Vorratsliste + Übersichtstool von Fam. Marodeur

  • Ausgangslage:


    Nach über einem Jahr Bevorratung für unsere dreiköpfige Familie nach Bauchgefühl (und Angeboten), haben wir uns jetzt unter strenger Leitung meiner zunächst eine Inventur des Bestandes vorgenommen.
    Schnell wurde klar, daß ich offensichtlich eine manische Vorliebe für Bauernleberwurst und Frühstückfleisch entwickelt habe, das wiederum zur Krise in der Krise führen wird. :grosses Lachen:
    Andere Lebensmittel waren nicht im ausreichenden Maß vorhanden, von einer vollwertigen Zusammenstellung und den richtigen abgestimmten Mengen konnte keine Rede sein.
    Auch die Rotation wurde durch Unübersichtlichkeit quasi nicht durchgeführt.



    Lagersystematik:


    Schnell zeigte sich, daß uns auch ein Ordnungssystem abging, mit dem zum Einen der Bestand, zum Anderen die Haltbarkeiten nicht nur im Blick bleiben, sondern auch im Sinne der Rotation nutzbar ist.


    Also machten wir uns nach der Inventur des Ist-Bestandes (hat zur Folge, daß ich ab sofort eine Alt-Dosenpfirsich-Diät halte...) an den Umbau zu einem neuen Lagerungssystem.


    Wie auf dem beigefügten Bild vielleicht zu Erkennen, erfolgt die Lagerung in Produktgruppen in 3 vertikalen Abschnitten, in denen sich Produkte mit 2013, 2014 und 2015+ finden.
    So können wir recht schnell erkennen, welche Produkte zur Wälzung zur Verfügung stehen.


    Diie Gesamtbestände einer Hauptproduktgruppe lassen sich horizontal auf einen Blick erfassen, wie beispielsweise alle Obst/Gemüse in einer Reihe, darunter Fleisch/Fisch, darunter Getreideprudukte. Die Anschuung eines Einzelnen Vertikalen Regals (z.B. 2013 - ) ermöglicht es eben die schnelle Identifizierung der Haltbarkeiten und erleichtert die Wälzung. Meine gibt nur dieses Regal zum ständigen Verzehr frei.


    Wichtig ist, zu erkennen, daß die Jahresregale eben nicht den Vorratsanteil eines Jahres darstellen, sondern die Produkte mit Ablauf in den jeweiligen Jahren, der Gesamtbestand aller Regale dann die logistische Reichweite der Bevorratung darstellt.


    In der untersten, horizontalen Regalreihe finden sich derzeit die Langzeitvorräte in Form von , leicht (Travellunch), Notration, Überlebensration, die aufgrund langer Haltbarkeiten und hohen Erwerbskosten zunächst keiner Rotation unterliegen.

    Bevorratungsliste + Bevorratungstool:


    Die Inventur des Gesamtbestandes dauert nicht mehr so lange, da wir uns entschieden haben NICHT gem. Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe () http://www.bbk.bund.de/DE/Serv…loads/downloads_node.html eine Anzahl x an Pfirsichen, Mandarinen, also Einzelprodukte einzulagern, sondern haben es als Obstkonserven zusammengefasst.
    Entgegen unserer letzten Jahre brauchen wir so nicht jedes Jahr ein Pfirsichbowlenfest zuveranstalten, sondern kaufen mal hier eine Dose Obst, mal da, was eine sehr gute Abwechslung zur Folge hat und so auch wirklich rotiert da wir verschiedene Produktgruppen in kleinen Mengen eher verspeisen.


    Wir haben uns hierbei das Österreichische Gegenstück http://www.zivilschutzverband.at/broschueren zur Liste des BKK als Anhalt genommen und kommen in Bruttogesamtmengen der Hauptgruppen (Getreideprodukte, Fleisch/Fisch, Obst/Gemüse, Fette/Öle, Milchprodukte) auf ca. 115 kg für 3 Personen pro Monat, also einem Mittelwert zwischen dem österreichischen und deutschen Vorschlägen.
    Zusätzlich natürlich Getränke, Sonstiges, Bonusvorrat.


