WoMo umbau auf E-Antrieb

  • Moin moin,


    Vorab: Dies soll nur ein kleines Gedankenspiel sein, eine Anregung. Ich selbst kann es mir sowieso nicht leisten.


    Ich spiele schon länger mit den Gedanken, Spiele und Konstruiere im Kopf. Wäge vor und Nachteile ab. Und ich bastel und beschäftige mich gerne mit solchen Sachen.


    Folgendes:

    • Man nehme ein altes Hymermobil, Fiat Umbau o.Ä. auch mit Motorschaden.
    • Setzte sowas hier hinein http://faktor.de/umbausaetze/u…ersal-niederspannung.html (wird statt des Otto-Motors ans Getriebe geflanscht)
    • LiFePo einzelzellen 2x16 a 100Ah
    • 12-16x 100W Photovoltaik Module mit passendem Laderegler (je 4 in Reihe da 48V System)
    • Zusätzliches 12V System für alle weiteren Verbraucher/Wechselrichter


    Ich gebe ja zu das die Reichweite nicht die an einen Diesel ran kommt , jedoch kann man auf Tankstellen und Treibstoffe verzichten. Die Geschwindigkeit ist auch nicht mit all zu hoch zu erwarten. Ich denke aber 80Km/h sind auf der ebene drin.


    Ausschlaggebend für mich meine Gedanken hier zu Posten war der Beitrag von Bushmann: https://www.previval.org/forum…394&viewfull=1#post239394


    Wenn ihr lust habt schreibt mal eure Gedanken dazu auf. Die Sache mit dem lassen wir hier bitte außen vor.


    LG Temeon

  • besonders wenn es eine alte Hymer-Schrankwand sein soll :face_with_rolling_eyes:


    Wenn dann muss es das TT-Set in nem Sprinter oder Transit (der den Begriff Aerodynamik schon mal gehört hat) sein...


    Die 38PS-Dauerleistung reichen zum beschleunigen wohl nicht, aber die 80PS-Spitzenleistung könnten es schaffen




    Davon mal abgesehen, würd ich Umbau-Sätze nicht bei Leuten kaufen, die nicht mal die Einheiten richtig hinbekommen...


    Und wofür haben die einen 450 Watt DC-DC-Wandler in dem Set? Den Energiebedarf eines 28kW-Motors bringt der nicht... Und für die Steuerungselektronik darf er mMn nicht mal annähernd so viel brauchen...


    Besonders komisch finde ich aber die PDF zu dem E-Boxer. Da holen die aus nem 80kW-Motor ganze 55kW Spitzenleistung raus ??

    sagt der Sven

  • Moin.


    Der dc-dc Wandler ist für das 12v System. Der Motor und die Steuerung läuft 48v.


    Nagut, schnell wird so ein Womo wohl nicht mit 13kw Motorleistung. Aber grundsätzlich würde man damit von A nach B kommen. Bedenkt Bitte das man das Getriebe bei behält und somit noch die Möglichkeit hat zu schalten. Schweres Gelände und steile Berge werden wohl ein Problem, das ist mir klar.


    Soll ja nur ein Gedankensplitter sein. Mir geht es darum ein weitgehend Energie-Autarkes Womo "Zusammen zu spinnen "


    LG Temeon

  • Hallo Temeon,


    ich kenne beides, ich hatte schon ein Wohnmobil als einziges Alltagsauto und habe ein Elektroauto.


    Hast du mal einen Ducato mit 2,8 Tonnen und 75 Ps gefahren? Das ist die preiswerteste "Einstiegsdroge" in die Camperszene. Unter dem Gesichtspunkt "im Urlaub habe ich Zeit" kann das funktionieren, als Alltagsauto wäre sowas für mich eine einzige Qual, aufgrund des praktisch nicht vorhandenen Beschleunigungsvermögen.


    Selbst hatte ich einen Mercedes Kastenwagen mit 88Ps, auch hier das selbe Thema: Im Urlaub passt das für mich, im täglichen Leben geht das gerade so. Vor allem einfahren in eine vorfahrtsberechtigte Hauptstraße im Berufsverkehr braucht eine überdurchschnittlich große Lücke und aus dem Maschinenraum "alles was drin ist, Li".


    Mein elektrischer ist ein Peugeot 106 mit 11kw Dauerleistung, 20kw Spitzenleistung. Das reicht gerade gut um in der Stadt mitzuschwimmen. Reichweite bei 120 Volt Systemspannung und 100Ah Kapazität je nach Temperament im Gasfuss 60 bis 80 Km bei Geschwindigkeiten bis 60 Km/h.
    Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 95 Km/h und die Reichweite sinkt bei Geschwindigkeiten um 80/90 Km/h auf 40 bis 50 Km.


