Benchmade Adamas 375 Review

  • Benchmade Adamas 375


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    Herstellerspezifikationen:


    Klingenlänge: 10,7 cm
    Klingenstärke: 4,3 mm
    Gesamtlänge: 22,9 cm
    Klingenstahl: D2 (beschichtet)
    Klingenhärte: 60 – 62 HRC
    Gewicht Messer: 160 Gramm
    Gewicht Scheide: 60 Gramm
    Made in USA
    Preis: 139,95, inkl. Griffkordel und Tek-Lok Halterung


    Griff:


    Der Griff des Adamas 375 liegt für einen Skelett-Griff außerordentlich gut in der Hand. Er ist ergonomisch geformt und lässt sich trotz fehlender Griffschalen sicher greifen. Im Gegensatz zu einigen verwandten Messern ist der Griff nicht völlig durchbrochen, sondern weißt lediglich einige Löcher und Maserungen auf, mit denen schließlich Gewicht eingespart wird.
    Am Ende des Griffs sind noch mal zwei kleinere Löcher angebracht, an denen Lanyards, die mitgelieferte Griffkordel o.ä. befestigt werden können.


    An 5 Stellen des Griffes sind noch mal zusätzliche Maserungen zur Daumen- / Fingerauflage in die Ränder eingebracht worden, welche die Handhabung noch mal verbessern. Die Vorteile dieser Riffelungen werden bei verschiedenen Griffarten deutlich.


    Am Ende des Griffes befindet sich vor der Klinge ein spartanischer Handschutz. Dieser ist groß genug um vor dem abrutschen zu schützen aber so klein gehalten, dass er nicht stört.


    Der Griff ist durchgängig 4,3 mm dick und damit ziemlich solide gehalten.


    Im Lieferumfang enthalten ist der zur Griffwicklung dienen soll. Benchmade empfiehlt zur Anleitung folgendes Video: http://www.benchmade.com/products/375



    Klinge:


    Die Klinge des 375 beginnt auf der Unterseite mit einer kleinen, nicht geschärften Mulde hinter dem Fingerschutz. Diese Mulde könnte meiner Meinung nach minimal größer sein, um einen Griff direkt an der Klinge zu ermöglichen. Zwar kann man so diese Griffart auch anwenden, aber der Finger steht etwas über die Klinge, so dass dies bei starkem Druck zum Problem werden könnte.


    Danach folgt der Geschärfte Teil der Klinge der in Form einer Drop-Point Klinge ausläuft.
    Das Messer wurde seitens Benchmade mit einer guten Schärfe geliefert und weiter gibt es dazu auch kaum etwas zu sagen.


    Auf der Klingenrückseite kommt direkt nach dem Griff eine zweite Daumen- / Fingerauflage, die jedoch im Gegensatz zu denen am Griff nicht geriffelt sondern glatt ist. Mit ihren 4,3 mm bietet diese auch dickeren Fingerchen ausreichend Platz.



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    Ja, auch Hacken ist möglich. Dies dauert natürlich erheblich länger und ist dementsprechend anstrengender als mit einem größeren Messer. Die Klinge hat aber dabei auch bei extrem ruppigem Umgang nichts abbekommen, und das war für mich beim Testen entscheidend.



    Der Klingenrücken kennzeichnet sich vor allem durch die markanten Serrations. Hier sollte man aber nicht zu sehr an einen „Wellenschliff“ sondern eher an eine „Sägezahnung“ denken.


    Die Serrations hatten keine Mühe mit verschiedenen Schnüren und Seilen, Holz / Ästen, verschiedenen Geweben wie z.b. Sicherheitsgurten oder ausrangierten Transportgurten und auch beim Zersäbeln von Konservendosen oder einer Plastikplatte hatte ich alles, aber keine Schwierigkeiten.




