Wie sich Menschen in Katastrophen verhalten

  • Hi, vielleicht sollte man sich vom Wie-kann-ich-selber-am-beste-überleben-Standpunkt aus fragen, ob es in einer Krisensituation überhaupt so erstrebenswert ist, der große Führer zu sein. Im Erfolgsfall kriegt man eventuell ein Danke und ein Messer ins Kreuz von den Neidern, im gegenteiligen Fall kriegt ist man der Sündenbock.... Da bin ich lieber der nützliche und trottelige Koch/Schneider/Jäger/Bastler Nick.

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Wenn Du mal in Schwerin oder an der Ostsee unterwegs bist, wär ich tatsächlich interessiert am Mitsegeln.
    Enge Situationen gibt es bestimmt Ab und An im Herbst/Frühling :)

  • Zitat von Tollpatsch76;139778

    Wenn Du mal in Schwerin oder an der Ostsee unterwegs bist, wär ich tatsächlich interessiert am Mitsegeln.
    Enge Situationen gibt es bestimmt Ab und An im Herbst/Frühling :)


    Schaun mer mal,


    dieses Jahr segeln wir in UK, wo der Tidenhub durchaus mal 10-12 Meter betragen kann. Auch für uns ein spannendes Gewässer. Wo Du 7 Knoten Fahrt durchs Wasser machen kannst, aber trotzdem rückwärts segelst, was die Fahrt über Grund angeht, wenn Du die Tide nicht einkalkuliert hast.


    Wird sicher ein spannender Törn, vermutlich auch mit vielen Fängen für die Bordküche. Die Nordsee ist da eindeutig ergiebiger als das Mittelmeer.



    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Waldschrat;139781

    ...dieses Jahr segeln wir in UK, wo der Tidenhub durchaus mal 10-12 Meter betragen kann. Auch für uns ein spannendes Gewässer. Wo Du 7 Knoten Fahrt durchs Wasser machen kannst, aber trotzdem rückwärts segelst, was die Fahrt über Grund angeht, wenn Du die Tide nicht einkalkuliert hast.
    ... Matthias


    Na dann viel Spass! Bin vor Jahren mal vom Ijselmeer bis St. Peter Head (Schottland) hoch. Wollten bis zu den Orkneys, ging nicht war zu wenig Wind! Blauwassersegeln - herrlich!!!
    Schottland - herrlich!!!


    Habe damals viel über Führung, Gruppendynamik, Anpassungsfähigkeit, Belastbarkeit im Wachdienst, mich selbst und Risikomanagement gelernt. :Gut:
    Und dazu braucht es noch nicht einmal "enge Situationen"...


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Demokratie und Meinungsfreiheit sind beides Luxusgüter die in einer WC oder einer Chaossituation erstmal nicht bezahlbar sind. Auch Ansammlungen diskusionsfreudiger "Laien" würde ich unter allen umständen meiden, und mich ihnen niemals anschliessen. Nicht der mit dem Gewehr ist der Schütze sondern der, welcher am besten Schiessen kann. Sowas muß vorher klar sein.


    Auch mich halten viele für einen Vollidioten weil ich mich mit Vorrat und Krise befasse - egal, da muß man durch. Ich persönlich halte mich von Menschenansammlungen grundsätzlich fern, und gerade in krisensituationen. Ebenso von evakuierungsstationen, da bist Du ruckzuck dein Messer und deinen Kocher los - incl allen Brennstoffs, das Zeugs siehst Du nie wieder. Auch möchte ich nicht unbedingt ein Opfer in Verteilungskämpfen sein, die Verteilung von Hilfsgütern sieht je nach Gegend recht unterschiedlich aus.


    Also wie es aussieht würde ich ziemlich einsam sein :o).

  • Zitat von Hagen;140139

    Nicht der mit dem Gewehr ist der Schütze sondern der, welcher am besten Schiessen kann.



    Hallo Hagen,


    in Kleingruppen funktioniert sowas erstaunlicherweise ganz gut. Ich habe mal bei meiner Firma einen internationalen Teambildungsworkshop (Teilnehmer aus USA, Indien, D) mitgemacht, da ging es raus ins Gelände, eine Aufgabe war, im Team eine Seilbrücke über ein Flüsschen zu bauen und sich über den Fluss abzuseilen, Orientierungsaufgaben im Gelände zu lösen (im Prinzip Geocaching) und zu guter letzt ein Floss zu bauen und zu Wasser zu lassen. Mehrere Teams standen dabei im Wettbewerb, um die Sache spannend zu machen. Die Flossfahrt war natürlich ebenfalls als "Regatta" angelegt.


    Es wurde da eigentlich sehr schnell klar wo jeder seine spezifischen Stärken hat und er hat sich die entsprechenden Aufgaben gesucht, es wurde überraschend wenig diskutiert, auch der informelle Leiter des Teams bildete sich sehr schnell heraus. Es war übrigens interessanterweise durchaus nicht immer der im Berufsleben Ranghöhere.


    Aber das funktioniert nur in Kleingruppen so bis etwa 10-12 Leute, bei grösseren Gruppen - keine Chance. Die würde ich auch meiden.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Sehr sehr spannende Diskussion hier.
    Ich möchte den Gedanken von "OPA" noch mal aufnehmen.


    Warum sollte ich, der nen Rucksack voller wertvoller Gadgets, Werkzeug, Kleidern, etc., inmitten von unvorbereiteten Leuten, unbedingt deren Aufmerksamkeit erregen und mich zu ihrem Anführer und Coach machen lassen?


    Wenn ich Pech habe ist da n "Alpha", der meine Sachen will und von der Gruppe unterstützt wird, schon muss ich fliehen/kämpfen/teilen. Dann bringt mir mein Bob, GHB, EDC, all das nichts. Wenns dumm läuft, steh ich in der Unterhose in der Pampe.


    Ich würde es eher so versuchen:


    Unauffällig verhalten, nur mitdiskutieren, wenns unumgäglich ist und notfalls lieber die anderen machen lassen und wachsam beobachten.


    Monk

  • Hallo zusammen


    Zitat

    ch verlasse mein Haus lieber 5x unnötig als 1x zu spät


    Genau dass ist das Problem....


    Was sage ich wohl dem Chef?? wen ich zum 3,4 mal zu Spät oder gar nicht komme :confused:


    Oder in der Schule, wen die Kinder fehlen. Da werde ich ein Problem haben dies zu erklären.


    Wir sind ja immer noch in der Kleinen Minderheit.


    gruss unabhäniger

    „Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer“