Survival und Ethik

  • So... hat jetzt jeder seinen Senf zu dem "Thema" beigetragen? So wie das "Szenario" zusammengezimmert ist bleibt ja eh nur eine logische Möglichkeit übrig....
    Wobei solche Diskussionen für die Realität nicht einmal das Schwarze unter dem Fingernagel an Wert haben. In der Realität gäbe es noch soviele Faktoren die hier in die Diskussion keinen Einfluß finden das sich ein ernsthaftes Gespräch darüber eigentlich von selbst ausschließt.
    Ob hier jemand in dem Thread den Josef Mengele, so wie ich eben spielt, oder den barmherzigen Samariter ist eigentlich egal. Im realen Leben würde einiges anders aussehen, wobei ich mich schon fragen müsste ob ich nicht schwer soziophatisch veranlagt wäre wenn ich hier ernsthaft zur Eliminierung meiner Gemeinschaftsmitglieder aufrufen würde.



    ....und ehrlich gesagt wandert mir gerade ein Bröckchen den Hals hoch.

  • Die Gruppe ist in Aufruhr, alle schauen auf Dich.
    Es gibt eine kleine Entlastung, da ein Freund beschliesst, in einem Dreierteam
    die Gruppe zu verlassen. Das Problem besteht aber weiter, immernoch ist Führung verlangt!

    Don't be scared, be prepared!

  • Das ist doch


    Sonnenklar, dass man hier seinen Anteil verlangt und weg muß. Von den verbleibenden 45 gibts später nur noch 15. Wenn erst mal solche Entscheidungen getroffen sind fallen die Hemmschwellen weitere tiefgreifendere Entscheidungen zu treffen vielleicht sind die 15 stärksten der Meinung Ihre Chancen wesentlich noch weiter verbessern zu müssen.


    Solange ich es noch durchsetzen kann würde ich hier für mich und meine Nächsten meinen Anteil verlangen und dann nix wie weit weg aus dieser Pestgrube. Das Weitere muß sich finden.


    Beschrieben wird die Situation im Untergang der Essex, was die Vorlage zu Moby Dick war und auf einen Tatsachenbericht beruht. Erst fiel die Schranke die Leichen zu essen und dann wurde gelost, wer dann als Nahrung dienen sollte.


    Dann gibts noch die Geschichte vom Floss der Medusa.


    Wenn es möglich ist so schnell wie möglich runter von solchen Schiffen http://de.wikipedia.org/wiki/Medusa_(Schiff) .


    Gruß R.U.

  • die frage, die sich mir in diesem zusammenhang stellt ist: wie kann ich persönlich mit solch einer verantwortung weiter leben?


    würde diese frage aus irgendeinem grund meine frau oder kind betreffen, ist die antwort eindeutig: ich bleibe bei meiner frau und kind. meiner frau habe ich einen eid geschworen: in guten wie in schlechten tagen - und für meine kinder bin ich verantwortlich.


    für mich gilt generell: ich schaue mir eine gruppe sehr genau an und wäge vorher gewisse dinge ab. habe ich mich für eine gruppe entschieden, dann werde ich ihr auch verpflichtet sein.


    ich weiß, manche entscheidungen müssen getroffen werden - nur ich werde sie dann treffen, wenn sie anfallen. es spielen zuviele parameter eine rolle bei der entscheidungsfindung. daher ist aus meiner sicht, das thema zu komplex, um es hier abzuhandeln.


    denn wie auch immer so eine entscheidung in der jeweiligen situation ausfällt, es gibt auch ein leben nach der entscheidung.


    würde und ehre sind 2 dinge, die man sich bewahren sollte und was sie wert sind, zeigt sich dann, wenn man solche entscheidungen treffen muss.


    wie gesagt, dass ist meine sicht der dinge und bitte nicht als moralische zeigefinger o.ä. zu verstehn.


    Doomer
    alle wollen meine entscheidung: hier sie: keiner wird zurückgelassen, es sei denn er will es so.

    25 OCTOBER 1415. AGINCOURT


    "We few, we happy few, we band of brothers;

    For he to-day that sheds his blood with me

    Shall be my brother; be he ne’er so vile,

    This day shall gentle his condition:

    And gentlemen in England now a-bed

    Shall think themselves accursed they were not here,

    And hold their manhoods cheap whiles any speaks

    That fought with us upon Saint Crispin’s day."




    Shakespeare- Henry V, Act IV, Scene III

  • Zitat von Clearfix;20513

    So wie das "Szenario" zusammengezimmert ist bleibt ja eh nur eine logische Möglichkeit übrig....


    Da wir keine Tiere sondern Menschen sind, die auch noch Ethik und Moral gelernt bekommen haben, versuchen wir diese MENSCHEN mit zu ziehen.


    Ich denke wenn 40 Leute keinen Ausweg mehr sehen ausser der Tötung auch nur eines Gruppenmitgliedes ist es die falsche Gruppe. :face_with_rolling_eyes: Wie lange geht es bis Ich auch nur noch überflüssig bin? :staunen:


    Ich finde eine Gruppe von 60 Leuten sowieso zu viel. Ich wäre lieber in einer Gruppe von 8 bis Maximal 14 Leuten.

