Staatliche Ernährungsvorsorge in der BRD

  • @badener
    Ich gebe Dir völlig Recht...das ist eine Angelegenheit die beim einzelnen Individuum beginnen müsste. Allerdings zweifle ich daran dass man die träge Masse dazu bewegen kann. Andererseits habe ich das Gefühl dass sich mehr Menschen für dieses Thema interessieren. Das zeigt zum Einen die Benutzer-Zunahme dieses Forums, zum Anderen sind in vielen größeren Städten bei den Kleingartenanlagen große Wartelisten entstanden wo in den 90iger Jahren noch massenhaft Parzellen leer standen.

    Ich versuche nicht massiv zu missionieren...aber wenn das Gespräch in diese Richtung läuft versuche ich schon den einen oder anderen Punkt anzuschneiden. Das führte vergangene Woche dazu dass ich bis nachts um 2 mit meinem Nachbar in der Garage hockte und wir uns überlegt haben gemeinsam ein Traktorle anzuschaffen.

    Und ich treibe mein Engagement mit Hochdruck voran...ich habe angefangen mein Saatgut selbst aufzubereiten, habe gestern 3 weitere Obstbäume gepflanzt und werde am Wochenende meine Anbaufläche um weitere 50qm erweitern. Heute vormittag habe ich einen Termin im Rathaus weil ich mir Geflügel zulegen will, nächste Woche kommt die neue Pumpe für unseren Hausbrunnen, und ein befreundeter Schreiner hilft mir im Keller eine vernünftige Lagerlösung zu entwerfen und zu bauen.

    Ich bin noch nicht perfekt...aber jeden Tag komme ich meinem Ziel ein Stückchen näher auf die staatliche Ernährungsvorsorge zu pfeiffen.

  • derHerzog schrieb in

    previval.org/f/forum/index.php…d/&postID=35035#post35035

    :

    Zitat


    Ha,
    das ist ja das Problem. Es gibt kaum noch Halde.
    Die einzige Halde auf die ich mich verlassen kann,
    ist in meinem Keller.

    Die Erntemenge verteilt sich auf dem Weg der Verarbeitung und Handel. Dieser Weg ist länger und breiter mit den Jahrzehnten geworden. Betrachtet man heute Teile des Weges, so ist keine Halde mehr zu sehen. Nur weil die Erntemenge sich auf vieles verteilt, ist sie nicht keiner geworden.


    Gegenwärtig erlöst die Landwirtschaft jeder fünfte Euro und die Ernährungswirtschaft jeden vierten Euro im Export (Angabe BMELV). Und von diesen Export verbleibt 4/5 in der EU. Nun ist Deutschland bei sich und an seine Nachbarländer durch eine gute Transport- und Marktinfrastruktur angebunden. D.h. auf knapp 95% der Erntemenge (in EUR) kann zügig zugegriffen werden. Bei Notzeiten kann das Beziehen der Erntemenge über Verarbeitung und Handel schon mal deutlich länger als eine halbe Woche dauern. Dafür springt das staatliche Notlager ein (und die Aufforderung: der Einzelne richtet sich einen 2-Wochen-Vorrat an).


    Bei der gegenwärtige Verteilung der Erntemenge in Deutschland bin ich der Ansicht: Der Nutzen (Chance) in Gutzeiten überwiegt ganz gering die Kosten (Risiko) in Notzeiten.


    Wie würde heute ein Richtungswechsel "hin zur Halde" in der Verteilung der Erntemenge aussehen? Und ist diese Richtung auch im Wandel für die Beteiligten wirtschaftlich? Der bisherige Wandel ab 1970 hat zu einer Ernte, Verarbeitung und Handel geführt, bei dem die Nahrungsmittel immer weniger Arbeitszeit für den Bürger "kosten" (siehe LPD). D.h. wäre diese beachtliche Zeiteinsparung nicht zustande gekommen, säßen viele von uns nicht vor diesem Forum, oder eingeschränkter: einige von uns könnten sich die EDV nicht leisten.


    Ich sehe das Problem nicht so sehr in der Verteilung der Erntemenge, sondern wie bereits bemac in

    erwähnt, bei der Aufklärung des Einzelnen einen individuellen Sicherheitspuffer zu schaffen. Das der Selbstschutz der meisten Bürger vor Katastrophen unterentwickelt ist und welche Antworten dazu bestehen, erwähnt der Staat öffentlich - aber nicht über die "Massenmedien" und nicht in regelmäßiger Form. Das Thema Vorsorge verankert sich so nicht in der Aufmerksamkeit.


    Einen schönen Gruß, σ

  • [h=3]Lebensmittelkarten



    Im München-Teil der Süddeutschen Zeitung vom 20.10.2014 findet sich ein Bericht über den Kathrophenschutz in München.
    Nach Aussage eines veantwortzlichen bei der Berufsfeuerwehr, einem Herrn Kaehs gibt es Lebensmittelmarken:


    " Viele Geheimnisse
    [/h]Auch Lebensmittel- und Versorgungskarten halten die Behörden vor. "Früher hatten wir welche für vier Wochen, aber einige haben wir nach der Wiedervereinigung an die neuen Bundesländer abgegeben", sagt Kaehs. Der Gedanke hinter diesen Marken ist, dass die Verteilung von Lebensmitteln und anderem, wie Kleidung oder Bettdecken, nicht davon abhängen soll, wie reich die Leute sind. "Wenn es nicht mehr genug für alle gibt, dann gibt es Nahrungsmittel nur noch im Tausch gegen Karten", sagt Kaehs. Auch der Händler kriegt dann nur auf diesem Weg Nachschub. Wie die Karten aussehen, will Rothstein nicht verraten: "Ich habe selbst noch nie ein Original gesehen." Je weniger Leute wissen, wie die Karten aussehen, umso geringer das Risiko von Fälschungen. "






  • Hallo Frieder,


    wieso verlinkst du nicht den Artikel der Süddeutschen?


    Hamstern für den Katastrophenfall


    Zur Verteilung staatlich bevorrateter Lebensmittel sind Bezugsscheine vorgeschrieben und eine sinnvolle Methode. Was ist daran so besonders?


    Tafelläden geben ihre Waren seit langem auch nur gegen Bezugsschein an ihre Kunden ab (Bedürftigkeitsnachweis). Ist also auch heutzutage längst (wieder) Alltag leider.


    Mein Arbeitgeber zahlt mir einen Verpflegungszuschuss in Form von Kantinenmärkchen - auch eine Art Lebensmittelmarken...


    Grüsse


    Tom

  • Hallo Tom,



    werd dann noch mal schauen, wie das mit dem Verlinken geht. Wenn Zitate unerwünscht sind, lasse ich es zukünftig.


    Ich fand den Hinweis deswegen inetressant, da ich es es irgendwie im Hinterhof hatte, daß es in Bayern keine Lebensmittelscheine mehr gibt.



    Frieder