Wildbienen / Insektenhotel

  • Hallo zusammen!


    Ich spiele mit dem Gedanken, ein "Insektenhotel" (link aus WIKIPEDIA http://de.wikipedia.org/wiki/Insektenhotel) u.a. für Wildbienen zu bauen.


    Es ist allgemein bekannt, dass der Ertrag von bestimmten Pflanzen (z.B. Obstbäumen) wesentlich von der Bestäubung durch Bienen abhängt.


    Momentan stehen bei mir Kirsche, Zwetschge und Birnen in voller Blüte. Apfelbäume und Maronen sind noch nicht so weit.


    Mein Problem: Keine einzige Biene ist zu sehen. Nur ein paar vereinzelte Hummeln.


    Meine Frage: Kann ich mit Hilfe von Wildbienen den Obstertrag steigern?


    Anmerkung: Der nächste, mir bekannte, Bienenstock ist ca. 1km Luftlinie entfernt.


    Tsrohinas

  • Ein Insektenhotel ist grundsätzlich nie verkehrt,es hilft den Insekten beim Überleben.Wenn du Zeit und Nerv hast kannst du die Bestäubung bei deinen Bäumen selbst mit einem weichen Pinsel durchführen.


  • Verkehrt ist es sicher nicht. Hilfreich erst im nächsten Jahr, was jetzt an Wildbienen rumflattert hat ein zu Hause.
    Meine Gurken im Gewächshaus bestäube ich auch von Hand. Nicht mit nem Pinsel, sondern mit ner abgezupften Blüte (geht schneller). Bei Bäumen, naja, da tut der Wind einiges.

  • Hallo Tsrohina,
    wenn in einem Kilometer ein Bienenstock steht, dann besuchen Dich sicher einige Bienchen...


    In diesem Jahr dauert es leider noch etwas. Die Völker sind gut 6 Wochen in ihrer Entwicklung zurück und die Bienchen sind seltene Gäste, weil jetzt alles blüht und sie nur wenige sind.


    Insektenhotel, schau Dir mal eines an, das schon 2 - 3 Jahre steht. Die schönen Hohllochsteine darin werden seltenst angenommen / genutzt.
    Frag mal was genutzt wird und baue selbst.
    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“


  • Du machst mir Hoffnung. Ich freu mich schon auf den Besuch der Bienchen. Hoffentlich schaffen die das noch, bevor die Blüten weggeregnet wurden.....


    Zum Insektenhotel: Selbstverständlich wird das selbstgebaut, wie eigentlich alles was auf meinem Grundstück steht (außer Auto :)).
    Ich habe gelesen, dass man die großen Öffnungen der Hohllochsteine mit hohlen Stengeln (Holunder, Bambus etc.) befüllen soll, dann wird`s schon.


    Wenn das Projekt gereift und fertig ist, stell ich ein Bild ein.


    Tsrohinas

  • Irgendwie mach ich mir auch Sorgen ob meine Birnen auch ordentlich bestäubt wurden, irgendwie hatt ich das Gefühl das die Blütezeit meiner Bäumezu sehr versetzt war.


    Was die Bienen angeht kann es an der MedienPropaganda liegen oder ein anderer subjektiver Faktor aber ich hab kaum welche gesehen:staun:


    Insektenhotel... in unserer heutigen aufgeräumten und gespritzten Monokulturlandschaft bestimmt keine schlechte Idee.


    Es muss nicht immer so ein grosses Monster wie bei uns sein :grosses Lachen:
    [ATTACH=CONFIG]12558[/ATTACH]
    Wie man in der Nahaufnahme schön sehen kann ist alles über 4mm sinnlos.[ATTACH=CONFIG]12559[/ATTACH]
    Mein alter Herr bastelt aber weiter stur nach Vorlage und Beschreibungen...
    Auch der Vorschlag mal nen Klumpen Lehm beizupacken wird vollends ingnoriert.
    Schwalben haben übrigens schon seit vielen Jahren damit zu kämpfen das sie kein Baumaterial mehr finden:Schlecht:


    Ein paar Büschel Stroh und Staunenschnitt an einer geschützten Stelle aufgehängt oder unter nen Dachbalken geklemmt erfüllt den selben Zweck genausogut, schaut halt aber nicht so schön deutsch aus:peinlich:

  • Zitat von Buddelbär;136640

    Wie man in der Nahaufnahme schön sehen kann ist alles über 4mm sinnlos.[ATTACH=CONFIG]12559[/ATTACH]



    Hallo Buddelbär,


    danke für den Hinweis,


    ich will für die nächste Saison auch eins bauen. In der Literatur/Internet habe ich überall 2 - 10 mm gefunden. Dann weiss ich ja nun, welche Bohrer ich in der Kiste lassen kann. Dein Bild war überzeugend.


    Danke


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Auch bei uns scheinen die Bienen noch zu schlafen.
    Mal schauen ob die sich an meinen Kirschbaum gütlich getan haben. Gesehen habe ich sie während der Blütezeit, bis auf einzelen Bienen, nicht.
    Ein Insektenhotel steht bei den nächsten Projekten weit vorne.
    Danke für die Info über die Lochgrösse. Interessant!


    Gruss, Worber

  • Hallöchen,


    ich habe mit dem Bau bereits begonnen!
    Als Basis verwende ich ein altes selbstgebautes "Stelzenhaus". Früher haben meine Kinder darin gespielt, heute wird darin das Heu für meine Kaninchen gelagert. Zukünftig kommen halt noch ein paar Insekten hinzu.


    Angelesene Voraussetzungen für ein gelungenes Insektenhotel (Bienenhotel).


