Bier Herstellen

  • Hey, hat jemand damit Erfahrung selber Bier herzustellen. Ich habe Anfang Septempber mein Hopfen geerntet und hab jetzt überlegt wie ich den am besten verwende.
    Da kam mir die Idee doch selber brauen zu können. Hat jemand schon mal Erfahrung damit gemacht?
    Beim googlen bin ich al erstes auf ein fertiges Brauset wie das hier gestoßen. Ist das ausreichend oder brauch ich noch mehr Zubehör?


    Grüße, Sebastian

  • Hallo erstmal


    Endlich ein Thema wo ich mich etwas auskenne.
    Also es gibt Braukurse da lernt man das von Grund auf was ich dir Empfehlen kann ist der Brau Kurs von der brauerei Sternen in Frauenfeld weiss allederings nicht woher du bist.
    Um Bier zu brauen brauchst du einiges an Ausrüstung vom Behälter bis zum Filter und Materialien zum erhitzen und abkühlen.
    Wenn du gelegenheit hast kannst du ja einmal bei einer kleinen Brauerei nachfragen wenn es eine in deiner nähe gibt.
    Auch wenn es mit einem Brau set einfach aussieht ist es schwer und braucht Zeit.


    Hier noch der Link zur oben gennanten Brauerei.
    Kann den Braukurs sehr empfehlen.


    Gruss


    Malsendif

  • Hey, super. Das ist ja sehr gut. Leider ist die Schweiz recht weit weg ... Gibt es solche Kurse auch in Deutschland?

  • Bier habe ich noch nicht gebraut (zuviel Papierkram), Weine schon öfters.
    Für den Anfang suchst du dir am besten ein Rezept und befolgst das.
    Das Set was du dir rausgesucht hast wirkt auf mich ziemlich überzogen, würde mich wundern wenn du das alles bräuchtest (Es zu haben schadet natürlich nicht).
    Was auf jeden Fall nötig ist sind neben den Zutaten ein Thermometer, ein Seihtuch, ein Gärgefäß mit Gärverschluss und ein Lagergefäß (kohlensäurefreie Getränke kann man im Gärgefäß lagern).
    Falls du Bier ohne Kohlensäure magst würde so ein Set ausreichen:
    http://www.brauen.de/katalog/b…it-mehr-zubehoer-23-liter
    Ansonsten bräuchtest du noch gasdichte Flaschen.


    Ein Bekannter von mir hat schon ein paar Mal Bier gebraut, soweit ich weiß ist es schwieriger und aufwändiger als Wein da man bei der Herstellung der Maische sehr präzise und umständlich arbeiten muss während man bei Wein prinzipiell nur alles in einen Bottich schmeißt und wartet. Solange man aber nach Rezept arbeitet ist es machbar. Rezept findest du z.b. in "Das neue Buch vom Leben auf dem Lande", hier als (englisches) pdf: https://www.previval.org/forum…elf-Sufficiency-%28PDF%29


    Außerdem musst du Bierbrauen rein rechtlich gesehen anmelden, mit geplanter Menge und Datum. Bis zu einer bestimmten Menge (200l glaub ich) ist es steuer- und genehmigungsfrei.


    Gruß Ulfhednar

  • Hey,
    Danke für deine umfangreiche Antwort. Für welchen Zeitraum gelten denn die 200l? Ich glaube nicht, dass ich im Jahr geschweige denn im Monat diese Summe brauen werde.

  • Bierbrauen ist nicht so einfach, jedenfalls nicht wenn man Wert auf Geschmack legt. Ich empfehle dir dich vorher etwas einzulesen. Wenn dich die Literaturstudien nicht abschrecken, versuche es. Ich habe nach 2 Versuchen aufgegeben. Der Geschmack war sehr gewöhnungsbedürftig und der Literpreis lag in der Herstellung deutlich über dem Einkaufspreis für ein durchschnittliches Fertigprodukt.


    Als Literatur kann ich empfehlen: "Gutes Bier selbst gebraut" ISBN 3-8112-1589-2 und "Selber Bier brauen" ISBN 3-310-00549-6


    [ATTACH=CONFIG]20457[/ATTACH]

  • Zitat von OutdoorFan;189952

    Hey,
    Danke für deine umfangreiche Antwort. Für welchen Zeitraum gelten denn die 200l? Ich glaube nicht, dass ich im Jahr geschweige denn im Monat diese Summe brauen werde.


