Gurlitt ist ein Prepper

  • Ich denke der Name Gurlitt ist derweil geläufig. In vorauseilendem Gehorsam, ohne jede rechtliche Befugnis, hat ein deutscher Staatsanwalt rund 1.500 Kunstwerke eine unbescholtenen Bürgers beschlagnahmt. Er wird sie wohl alle zurückgeben müssen.


    Dieser Mann, Erbe eines Kunsthändlers, ist ganz sicher ein komischer Kauz, sonst hätte er längst über einen Anwalt dem Staat die Hölle heißgemacht, aber sicher nicht blöd.


    Ich habe gerade einen Bericht gefunden der auch einiges der ersten Berichterstattung klarstellt. Er wurde ja regelrecht als Messie dargestellt, der millionenteure Kunstwerke zwischen Essenresten und Konserven versteckt. Jetzt stellt er das selbst richtig:


    http://www.spiegel.de/spiegel/…ius-gurlitt-a-934661.html


    Zitat

    Auszug:


    "Cornelius Gurlitt surft nicht im Internet, er hat keinen Fernseher. Aber er sammelt Zeitungsartikel, die ihm gefallen, bunte am liebsten. Und er hört Radio. In einem Radiobeitrag hörte er, dass die Beamten, die die Bilder aus seiner Wohnung getragen hatten, sagten, er hätte die Kunstwerke zwischen Essensresten und Konserven gelagert. So sei das nicht gewesen, versicherte er gekränkt. Er habe viel Essen zu Hause in den Regalen, aber das habe Gründe. Dann erzählt er von der Eichhörnchen-Aktion der Bundesregierung, 1961. Die Menschen müssten Essen lagern, wie die Eichhörnchen für den Winter, das sei damals der Aufruf gewesen. Für Krisenzeiten, wie jene, in denen Gurlitt jetzt steckt."


    Ich finde den ganzen Fall und auch diese Aussage sehr spannend.


    Gurlitt ist vielleicht in den 60ern hängengeblieben, aber die Preparedness ist ihm noch gegenwärtig. Wie auch meinen Eltern noch zu dieser Zeit. Heute muss ich sie überzeugen, wieder ähnliche Vorräte anzuschaffen wie früher. Sie sind auch bequem geworden. Kann man ja alles ständig kaufen.


    LG
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Die politische/rechtliche Seite der Kunstfunde kann ich nicht beurteilen.


    Aber der Mensch Gurlitt lässt sich jedenfalls nicht von irgendwelchen modischen Strömungen/Techniken verführen, jemand anders zu sein als er ist. Diese Menschen haben bei mir immer einen Sympathiebonus :)

  • Würde mich nicht überraschen, wenn Gurlitt den ferngesteuerten Beschlagnahmern für jedes Bild eine Rechnung über den damaligen Ankauf vorlegt. Wenn die Bilder damals weniger Marktwert hatten als heute, so ist das eine ganz normale Sache wie bei vielen Dingen.
    Und wie jemand seine Wohnung aussieht ist Privatsache, das hat diese Beamten nicht zu interessieren und muss von denen schon gar nicht in den Medien breitgetreten oder gar übertrieben dargestellt werden.

  • Prepper-Kollege Gurlitt macht es genau richtig gegenüber aus dem Ruder laufenden Behörden:
    er nimmt deren "Gesprächseinladungen" nicht an und geht auf Tauchstation.
    Ich finde, es gehört auch zum Prepper-Gedanken, daß man sich in Zeiten wo Staatsorgane durchdrehen,
    nur dann mit denen abgiebt, wenn es sich auch wirklich nicht vermeiden lässt. Deshalb ist ein einem freundschaftlich verbundener oder verlässlicher Rechtsanwalt wohl auch eine gewisse Vorsorge, die nicht unterschätzt werden sollte.
    Solch ein Berater kann einem genau sagen, was man tun muss und was nicht, was ein nicht vermeidbarer Amtstermin ist und was nur eine Bitte eines Beamten, die ruhig ignoriert werden soll.


    Übrigens hat ein Münchner Auktionshaus den Bilderfundus auf nur 30 Millionen erzielbaren Verkaufswert geschätzt. Also nix mit Jahrhundertfund! 300 Bilder musste die Staatsanwaltschaft schon zurückgeben, weil sie zweifelsfrei Gurlitt gekauft hat.
    Das einzelne Bild wäre also etwa 20.000 Euro wert, angeblich wären das im Jahr 1937 in etwa 80 Reichsmark gewesen. Ob der Vater Gurlitts sogar mehr bezahlt hat?


    http://www.n-tv.de/panorama/Au…Wert-article11806576.html