Hand-Öl-Pressen

Guter Beitrag. Sag mal, kannst du damit auch Raps "pressen"?

LG Doomer

da habe ich mal eine frage zu. mein opa hat mir zu lebzeiten mal etwas von bucheckernöl erzählt welches er zum braten verwendet hat. und in der nachkriegszeit hat er bucheckern gesammelt und verkauft. was mir nur aufgefallen ist in den geschäften wie kaufland, real, edeka, lidl o.ä. habe ich nie bucheckernöl gefunden.

jetzt wo ich diese presse gesehen habe wollt ich mal fragen ob das damit wohl auch geht (also bucheckernöl herstellen) ? oder hat das einen grund das bucheckernöl nicht in den bekannten lebensmittel geschäften verkauft wird ?

lg

michael

Bucheckernöl enthält viel Linolsäure und ist somit zum Braten nicht geeignet, außerdem geben die Bucheckern nicht viel Öl her und sind schwer zu ernten. Allerdings passt es mit seinem nussigen geschmack gut zu Salat oder auf Brot.
Im Supermarkt wirst du das Öl schwer finden, aber es wird durchaus hergestellt und verkauft, einfach mal nach Bucheckernöl googlen.

@ Vansana

mit Sicherheit bekommt man irgendwo auch eine elektrische Ölpresse zu einem günstigen Preis. Nur musst Du Dir dann überlegen, dass Du ja Energie aufwenden musst, um Energie (in Form von Öl) zu gewinnen.

Also müsstest Du im Crashfall wohl ein Diesel-Strom-Aggregat mit Deinem Rapsöl befeuern um die Ölpresse mit Energie zu versorgen um Rapsöl zu bekommen.
Ist ein wenig Wiedersinnig in meinen Augen.

Dann lieber 1-1,5l/h per Hand erzeugen und dafür auch das Ergebnis voll zur Verfügung haben.

Außerdem hat man als Vorbereiteter eh noch Dieselvorräte gebunkert, die man dann mit dem Öl strecken kann. Und soviel wirst Du ja auch nicht fahren können, wohin denn auch Außer es geht um Flucht und dafür haben wir ja Vorräte :Gut:

Ich denke, vor allem das Preis-Leistungs-Nutzen-Verhältnis (geiles Wort :grosses Lachen:) ist bei der Handmühle super. Zudem leicht zu warten, keine komplizierten Teile dran an die man im Crashfall eh nicht mehr rankommt.

Grüße
Someone

@ Vansana

mir gehts ja ähnlich, ich fahr nen T4 Transporter der hat sogar nen 80L Tank :grosses Lachen:

Was mir aber zu dem Thema auch noch eingefallen ist, die Presse sollte ja auf alle Fälle mit der zu Verarbeitenden Menge an Rohmaterial korrespondieren. Es bringt ja nix ne Presse zu haben, die 500kg die Stunde verarbeiten kann, wenn mein Jahresertrag an Raps, o.ä. nur 500kg beträgt.

Das Fahrrad ist cool :lachen: stellt sich nur die Frage ob man so langsam treten kann? In dem einen Video haben sie ja was von 23rpm geschrieben.

Grüße
Someone

@peaci
Die PDF Datei wird bei mir falsch angezeigt, Text besteht eigentlich nur aus Fragezeichen. Ist die Datei defekt oder kann ich da eine andere Einstellung vornehmen?

Achte bitte zukünftig auf die Groß- und Kleinschreibung.

Vielen Dank!

Gruß
Nachtfalke

Hallo Leute,

nachdem ich unlängst beim Pressen mit der Piteba ein suboptimales Ergebnis (relativ geringe Ölausbeute) eingefahren habe, bin ich auf Ursachensuche gegangen.
Glücklicherweise gibt es auf der Homepage mittlerweile eine Seite zur Fehlersuche - leider nur auf Englisch.
Ich habe mir daher erlaubt, eine (autorisierte) Übersetzung anzufertigen!

Demnächst steht übrigens mal Leinsamenöl an - eine Review folgt!
Kürbiskerne sind ebenfalls geplant, aber ich bin gerade am Verhandeln bezüglich einer Quelle...

Meine Übersetzung von https://www.piteba.com/en/content/54-problem-and-solution

[SIZE=18px]Fehler beim Pressen: [/SIZE]

Die Presse bleibt stecken und es kommt kein Öl

Wenn die Presse stecken bleibt, der Presskuchen steinhart ist und die Kurbel nicht mehr gedreht werden kann, findet Ihr hier die Lösung dazu:
Gebt eine exakte Menge Wasser hinzu und lasst das Ganze für zwei Tage stehen, so dass das Wasser von den Samen absorbiert wird. Eine einfache Lösung.
Charakteristiken von zu trockenen Samen

Wie man erkennen kann, dass die Samen oder Nüsse weniger als 10% Feuchtigkeit enthalten:

• Die Kurbel lässt sich schwer drehen.
• Der Presskuchen verlässt die Kappe nicht.
• Geringe bis keine Ölproduktion.
• Die Beilagscheibe hinter der Schraube zeigt extreme Abnützungserscheinungen.
• Manchmal bildet sich auch schwarzes Öl am Schaft der Schraube.
• Die Samen werden zu Brei gemahlen.