    - Platzwahl sonnig, nach Süden ausgerichtet
    - Witterungsschutz (Überdachung)
    - Bohrungen 2-10mm, Schwerpunkt 5-6 mm durchmesser, Tiefe ca. 8-10 cm
    - Bohrränder scharf begrenzt, keine Fransen (Hartholz oder Siebdruckplatten verwenden)
    - Bohrungen in das Längsholz, nicht in das Stirnholz
    - Ziegelhohlblocksteine sparsam verwenden, mit Holunder-, Bambus- und Brombeerstengeln auffüllen.
    - Lehm und Wasser sollten als Baumaterial angeboten werden.
    - Drahtgitter als Schutz vor Fressfeinden vorspannen



    Gute Quellen zum nachlesen:
    http://www.bienenhotel.de/index.html


    http://www.naju-wiki.de/index.php/Bienenhotel



    Tsrohinas

  • Hallo,


    ich hab schon vor 2 Jahren ein Insektenhotel gebaut, allerdings einen Nummer kleiner.
    Ich habe als Grundlage eine Weinkiste aus Holz genommen (Tiefe ca. 10 cm) und habe einige Holzstücke reingeschraubt.
    Die Bohrlöcher sind alle etwa 5-6 mm dick.


    Ich hatte das Problem, daß immer wieder ein Vogel den Inhalt aus den besiedelten Löcher herausgepickt hat. Deshalb habe ich etwa 2 cm vor den Öffnungen Kanichendraht befestigt.
    Seitdem ist Ruhe.


    Die Öffnungen werden relativ schnell besiedelt, es macht Spaß dabei zuzuschauen. Wichtig ist, daß es irgendwo in der Nähe Wasserpfützen gibt, dann haben die Insekten es einfacher beim bauen.


    Grüße, Hans


  • Interessant, danke für diese Info!


    Drei Fragen habe ich dazu:
    - Welche Insekten haben sich angesiedelt? Wildbienen?
    - Bietest du Lehm als Baumaterial an oder gibt es das bei dir aus der Natur?
    - Wie sieht es mit der mehrjährigen Nutzung der Brutlöcher aus? Räumen die Insekten die Wohnungen selbständig leer oder muss der Mensch unterstützen?


    Tsrohinas

  • Zitat von Tsrohinas;136711

    Interessant, danke für diese Info!


    Drei Fragen habe ich dazu:
    - Welche Insekten haben sich angesiedelt? Wildbienen?
    - Bietest du Lehm als Baumaterial an oder gibt es das bei dir aus der Natur?
    - Wie sieht es mit der mehrjährigen Nutzung der Brutlöcher aus? Räumen die Insekten die Wohnungen selbständig leer oder muss der Mensch unterstützen?


    Tsrohinas


    Hallo Tsrohinas,


    angesiedelt haben sich Einsiedlerbienen oder Grabwespen. Die legen Larven und Pollen in die Löcher und verschließen sie mit Lehm oder Sand (mehrere Kammern pro Loch).
    Die Larven überwintern, im Frühjahr schlüpfen nach und nach die Insekten aus (konnte ich aber leider noch nicht selbst beobachten).
    An den Löchern habe ich nichts gemacht, das machen die Insekten selbst.
    Hie und da scheint aus einem Loch nichts zu schlüpfen, aber man weiß nicht ob da vielleicht schon wieder jemand neues eingezogen ist.
    Da müßte man wirklich alles genau beobachten und aufschreiben um den Überblick zu behalten.


    Baumaterial gibts im Garten genug (Lehm-/Sandboden). Da ich meistens gieße, gibts auch immer etwas Wasser.


    Grüße, Hans

  • So, dann will ich zum Thema einen kleinen Zwischenstand kundtun.....
    [ATTACH=CONFIG]13185[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]13186[/ATTACH]
    Wöchentlich wird von mir ein Teilbereich des Insektenhotels weitergebaut.
    Momentan sind zwei ca. 60 cm lange Eichestämme (4mm, 5mm und 6mm Bohrungen) und etliche alte Lochziegel (mit Hollunder und Schilf) einzugsbereit.
    Schon kurz nach dem befestigen des ersten Stammteils wurden ca. 15 Bohrungen belegt und mit dem bereitgestellten Lehm verschlossen!


    Tsrohinas

  • Das Aufstellen dieser Insektenhotels kann ich auch nur befürworten und unterstützen. Bis vor kurzen wohnte ich noch in einer Großstadt in Rhurpott Ost, da stellen Mitarbeiter des Grünflächenamtes diese nützlichen Gebilde in öffentlichen, weniger stark besuchten Parks und den Stadtwäldern auf.
    Jedoch würde ich mir über die Bestäubung von Feldfrüchten und Obst nicht all zu viele Sorgen machen- Bienen sind nicht die einzigen Bestäubungshelfer. Wie oben schon erwähnt ist der Wind sehr hilfreich und viele Falterarten, die von Nektar leben, tun ebenfalls ihr Werk.
    Bekannte von mir haben seit über 40 Jahren einen Kleingarten und waren noch nie auf manuelle Bestäubung angewiesen, fahren weiterhin jährlich gute Ernten ein.

  • Nach meiner Erfahrung lohnt sich ein Insektenhotel, wenn man nicht sowieso genug Bienenbesuch hat. Allerdings erst im zweiten Jahr
    (Im ersten Jahr hatten wir nur 4 Besucher, ab dem zweiten Jahr ist jedesmal ausgebucht.


    [video=youtube_share;Ftr-jrPuvz8]

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.
    [/media]


    So einen Ziegel wie auf dem Video würde ich heute nicht mehr kaufen, stattdessen einfach Löcher in einen dicken Ast bohren.