Buschmanns Survival Challenge

  • Zitat von lord_helmchen;235319

    Du hast [...] keinen Zugriff auf High-Tech-Gear wie unsereiner.


    Survival hat doch nichts mit High-Tech-Gear zu tun (im Gegensatz z. B. zu einer Trekking-Tour). Survival hat mit dem zu tun, was gerade da ist.


    Wenn man es ganz knallhart runterbrechen möchte (Disclaimer: möchte ich für mich nicht und erwarte ich auch von keinem anderen), dann geht man mit (irgend)einer Klinge raus und fertig. Von mir aus noch erweitert um einen kleinen alten Topf, das macht es nicht ganz so hart. Dann sucht man sich echtes Survival-Food; das besteht weder aus frisch geschossenem Hirsch noch aus fettem Karpfen, sondern vielmehr aus Wurzeln, Beeren und Insekten. Alles Dinge, die einem ausgehungerten, entkräfteten Survivler nicht weglaufen können.


    (vor dem Weiterlesen bitte den oben stehenden Disclaimer beachten, der gilt für den gesamten Beitrag)


    Auf einmal werden sich ganz andere Prioritäten herauskristallisieren. Ein Feuer ist Luxus und echt hart anzubekommen. Wenn es nicht gerade Hochsommer ist, wird es aber wichtiger sein, zuerst einen trockenen und windabhaltenden Unterschlupf zu finden. Dort muss dann der Boden gegen Kälte isoliert werden. Dazu benötigt man noch Pflanzenmaterial, mit welchem man sich zur Isolierung die Kleidung ausstopfen kann. Wo bekommt man Wasser her, welches man im schlimmsten Fall auch ohne Feuer (abkochen) trinken kann? Plant man einen "längeren" Aufenthalt, wird eine provisorische Latrine angelegt. Wer ein Werkzeug braucht, der benutzt seine Klinge, um eines zu bauen (Grabstock, Steinaxt, Löffel ...).


    Jedem seine eigene Challange, es soll auch jedem Spaß machen. Mir fällt lediglich auf, dass die Begriffe "Survival" und "Camping" nicht für jeden einen großen Unterschied zu machen scheinen. Bitte nicht falsch verstehen: Es kann ruhig jeder alles Gear mitnehmen, dass er möchte, schließlich sind wir hier ja auch alle Prepper. Nur wenn es irgendwann zuviel wird, sollte man meiner Meinung nach einen anderen Begriff dafür verwenden als "survival".


    (wurde mein Disclaimer vor dem Antworten auch bestimmt nicht vergessen?:peinlich:)



    KUPFERSALZ:
    Ich glaube, das mit der Langeweile ist ein "Problem", mit dem man in der Krise zwangsläufig konfrontiert werden wird. Zumindest würde es für sehr viele Leute (mich eingeschlossen) eine Riesen-Umstellung sein, keine elektronischen Medien mehr zur Verfügung zu haben. Gerade uns hektische Großstädter wird es sicher am härtesten treffen. Vor allem im Winter mit den kurzen Tagen. Da Langeweile also sicher aufkommen wird (soweit man nicht zur Erschöpfung ums Überleben kämpft), sollte man lernen, diese zu "akzeptieren".


    Zitat aus Pulp Fiction (sinngemäß): "Man weiß immer, dass man jemand ganz besonderen getroffen hat, wenn man einfach mal gemeinsam die Schnauze halten kann."

  • Ich glaube ich muss mich von der 10-Teile-Idee komplett verabschieden. Vielleicht mache ich sowas dann gesondert nochmal...wenn Zeit und Gegebenheiten es zulassen.


    Trotzdem hier mal meine neue vorläufige Liste, diesmal nicht aufgetrennt in "Erst- und Zweitnutzen":



    1.) Starterpaket Nahrung und Wasser


    Wasser ca. 3Liter für einen Tag. Nahrung für 2-3 Tage. Und das was ich zuviel am Bauch kleben habe;)


    2.) Feuermöglichkeit


    Drei normale BIC-Feuerzeuge/keinen Zunder, Tampons o.ä. um es nicht zu einfach zu machen. Feuerstahl würde ich gerne ausprobieren, habe ich aber nicht...und würde bei dem feuchten Klima garantiert in die Hose gehen. Selbst mit normalen Feuerzeugen kann es ewig dauern ein Feuer zu entfachen und v.a. am brennen zu halten.


    3.) Kochmöglichkeit


    Selbstgebastelter Hobo aus leerer Dose; Einen Topf; Einen Becher; Besteck = Löffel und Gabel...da ich keinen Göffel habe.


    4.) Wetterschutz fürs Lager


    Mangels Tarp werde ich eine relativ grosse Bauplane mitnehmen. Soll natürlich auch als Regenfang dienen.


