch mehrere Stunden einweichen), sondern von EPA und MRE.


    Ansonsten sehe ich Konservierungsverfahren als ein Alltagsthema mit S&P-Potential


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Ich meine damit niemanden speziell aber ich gehe davon aus das es zwangsläufig einige in einem solchen Forum gibt die das S&P Thema nur oberflächlich
    betreiben. Ich habe einen Jagdschein und betreibe aktiv mehrmals im Jahr Survivaltraining. Ich war auch in den 90ern im Kosovo und habe miterleben können
    wie Menschen in Extremsituationen miteinander umgehen.


    Dieser Thread hat eine Überschrift mit keiner eindeutigen Frage oder fixen Antwort. Jeder kann also extrem weit ausholen und sich natürlich auch schnell unbeliebt
    machen. Ich denke da diese Richtung beinahe eingeschlagen worden wäre, ist der Thread auch glücklicherweise umgeändert worden.


    Zum einen ist hier das Thema Vegan angesprochen worden. Diese Art zu leben ist nicht meine aber ich akzeptiere diese und bewundere Menschen die dies durchziehen.
    In meiner angesprochenen Doku hat der Proband versucht seinen Jugendtraum zu verwirklichen. Das Resultat war das er nicht in der Lage war seinen Energiebedarf zu
    decken. Wer sich die Fallen genau angesehen hat (und Erfahrung hat) , konnte feststellen das dort entscheidende Fehler gemacht wurden.


    Zum anderen sind in Deutschland sehr viele Menschen in Ballungsgebieten untergebracht. Wenn diese Horde in einem Extremfall auf Nahrungssuche geht, wird sicherlich
    auch Hirnlos (heute heißt das nicht nachhaltig) abgeschlachtet. Ich habe das Bild von dem toten Schaf im Kopf, wo das Filetstück fehlte.


    Vielleicht kann Strider auch noch mal eine genaue Frage definieren um gezielt antworten zu können.


    Ich bin sehr dankbar das es in diesem Forum unterschiedliche Ansichten gibt. Diese helfen mir andere zu verstehen und mich eben auch auf andere einzustellen.
    Nochmehr die gepflegten Meinungsäußerungen! Es ist auch wichtig Anfänger, Fortgeschrittene und Profis zu haben den das bringt jeden weiter.
    Die Erfahrung des erworbenen Wissens muss aber auch umsetzbar sein. Gerade beim Thema schlachten ist dies sehr schwierig.

  • Zitat von flywheel;111139


    Vielleicht kann Strider auch noch mal eine genaue Frage definieren um gezielt antworten zu können.


    Hallo flywheel


    Ich bin vielleicht nicht ganz anschuldig ......., ich habe sein Eingangspost auf Grund einiger Punkte angepasst.


    Wir haben uns abgesprochen.


    ABER auf was möchtest Du den gezielt anworten? Schreibe doch was DIR zum Thementitel einfällt.
    Das ist vermutlich bei jedem anders.


    Viele Güsse, Ernst

  • Zitat von ID 2;111141

    ABER auf was möchtest Du den gezielt anworten? Schreibe doch was DIR zum Thementitel einfällt.
    Das ist vermutlich bei jedem anders.


    Viele Güsse, Ernst


    Was mir zum Thementitel einfällt ist etwas was mich seit meiner Kindheit geprägt hat. Die Situation
    ist noch so klar vor Augen als ob es gestern passiert wäre.


    Ich war 9 Jahre als und es war Mai! Ein schöner sonniger Tag aber leider war an diesem Tag niemand zum
    spielen da. In einem kleinen Tabakgeschäft hatte ich mir vor ein paar Tagen eine Zwille kaufen können und machte
    meine ersten Schussübungen. Mein liebstes Ziel, leere Getränkedosen und Baumstämme.


    An dem besagten Tag ging ich in ein Wädchen in dem wir uns oft zum spielen verabredet haben. Dort stand ich unter einem
    für mich sehr größen Ahornbaum. Es war wunderbar warm und die Vögel flogen verliebt umher. Von Zeit zu Zeit setzte sich ein
    Spatz oder eine Amsel in die Baumkrone und ich versuchte diese zu treffen. Ich habe mir keinerlei Gedanken gemacht was passiert
    wenn ich einen dieser Piepmätze treffen würde. Auch vorher noch nie Erfahrung mit einer solchen Situation.


    Wie es kommen musste dieses Poff ... ein Geräusch als wenn man mit der Zwille auf ein Stück Styropr schießt. Herab viel eine Amsel
    die ich anvisiert habe. Wie versteinert stand ich da ..... und jetzt ?!? Mir tat das Tier nicht leid aber töten wollte ich es eigentlich nicht.
    Zu dieser Zeit gab es schön Survivalbücher die mein Bruder besaß und selbst hatte ich bereits zwei. Heute bin ich mir nicht mehr
    ganz sicher aber ich meine das ich die Beschreibung zum rupfen und ausnehmen aus einem Survivalheft des YPS hatte.