    Waren glaube ich 200l pro Jahr, bin mir nicht sicher. Anmelden "muss" man es auch wenn man darunter bleibt, es darf einem nur nicht verboten werden und man muss nicht versteuern. Ich habe auch mal was gehört das man das Reinheitsgebot (also das nur Gerste, Hopfen und Wasser ins Bier dürfen) beachten müsste, das gilt aber soweit ich weiß nicht für Eigenbedarf.


    Gruß Ulfhednar

  • Hmm, ich hab auch nur eine Adresse in der Schweiz, liegt aber an der Grenze zu Deutschland.


    Die Brauerei "Unser Bier" (http://www.unserbier.ch/) liegt zentral in Basel am Bahnhof , veranstaltet regelmässig Kurse und man kann sein Bier da auch "unter Aufsicht" selber brauen. <- War der Renner auf der letzten Geburtstagsparty

    These - AntiThese - Dita von Teese

  • Nun ich habe mich auch ans Bier machen gemacht....vor 3 Jahren.... So begeistert war ich nicht von meinem Resultat, besonders das nach 2 Monaten das Bier was ich trank schon keine Kohlensäure mehr hatte. Habe also die Flaschen in einem Kühlschrank gelassen und irgendwie nie die Lust gehabt sie raus zu nehmen und sauber zu machen.


    Nun beim Apfelsaft machen habe ich mir gesagt es ist der Moment mal dieses Gescheiterte Experiment zu beenden und die 60 Flaschen zu leeren und sauber zu machen.....


    Nur es kam Schaum raus und roch gar nicht schlecht. Also in eine Glas geschüttet und.............. Ich glaub es nicht ein super Bier, drei Jahre gelagert.... Ich bin platt...


    Das Rezept war übrigens für kölsch....


    Jetzt packt es mich wieder.

  • Hey, ich bin mal wieder hier, Habe heute frei und die Kinder können sich mal schön selber betreuen und erziehen ;P


    Ich hab inzwischen mal im Netzt gesucht und habe unter anderem bei meventi, so eine Erlebnisgeschenkseite verschiedene Braukurse gefunden. Leider sind fast alle in Bayern...
    Ja, ich denke das ich mir die Fahrtkosten einfach mit einem Gutschein für meventi (Beispiel) wieder reinholen werde.

    Ick freu mir : :)


    [ATTACH=CONFIG]20816[/ATTACH]

  • Zitat von OutdoorFan;191986

    Leider sind fast alle in Bayern...
    Ja, ich denke das ich mir die Fahrtkosten einfach mit einem Gutschein für meventi (Beispiel) wieder reinholen werde.

    Ick freu mir : :)


    Wenn Du schon aus Berlin bist, dann nimm doch nen Flug von Schönefeld nach Basel via EasyJet, kostet keine 100 € wenn du früh buchst


    (Bin grad aus Berlin zurück)

    These - AntiThese - Dita von Teese

  • Zitat von drudenfuss;189962

    Bierbrauen ist nicht so einfach, jedenfalls nicht wenn man Wert auf Geschmack legt. Ich empfehle dir dich vorher etwas einzulesen. Wenn dich die Literaturstudien nicht abschrecken, versuche es. Ich habe nach 2 Versuchen aufgegeben. Der Geschmack war sehr gewöhnungsbedürftig und der Literpreis lag in der Herstellung deutlich über dem Einkaufspreis für ein durchschnittliches Fertigprodukt.


    Ich sehe das anders schwierig ist es nicht, man muss nur verstehen was und warum man es macht. Wein ist bedeutend schwieriger. Bzw guten Wein herzustellen als Amateur ist beinah unmöglich, irgend ein alkoohaltiges Getränk auf Trauben basis kriegt man natürlich recht einfach hin.


    Beim Bier ist es anders, es ist ein bisschen komplex am Anfang, dafür kann jeder qualitativ hervoragendes Bier herstellen, dass das meiste was man kaufen kann in den Schatten stellt.


    Was die Kosten betrifft:


    Für 20l Bier
    - 5 Kg Malz = 6.- sfr
    - 100g Hopfen = 4.- sfr
    - Hefe = 3.5 sfr
    - 2 Hopfensäcke = 0.9 sfr
    - 40 Kronkorken = 0.6 sfr


    Macht 0.375 .- sfr pro Bierflasche.


    Ja man findet für 0.5.- Bier nur das Zeugs ist grausig. In der Qualität die man selber macht kostet Bier bedeutend mehr. Wenn du Bier beim Kleinbrauer kaufst der Qualität macht bist du bei 5-6.- sfr die Flasche.

