Hühnermist vom Nachbarn - nehmen oder nicht?

Avec · 12. März 2015

Hallo zusammen,

Ich war kürzlich mal beim Gartennachbarn und er hat gefragt ob ich nicht abgelagerten Hühner- und Gänsemist haben wolle. Er hat mir die 2 Ställe gezeigt (nicht nach Huhn/Gans getrennt), die Böden sind ca. 20 cm hoch mit Kot bedeckt, Einstreu konnte ich nicht entdecken. Er meinte, so lang wie der schon da liegt wäre der gut abgelagert.

Nun hab ich schon ein bisschen gelesen, unter anderem, das Hühnermist mit vorsicht zu behandeln ist wegen möglicher Keimbelastungen etc. Andererseits soll er als Dünger oder zumindest als Zusatz im Kompost große Mengen Nährstoffe liefern.

Nun würde ich ihn nicht gerade für dieses Jahr hernehmen sondern vlt. noch 1, 2 Jahre im Kompost verrotten lassen.

Da hier sicherlich auch einige Vieh halten vlt auch an diese die Frage gerichtet. Nehmen oder nicht? Und wenn ja, wie damit umgehen?
Der Nachbar wäre damit halt seinen Mist los und die Ställe mal wieder sauber, obwohl er meinte es gäbe auch andere Interessenten...er würde ihn aber mirr geben wenn ich wollte.

Gruß Avec

moleson · 12. März 2015

Das Problem mit Hünner mist ist das er zu "scharf" ist und dir die Pflanzen verbrennt.

Ingegen kompostiert mit anderem Zeugs, gibt dir das einen Hochwertigen Dünger. Besonders Blumen mögen es.

christopher · 12. März 2015

Bei uns ist zum Beispiel das Düngen mit Geflügelmist verboten. Die Keimbelastung ist einfach zu hoch und der Gestank wird mit Geruchsbelästigung angezeigt. Zum Teil bilden sich auch Keime gegen die es keine gängige Behandlung gibt, weder für Mensch noch für Tier. Dazu kommt das er zu scharf ist und der Geruch bei Verdünnung mit Wasser zu den widerlichsten gehört die es gibt. Langes Kompostieren wird sicher helfen, aber wozu der Aufwand? Kuhmist ist sicher auch nicht schwer zu bekommen. Als Faustregel sollte man Kleintier und Fleischfresser meiden wenn es um Dünger geht.

Firehorse · 13. März 2015

Die wichtige Frage ist: was bekommen die Tiere zu futtern ? Sind es Bio- Tiere und Freigänger (Weidegang) oder nicht ? Wie ist das Huhn- Gans Verhältnis ?
Ich würde auch keinen Dünger von einer Hochleistungskuh mit entsprechender Fütterung wollen, da lieber Bio- Huhn (und etwas weniger Dünger nehmen). Gegen Kaninchenmist (Kleintier) spricht meiner Ansicht nach auch nichts- vorausgesetzt, die Fütterung ist gut...
Ablagern ist immer gut, mit anderem Material (Kompost) ideal.

Avec · 13. März 2015

Danke für die Hinweise. Das mit der Schärfe und der Keimbelastung war mir ja bewusst. Wie schwer das wiegt eben nicht.

Das Verhältnis dürfte so 1:1 sein, ca. 10 Hühner und 10 Gänse aktuell, ob es mal anders war kann ich nicht sagen. Die hühner fressen im Garten das Gras ab, bekommen aber auch täglich Kartoffeln gekocht. Der baut die wohl auf nem Feld an. Ob Bio...kein Plan.

Klar, Kuh- und vorallem Pferdemist bekommt man auch für kleines geld und sind deutlich besser zu verarbeiten, aber er hats halt angeboten...

Gruß Avec

ksbulli · 13. März 2015

Moin Avec,

nimm an! Einfach Deinen Kompost damit pimpen und gut ist...

Wir haben auch Hühner, wenn das eine kleine solide Privathaltung ist und die Viecher fröhlich draußen rumdüsen, ist das mit den Keinem nicht so dass Problem. Etwas anders sieht es mit "konventioneller Masthaltung bzw. Massenhaltung" aus, da wird / wurde über Jahre hinweg "vorsorglich" mit Antibiotika hantiert. Dementsprechend sind die Bestände zu 100% mit (resistenten) Keimen besiedelt. Den Spass würde ich mir dann nicht geben.

Aber Du kannst die Flattermänner ja sehen. Wenn die nicht zerrupft aussehen und munter sind, der Nachbar sich sogar die Mühe macht, seinen Viechern "Mittagessen zu kochen", dann weiss der schon, was er tut.

Kannst ja im ersten Schritt den Mist mit Deinem Grasschnitt, Baumshradder und Laub umsetzen. Dann nach ein zwei Monaten anfangen den angesetzten Mist mit in den Kompost zu intergrieren. Aber sei vorsichtig, nicht dass nächstes Jahr Deine Blümchen zu Mammutbäumen emporwachsen...

Christian