    Die Idee mit dem elektrischen Wohnmobil finde ich grundsätzlich sympathisch, aber mit weniger als 50KW elektrisch würde ich ein 2,8 Tonnen-Fahrzeug nicht haben wollen. Wenn man jetzt jedes verfügbare Kilo Zuladung für den Akku opern würde (wodurch das Fahrzeug keinen Sinn mehr macht) käme man meiner Einschätzung nach kaum weiter als 100 Kilometer.


    Der verlinkte Bausatz ist für ein Wohnmobil jedenfalls deutlich zu schwach. 17Kw Spitzenleistung bei 48Volt bedeutet über 350 Ampere Strom. Da sind Akkus mit 100Ah für mein Bauchgefühl schon zu knapp dimensioniert.


    Grüße,
    J.

    If you are looking to government for the answer, you obviously don´t understand the problem.

  • Ich möchte bei der Diskussion noch anmerken, dass die Leistungskurve bei E-Motoren völlig verschieden zu der der Benziner und Diesel ist.


    Ein Verbrennungsmotor bringt die volle Leistung und vor allem auch das Drehmoment erst bei hohen Drehzahlen.


    Ich kann mir durchaus vorstellen, dass auch ein 2,8 Tonner per 10kW E-Motor ins Rollen (auf ebener Fläche) gebracht und dann mit 30-50km/h bewegt werden kann.


    Beim Gewichtsvergleich muss auch berücksichtigt werden, das ein E-Motor wesentlich leichter ist als die gesamte Verbrenneranlage. Zudem entfällt der Kraftstofftank und die Abgasanlage.


    Man kann ein E-Auto mit dem selben Leergewicht wie einen Verbrenner bauen, lediglich die Reichweite ist arg begrenzt. Bei einem grossen Fahrzeug wie einem Kleinlaster oder Wohnbus machen 500kg Mehrgewicht eines Lithiumalkus aber auch nicht den Braten so fett wie bei einem PKW. Zudem spielt krisentechnisch gesehen wiederum der Vorteil der Wartungs- und Anfälligkeitsfreundlichkeit eines E-Antriebs bei nicht mehr mitgeführten/benötigten Ersatzteilen und Betriebsmitteln eine Rolle.


    Auch ist die Dachfläche eines Wohnbusses nicht zu unterschätzen. Dort finden je nach Grösse weit mehr als 1kWp an PV-Modulleistung Platz. Der Einsatz von in Reihe geschalteten 12V-Modulen ist auch nicht notwendig, mit entsprechendem MPPT-Regler lassen sich auch normale Netzmodule aufbauen und der Platz so effizient nutzen.


    Ein interessantes Gefährt ist der Toyota Coaster Kleinbus. Wurde wohl in Europa nie angeboten, ich könnte so ein Teil in Australien oder Neuseeland für unter 10.000 EUR kaufen. Einen neuen Li-Ion Pack und Solar eingebaut und fertig ist der autarke und fahrende sichere Ort.


    http://www.motor-talk.de/blogs…id-ev-hzb50-t5125310.html


    Ich kenne jemanden in Neuseeland, der hat das Teil komplett auf Elektro umgebaut und mit neuen LiFePo Akkus bestückt. Ich hätte es kaufen können für ca. 13.000 EUR, leider kostet die Fracht auf meine Insel nochmal genauso viel und eine wirkliche Verwendung dafür habe ich nicht. Das Fahrzeug kommt mit dem E-Motor auf ganz passable Fahrleistungen, einen Anspruch auf Nürburgringtauglichkeit stelle ich an so ein Teil eh nicht.


    Meine Meinung zu der Idee ist klar: Lieber mit 50km/h und ein paar dutzend km Reichweite weiterkommen, als das Fahrzeug wegen Spritmangel aufgeben zu müssen. Dennoch halte ich einen Kraftstoffmotor für krisenwichtig, dieser kann aber auch in Form eines Stromerzeugers verbaut sein.


    LG Buschmann

  • Finde den Umrüstsatz sehr interessant. Wie 50svent erwähnt hat, finde ich den Aufbau der Verkaufsseite auch eher schwierig. Rechtschreibfehler und unterschiedliche Groß/Kleinschreibung find ich immer schwierig.


    Aber insgesamt finde ich das Thema sehr interessant und ich könnte mir sowas sehr gut vorstellen. Kann ich ja mal mit in die Träumerkiste mit reinstecken :)