    Die Theorie hatte ich mir also bereits angelesen. Ich habe den noch warmen Vogel gerupft was sehr einfach einfach ging auch irgendwie
    überhaupt nicht eklig. Anschließend den Kopf entfernt und die Beine bis zum Gelenk abgeschnitten. Was mich erstaunt hatte, war wie winzig die
    Amsel geworden ist. Der reine Körper war nun so groß wie ein befiederter Spatz. Genau nach Anleitung der Schnitt vom Brustbein bis .....
    Näher eingehen möchte ich nicht.


    Das Resultat war ein sauber ausgenommenes Tier. Ich habe mich nicht getraut das Tier zu essen und hab es unserer Katze.
    Diese hat es in meinem Beisein genüsslich verspeist. Das war mein erstes, echtes Jagterlebnis.


    Sollte etwas nicht Forums oder Usergerecht sein bitte ich entsprechend zu löschen oder abzuändern.


  • Hey Matthias,


    klar hast du Recht mit möglichen Engpässen :Gut:


    auch ich befasse mich viel mit Konservierung, habe im TK selbst eingekochtes vorhanden, aus Früchten von unserem Garten mache ich Marmelade.


    Auch weiß ich wie man angelt und das es öfters vorkommt das kein Fisch beisst... :crying_face:


    Selber räuchern habe ich noch nicht geschafft haben keine Räucherstelle.. Trocknen im Backofen jedoch schon :)


    Desweiteren habe ich mir durch div. Literatur angelesen wie richtig gehäutet, ausgenommen und konserviert wird (das ein oder andere habe ich schon erprobt)


    Ich weiß auch wo hier um die Rebhühner morgens und abends zu finden sind, wo bestimmt 60 Kaninchen sind etc. im Notfall also wüsste ich mir zu helfen.


    Das weiß ich daher, das ich jeden Morgen mit dem Fahrrad zur Arbeit fahre (über die Felder).


    Kaninchen und Hasen sehe ich morgens und abends beim gassigehen, joggen, oder radeln.

    Jedoch denke und hoffe ich natürlich das ich das soweit nie führen muss, dabei gehe ich auch davon aus das eine totale unterversorgung nicht länger als 3 Wochen anhält, für diese Zeit hätte ich ohne Probleme alles was ich benötigen würde.


    Angeln so ist natürlich eine andere Nummer als Jagen, schließlich ist das ja irgendwo ein Hobby.



    Btw. zu dem Video möchte ich auch nochwas sagen, ich denke er hätte früher von Anfang an mehr sich bewegen müssen, in seinem falle vielleicht auch auf größere Tiere schießen sollen, jedoch vorher vielleicht einmal üben, 2 Gewehre sind nicht das beste wenn man auf 10m nicht zielsicher ist.


    Und ich bin neidisch auf seinen Hannessy Hammock, gibts die eigentlich hier in NRW irgendwo zu Kaufen? Ich würde gerne mal in so einer Matte Probeliegen bevor ich notfalls aus übersee über 150euro+Zoll investiere... :frowning_face:


    Die Einsamkeit denke ich hat seinen Geist schwach gemacht so das er lange vor ende schon innerlich aufgegeben hat. Ohne den Geist ist der Körper eine leblose Puppe



    Lieben Gruß


    Chris

  • Also wahrscheinlich wird es ja nicht zu einem C-Fall kommen der uns zwingt Monate oder Jahre in der Wildnis zu leben.


    Aber ich möchte trotzdem lernen eben genau das zu können. Nicht weil ich glaube dass es wirklich nötig ist,
    sondern als Hobby, als ein Weg zur Natur, und als eine Art Meditation. Draußen bin ich so ruhig und entspannt dass ich noch nichteinmal rauchen muss...


    Deshalb töte ich natürlich draußen keine Tiere. Aber dass das im Härtefall ein Problem wäre kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
    Ich habe schon häufiger erlebt dass in echten Krisen- oder Gefahrensituationen mein Körper handelt und erst nach mehreren Sekunden mein Kopf einsetzt.


    Ich denke im Härtefall würde das Tier in mir hoch kommen, ein Tier das bereit ist zu töten und zu fressen um zu überleben.
    Darum mach ich mir echt keine Sorgen.


    In wirklich schlimmen und gefährlichen Situationen wird mein Denken auch eiskalt. Ich spüre dann zwar meinen Körper noch, betrachte das Gefühlte aber total distanziert, als wäre der Körper ein Werkzeug, ein Gegenstand den ich am Laufen halten muss.
    Das passiert nur in ganz extremen Situationen und ich bin mir sicher in einer Survival-Situation wird das wieder passieren.


    Auch beschleunigt das Denken dann total. Was ich heute in Stunden abwäge entscheide ich im Extremfall im Bruchteil einer Sekunde.


    Ich glaube wenn es nötig ist werde ich dann töten (können). Egal wen oder was...
    Und ob das Tier dann leidet wird meinem ÜberlebensTierMonsterInstinktDing völlig kalt lassen.


    Wäre ich gläubig würde ich beten dass es nie soweit kommt, aber ich weiß dass ich dieses Programm im Notfall starten kann, bzw. es startet automatisch.


    Beängstigend aber auch beruhigend...


    LG wetterwachs