    Die SOLL kg Zahlen der Hauptproduktgruppen sind also aus Mittelwerten verschiedener Bevorratungsgrundlagen ermittelt.
    Die Einzelprodukte in den Hauptgruppen haben wir jedoch an unseren eigenen Verbrauchserfahrungen aufgebaut.
    Natürlich immer mit Blick auf Abdeckung möglichst aller Nährstoffen und, ich gebe zu- hier und da auch mal von einem Produkt mehr, wenn es einfacher zu lagern ist / zu verzehren ist.


    Beispiel: Meine Frau weigert sich derzeit kiloweise Mehl einzulagern. Sie möchte Brot, da Sie im Ernstfall in letzter Sekunde auch noch eine Mehlplünderungstour starten kann. Ich gebe ihr derzeit recht, da wir das Brot auch wirklich rotierend verzehren. Was meint Ihr dazu?


    Wie man in der Tabelle schön erkennen kann haben wir uns "Zwischenziele" gesetzt (1, 2, 6, 12 Monate) die mit Formeln hinterlegt sind. So darf ich jetzt diese Liste beim Einkauf immer dabei haben und weiß genau, wenn ich ein Sonderangebot sehe, welche Einzel- o. Hauptgruppenprodukte ich noch mit nach Hause bringen kann.
    Ein Einkauf unter dem 2015 vermeiden wir, lässt sich bei manchen Produkten aber nicht umgehen.


    Bereits jetzt vergleicht die Exel-Tabelle den Ist-Bestand (eingegeben nach ) mit den Soll-Vorgaben und gibt im Ampelsystem einen schnellen Überblick, wie weit die Bestände reichen und was noch fehlt.


    Für den Stromausfall hängt die Liste im aktuellen Stand für manuelle Eintragungen noch einlaminiert im Vorratskeller.




    Jetzt hofft mein "Topfmodell", dass es irgendjemanden im Forum gibt, der die Exel-Tabelle vielleicht in eine App fürs Smartphone umsetzen kann


    Sie denkt da an einen Barcodescanner der die Produktgruppe nach Einkauf erkennt, zur Liste zubucht, in Hauptgruppen automatisch zuführt und so jeder Zeit auch einen IST-Bestand des Kellers wiedergibt.
    Beim Verbrauch stellt sich Madame dann nur noch an den Herd, scant mit Handy die gerade geleerte Raviolidose, und zack- ist Sie vom Bestand abgebucht.
    Somit hat man seine Einkaufsliste immer dabei.


    Jedenfalls hat sie mit großer Akribie, Begeisterung und "Formelei" eine -für uns- echt wertvolle Arbeitshilfe geschaffen.


    Ernüchternd war das Ergebniss unserer bisherigen Reichweite (ausgenommen Langzeitvorräte) von nur 1-2 Monaten, aber daran lässt sich jetzt
    gezielt arbeiten.



    So, jetzt Feuer frei für eure Anmerkungen!
    Schaut mal bitte drauf, ob wir uns bei den Ansätzen groß vertan haben. Eine Soll-Vorgabe zu entwickeln ist ja nicht ganz so einfach und auch vom eigenen Essverhalten abhängig.


    Ach ja, Interessierte können uns gerne per PN anschreiben, dann übersenden wir gerne die Datei für den Eigengebrauch.


    Gruß,
    Marodess und Maro


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    Letztes Bild zeigt den Vorratskeller (Verpflegung) gem. Neuordnung.


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  • Das klingt echt super. :Gut:


    Habt Ihr mal drüber Nachgedacht Wheypulver mit in den Bestand aufzunehmen? Man kann es lang lagern (min 12 Monate), ist sehr ergibig, preislich auch super, zig Geschmacksrichtungen und wenn man es aufbrauchen muss kann man nebenbei immer nen Shake trinken ohne das es nervt. :)

  • Über Milchpulver und dehydriertes Ei sind wir noch am Nachdenken, bzw am Produkte testen, eventuell eigene Produktion (Haben heute erst mal mit Ghee angefangen),
    aber das von dir angesprochene Whey-Protein ist m.M.n. aus Kosten- und Zusammensetzungsgründen nicht für unseren Vorrat geeignet.