  • Ich hab das hier gestartet, und möchte es meinerseits auch beenden.
    Ich danke Euch allen fürs mitmachen und -denken. Im wirklichen Leben bin ich Leiter eines Altersheimes und habe auch deshalb immer wieder mit Ethik zu tun. Kleines Beispiel aus dem Alltag: Die liebe Frau Müller hat einen Herzinfarkt. Die Ambulanz wird gerufen, mit der bitte um Beeilung. Am Telefon dann die Frage, "wie alt ist denn Frau Müller?" Antwort: 82 Darauf: "jaja, wir kommen dann" Frau Müller hats nicht überlebt.


    Das Szenario war wirklich etwas Eng gehalten, Clearfix hat schon recht, man kann ein so komplexes Thema hier nicht zur Gänze lösen. Ritter Ullingers Vorschlag war am produktivsten aus meiner Sicht.
    Nach einer demokratischen Abstimmung hätt ich die Gruppe getrennt, jede mit ihrem Anteil an Material und "Nichtlebensfähigen". Notfalls per Los hätte die eine Gruppe ausziehen müssen.


    Noch einen schönen, entscheidungsfreien Abend


    LG
    Doomer

    Don't be scared, be prepared!

  • Ganz nüchtern aus Sicht einer Krankenschwester: Es ist nicht nötig, eine Entscheidung zu treffen, das "erledigt sich von selber".
    ICE ohne jede Möglichkeit einer medizinischen Versorgung dann auch noch im Winter, da sind die Chancen dementer, sehr alter Patienen, die natürlich auch noch Erkrankungen des Herzkreislaufsystemsthems, Diabetis Typ 2, etc. wohl gegen 0. Für (sehr kleine) Kinder kann es auch schlecht aussehen, letzten Winter hatten 2 meiner Kinder eine Lungenentzündung, ohne intensivmedizinische Versorgung (bei Jüngsten waren das 10 Tage künstliches Koma inkl. Beatmung) wären beide gestorben. Der Dreijährige in der Gruppe erliegt also einer Infektion der Atemwege. Dann muß sich noch einer beim Holzhacken ins Bein hauen und an Wundbrand oder Tetanus erkranken, eine Schwangere erleidet im 7. Monat eine Frühgeburt mit vorzeitiger Plazentaablösung und verblutet (denn niemand kann einen Not-Kaiserschnitt durchführen), das Baby überlebt das natürlich auch nicht, eine ansonsten gesunde 25 jährige bekommt eine Blinddarmentzündung, dann einen Durchbruch darauf folgend eine Peritonitis und verreckt unter bestialischen Schmerzen und ein 12jähriger bricht auf einem vereistem See ein und ertrinkt.
    Zum Beispiel.
    Unterschätzt nicht die Folgen eines Ausfalls der medizinischen Versorgung. In New Orleans nach der Flut sind beatmete Patienten gestorben als die Notstromgeneratoren keinen Sprit mehr hatten. Grade der erste Winter wird sehr sehr hart werden.


    Ich würde aber auch wie der Ritter mir meine Familie und mein Zeug schnappen und mich vom Acker machen. Nachher würden meine Kinder (meine Zukunft!) auch als unnütze Esser angesehen. Ich bezweifel auch, ob eine zusammengewürfelte gruppen von vorher Fremden, in der solche Disskussionen aufkommen, eine grosse Chance haben. Da wird es dann jeder gegen jeden gehen. Nene, da hilft es nur sich vom Acker zu machen.


    *edit* Das hat scih jetzt überschnitten ...

  • [COLOR="Red"]Da der Threadersteller den Thread für abgeschlossen erklärt mache ich hier dicht.


    Clearfix
    Co-Admin[/COLOR]

  • Es ist sicher ein heisses Thema in einer Notsituation über Leben und Tod entscheiden zu müssen, ich denke es steht uns nicht zu über den Tod eines Mitmenschen zu entscheiden, egal ob behindert oder nicht.


    Ich danke Doomer dafür dass er dieses Thema hier als "Denk mal nach" veröffentlicht hat, es ist sicher ein wichtiges Thema.


    In einem ICE Fall ist unser Hobby/Einstellung manchmal von Entscheidungen geprägt die in einer nicht ICE Situation nur sehr schwer nachzuvollziehen sind.


    Macht Euch aber mal Gedanken wie weit IHR gehen würdet, in solch einer Situation. Dieses Szenario wurde hier zwar überspitzt dargestellt, aber dennoch lädt es ein darüber nach zu denken und soll klar machen dass Survival& Preparedness sicher kein Mainstream oder Blümchen Thema ist, sondern dass es hier um Dinge geht die uns daran erinnern sollen dass ein ICE oder HSP Fall eine ernste Sache ist. (service to others)


    @ Clearfix
    Danke für die Schliessung, dieser Fred soll dazu dienen dass sich jeder Previvor mal Gedanken macht. Eine endgültige Lösung wird es nicht geben...