  • Zitat

    Beim Bier ist es anders, es ist ein bisschen komplex am Anfang, dafür kann jeder qualitativ hervoragendes Bier herstellen, dass das meiste was man kaufen kann in den Schatten stellt.


    Wenn du meinst. Bei mir hat einmal die verzuckerung nicht geklappt und beim zweiten Mal sind mir die Hefepilze verreckt. Scheint also nicht für jeden so einfach zu sein.


    Die Vergärung von Fruchtsäften ist da um einiges einfacher, und wenn sie nicht schmecken kann man immer noch eine physikalische Stofftrennung durchführen und das hochprozentige Ergebnis weiterverwerten.

  • Zitat von drudenfuss;192474

    Wenn du meinst. Bei mir hat einmal die verzuckerung nicht geklappt und beim zweiten Mal sind mir die Hefepilze verreckt. Scheint also nicht für jeden so einfach zu sein.


    Die Vergärung von Fruchtsäften ist da um einiges einfacher, und wenn sie nicht schmecken kann man immer noch eine physikalische Stofftrennung durchführen und das hochprozentige Ergebnis weiterverwerten.


    Gut ich mache mal eine Anleitung. Habe übrigens mir das ganze Wissen aus dem Inet geholt.

  • Zitat

    Outdoorfan "Leider sind fast alle in Bayern..."


    Zitat

    drudenfuss "Beim Bier ist es anders, es ist ein bisschen komplex am Anfang, dafür kann jeder qualitativ hervoragendes Bier herstellen, dass das meiste was man kaufen kann in den Schatten stellt. "


    Bier brauen ist so einfach wie das kochen. Am Anfang geht es nach Rezept - wenn das einige mal gemacht ist und entsprechender Erfahrung gesammelt wurde geht es ganz kreativ nach eigenem Geschmack.
    Eine gute Gelegenheit bietet ein Braukurs der VHS Lippe Ost in Zusammenarbeit mit der Schwalenberger Brauzunft.
    Bier aus eigener Küche
    Eine Einführung in das häusliche Bierbrauen in eigener Küche - ausführlich und praxisnah
    Veranstalter: VHS Lippe Ost Kursnummer: T248
    In Kooperation mit der Schwalenberger Brauzunft e.V.
    An diesem Wochenende soll mit einfachsten Mitteln aus der Vielfalt der Biere und Brauverfahren ein Bier nach dem persönlichen Geschmack gebraut werden. Dazu treffen wir uns in kommunikativer Runde mit Bierprobe im Brauhaus der Schwalenberger Brauzunft.
    Veranstaltungsort:
    Brauhaus Schwalenberg, In der Tränke 8,
    32816 Schieder-Schwalenberg
    Sa., 18.04.2015 09:00-18:00 Uhr
    So., 19.04.2015 09:00-18:00 Uhr
    http://www.vhslippe-ost.de/pag…angebot.php?nr=T248&suche[suchwort]=Bierbrauen&total=1&proseite=20&seite=1


    Allzeit Gut Sud


    Hopfen und Malz rein in den Hals :drinks:



    Jürgen


  • Brauer und Mälzer ist ein Lehrberuf. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass dich 2 Tage Volkshochschule befähigen, ein schmackhaftes Bier herzustellen. Ich kenne da so einige Brauereien die das trotz Hochtechnologie und langjähriger Erfahrung nich hinbekommen.
    Mir hat selbstgebrautes Bier nicht geschmeckt, aber entweder habe zu hohe Ansprüche oder es wurden mit 2€ pro Liter zu geringe investitionen getätigt.

