Hallo,
laut Telepolis-Meldung vom 27. Mai 2013 ist in Frankreich nun die Entscheidung über einen Atom-Müll-Endlager gefallen. Es soll bei der Ortschaft Bure im Grenzbereich der Departements Meuse und Haut-Marne errichtet werden.
Nähere Informationen gibt es auf der Webseite der Betreibergesellschaft CIGEO in deutsch, englisch und französisch.
Zitat aus dem oben verlinkten TP-Artikel:
"Im Tonstein von Bure sollen 80.000 Kubikmeter Atommüll aus den bisherigen Zwischenlagern in 500 Metern Tiefe in einem 35 Kilometer langen Tunnelsystem verstaut werden. Von den Tunneln sollen röhrenförmige Einlagerungszellen abgehen, in welche Roboter die Abfallbehälter schieben sollen. Danach sollen die Zellen mit Ton verschlossen werden. Wenn alle Zellen eines Abschnitts gefüllt sind, soll der Abschnitt selber verschlossen werden.
Allerdings soll für 100 Jahre das Endlager offengehalten werden und alles wieder rückholbar bleiben. Erst 2125 soll dann die endgültige Entscheidung über Zuschütten des Endlagers oder Rückholen fallen. Tongestein wurde in Frankreich deshalb gewählt, weil man davon ausgeht, dass freigesetzte Radionuklide aus durchgerosteten Behältern so langsam mit dem vorhandenen Wasser durch das Tongestein transportiert werden, dass sie bei Erreichen der Erdoberfläche nur noch das Niveau der natürlichen Hintergrundaktivität haben.
Die Entscheidung für Tonstein dürfte die Ängste in Baden-Württemberg wieder anheizen, dass bei einer tatsächlichen Neuauflage der Endlagersuche auch bei uns Tonstein statt Salz zum Zug kommt. Besonders die Region um Singen fühlt sich in die Zange genommen, denn in ihrem Untergrund liegen solche Formationen, die jetzt näher untersucht werden sollen. Gleichzeitig hat sich die Schweiz bei ihrer Standortsuche ebenfalls vor allem auf den nahegelegenen Bereich an der deutschen Grenze festgelegt, unter anderem auf Schaffhausen, Baselland und Aargau. In sechs Jahren, also 2019, soll dort die Entscheidung per Volksabstimmung auf einen Standort aus der Vorauswahl fallen."
Solche Informationen halte ich für die persönliche mittel- und langfristige Lebensplanung auch unter Previval-Gesichtspunkten für durchaus relevant. Angenommen man wohnt z.B. an der künftigen Haupt-Zufahrtsroute zu so einem Endlager und es werden über die Jahre 80.000 Kubikmeter Atommüll vorbeigekarrt. Rein statistisch genügend Potenzial für Unfälle, Attentate, Schlamperei oder schlicht Wertverlust des eigenen Grundstücks (oder Enteignung etc.)
Grüsse
Tom