Kaminofen in Haus nachrüsten, sind Profis hier?

  • Hallo Leute,


    ich habe noch einen Kaminzug frei und will schon lange einen Kaminofen nachrüsten.
    Der soll erstens für den S&P Fall eine Stütze sein, zweitens aber auch jetzt schon immer in Verwendung sein.
    Ich habe einen offenen Wohnbereich von rund 60m² im Erdgeschoß und dieser soll damit beheizt werden können.
    Zentralheizung und Solaranlage ist bereits verbaut.
    So ein Küchenherd wie im anderen Beitrag, wäre natürlich toll, aber ich möchte die fast neue Küche nicht demolieren und Kamin ist dort auch keiner in der Nähe.
    Also soll schön zentral ein Kaminofen im Wohn/Essbereich hinkommen.


    Ich dachte an dieses Modell: http://www.feuer-flamme.de/de/…inofen_Bavaria_Kachel.htm


    Sicher, etwas altmodisch sieht er aus, aber die Maße passen halt perfekt und der Eisenwarenhändler bei mir im Ort hat einen dort stehen, den ich günstig bekommen kann.
    Außerdem macht er einen soliden Eindruck (massive Gussplatte auf der Oberseite, gerade Sichtscheibe, ummantelt mit Kacheln, Türe macht einen massiven Eindruck, 33er Scheite sind möglich)


    Meine Frage ist nur, haltet ihr dieses Modell für tauglich?
    Tauglich im Sinne von, Robust, einfach zu warten/reparieren, kein übermässiger Brennstoffvernichter, Speichervermögen, tauglich für Holz, Briketts & Braunkohle, S&P geeignet, d.h. auch mal was wärmen können.


    Der optische Nachteil würde mich also nicht stören, wenn der Ofen sonst einfach passt.


    Was meint ihr?
    Kaufen, oder besser ein anderes Modell aussuchen (rein Stahl, Speckstein)?
    Die Verkäufer wissen leider selber meißt nix und im Netz ist über dieses Modell auch nichts zu finden.


    Also, bin für jeden Tip dankbar.


    Viele Grüße


    PS: Brennholz ist vorhanden


    PPS: Kachelgrundöfen, Pellets usw. sind keine Alternative

  • Ja, 7 kw sind für 60 qm völlig ausreichend.
    Nachteil, der hat scheint keine große Wärmespeicherkapazität zu haben,wird also schnell wieder auskühlen.
    Das ist nicht schlimm, dafür heizt er auch schnell auf, mußt halt wissen wofür du ihn willst.
    Grob kann man sagen:
    -Gußöfen und ähnliches heizen schnell auf, kühlen genauso schnell ab (kein extra Speichermaterial)
    -Öfen mit Schamottsteinen oder ähnlichem speichern Wärme etwas länger, brauchen kaum länger zum aufwärmen.
    -Richtige Kachelöfen, brauchen meist eine ganze Weile zum Aufheizen, sind dann aber auch ewig lange warm.


    Ich habe mich für einen Gußofen bestellt, Wenn in ein paar Jahren die Kinder zur Schule gehn und meine Frau wieder arbeitet
    brauch ich den halt nur kurz um Nachmittags einmal hoch zu heizen, außerdem mit Kochplatte falls man mal Kochbedarf hat.


    Wartung ist meistens nur die Brennkammer betroffen, kenne aber Vermicullit als material leider nicht.


    Er hält zumindest alle aktuellen Vorschriften ein.



    Hol dir am besten deinen Kaminkehrer mit ins Boot, der muß hinterher eh genehmigen und das spat unter Umständen viel Ärger,
    vor alllem wenn du einen älteren Kamin wieder nutzen willst.

  • Moin,


    also für mich wichtig wäre:
    -Anschluß für Außenluft
    -BlmschV2 geprüft
    -Abnickung des lokalen Schornsteinfegers
    -Leistung des Ofens passend zum beheiztem Raum


    Die 7KW werden in einem 60m² Raum Badehosenpflicht verursachen, 7KW ist schon ein Wort, selbst bei sehr schlecht gedämmten Häusern aus den 50ern.


