http://www.welt.de/wirtschaft/…nd-am-verwundbarsten.html
Grundsätzlich nichts neues, aber interessantesten finde ich persönlich die Bereiche Stromversorgung und Nord-Ostsee-Kanal:
Als Exportmeister, wäre es kaum auszumalen, wenn diese Verbindungen gestört wären.
Auszug:
Stromnetz ist an Knoten verwundbar
Das Stromnetz gilt als eines der sichersten der Welt. Rund 35.000 Kilometer Hoch- und Höchstspannungsleitungen mit bis zu 380 Kilovolt durchziehen das Land und schließen jeden Ort doppelt an:
Im Westen ballen sich die potenziellen Risiken
Ein Land lebt auf Verschleiß
- Schlechter Zustand
- Initiatoren
- Infrastruktur-Misere
- „Welt“-Infrastrukturgipfel
Fällt eine Stromleitung oder ein Umspannwerk wegen technischer Probleme aus, übernimmt automatisch eine andere Anlage die Versorgung. Dieses Prinzip der so genannten n-1-Sicherheit ist mit dafür verantwortlich, dass es in Deutschland weniger Stromausfälle gibt als in fast allen anderen Ländern der Welt.
Die theoretisch höchste Verwundbarkeit zeigt das Stromnetz allerdings in den Netzknoten, den Leitzentralen der vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber Amprion bei Köln, Tennet in Lehrte bei Hannover, TransnetBW in Wendlingen und 50 Hertz in Berlin. Sie sorgen in ihren jeweiligen Regionen dafür, dass das Stromangebot in jeder Sekunde mit der jeweiligen Stromnachfrage übereinstimmt, in dem sie Kraftwerk hoch- oder herunterfahren und Frequenzregler zum Einsatz bringen.
Brauweiler ist Hochsicherheitstrakt
Zu den Aufgaben der Ingenieure gehört der Abruf der Kraftwerkseinsatzpläne, die Überwachung der Spannung und die Regelung der Frequenz. Wenn die Frequenz im deutschen Stromnetz um wenige Prozentpunkte den Wert 50 Hertz über- oder unterschreiten würde, gäbe es automatische Schnellabschaltungen von Umspannwerken und anderen Netzanlagen, ein flächendeckender Blackout ließe sich dann nicht mehr aufhalten.
Eine herausgehobene Bedeutung unter diesen vier Leitzentralen hat die "Hauptschaltleitung Brauweiler" am westlichen Stadtrand von Köln. In einem mit Mehrfachbarrieren und Panzertüren gesicherten Saal steuert die "Systemführung Netze" der ehemaligen RWE-Tochter Amprion GmbH den Elektrizitätsfluss in Nordrhein-Westfalen und Norddeutschland.
Doch die Aufgaben gehen weit über das frühere RWE-Netz hinaus: Der Hauptschaltleitung Brauweiler obliegt im Rahmen der Systemplanung auch die Koordination des Verbundbetriebs für ganz Deutschland. Dies bedeutet, dass hier alle geplanten Energieübertragungen zwischen den deutschen Übertragungsnetzbetreibern jeweils für den Folgetag koordiniert werden.
Darüber hinaus gehört es zur Aufgabe der Amprion-Ingenieure, den Stromverbund im nördlichen Teil Europas zu koordinieren und für die Gesamtregion die Systembilanz nachzuhalten. Das erfordert die ständige Überwachung der Stromflüsse in Belgien, Bulgarien, Deutschland, Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Tschechien und Ungarn, rund um die Uhr an jedem Tag.
Science Fiction oder Realität?
Ein vollständiger Ausfall der Hauptschaltleitung Brauweiler würde vermutlich in kurzer Zeit zu einem weitflächigen Stromausfall in Europa führen. Nicht umsonst nahm die Handlung des Bestsellers "Blackout – Morgen ist es zu spät" des österreichischen Autors Marc Elsberg in Köln-Brauweiler seinen Ausgangspunkt.
Könnte ein unvorhersehbarer Personalausfall das Nervenzentrum des europäischen Stromnetzes lahmlegen, so wie dies mit den Stellwerken der Deutschen Bahn im Raum Frankfurt geschah? Ein Sprecher von Amprion weist den Vergleich zurück.
Quelle: http://www.welt.de/wirtschaft/…nd-am-verwundbarsten.html
Gruß Stephan