Mit dem Piteba-Werkzeug
Im Handbuch kann man nachlesen, wie die Feuchtigkeit in den Nüssen oder Samen ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen korrigiert werden kann. Das Piteba-Werkzeug wird als Gegengewicht verwendet, um eine gewisse Menge an Samen abzuwiegen. Diese werden dann mit 15 ml Wasser (1 Messbecher) vermischt. Nach zwei Tagen kann man die Samen auspressen.
[ATTACH=JSON]{"data-align":"none","data-size":"full","title":"Piteba-Waage.jpg","data-attachmentid":527802}[/ATTACH]

Dies ist eine schnelle aber ungenaue Möglichkeit, das Resultat zu verbessern. Eine viel genauere Methode wird unten beschrieben.

Exakte Ermittlung des Feuchtigkeitsgehalts
Um die besten Resultate zu erzielen ist es sehr wichtig, den Feuchtigkeitsgehalt der Samen oder Nüsse zu ermitteln.
Hier ist eine einfache Methode:
Wiege exakt 100 g der Nüsse oder Samen ab und trockne sie für ca. 90 Minuten in einem Ofen bei 100 bis 105°C. Nüsse werden idealerweise in zerkleinerter oder gemahlener Form getrocknet.
Im Ofen verdampft das Wasser, und ein trockenes Produkt ist das Resultat. Dieses wird nun abermals gewogen und das Gewicht notiert. Wenn Feuchtigkeit darin war, hat sich das Gewicht reduziert. Wenn das Gewicht immer noch ungefähr 100g beträgt war wenig Feuchtigkeit darin und daher muss mehr Wasser pro kg hinzugegeben werden.
[TABLE="border: 0, cellpadding: 0, cellspacing: 3"]

[tr]

[TD="colspan: 2"]Wiege exakt 100g gemahlene bzw. zerkleinerte Samen oder Nüsse
Trockne sie bei 100 bis 105 °C für 90 Minuten im Ofen .[/TD]

[/tr]

[tr]

[td]

Gewicht nach dem Trocknen (Gramm)

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[td]

Menge an Wasser (g oder ml), das pro kg Samen oder Nüsse hinzugegeben werden muss

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100

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100 ml/kg

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99

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90 ml/kg

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98

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80 ml/kg

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97

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70 ml/kg

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96

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60 ml/kg

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95

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50 ml/kg

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94

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40 ml/kg

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93

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30 ml/kg

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[tr]

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92

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[td]

20 ml/kg

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91

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10 ml/kg

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90

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[td]

Kein Wasser hinzugeben

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89 oder weniger

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Die Samen sind zu feucht. Zuerst trocknen und dann den Feuchtigkeitsgehalt neu bestimmen.

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[/tr]

[/TABLE]

Nach dem Hinzugeben von Wasser
Nachdem das Wasser hinzugegeben wurde, sollten die Samen oder Nüsse zumindest zwei Tage in einem Plastikbeutel gelagert werden.
Danach können Sie lt. Anleitung gepresst werden. Je kleiner die Samen oder Nüsse, desto schneller werden sie das Wasser aufnehmen.

Ich hab' das mal vor Jahren in einem Museum in der Steiermark (da ging es um das Ölschlagen).
Hier wurde lt. Beschreibung den geschroteten, gerösteten Kürbiskernen Salzwasser zugegeben, um die Ausbeute zu erhöhen. Hab's damals (war in Prä-Smartphone-Zeiten) leider nicht fotografieren können...

Bezüglich der Haltbarkeit: Ja, vermutlich senkt das Wasser diese. Allerdings sollte sich das ja wieder selbständig entmischen, das reine Öl kann dann abgezogen werden. Mache ich sowieso, weil ja bei der Pressung auch kleine Partikel aus der Nuss/dem Samenkorn mit ins Öl gelangen, welche sich ebenfalls absetzten.

Und das mit den "alten" Nüssen und Samen: Hier stellt sich ja die Frage, ob die sinkende Ausbeute nicht wiederum mit zu geringem Feuchtigkeitsgehalt zusammenhängt? Denn Öl wird zwar ggf. ranzig, verdunstet aber (im Gegensatz zum Wasser) nicht. Daher sollte sich der Ölgehalt ja nicht gravierend verändern...