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    Gefolgt wird die aggressiv wirkende Sägezahnung von einer falschen Schneide, die sich zur Klingenspitze hin verjüngt und die Penetrations-Wirkung der Klinge erhöht. Diese falsche Schneide noch nachträglich zu schärfen, dürfte kein Problem darstellen. Hierbei sollte man aber in jedem Fall die gesetzlichen Bestimmungen beachten!
    Die Penetrationsfähigkeit der Klinge habe ich an Holz, einer Konservendose und einem Stück Wellblech getestet - keine Probleme.


    Weiterhin sind auf der Klinge das Benchmade Logo, die Bezeichnung der Stahlsorte sowie das Emblem des Messerdesigners Shane Sibert zu finden.



    Scheide:


    Das Adamas wird mit einer Plastikscheide geliefert die sowohl für Rechts- als auch für Linkshänder montierbar ist.


    Die Scheide verfügt über insgesamt 10 Bohrungen, so das verschiedenste Trageweisen mit Hilfe des mitgelieferten Tek-Loks möglich werden.


    Ebenso ist an der Scheide ein Druckknopf angebracht an dem man einen mitgelieferten Cordura-Streifen anbringen kann, um ganz sicher gehen zu können, dass das Messer nicht aus der Scheide herausrutscht. Eigentlich wäre dieser Zusatz nicht nötig, denn das Messer sitzt wirklich bombenfest und rastet mit einem deutlich hörbaren „Klick“ ein. Ich habe diese Halterung daher nicht im Gebrauch.


    Weiterhin ist an der Scheide das Benchmade Logo eingestanzt, was die Scheide noch ein wenig veredelt.


    Einziger Kritikpunkt dem Messer ist wie so häufig die Scheide. Durch die Tek-Lok Halterung und die vielen Bohrungen ist die Scheide wirklich super an Molle-Schlaufen, Trageplatten usw. zu befestigen. Will man das Messer aber ganz normal am Hosengürtel tragen, sitzt es leider etwas hoch und man muss den Tech-Lok sehr hoch am Messer anbringen und kann damit nicht alle Bohrungen zur Befestigungen und damit nicht die volle Robustheit ausnutzen, auch wenn diese für die meisten Einsatzzwecke locker ausreichen dürfte.


    Fazit:


    Das Benchmade Adamas 375 ist ein leichtes, handliches aber sehr robustes Survival- / Kampfmesser.


    Im Gebrauchstest hat sich gezeigt, dass weder Alltagsbelastungen noch andere Gebrauchsweisen dem Messer etwas anhaben können.


    Die EDC-Tauglichkeit würde ich als begrenzt einstufen. Auch wenn das Messer kein riesiger Säbel ist, ist es am Gürtel zumindest in ziviler Kleidung doch recht auffällig. In Verbindung mit dicker Winterkleidung ist dies vielleicht etwas anderes, aber ich denke niemand wird widersprechen das ein Folder oder zumindest ein kleineres Fixed hier die bequemere Wahl sein dürfte.
    Oder man bearbeitet die Scheide nachher noch, so dass man sie bequem am Gürtel tragen kann. Werde ich die Tage machen, Bilder folgen.


    Dieses Messer ist durch seine Gestaltung sicherlich kein „Schnitzmesser“ oder "Brotmesser" und damit eher weniger für diese Zwecke geeignet. Aber jedes Ausrüstungsteil hat Bestimmungen und dies sollte man bei der Auswahl eben beachten.


    Für die Outdoorverwendung oder Survival-Situationen ist dieses Messer meiner Meinung nach sehr geeignet. Auch wenn es hier kein perfektes Messer geben mag, so trumpft das Adamas 375 durch seine vielen verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten auf. Auch wenn es keine Kettensäge ist, hilft die ausgeprägte Sägezahnung am Klingenrücken auch bei schwierigen Materialien und die Klinge ist durch ihre Dicke von 4,3mm ziemlich solide und robust. Es ist eben was es ist: Ein Werkzeug - und zwar eines, das seinen Zweck erfüllt.


    Viele Grüße,


    Mark Wilkins