Ich weiß ja auch nicht ob ich einem Zelt den Namen "Waterfall" geben würde. Aber was will man von einem Marketingstrategen von einem Lampenhersteller anderes erwarten? :grosses Lachen:
Wie auch immer. Ich habe, mal wieder, ein neues Zelt. Ich hoffe, dass das nicht so langsam doch mal langweilig wird mit mir und dem ewigen Zeltthema. Vielleicht sollte ich mal mit jemandem drüber sprechen...
Ich suchte ein neues Zelt für Langzeitaufenthalte. Das alte ist leider dem Orkan im Ruhrgebiet zum Opfer gefallen. Ich habe es mit einem kleinen Zelt versucht, musste aber feststellen, dass es auf Dauer wenig angenehm ist nicht wenigstens ein paar Dinge (wie z.B. an- und ausziehen) im Stehen erledigen zu können.
Bisher hatte ich ein Tipi-ähnliches Zelt und wollte aber mal ein "eckiges" Zelt ausprobieren. Ein paar kleinere Coleman-Zelte hatte ich schon mal gesehen und mir näher angeschaut und war von den Materialien eigentlich überzeugt. Vom Fiberglas mal abgesehen. Daher ist es ein
Coleman Waterfall 5 deluxe
geworden.
Zu den allgemeinen Daten:
Personen: 5
Gewicht: 12,8 Kg
Länge Vorraum: 280 cm
Länge Schlafkammer: 210 cm
Breite Vorraum: 280 cm
Breite Schlafkammer: 265 cm
Höhe Vorraum: 200 cm
Höhe Schlafkammer: 165 cm
Gestänge: Fiberglas (Stahl am Eingang)
Außenhaut: PU beschichtetes Poly 2000mm Wassersäule
Eingänge: 2
Ein Eingang aufgestellt sowie die Dachlüftung:
Hier der ebenfalls wirklich große hintere Lüfter:
Hier eine der 6 Fiberglasstangen, die das gesamte Zelt tragen:
Das sind wirklich keine Stängelchen sondern echte Stangen. Diese sind farblich markiert (gelb, rot u. schwarz), korrespondierend zu den Laschen in die man sie schieben muss. Eingehängt werden die Stangen in Metallösen in Laschen die am Boden befestigt sind. Der grundsätzliche Aufbau war entsprechend schnell und echt einfach.
Allerdings: Ich war doch wahrhaftig knappe zwei Stunden beschäftigt mit Erdnägel (die übrigens echt lächerlich sind, aber irgendwo musste man wohl sparen) in die Erde hauen. Das Zelt hat jede Menge Abspannpunkte. Und die Leinen waren so vertüddelt, dass ich beim Aufziehen erst mal einen fetten Knoten entwirren musste. Und es sind viele Leinen. 14 an der Zahl. Dazu alle Bodenverankerungen. Wahnsinn. Bis das mal alles sauber steht vergeht echt viel Zeit.
Hier eine Nahaufnahme des Vorzeltes:
Da ist wirklich Platz. Obwohl die Fläche auf keinen Fall größer ist als die des alten Zeltes, war das alte aber rund. Rund ist eigentlich nicht schlecht hinsichtlich Materialaufwand pro Fläche. Aber da die meisten Dinge leider eckig sind, verschenkt man im runden Zelt jede Menge Platz. Ganz anders ein Zelt mit Ecken. Lange Rede kurzer Sinn: In dem Vorraum können sich locker vier Personen mit Tisch und Stuhl aufhalten.
Wie man sehen kann, lässt sich der Eingang auch aufspannen. Das hatte ich ein mal gemacht für das Foto. Da das aber umständlich ist, werde ich das wohl nie wieder aufspannen sondern die Tür einfach einrollen.
In einer Eingangstür sind Fenster eingebaut, die man aber auch verdecken kann. Außerdem gibt es eine kleine Durchführung für ein Stromkabel.
Das Schlafabteil wird in das Außenzelt eingehängt, bleibt also immer trocken.
Die Kammer hat einen zusätzlichen Boden, sodass hier, sollte es mal Wasserfall-mäßig durch die Außenhülle kommen, man dort immer noch trocken bleibt. Außerdem lässt sich die Kammer abtrennen. Durch ein wirklich dünnes Plastikteilchen das sich einhängen lässt. Ist ja auch wichtig, wenn Mamma und Pappa mal ganz ungestört im Urlaub mal ihren ehelichen Pflichten nachkommen wollen. Soll ja nicht der ganze Nachwuchs zuhören oder zusehen nur weil man sich im gleichen Zelt aufhält. Was ich damit sagen will: Diese Trennwand hätte man zugunsten besserer Erdnägel auch weglassen können.
Und jetzt mal zu den wirklich schlechten Lösungen:
Wie man hier sehen kann, ist die Bodenwanne direkt mit der Außenhaut vernäht. Und die Naht ist NICHT verschweißt. Und da hängt auch sonst nichts drüber das die Naht verdecken würde. Von innen kann man durch die Nahtlöcher nach draußen sehen wenn die Sonne entsprechend steht. Das kann unmöglich dicht sein. Ansonsten hat das Zelt größtenteils verschweißte Nähte. Warum hier nicht: Keine Ahnung. Das werde ich wohl nachholen müssen. Aber erst mal warte ich den ersten Regenguss ab.
Dann wäre da noch das Außenzelt. Erwartet hatte ich das robuste Material das ich von anderen Coleman-Zelten kannte. Hier ist es aber recht dünn. Und das bei einem Gesamtgewicht von fast 13 Kg. Ich bin sehr gespannt, wie lange das wohl hält.
Und das wirklich, wirklich allerblödeste (sorry für den Kraftausdruck): Der Lampenproduzent hat in seinem Deluxe-Zelt keine Vorrichtung um Lampen aufzuhängen. Nirgendwo eine Öse oder sonst irgendwas. :Kopfschuetel:Gibt es heutzutage sonst noch ein Zelt ohne Lampenaufhängug zu kaufen?
Also mein bisheriges Fazit:
- Platz ohne Ende
- ok in der Verarbeitung
- Nicht ok die Naht Bodenwanne/Außenzelt
- Womöglich etwas schwach im Material
- Manche Details sind pfiffig
- Manche Details sind überflüssig (Schlafkammertrennwand)
- Andere gar nicht erst vorhanden (Lampenaufhängung)