Überbrückungszeiten/Ausfall Infrastruktur

  • Im Krisenfall wird die Zahl der Patienten mit "echten" Problemen dennoch stark ansteigen.
    Gerade in der "Umstellungsphase" kommt es zu vielen Risiken, die die Menschen vorher noch nicht kannten.


    Ein Stromausfall führt zu fehlendem Licht, somit vermehrt zu Stürzen und Unfällen im Ampelbereich.
    Die Menschen schaffen sich Abhilfe in dem sie mit Kerzen und sonstige Licht- und Wärmequellen experimentieren, was zu Bränden und Vergiftungen mit allen Konsequenzen führen wird.
    Technisch unbegabte Menschen werden plötzlich Arbeiten verrichten die sie nicht gewohnt sind (um Probleme des Stromausfalls zu umgehen oder zu beheben), auch dies führt zu vermehrten chirurgischen Notfällen.


    Gewalttaten lasse ich mal außen vor, die allgemeine "Rechtsfreiheit" und Aufregung ist da eher ein Punkt. Verkehrsregeln und Sicherheitsvorschriften werden viele nicht mehr beachten (kontrolliert ja keiner...) und somit wird es zu weiteren Unfällen kommen.


    Chronisch Kranke, Heimbeatmete, Dialysepflichte, Bettlägerige und Hilfsbedürftige (Alte) werden auch ins Krankenhaus verlegt werden müssen, da ein ständiger Transport und eine Versorgung Zuhause nicht mehr zu leisten sein wird.



    Ich muss Rocky zustimmen: Im echten Krisenfall (anders als beim kurzfristigen MANV) wird man ein Krankenhaus nicht leerer bekommen, im Gegenteil.

  • Gibt es denn Erfahrungswerte dazu?
    Es fällt doch auch immer wieder mal Nachts der Strom aus - ist dann mehr Betrieb in den Notaufnahmen?


    In Mannheim und Ludwigshafen gab es doch vor kurzem mehrere, teils längere (16 Stunden) Stromausfälle hintereinander. Da waren bis zu 50.000 Menschen und mehrere Stadtteile betroffen.


    Nirgendwo lese ich etwas darüber, dass es vermehrt zu Unfällen gekommen wäre.



    Ich glaube je eher, dass die Anzahl der Fälle abnimmt, aber die schwere der Fälle zunimmt. Aber belegen kann ich diese Vermutung leider nicht mit vernünftigen Zahlen. Die würden mich schon interessieren - nur wo finden?

  • Bezüglich des Stromausfalls ist zu berücksichtigen, daß der Strom ja nicht nur im Krankenhaus weg ist.
    Nach ein paar Stunden Stromausfall fällt das Telefonnetz aus. Rettungsleitstelle damit nicht mehr zu erreichen . Also Unfallmeldungen und Anforderung von Transportfahrten nur noch per Boten oder über Funk über spezielle Meldestellen zB der Feuerwehr. Alternative wäre die Einlieferung per Privatpkw.
    Irgendwann wird der Treibstoff knapp. Tankstellen haben in der Regel keine Notstromversorgung.


    Bei den Apotheken funktioniert die Nachschubbestellung via Telefon/Internet nicht mehr. Anfangs kann man den Arzneimittelauslieferern noch Bestellung auf den Rückweg mitgeben, aber denen geht auch mal der Treibstoff aus.


    Je nach Größe des Einzugsgebiet und aktueller Tankfüllung stehen auch nach ein paar Tagen bei den ambulanten Pflegediensten die Räder still.


    Die Sicherstellung einer medizinischen Notversorgung dürfte in den Städten wahrscheinlich einfacher zu realisieren sein , als auf dem flachen Land.



    frieder

  • Was mir Sorgen macht ist, dass sich die Polizei sicher nicht mehr vernünftig koordinieren kann, sobald kein Strom mehr für die Ladestationen der Funkgeräte da ist. Nur noch die in den Streifenwagen dürften länger funktionieren.

  • genau deshalb versuchen wir grad unser S&P Notfunknetz auszubauen :)


    Auch wenns mit den CB Handfunken noch nicht von Haus zu Haus geht, aber wenigstens in zu Fuss erreichbarer Nähe.
    Zum Thema Notstromversorgung gibt's hier ja auch sehr viele Fachmännische Threads, das gehört dann früher oder später dazu, so sind wenigsten wir noch eine Weile länger untereinander in Kontakt.

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Ich weiß von meinem Mann das es in Hamburg um die 90 Notbrunnen gibt. Und das diese jedes Jahr geprüft werden, Funktion und Wasserqualität. Ich weis auch das einer vom Netz genommen wurde, weil die Werte des Wassers stark mit Schwermetallen belastet War. Thema NEA : Schaut man sich in und um Hamburg um wird man Feststellen das es etliche Firmen gibt die hier sowas herstellen. (Bis 1500 kva auf 40 Fuß Sattel) und Grade hier in Hamburg in rauen Mengen.
    Zum Thema Erdöl und Kraftstoff kann ich nur auf die Medien zurückgreifen (ErdölBevG) und meinen Verstand benutzen, Hamburg ist einer der Größten Häfen Europa und ein Riesen Umschlagplatz. Ich denke das hier mehr Betriebsstoffe gelagert werden als allgemeinhin bekannt ist. Auch weiß ich aus sicherer Quelle das jeder fünfte Sendemast hier ein NEA hat und dazu einen Enorm hohen Reserve Tank der getauscht wird alle 6 Monate. Kann von der Arbeit aus das ganze seit Jahren beobachten. Nach den Schätzungen meines Mannes Vorgesetzten hat Hamburg und Umland wohl 60 Tage mehr Ressourcen als der Rest.


    Aus Strategischer Sicht ist es aber auch ein verdammt gutes und großes Ziel mit einer sehr großen Dichte an Kritischen Infrastrukturen.


    Meine persönliche Einschätzung zu Hamburg


    Liebe Grüße Eure
    Yuna84