    5.) Multitool Leatherman Surge


    6.) Machete


    Vielleicht nehme ich anstatt der grossen eine mittlere Grösse mit, bisher habe ich da bessere Erfahrungen im dichten Busch gemacht...ist handlicher und sicherer. Alle haben gemeinsam das es sich um 08/15-Tropengeschäft Macheten handelt. Ich werde sie vorher ordentlich schärfen...etwas zum Schleifen werde ich nicht mitnehmen.


    7.) Schlafausstattung


    Bettdecke und ein kleines Kissen. Auf weitere Schaumstoffteile als Isomatte für arme Buschmänner werde ich der Schwierigkeit halber verzichten. Da werde ich also was basteln müssen.


    8.) Ordentliche (Ast-)Säge


    Hier werde ich keine Kompromisse eingehen...ich nehme eine Silka Big Boy mit. Damit sollte der Bereich "Holzarbeiten" hoffentlich Spass machen. Am Multitool ist eine zusätzliche, kleine Säge dran...kleine Äste usw. wird aber wohl eh die Machete erledigen.


    9.) evtl. Schnur/Seil


    Hier bin ich mir immer noch nicht sicher. Ich will natürlich auch Materialien aus der Natur zum Shelterbau verwenden, eine ordentliche Schnur könnte aber sehr hilfreich sein. Leider gibt es hier nichts besonderes...mal sehen. Vielleicht wird es auch ein Paket Kabelbinder.


    10.) Erste Hilfe Paket


    Das werde ich so klein wie möglich halten. Nur Verbandszeug und Pflaster. Ausser einer Jodsalbe werde ich wohl keine Medikamente und Desinfektionsmittel mitnehmen. Hier muss ich bedenken, dass ich immer noch ein Leben da draussen habe und es nicht um eine halbe Million geht. Wenn es richtig kritisch wird, dann wird der Spass halt abgebrochen.


    11.) Gartenwerkzeug


    Es würde Sinn machen mich auch hier einzuschränken, denn es würde authentisch sein wenn ich Pfade und Wege etc. nur mit den oben genannten Dingen bewerkstelligen würde. Ich liebäugel zwar noch mit dem Spaten, denke aber, dass ich nur ein kleines Gartenschäufelchen und eine Miniharke mitnehmen werde. Beim genannten Hammer bin ich mir auch nicht sicher, es gibt hier viele Steine und Felsen, daher könnte er sehr nützlich sein. Mal sehen.


    12.) Mini-PV-Inselanlage


    Muss mit, ansonsten wird's nix mit den Fotos und der Notkommunikation mit der Buschfrau. Dazu gehören dann auch Kabel, Adapter und ein Ladegerät für die Lampen Rundzellen.


    13.) Funkgerät mit UKW-Radio


    14.) Smartphone


    Dient nur als Fotoapparat und Not-Kommunikation mit der Aussenwelt. Spielen oder Filme schauen werde ich damit nicht. Auch das GPS werde ich nicht nutzen.


    15.) Netbook


    Internet habe ich da eh nicht und über die Unterhaltung können wir uns noch streiten. Evtl. möchte ich vielleicht damit etwas lesen, vor allem dient es dem Festhalten der Erlebnisse für Euch. Zusätzlich sollte ich vielleicht noch Stift und Papier mitnehmen falls die ganze Technik den Geist aufgibt?! Wäre schade dann nur noch halbherzig berichten zu können...mein Kopp ist da wie Sieb.


    16.) Licht


    Eine Taschenlampe und eine Stirnlampe. Dazu die dazugehörigen Akkus.


    18.) Wasserkanister und Flaschen


    Ein 10l-Kanister und ein paar Plastikflaschen, diejenigen, mit denen ich dann auch schon den Startvorrat an Wasser transportiere.


    19.) Wasserfilter


    Ein Katadyn Pocket...fristet seit dem letzten Test ein armseliges Dasein;)


    20.) Hygieneset


    Bestehend aus Zahnbürste und -Creme und Seife. Dazu 3 Rollen Toilettenpapier. (Wir werden sehen wie ich das Thema "Abputzen" handhabe, erstmal aber auf Nummer Sicher;)
    ________


    Als Taschen sind geplant ein 80Liter Treckingrucksack Marke Deuter und 2 Gürteltaschen. Alles was nicht reinpasst werde ich irgendwie aussen anbinden. Auf jeden Fall will ich nur einmal gehen und alles beim ersten Trip mitnehmen. Evtl. könnten auch ein paar Plastiktüten mitkommen.


    Zur Kleidung kommen wir dann noch, was ich aber jetzt schon sagen kann: Ich werde ein paar Arbeitshandschuhe mitnehmen.


    LG Buschmann

  • Prima Buschmann,


    so betrachtet gefällt mir Deine Idee schon besser. Es ist immer noch eine tolle Herausforderung, aber eben keine 10-Dinge-Challenge.


    Desinfektion würde ich persönlich höher werten als ein Pflaster. Meiner Meinung nach: NIEMALS OHNE DESINFEKTION!