    Ich habe 52m² Wohnzimmer und einen Wasserführenden 10KW-Kamin, der nur <2KW Luftleistung, Rest geht ins Wasser abgibt, daß generiert nach ca. 2-3 Stunden immer noch 25°C, trotz geöffneter Tür zum Flur in einem Haus aus 1971, bei dem das Wohnzimmer nur mit einer leichten Innendämmung versehen ist.


    Öfen ohne Aussenluft-Anschluß bedingen Vorkehrungen z. B. bei Nebenräumen mit Dunstabzugshaube o. ä.
    Außerdem muß dafür gesorgt werden, daß genug Frischluft von außen in den Raum kann...ist ziemlich subgenial, wenn man dann ggf. das Fenster öffnen muß und eiskalte Luft rein kommt, nur um den Ofen in Betrieb zu halten.


    Egal was Du machst, sprich VORHER mit deinem Schorni, könnte sonst überraschend enden.


    Gruß Rübe

  • Den letzten Satz kann ich nur unterschreiben. Der muss sowieso alles abnicken, daher besser vorher mit ihm planen bzw. Kontakt aufnehmen. Ich kann zwar jetzt nur von meinem Fall erzählen und auf Erfahrungen aus meinem Bekanntenkreis zurück greifen, aber da gab es vom Schornsteinfeger gute Tipps, wie man seine Vorstellungen am besten realisieren kann. Also erster Weg zum Schornsteinfeger und Abstände, Eignung des Schornsteins usw. klären.


    Ob Außenluft oder nicht kommt sicher auf die Gegebenheiten an. Mein Kaminofen steht neben einem bodentiefen Fenster, da habe ich auf den Anschluss verzichtet, obwohl am Ofen möglich. Einmal kurz auf Kipp und gut is. Ist eh dann warm genug innen. :grosses Lachen:


    Sollte die Dunstabzugshaube im selben Raum sein muss man sicherstellen, dass beim Betrieb dieser keine Luft (CO) aus dem Ofen gezogen wird. Daher muss ein kleiner Schalter installiert werden, der den Betrieb der Dunstabzugshaube nur erlaubt, wenn ein Fenster auf Kipp ist. Lässt sich für knapp 100,- EUR nachrüsten. Dabei darauf achten, dass das Licht an der Abzugshaube auch ohne Fenster funktioniert, ist sonst ärgerlich. :face_with_rolling_eyes: Da Du einen offenen Wohn-/Essbereich hast ist das vielleicht für Dich ein Thema.


    Ansonsten denke ich sollte dein Ofen ausreichen.


    Legend, der sich irgendwie schon freut, wenn man richtig kalt draußen wird. :Cool:

  • Hallo Metaller,


    der von Dir favorisierte Ofen hat einen Rauchrohranschluss mit 150mm. Das ist heute üblich. Früher waren es kleiner Durchmesser. Mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit ist der Wandanschluss (sofern vorhanden) für die 150er Rohre zu klein. D.h. es muss ein neues Wandfutter eingemauert werden, oder wenn der Kaminfeger mitspielt, ein Rauchrohr mit Reduzierstück verwendet werden.


    Wir haben seinerzeit in Absprache mit dem Kaminfeger den alten Anschluss durch ein in der Grösse passendes doppelwandiges Wandfutter ersetzt: Wand um die alte Öffnung freigelegt, bis man am Kamin war, dann das Kaminloch erweitert und das Wandfutter mit feuerfestem Mörtel innen bündig in den Kamin eingesetzt. Dann das ganze sauber mit dem Schamottmörtel abgedichtet und die Wandöffnung ums neue Wandfutter wieder zugemauert und verputzt. Der Kaminkehrer hat das dann begutachtet und abgenickt, ein paar Wochen später kam der Ofen dran und bei der abschliessenden "Feuerstättenschau" war alles bestens.


    Grüsse


    Tom