    Nächster Schritt wird der Bezug von Volleipulver über eine Bäckerei zu Testzwecken sein (abhängig von dem MHD), die dehydrierten Eier von MountainHouse oder Travellunch o.ä. sind mir momentan zu teuer - bedenke die benötigte Menge!


    Gruß,
    Maro

  • Mein Tipp für die Langzeitlagerung wäre vielleicht noch die Prep-A-Ration reihe von Travellunch...MHD ist 5 Jahre (mehr geht ja auch nicht in Deutschland).
    Nichts für die normale Rotation, da zu teuer dafür, aber für einen echten Krisenfall gut geeignet, da sie sehr einfach und quasi überall ohne großen Aufwand zubereitet werden können.
    Und bedenkt man das Verhältnis von Gewicht, Volumen und Kalorien, schlägt Travellunch die MRE's um Längen

  • Zustimmung!
    Wie du der Liste entnehmen kannst, haben wir momentan auch nur geringe EPA-Bestände und sehr viel mehr wird es auch nicht, eben weil EPA teuer und vor allem sperrig ist.
    Ein großer Anteil der Langzeitnahrung basiert bereits auf Travellunch-Gerichten (unter EPA leicht geführt) , da wird noch was dazu kommen.

  • Zu eurem Appwunsch: Welches Betriebsystem benutzt ihr auf euren Handies? Je nachdem gibt es auch "Baukästen", mti denen amn soetwas auch als Laie realisieren könnte oder findet vielleicht einen Spezialisten im Forum, ein bereits existierendes Programm, usw.


    Revedere Romal

  • Ein kleiner Tipp bzgl. eingelagertes Mehl - Mehl verliert recht schnell die Nährstoffe, wenn es nach dem mahlen noch lange gelagert wird. Alternativ dazu könntet ihr Getreide direkt einlagern. Das hält extrem lange und mit einer einfachen Handmühle (ab 50€ bei eBay) könnt ihr euch euer Mehl bei Bedarf selber mahlen!


    Alternativ zu Volleipulver könnt ihr auch normale Eier mit Speiseöl (z.B. Rapsöl, das ist Geschmacksneutral) benutzen. Einfach das Ei mit dem Öl einreiben und in den Kühlschrank. Bin grade in der Testphase dieser Methode und habe 6 Eier bereits seit drei Monaten im Kühlschrank - mal schauen, ob es klappt :face_with_rolling_eyes:


    Gruß NachtWolff

  • Nabend!


    Du könntest um Platz in den Regalen zu sparen auch einfach Kordeln, oder Stoffstreifen nehmen, um die Jahre voneinander zu trennen...


    So hast du wenn ich das richtig erkenne je 1Regal pro "Haltbarkeitsjahr"


    Mit einer solchen Abtrennung könntest du wenn du die Kordeln verschiebbar runterhängen lässt die Einteilungen besser nutzen...


    Stell dir das wie senkrechte Streifen vor!


    ---------------
    Deine im Kompressionssack verpackten Schlafsäcke tun mir etwas leid - gut ist das nicht die so zu lagern....


    Gruß Endzeitstimmung

  • @ Endzeitstimmung


    Auch hier Zustimmung: Momentan lässt unser (geringe) Bestand noch eine räumliche Trennung zu, wenn er aufwächst, wird`s auch enger im Regal, dann macht
    dein Kordelvorschlag Karriere.


    Auch mit den Schlafsäcken hast du recht, nur leider fehlt momentan noch ein bisschen der Raum, um alle Säcke schön luftig aufzuhängen.


    Demnächst wird aber Operation Hauskauf abgeschlossen und dann entsteht das Prepper-Keller-Paradies :grosses Lachen:


    Gruß,
    Maro

  • Zitat von Marodeur;142122


    Beispiel: Meine Frau weigert sich derzeit kiloweise Mehl einzulagern. Sie möchte Brot, da Sie im Ernstfall in letzter Sekunde auch noch eine Mehlplünderungstour starten kann. Ich gebe ihr derzeit recht, da wir das Brot auch wirklich rotierend verzehren. Was meint Ihr dazu?


