Gemeinden im Rems Murr Kreis bereiten sich vor

  • Aus meiner Beratertätigkeit kann ich berichten, dass einige Gemeinden im Rems Murr Kreis in Baden Württemberg, sich auf Katastrophen im Speziellen breitflächigen Stromausfall vorbereiten.


    Es werden Strom-Generatoren, Vorräte und Rathausumbauten angeschafft.


    Notfallpläne werden entwickelt!


    Die Gemeinden rechnen, mit breitflächigen Stromausfällen.


    McKOY

  • Hallo McKOY,


    kannst Du was dazu sagen, warum sich Gemeinden aus genau diesem Kreis vorbereiten und andere nicht?

    Wer glaubt gut zu sein, hat aufgehört besser zu werden!

  • Hallo,


    Ob sich andere Gemeinden nicht vorbereiten weiss ich nicht, ich weiss es nur ganz sicher dass es einige Gemeinden im WN Kreis tun.

  • Auch in meinem Bekanntenkreis habe ich vor kurzem erfahren, dass es langsam erste, konkrete Planungen gibt für ein solches Szenario. Da sitzen dann Stadt, Feuerwehr, Polizei etc. an einem Tisch, wobei da klar wird, dass die bisherige Planung entweder überhaupt nicht existiert oder einfach nicht umsetzbar ist. Spannendes Thema...


    Legend

  • Hierzu stand in der Stuttgarter Zeitung vom 13.11.2014 folgender Artikel:
    Klick
    Schön,daß da ein paar Leute aufwachen und aktiv werden.
    Gruß
    HatzDiesel

    Glaube nicht alles was Du denkst.

  • Wie die Gemeindeverwaltung muss auch die Bevölkerung sich in dieser Krise selbst helfen können: „Sie ist auch aufgerufen, Vorsorge zu schaffen.“


    Das ist für uns der entscheidende Satz-wobei ich davon ausgehe das alle Foris besser darauf vorbereitet sind als 99,99% der Restbevölkerung und auch besser als viele offizielle Stellen.


    LG Wolfgang

  • Hier habe ich die Original Denkschrift des Regierungspräsidium Karlsruhe gefunden,
    die als Grundlage für die "Aktivitäten" dient.


    Klick


    Bin aber nur übers Inhaltsverzeichnis "geflogen", da ich heute abend aber "sturmfreie Bude" habe,weiß ich was ich lesen werde.
    Gruß
    HatzDiesel

    Glaube nicht alles was Du denkst.

  • Hallo,


    die von HatzDiesel verlinkte "Denkschrift" ist nur ein Musternotfallplan ohne tieferen Informationsgehalt, darin wird in fast jedem Absatz auf das "Krisenhandbuch Stromausfall Baden-Württemberg" verwiesen. Das gibt es als Kurzfassung online beim BBK


    Es wurde vor ein paar Jahren hier auch schon im Forum verlinkt und diskutiert. Für "uns" steht da nicht wirklich was neues drin. Es sind mehr Handlungsempfehlungen auf relativ abstrakter Ebene ("Stellen Sie sicher, dass Sie Ihr Personal auch ohne netzabhängige Kommunikationsmittel erreichen können. Vom Stromnetz abhängige Kommunikationsmittel sind: Telefon, Mobiltelefon, Fax, digitaler Bündelfunk, Internet.") Es hat also auch durchaus auch Humorqualitäten.


    Spass beiseite: es ist gut, dass sich immer mehr Kommunen über Stromausfälle Gedanken machen, denn das sind die einzigen Szenarien, bei denen vor Ort entschieden und gehandelt werden muss. Bei allen anderen Krisen-Lagen hat man meist eine gut funktionierende Krisenstabs-Hierarchie und da wird nur "ganz oben" gedacht und entschieden, nach unten werden nur Befehle/Anordnungen weitergegeben und ausgeführt. Diese Hierarchie beruht aber auf (stromnetzabhängiger) Kommunikationstechnik. Wenn die nach 12-24h mehr oder weniger komplett wegfällt, muss auf einmal "unten" in den Kommunen eigenständig gehandelt und entschieden werden - DAS ist die Herausforderung für die kommunale Krisenvorsorge bei einem langen Stromausfall: es gibt niemand mehr, der einem sagt, was man jetzt tun soll.


    Denkt man das zu Ende, brauchen Rathäuser eine autarke Stromversorgung für längere Zeiträume, so etwas wie ein rund um die Uhr besetztes Lagezentrum (inkl. stromlos funktionierenden Heizungen und Sanitäreinrichtungen), stromnetzlose Kommunikationstechnik und ganz wichtig: eine Anlaufstelle für hilfs- und informationsbedürftige Bürger. Im Idealfall eine Turnhalle oder ein Schulgebäude, das zugleich als Notunterkunft, Suppenküche und Sanitätsbereich dienen kann. So ein Gebäude muss dann auch autark über längere Zeiträume beleucht- und beheizbar (im Sommer ggf. kühlbar) sein und über unabhängige Kochmöglichkeiten (Feldküche im einfachsten Fall) verfügen. So ein kommunales "Notfallzentrum" dient dann auch der Information der Bevölkerung und als Meldepunkt für freiwillige bzw. dienstverpflichtete Bürger.


    Soweit wollen viele (in den Rathäusern) aber lieber nicht denken, sie setzen auf das Prinzip Hoffnung ("es wird schon nicht so schlimm werden"). Da ist es gut, wenn man einen DRK-Ortsverein und eine gut aufgestellte Feuerwehr oder einen THW-OV hat. Die sind für solche Krisenpläne durchaus offen und hören auch einem "Prepper" mal aufmerksam zu.


    Klar ist nur eines: der eben noch gesunde fröhliche normale Durchschnittsbürger wird bei einem flächendeckenden langanhaltenden Stromausfall innerhalb kürzester Zeit zu einer hilfsbedürftigen Person. Das bedeutet z.B. in einer 5.000 Einwohner-Gemeinde, dass sie nach einer Woche ohne Strom 4.990 Hilfsbedürftige zu versorgen hat. Und dafür gibt es auch in den fortschrittlichsten Krisenstäben der Regierungspräsidien usw. KEINE Pläne...


    Grüsse


    Tom

  • Mal ne Frage an unsere Experten:


    Was passiert bei einem länger anhaltenden Stromausfall mit dem Kühlsystem des AKW Neckarwestheim?

    Wer glaubt gut zu sein, hat aufgehört besser zu werden!

  • Hallo,


    die Notfallpläne für AKW sehen in einer Situation, in der das Netz den Strom des AKW nicht abnehmen kann, das Herunterfahren des Reaktors vor. Für das Kühlen der Nachzerfallswärme müssen die Notstromaggregate des AKW herhalten. Die sollten dafür ausgelegt sein (sofern sie anspringen und durchhalten).



    Grüsse


    Tom

  • Jetzt könnte man fragen, was passiert bei einem EMP in der nähe eines AKW? Das Generatorhaus hat ja keine meterdicke Abschirmung wie z.b. das Reaktorgebäude.

  • Jetzt könnte man das Spiel: "Ich denke mir ein noch Szenario aus, das die beschriebenen Vorkehrungen nutzlos erscheinen lässt..." spielen.


    Wenn ein EMP die Notstromaggregate eines Kraftwerks ausser Gefecht setzt, dann dürfte das AKW und sein Zustand eher ein Nebenproblem sein und das den EMP auslösende Ereignis im Mittelpunkt stehen.


    Grüsse


    Tom