  • Hallo Drudenfuss !
    Ich habe 1983 nach der Anleitung der Hobbythek (Jean Pütz) mit dem Bierbrauen begonnen.
    Ich sah im Schaufenster einer Drogerie einen Kitzinger "Hobby-Brau-Set" von Arauner "- ausreichend
    zur Herstellung von 10 Litern Vollbier". Ich bezahlte 24,00 DM und nahm ihn mit.
    Im Einkochtopf auf Holz beheizter Küchenhexe eingemaischt, über Mull-Windeln im großen Sieb "geläutert".
    Es war nicht einfach und die Trockenhefe von Arauner ließ auch zu wünschen übrig. Der Geschmack,
    naja Bier-ähnlich aber nicht berauschend mit immerhin 3,8 vol.alc.. Es war der Anfang.
    Die ersten Fachbücher – Bier brauen Laing/Hendra (1987) und Bier aus eigenem Keller W. Vogel (1988)
    brachten schon mal mehr Einblick in die Materie als die dünne Arauner – Anleitung. Aber auch die nächsten
    Jahre wurde es nicht viel besser. Die elende Trockenhefe von Arauner motivierte mich nicht sonderlich.
    Das wurde erst 1990 anders, als ich von einem Braumeister aus Goslar (A. Wagenführ) eine frische,
    gärkräftige, obergärige Flüßig-Hefe bekam. Wow, auf einmal schmeckten die Biere richtig gut und sauber.
    Nun wurde öfters als nur einmal pro Jahr gebraut.
    1991 baute ich mir einen gut isolierten Läuterbottich mit selbstgebohrten Senkboden, was das Abläutern
    erheblich erleichterte. Seit 1992 erfolgte ein erster Erfahrungsaustausch auf den Hobby-Brauer-Treffen
    mit Georg Lechner und Kollegen. Ein Kollege aus Süddeutschland erzählte mir von seinen Braukursen
    bei der Volkshochschule und empfahl mir, sowas auch mal in Norddeutschland anzubieten.
    1996 fing ich an meine Hausbrauer-Kenntnisse in Braukursen für die VHS weiterzugeben und legte mir
    einen elektrisch beheizten Einkochtopf ohne Hahn zu. Wieder eine Erleichterung. Damit das kühlen
    schneller ging wurde eine Kühlschlange gebaut. Seit 1997 bin ich Mitglied im VHD.
    1998 mit geliehenem 60 l Topf und Hockerkocher Einstieg in 19 l NC KEG Vergärung.
    2000 70 l Topf mit Senkboden (Maischen und läutern) jetzt in 50 l KEG
    2003 29 l Einkochtopf mit Hahn + Rost mit Maischesack maischen und läutern,
    Standard für den schnellen kleinen Sud zum ausprobieren von Rezepten.- einfacher gehts nicht.
    In meinem Gastronomie-Kühlschrank passen ein 50 l und ein 30 l KEG oder aber 4 x 19 l NC unten
    und drüber 4 x 9 l NC mit Platz für Zapfanschlüsse. Außerdem ein Faß-Kühlschrank für einmal 30 l KEG
    oder zweimal 19 l NC.
    Das schränkt in der warmen Jahreszeit meine Brau-Kapazität ein.
    Deswegen braue ich also lieber viele kleine Sude und kann immer wieder was anders brauen bzw. variieren.
    Seit Jahren versorge ich meine Hausbrauerkollegen auch mit Braubedarf.
    Es hat sich im lauf der Zeit so entwickelt. Viele Hausbrauer hier in der Region brauen leckere Biere und haben
    das in den Braukursen gelernt. Meine Biere wurden auch schon prämiert.
    Die Schwalenberger Brauzunft hat im eigenen Brauhaus das "Deutschlandbier" ganz professionell und kreativ
    entwickelt - Patentgeschützt. Da kann ich Deine Einwände nicht nachvollziehen. Ernsthaft.


    Allzeit Gut Sud


    Hopfen und Malz rein in Hals


    Jürgen :drinks:



    Laß den Alltag hinter Dir
    entspann Dich bei einem selbstgebrauten Bier

  • Ich kann drudenfuss nur zu stimmen!! Ich habe eine Ausbildung als Brauer genossen und war begeistert von dem Hauch des Drunten der um uns wehte....klar, in der Arbeit ist es schnöde Arbeit wie überall...aber aus wenigen Zutaten, mit dem richtigen Wissen und dem richtigen Werkzeug etwas zu schaffen ist faszinierend...Alchemie pur,,,,


    Es gibt fertige Brausets, für 'viel' Geld, es gibt klein Brauereien die im Wohnzimmer betrieben werden können, von einfachen Lösungen wie Eimer bis hin zu komplexen kleinen Braustätten, alles so da man es als Hobby betreiben kann....ansonsten wer Platz hat...Brauerei komplett kann man in der Garage (Keller) sich selber zusammen bauen!!


    das gleiche gilt für Schnapsbrennereien....und, typisch deutsch, macht Euch keine Gedanken was erlaubt ist und was nicht....es schmeckt eh nicht am Anfang und ihr macht Bier für Euch selber, oder???

    Zwischen den Toren von Walhalla,wo die tapferen Männer ewig leben.