    Brot hält sich ein paar Tage, wie schafft ihr das?


    Ich habe etwas Mehl (+ Trockenhefe), Pumpernickel in Dosen, 1x Knäckebrot + 1 x Zwieback (Knäckebrot und Zwieback esse ich kaum).
    Die Voräte reichen 3-4 Monate, Brot wesenlich kürzer. Ich bin aber nicht auf Brot fixiert und daher ist auch kaum Wurst auf Lager.


    Nach irgendwelchen Produktvorschlagslisten gehen ich garnicht, sondern es kommt ins Lager, was ich auch normal esse und sich eben länger hält.
    Feingesteuert wird das ganze, das ich ab und zu Hauptnährstoffe aufsummiere und schaue, ob sie halbwegs im richtigen Verhältniss stehen.
    (Problemfall Eiweis)


    Da mein Vorrat wesentlich vielfältiger ist, habe ich keine Jahresregale, sondern nach Produktgruppen sortiert.
    Innerhalb einer Reihe/Stapel des selben Produktes steht dann das älteste vorn/oben.


    Zum verwalten habe ich nur eine Excel-Liste.


    Rotiert wird über 2 Verfahren:


    1. Was verbraucht wird, kommt auf die Einkaufsliste.
    2. Meine Liste warnt mich 3 Monate vor Ablaufs des MHD. Das Produkt kommt in die Küche zum baldigen Verbrauch und auf die Einkaufsliste.


    Sachen mit relativ kurzen MHD (z.B. H-Milch) kommt nicht auf die Liste, sondern steht nur nach MHD sortiert im Regal.
    Bei der Reichweitenberechnung bleiben die Sachen außen vor (auch was in der Küche ist), das ist dann ein Sicherheitszuschlag.


    Gekauft wird nur in kleinen Mengen (1-2 Stück), dafür ständig. So habe ich dann nicht das Problem, plötzlich zuviele Pfirsche zu haben, die verbraucht werden müssen :winking_face:
    Weitere Vorteil: Ich habe unterschiedliche Chargen. Außerdem ändern sich die Essenvorlieben. Ich möchte nicht in die Situtation kommen,
    nur weil ich zur Zeit ein Gericht öftes koche, plötzlich auf einen 10-Jahresvorat der Zutaten dafür zu sitzen.


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    Zitat von Marodeur;142122


    Wie auf dem beigefügten Bild vielleicht zu Erkennen, erfolgt die Lagerung in Produktgruppen in 3 vertikalen Abschnitten, in denen sich Produkte mit MHD 2013, 2014 und 2015+ finden.
    So können wir recht schnell erkennen, welche Produkte zur Wälzung zur Verfügung stehen.


    Nachteil: Produkte mit langen MHD kauft Ihr so nur alle 3-5 Jahre einmal, müßt aber die ganze Menge innerhalb eines Jahres verbrauchen und dazwischen garnicht.

  • Zitat von Henning;142190

    Brot hält sich ein paar Tage, wie schafft ihr das?


    ...


    Nachteil: Produkte mit langen MHD kauft Ihr so nur alle 3-5 Jahre einmal, müßt aber die ganze Menge innerhalb eines Jahres verbrauchen und dazwischen garnicht.


    Nicht ganz:


    Gegessen im Rahmen der laufenden Wälzung wird aus allen Lagerbereichen, beginnend ab dem mit dem kürzesten Rest-MHD, nach Verbrauch wird durch Einkauf die Soll-Menge wieder hergestellt.


    Brot wird in Form von Vollkorn-Dosenbrot eingelagert und auch gewälzt.
    Mit Mehl und Getreide arbeiten wir in Ermangelung einer ordentlichen Mühle und der Tatsache, daß wir -momentan- so gut wie kein Brot selber backen, noch nicht im großen Maßstab.


    Gruß,
    Maro