    T

  • Zitat von Cephalotus;235326

    Ich würde das Langzeitexperiment bleiben lassen, es kostet nur viel Zeit, die Du nicht hast, wird keinen Spaß bringen und auch keine Erkenntnisse, weil wesentliche Faktoren garnicht zum tragen kommen. Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.


    Gerade wegen der von mirfälltnixein angesprochenen "Schwierigkeitsgrade" muss es in meinen Augen aber länger dauern. Genau das hatte ich ja damals auch bemängelt. Und die Zeit...ja, das ist relativ. Wie gesagt, dadurch das ich Kontakt zur Frau halten und etwas "nicht verlorenes" machen kann wie die Wege oder die Plantage, kann ich mir mehr Zeit nehmen und freue mich sogar darauf.


    Ich sehe das so: Jeder extra Tag der nicht mit mitgebrachtem Wasser und Nahrung zu meistern ist ist schonmal ein Schritt in Richtung Survival. Jeder Tag an dem ich keinem Menschen ausser mir physisch begegne ist auch schon was. Sicherlich wird der psychologische Aspekt durch Funk und die Gewissheit, das ich auf einer Insel mit anderen Menschen lebe nicht voll zum tragen kommen. Wenn man das will, dann muss man aber irgendwo hingehen wo wirklich im 300km Umkreis keine Sau ist.


    Einen Unterstand werde ich mir selbst bauen müssen...Luxus ist nur die Plane. usw.


    Welche wesentlichen Faktoren meinst Du ganz genau?


    Ich meine wenn Ihr mit TOP-Ausrüstung losgeht kommt doch auch so einiges nicht zum tragen? Ich will versuchen das etwas mehr zum tragen kommt...alles kann ich sicherlich hier auf der Insel gar nicht abdecken...der Spass hört doch dann schon auf wenn ich ein Flugzeug starten höre.


    Ansonsten gebe ich mirfälltnixein in allen Punkten recht. Trotzdem ist so eine 10-Teile Sache halt eine Art Spiel. Die Macher der Show hätten auch sagen können: "Hier ist ein Messer und los!"


    Ich spiele dann halt mit wesentlich mehr Teilen, dafür spiele ich länger.


    LG Buschmann

  • Hallo Leute


    Es ist soweit!


    Ich gehe heute los und starte meine "Pseudo-Survival-Challenge". Es wird gerade Tag bei uns und ich habe mich in den Sommerferien und die letzen Tage mit der Ausrüstung beschäftigt und...danke liebes Flugzeug...noch schnell ein paar wichtige Gegenstände aus der grossen weiten Welt bekommen.


    Also wie ich das hier schon beschrieben habe soll der Spass auf jeden Fall eine Woche dauern. In dieser Zeit bin ich natürlich nicht im Forum unterwegs...Ihr wisst dann wo ich bin.


    Falls alles klappt und ich nicht im Busch verfaule, dann werde ich natürlich wie versprochen ausführlich berichten.


    Ich werde jetzt noch ein letztes Frühstück mit der Buschfrau einnehmen und dann geht es los. Ehrlich gesagt bin ich etwas aufgeregt und konnte die letzte Nacht nicht richtig schlafen.


    Zu eurer Info: Falls ich doch länger wegbleibe, wird Euch die Buschfrau hier informieren. Auch habe ich Ihr ausnahmsweise meine Zugangsdaten gegeben und sie wird sich hier ab und an mit meinem Account einloggen, weil ich auf eine wichtige P-Nachricht eines Foris warte. Also falls Ihr mich in dieser Zeit online seht, dann habe ich nicht betrogen sondern es ist die Buschfrau;)


    Ich hoffe natürlich, dass wir uns bald wieder gesund und munter schreiben werden und in dieser Zeit die Welt nicht untergeht. Falls doch etwas schlimmes in der Welt passieren sollte, dann wird mich die Buschfrau per Funk darüber informieren.


    Eine schöne "buschmannfreie" Zeit wünsche ich Euch...bis demnächst!:lachen:


    LG Buschmann

  • Eine Anmerkung noch schnell:


    Wegen PNs und Gruppenanfragen. Entweder Ihr wartet bis ich wieder da bin oder im "Notfall" kann die Buschfrau Euch für eine Gruppe freischalten...aber besser ist warten;)


    LG Buschmann

  • Sehr coole Sache! Ich mag auch so Übungen. Müsste auch mal wieder eine Blackout-Übung machen :face_with_rolling_eyes:
    Ich finde nur dann merkt man ob die Ausrüstungen und Vorbereitungen ok sind.


    Was Deine Kombi aus Challenge und nützlichen Tätigkeiten angeht, finde ich das nicht schlimm. In einer Survival-Situation kommt man ja auch irgendwann zu dem Punkt das man sich irgendwo ein dauerhaftes Camp einrichtet. Die zusätzlichen Werkzeuge kann man dann ja durchaus während der vorherigen Flucht oder in der näheren Umgebung des Camps gefunden haben. Z.B. bei verlassenen Häusern oder ähnlichem.


    Dir auf jeden Fall viel Erfolg bei Deiner Übung. :Gut: