Review - Umhängetasche Hazard 4 Tonto

  • Ich habe mir nach längerer Überlegung die Hazard 4 Tonto bestellt und bin zumindest vom Ersteindruck beim Einräumen und ersten Herumtragen bei einem längeren Spaziergang doch recht angetan.


    Ich werde das hier, vermutlich in mehreren Postings, etwas auszuarbeiten versuchen und eine nähere Produktbeschreibung einfügen, weil das recht komplex aufgebaute Accessoire auf den Shop-Seiten, die ich gesehen habe, und sogar beim Hersteller nur unzureichend beschrieben wird.


    Zunächst aber mal zu meinen...


    Anforderungen:
    Bisher nutze ich zur Arbeit und in der Freizeit eine Interlude-Tasche von Jack Wolfskin (inzwischen nicht mehr im Handel erhältlich) und bin mit ihr sehr zufrieden. Da passen übliche Ausrüstungsgegenstände rein, dazu durchaus auch dicke Papierstapel im A4-Format oder die übliche Verpflegung und Ausrüstung für einen Familienausflug, Regenjacke und Pulli fürs Open-Air-Konzert, Gepäck für Reise mit einer Übernachtung etc.


    Allerdings ist die Tasche auch recht groß, und für Freizeitgelegenheiten, bei denen ich keine sonstige Ausrüstung benötige, wollte ich eine kleinere Tasche, in die mein EDC (TT Tac Pouch 1, weitgehend immer noch aktuelle Beschreibung hier), mein Siebenzöller-Tablet, eine Kompaktkamera und noch ein bisschen Kleinkram (Taschentücher, Notzizblock, Stift, Buff...) reinpasst. In der engeren Auswahl waren die Tonto und die Push von 5.11, wobei ich bei letztere diese Flügel an der Seite etwas seltsam finde. Beide Taschen sind von der Frontfläche her ungefähr halb so groß wie die Interlude.

    Ersteindruck:

    Schließlich habe ich mich für die Tonto entschieden. Die größte Unsicherheit war, dass der Hersteller das Hauptfach mit 7 cm Tiefe angibt, mein EDC aber rund 9 cm dick ist. Das stellte sich aber sofort als problemlos heraus: Das EDC passt ziemlich knapp, aber doch ohne große Fummelei rein. Das Tablet mit Hülle hätte eher von Höhe und Breite her kritisch werden könne, aber auch in diesem Fall fand sich im Deckelfach eine geräumige "Unterkunft". Auch der ganze Rest passt gut rein, und es ist noch Platz übrig. Tatsächlich könnte die Tasche für meine Anforderungen sogar fünf Zentimeter niedriger und drei schmaler sein. Ich weiß aber nicht, ob es derzeit sowas als Umhängetasche am Markt oder dann gleich nur als Gürteltasche.
    Hier im Forum gab es die Auskunft, dass der Trageriemen zu kurz für einen ausgewachsenen Mann sei. Das kann ich nicht bestätigen. Mit 1,78 Metern bin ich nun nicht unbedingt ein Riese, aber in meinem Fall habe ich die Trageriemen unten noch fünf Zentimeter eingerollt, und sie sind an den unteren der beiden D-Ring-Paare festgemacht. In diesem Setup hängt die Tasche bequem etwa auf Höhe meines Hosenbunds. Allenfalls bei sehr großen (über 1,95 Meter) oder sehr korpulenten Menschen kann ich mir vorstellen, dass die Länge nicht ausreicht.
    Das Raum- und Ordnungsangebot der Tasche finde ich sehr durchdacht (später mehr dazu), etwas unnötig ist das große Klettfach auf der Stirnseite, weil ich von den ganzen Patches wenig halte, außer natürlich an Uniformen, wo man wichtige Informationen darauf hat. Auch der zusätzliche Verschlusshebel an der Klickschnalle ergibt wenig Sinn. Er hat einen Laufweg von nur ein paar Milimetern. Wenn jemand schon unerlaubt die Schnalle aufmacht, dann hat er den Hebel auch gleich mit aufgeschoben.
    Beim Laufen zeigte die Tasche leichte Tendenzen, nach vorne zu rutschen. Das kann auch an meiner "Beladung" liegen. Demnächst will ich den Riemen mal an den oberen D-Ringen festmachen. Ich könnte mir vorstellen, dass es dadurch besser wird.

  • Material:
    Laut Hersteller besteht die Tasche aus Cordura-Gewebe, also Nylon, mit 1000 Denier. Auch die Innenwände zwischen den Hauptfächern besteht aus diesem Material. Das Innenfutter sowie die innen eingearbeiteten kleineren Taschen sind aus einem deutlich dünneren Kunststoffgewebe. Bei meinem außen schwarzen Modell ist dieses Innengewebe khakifarben. An der Außenwand des Hauptfachs auf der körperzugewandten Seite befindet sich zusätzlich eine einige Millimeter dicke Polsterung. Die Nähte an sämtlichen Außenkanten sind doppelt ausgeführt, die übrigen einfach.


    Abmessungen:
    Die Tasche ist außen rund 23 cm breit, 29 cm hoch und, wenn man sie leer hinlegt, ungefähr 7 cm tief.


    Außenausstattung:


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    Auf der Rückseite trägt die Tonto eine Gürtelschlaufe, die knapp 5 cm breit ist und auf einen Gürtel von maximal 7 cm Breite passt. Oben ist die Schlaufe fest an der Tasche angenäht, unten mit einem Klettstreifen fixiert.


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    Die Frontseite verfügt oben über ein gut 12 x 8 cm großes Klett-Feld. Unten befindet sich der Klickverschluss für den Taschendeckel. Der Klickverschluss verfügt über einen kleinen Hebel, mit dem er sich verschließen lässt. Die Backen des Verschlusses können nur zusammengedrückt und geöffnet werden, wenn der Hebel nach oben geschoben ist. Der Klickverschluss hängt an einem rund 5 cm breiten Gewebeband. Dieses lässt sich mit der Schnalle am Verschluss so ablängen, dass das Innenfach unter dem Deckel auf bis zu 11 cm Breite aufgezogen werden kann. Am Ende dieses Bands befindet sich ein große D-Ring (besser zu erkennen auf dem Foto der rechten Seite), mit dem zusätzlich noch Gegenstände an die Front der Tasche gehängt werden können.


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    An der von vorne gesehen linken Seite befinden sich auf der kleinen Brillen- oder Handytasche vier vertikal ausgerichtete kleine Molle-Schlaufen. Über der Brillentasche ist einer der beiden unteren D-Ringe aus Kunststoff angebracht, in den sich wahlweise der Trageriemen oder etwas anderes einhaken lässt.


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    An der von vorne gesehen rechten Seite befinden sich drei horizontal angeordnete Molle-Bänder. Das obere und das untere teilen sich jeweils in zwei kleine Schlaufen auf. Das mittlere Molleband ist 5 cm breit und aufgedoppelt, es sind also zwei Schlaufen übereinnader, in die sich jeweils ein ebenfalls maximal 5 cm breiter Riemen einziehen lässt. Oben drauf finden sich nochmal zwei kleine Molleschlaufen nebeneinander. Auch hier gibt es oben natürlich einen Kunststoff-D-Ring.
    Auf der Oberseite befindet sich ein rund 14 cm breiter Handgriff, an dessen Nahtstellen am Taschendeckel links und rechts jweils ein D-Ring aus Kunststoff eingearbeitet ist, in den man den Trageriemen oder andere Gegenstände einhängen kann. An der Unterseite gibt es keine weitere Anbauten. Löcher für das Ablaufen von Wasser, wie sie beispielsweise bei Tasmanian Tiger eingebaut sind, gibt es nicht.

  • Hallo Asdrubal,


    Danke für deinen Bericht . Ich nutze die Tasche jetzt seit Weihnachten. Inhalt : EDC mit einer Wasserflasche 0,4 l , Powerbank +Ladegerät und was ich so brauche im Beruf/Freizeit.


    Für mich ist sie ein idealer Begleiter, beim normale tragen in der Stadt ist mir nichts negatives ausgefallen.


    Ich bin mit der Qualität sehr zufrieden, ich hatte die Tasche im Urlaub als Fahrradlenkerstasche im Einsatz. Eigenbau mit 2 Kunststoff Karabiner am Lenker befestigt.


    Bild von meiner in andere Farbe im Anhang.


    Gruß Steiner

  • Zitat von Thanatos;282361

    Kannst du mal nen Foto reinstellen wie das ganze am Mann / der Frau ausschaut? Oder irgendwas für nen Größevergleich.


    Mach' ich bei Gelegenheit. Momentan habe ich gerade niemanden hier, der mich fotografieren kann.


    - - - AKTUALISIERT - - -


    Ein paar kleine Ergänzungen und Korrekturen, da ich meine Anfangspostings nicht mehr editieren kann:


    Die Tasche hängte tatsächlich viel stabiler und neigt weniger zum Verrutschen, wenn man den Trageriemen an den beiden oberen D-Ringen befestigt. Nach einigen gelaufenen Kilometer mit der Tonto hat es sich für mich als bequemste und am wenigsten zum Verrutschen neigende Trageweise herausgestellt, sie auf dem Rücken zu tragen und nicht an der Seite.


    Bei der rechten Seite habe ich einen Fehler gemacht: Es gibt keinen aufgedoppelten, sondern nur einen einzigen breiten Molle-Ring, hinter dem der Eingriff zu einer 6x11 cm großen Tasche befindet. Da kann man etwas längliches hineinstecken, auf das man von außen schnellen Zugriff haben will.


    Auf der linken Seite habe ich etwas vergessen: Da ist vorne und unten auf die Brillentasche ein kleiner Karabinerhaken (Kunststoff/Metall, rund 1 cm große Öffnung, 2 cm hoher Innering) aufgenäht, in den man außen irgendein kleines Teil einhängen kann, beispielsweise einen Schlüsselbund.

  • Trageriemen:


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    Der Trageriemen besteht aus zwei Komponenten: dem Haupt-Schultergurt und einem Ergänzungsriemen, der rechtwinklig an den Hauptgurt gehängt werden kann, wodurch sich die Tasche dann mit einem Drei-Punkt-Gurt tragen lässt.
    Der Hauptgurt ist voll ausgerollt und von den Enden der beiden Karabinerhaken gemessen 1,35 Meter lang und 5 cm breit. Die beiden Karabinerhaken sind frei drehbar aufgehängt, so dass der Gurt, wenn er sich mal verdreht hat, schnell wieder geradegezogen werden kann. Die Haken haben einen Innenhöhe von knapp 3 cm und eine Öffnung von knapp 1,5 cm. Die Haken selbst sind aus Kunststoff, nur der Verschlussbügel aus Draht. Direkt über den Haken sitzt jeweils eine Schnalle zur Längenverstellung des Gurts.
    Das Schulterpolster ist 25 cm lang und 7 cm breit. Die fünf innen aufgesetzten Polsterkissen sind rund 1,5 cm dick. Der Schultergurt läuft außen auf dem durch vier Schlaufen, die zugleich als Molleschlaufen nutzbar sind. Es handelt sich um drei schmale (2,5 cm) und an einer Seite des Schulterpolsters um eine breite (4,5 cm) Schlaufe. Dort lassen sich auf der Schulter nochmal ein oder zwei kleine Molletaschen festmachen. Wie gut der Gurt dann noch durchläuft, muss man dann wohl ausprobieren.


    Der Ergänzungsriemen ist insgesamt 67 cm lang und gut 2,5 cm breit. An einer Seite befindet sich eine Schlaufe, die die aus einer Art "Klammer" aus Klettflächen besteht und um den Hauptgurt gelegt werden kann. Direkt dahinter kommt ein Klickverschluss, der diese Schlaufe mit dem Hauptteil des Ergänzungsriemns verbindet und an dem auch die Länge verstellt werden kann. Am anderen Ende ist ein Karabinerhaken exakt der gleichen Bauweise wie am Schultergurt.
    Der Riemen wird so am Schultergurt festgemacht, dass man den Gurt über der Schulter auf der von der Tasche abgewandten Seite trägt und den Riemen unter dieser Schulter quer über die Brust. Der Karabinerhaken der Riemens wird dann wieder an einem der D-Ringe der Tasche befestigt. Vermutlich gibt es noch anderes Trageweisen, unter anderem fest vor der Brust oder auf dem Rücken, aber die habe ich nicht ausprobiert.


    Normalerweise habe ich nicht vor, den Ergänzungsriemen zu verwenden, weil ich die Tasche lieber etwas flexibler habe und außerdem nicht das Gefühl haben möchte, einen BH zu tragen. Ich habe ihn jetzt aber mal ausprobiert. Deshalb muss ich ein paar vorherige Aussagen relativieren. Erstens hängt die Tasche mit dem Drei-Punkt-System wirklich bombenfest und verwackelt nicht. Insofern hat das System sicher seine Berechtigung. Zweitens erscheint mir jetzt die Kritik etwas plausibler, dass die Tasche manchen Trägern zu eng ist. Ich bin ein bisschen vollschlank, aber nicht wirklich korpulent (würde ich zumindest mal sagen), musste aber den Ergänzungsriemen auf volle Länge einstellen. Wer ein bisschen dicker, sehr muskulös oder einfach nur groß ist, könnte da durchaus Probleme bekommen.

  • Taschenanordnung:


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    Die Tonto verfügt über sieben Haupttaschen, die weiter unterteilt sind, sowie über eine größere Fläche mit Molleschlaufen. Die Tasche setzt sich im Wesentlichen aus zwei Komponenten zusammen: dem Hauptkörper und dem Deckel. Der Deckel, zu dem auch das Oberteil der Tasche mit dem darauf befindlichen Griff gehört, klappt vorne vor den Hauptkörper und wird durch die große Klickschnalle verschlossen.


    Im Deckel befinden sich zwei Fächer, eines auch bei ansonsten geschlossener Tasche von außen erreichbar, das andere innen im Deckel und damit bei geschlossener Klickschnalle nicht erreichbar. Der Hauptkörper trägt vorne, direkt unter dem Deckel, die große Molleplatte, sowie die beiden Hauptfächer. Davon kann eines bei geschlossenem Klickverschluss ein Stück weit geöffnet werden, falls sich die Reißverschlussschieber in richtiger Position befinden. Das andere ist nicht erreichbar. Hinten am Hauptteil der Tasche, also direkt am Körper getragen, befindet sich ein weiteres großes Fach, an den Seiten des Hauptkörpers ein einfaches Einschubfach (von vorne gesehen rechts) und ein Brillen- oder Handyfach (von vorne gesehen rechts).


    Sämtliche Reißverschlüsse sind doppelt ausgeführt und mit kleinen, verknoteten Paracordstücken versehen, um sie besser greifen zu können.


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    Deckelfach, außen:
    Dies ist das größte, direkt von außen zugängliche Fach. Anders als bei den anderen Fächern verfügen die Reißverschlussschieber über Ösen, so dass sie bei Bedarf mit einem kleinen Vorhängeschloss oder Ähnlichem gesichert werden können. Das Fach ist 19 cm breit und 24 cm hoch. Biedseitig kann es mit dem Reißverschluss bis etwa zur Hälfte seiner Höhe geöffnet werden. Innen befindet sich zur Frontseite hin ein weiteres Fach über die komplette Breite und mit rund 15 cm tiefe, das mit einem kleinen Klettverschluss in der Mitte verschlossen werden kann. Auf der andere Seite, zum Taschen-Hauptkörper hin, verläuft über die komplette Breite ein rund 5 cm hohe Klettstreifen. Links (von der Taschenfront aus gesehen) über diesem Streifen ist eine kleine Öse angebracht. Vermutlich dient sie dazu, irgendetwas in der Tasche mit einer Schnur oder einer kleinen Kette zu sichern. Allerdings ist die Öse sehr klein. Schon dünne Paracord bekommt man vermutlich nur mit Fummelei eingefädelt.


    Deckelfach, innen:
    Dabei handelt es sich um ein einfaches, nicht weiter unterteiltes Fach von 23 cm Tiefe über die gesamte Breite des Deckels aus dem dünneren, khakifarbenen Gewebe der Tascheninneräume. Es hat einen kleinen Klettverschluss in der Mitte. Wenn man den Deckel öffnet, steht dieses Fach "auf dem Kopf". Dort lassen sich also wohl nur Dinge verstauen, die durch den Klettverschluss effizient am Herausfallen gehindert werden, beispielsweise ausreichend große Papiere.


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    Innenzone:
    Dabei handelt es sich um kein Fach im eigentlichen Sinn, da dieser Bereich der offene Innenteil zwischen Deckel und Hauptkörper ist. Er wird also nur durch das Band des Klickverschlusses nach unten begrenzt und an den Seiten vollkommen offen. Auf der Innenseite des Deckels (also auf der Außenwand des Deckelinnenfachs) befindet sich noch einmal eine einseitig mit Klettverschluss versehene Gürtelschlaufe wie auch die Rückseite der Tasche eine trägt. Der Zweck dieser Installation ist mir nicht ganz klar. Gegenüber, also auf der Frontseite des Hauptteils der Tasche, sind vier horizontale Molle-Bänder vernäht. Das obere und die beiden unteren sind gut 2,5 cm hoch und jeweils zu vier Schlaufen abgenäht. Das zweite Band von oben ist gut 5 cm hoch und in zwei breite Schlaufen unterteilt. Auf diesem hohen Band befindet sich aber nochmal ein flaches mit den gleichen Abmessungen wie die übrigen drei. Dort lassen sich verschiedene Molle-Ausrüstungsgegenstände anbringen, die dann aber von außen gut sichtbar sind. Mein Tac Pouch von Tasmanian Tiger ließ sich da gut befestigen und die Klappe des Tonto dank des verstellbaren Bands am Hauptverschluss auch noch schließen. Da passen vermutlich auch noch etwas dickere Taschen oder sonstige Ausrüstung rein. Natürlich wird dadurch der Gesamtaufbau ziemlich sperrig.

  • [ATTACH=CONFIG]35418[/ATTACH]
    Kartenfach:

    Das ist das äußere der beiden Fächer im Hauptteil der Tasche. Seine Frontseite nach außen ist die oben beschreibene Molleplatte. Anders als bei allen anderen Fächern lässt sich der Doppelreißverschluss hier über die vollständige Deckelbreite und Seitenhöhe öffnen, so dass die Front der Tasche komplett aufklappt und nur die Bodenseite geschlossen ist. Die Frontseite wird durch zwei 2,5 cm breite Bänder aus dem dünnen Tascheninnenmaterial daran gehindert, auf mehr als 90 Grad aufzuklappen. Die Bänder sind jeweils oben an den beiden Seiten dieses Taschenfachs angenäht und haben jeweils innen noch eine Naht. Diese führt dazu, dass sie beim Schließen in der Mitte zusammenklappen und so automatisch ordentlich gefaltet im Inneren der Tasche liegen.
    Im unteren Teil der Deckelseite ist eine knapp 18 cm hohe, durchsichtige und relativ dicke Folie eingenäht, die über die gesamte Fachbreite (knapp 17 cm) reicht. Ein sehr kleiner Klettverschluss schließt sie in der Mitte. An der Öffnung trägt sie einen Saum aus Tascheninnengewebe. Offensichtlich handelt es sich dabei um ein Fach für eine Landkarte oder sonstige Unterlagen. Durch die 90-Grad-Öffnung kann das Klarsichtfach in eine horizontale Position geklappt und von oben abgelesen werden. Schreiben kann man auf der Fläche aber nicht vernünftig.
    Auf der gegenüberligenden Seite des Fachs ist eine ganze Kaskade von Unterteilungen angeordnet. Vom Träger aus gesehen hinten ist ein Fach, das über die gesamte Taschenbreite geht (17x17 cm). Die nächsten Abnähungen darauf sind asymmetrisch angebracht und bilden zwei Fächer von rund 13 cm Höhe und 6 sowie 11 cm Breite. Vor dem schmaleren dieser beiden Fächer sind in der dritten Ebene drei schmale Einschübe für Stifte angebracht und vor dem breiteren Fach zwei weitere von jeweils 10 cm Höhe und 5,5 cm Breite. Ich nehme an, dass sie für Pistolenmagazine gedacht sind. Keines der Fächer auf dieser Seite verfügt über einen Verschluss, alle tragen aber einen extra aufgenähten Saum.


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    Hauptfach:

    Das größte Fach der ganzen Tasche liegt auf der körperzugewandten Seite und kann mit dem Doppelreißverschluss nur über den kompletten Deckel und etwa 5 cm tief an beiden Seiten geöffnet werden. Es ist im nicht irgendwie ausgebeultem oder verzogenen Zustand rund 19 cm breit, 25 cm hoch und 7 cm tief, wobei da noch erheblicher Spielraum besteht. Auf der körperabgewandten Seite befindet sich ein Unterteiler, wie man ihn aus Fototaschen kennt. Er ist vom Träger aus gesehen links an zwei kleinen Klettflächen festgemacht und rechts fest mit der Tasche vernäht. Auf der körperzugewandten Seite befinden sich rund 7 cm unter der Oberkante des Fachs und knapp über dem Boden jeweils ein 5 cm hoher Klettstreifen, die horizontal über die gesamte Taschenbreite gehen. Der Unterteiler kann links gelöst, herumgeklappt und an der großen Klettfläche festgemacht werden. Auf diese Weise lässt sich rechts vertikal ein Drittel der Taschenbreite bis in etwa 14 cm Höhe (vom Boden gemessen) abtrennen. Natürlich kann man an den hinteren Klettstreifen auch noch andere Dinge ankletten. Außerdem verfügt die Haupttasche an den beiden schmalen Seiten noch über jeweils ein nicht verschließbares Einschubfach von etwa 12 cm Höhe, das relativ breit genäht ist. Vermutlich sind diese Fächer ebenfalls für Magazine gedacht. Weitere Unterteilungen gibt es im Hauptfach nicht.

  • Sorry, ich war in den letzten Tagen anderweitig eingebunden. Hier noch der Nachklapp zu den beiden kleinen Außentaschen. Das Foto "am Mann" kommt auch noch.


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    Brillenfach:
    Von vorne gesehen links befindet sich an der Schmalseite der Tasche ein Brillen- oder Handyfach. Dieses oben oval geformte Fach ist rund 17 cm hoch und unten gut 8 cm breit. Wenn man es ganz nach außen ausbeult, ist es unten auch rund 8 cm tief. Mit dem Doppelreißverschluss lässt sich das Fach von oben bis rund zur Hälfte öffnen (Deckel auf dem Foto zur besseren Sichtbarkeit in den äußeren Karabinerhaken eingehängt). Innen ist auf der Seite zum Hauptfach hin nochmal ein kleiner Einschub ohne eigenen Verschluss abgenäht, der aus dem etwas dünneren Innenmaterial besteht. Er reicht von knapp über dem Boden bis knapp unter das obere Ende des Fachs und über die gesamte Breite. Insgesamt ist er rund 12 cm hoch. Dieses Teilfach lässt sich rund 3 cm weit nach vorne ausbeulen. Dort dürfte also nur ein recht flacher Gegenstand reinpassen, beispielsweise ein Handy.


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    Seiteneinschub:
    Auf der anderen Schmalseite (von vorne rechts) ist, wie bereits erwähnt, unter dem mitteleren Mollestreifen nochmal eine flache Einschubtasche abgenäht. Sie ist rund 11 cm tief und 6 cm breit, hat keinen Verschluss und liegt sehr eng an. Man kann also lediglich einen flachen Gegenstand oder Clips beispielsweise von Messern oder Taschenlampen einschieben. Mit der Streichholzschachtel im Foto ist die Öffnung schon fast maximal ausgefüllt.


    Griff:
    Dazu möchte ich noch ergänzen, dass es sich um ein rund 1 cm dickes, 3 cm breites und 14 cm langes Teil aus einer Art sehr griffigem Hartgummi handelt. Ein durchgängiges, rund 2,5 cm breites Gewegeband ist durch den Griff durchgefädelt und beidseitig mit dem Taschendeckel vernäht.


    Ergänzen möchte ich außerdem, dass mir jetzt der Verwendungszweck der innenliegenden Gürtelschlaufe klar ist: Man kann das Deckelfach umklappen, unten mit dem großen Klickverschluss fixieren und hat dann die große Molle-Fläche außen an der Tasche und kann dort noch etwas anrödeln.




    Fazit:


    Nach rund zwei Wochen der Benutzung bin ich sehr zufrieden mit der Tasche. Ich hatte ja schon erwähnt, dass ich den Verschlusshebel an der Klickschnalle und das Klettfach an der Front für unnötig halte und dass die Tasche für mich ruhig noch ein paar Zentimeter kleiner sein könnte. Ein kleiner Nachteil ist mir noch aufgefallen: Sämtliche innere Teilfächer reichen bis auf den Boden, egal ob horizontal oder vertikal ausgerichtet. Das führt dazu, dass sämtliche Beladung nach unten durchrutscht. Die Tasche bekommt dadurch eine gewisse Brottüten-Form: unten breit und oben schmal. Idealerweise gäbe es meiner Meinung nach im Hauptfach statt des Klettbands ein quer abgenähtes Teilfach von der Mitte bis zum oberen Rand, so dass man Gegenstände besser über die gesamte Höhe der Tasche verteilen kann. Alternativ kann man vielleicht auch in die oberen der innenliegenden Molleschlaufen eine flache, breite Tasche einrödeln, beispielsweise den Tac Pouch 4 von TT.


    Aber das sind Detail-Mäkeleien an einem insgesamt sehr guten Produkt. Für die individuelle Ideallösung müsste man vermutlich eine Sonderanfertigung bestellen und auch bezahlen. Ich bin jedenfalls bisher sehr zufrieden mit meiner Entscheidung für die Tonto.

  • Damit ich nichts schuldig bleibe, kommt hier endlich auch das Foto von der Tasche am Taschenträger:


    [ATTACH=CONFIG]35632[/ATTACH]



    Das ist die Höhe, die ich als angenehm empfinde, um gut an sämtliche Sachen in der Tasche ranzukommen. Ich habe den Gurt jetzt doch wieder am unteren D-Ring-Paar festgemacht. Er ist in dem Zustand über die Hebelklemmschnallen (musste nachlesen, aber so heißen die wohl offiziell) rund 20 Zentimeter unter der maximalen Länge, also etwa zehn Zentimeter Tragehöhe. Dazu kämen noch etwa fünf Zentimeter Höhengewinn, wenn man das obere D-Ring-Paar verwendet.

  • Meine akzeptable Tragehöhe ist etwas tiefer als bei Dir. Daher mußte ich entweder die oberen Trageringe nutzen, was die Belastbarkeit beieinträchtigte, oder mit zusätzlichen Karabinerhaken die Länge des Trageriemens künstlich verlängern.


    Warum der Gurt nicht entsprechend 20 cm länger stellbar ist, ist mir unklar. Am Einsparen wird es doch nicht liegen.


    Übrigens,
    * die schwarze Tasche gefällt mir besser als meine Coyote, letztere ist recht auffällig.
    * ich habe mir durch den recht rauen Trageriemen zwei Alltagshemden am Rücken aufgerubbelt :ohhh:

  • Wie gesagt: Ganz ausgerollt sind die Riemen in dem Fall nicht. Da gehen noch rund zehn Zentimeter Gesamthöhe zusätzlich zu Nutzung der oberen Ringe.


    Das mit den Hemden muss ich mal beobachten. Mit der Wolfskin-Tasche und meiner Hama-Fototasche, die ich beide sehr oft trage, sieht man an der Oberbekleidung schon Spuren, allerdings eher in Hüfthöhe, wirklich durchgescheuert habe ich mir damit aber noch keine Jacke oder Hemden.

  • Jetzt habt ihr mich angesteckt und nach dem Ansehen von einigen YouTube Filmen habe ich mir so ein Teil auch bestellt.
    Übrigens: Endlich auch ein (weiterer) schöner Platz für unsere Foren-patches
    Ich werde berichten.

  • Zitat von witchcraft;285160

    Jetzt habt ihr mich angesteckt und nach dem Ansehen von einigen YouTube Filmen habe ich mir so ein Teil auch bestellt.


    Ich versichere eidesstattlich, dass ich von denen keine Prozente vom Verkaufserlös bekomme.

  • Und zu Weihnachten (nach schon etwas früher) gab es nun den Hazard 4, Sling Pack..Evac Plan B...ein ausgezeichneter kleiner Sling Pack (also Rucksack mit einem Riemen) der sehr alltagstauglich ist und äußerst gut verarbeit ist.
    [ATTACH=CONFIG]37261[/ATTACH]


    Der Vorteil ist, dass Teil ist sehr schmal und man steckt damit nicht so schnell fest in überfüllten Zügen/U-Bahnen wie mit einem großen breiten Rucksack. Man kann ihn ohne den Gurt abzunehmen, einfach nach vorne schwingen (in etwa dann wie eine normale Tasche), hat dann einerseits Zugang (ohne es auf die extrem schmutzigen Böden stellen zu müssen) zum anderen im Großstadtdschungel, aber auch die Kontrole wer ggf. NOCH Zugang hat oder sucht. Das macht ihn ziemlich diebstahlssicher gegen Taschendiebe.
    Da er deutlich kleiner ist als ein normaler Rucksack, zwingt er mich dazu, meine Dinge tagesaktuel zu organisieren und nicht permanent den halben Hausstand und die halbe Büroausrüstung mitzuführen. Viel Molle Schlaufen lassen allerlei Modifikatonen zu, wenn man das trotz der vielen Taschen noch braucht.
    Ein Lap-Top passt nicht vernünftig rein. Da empfiehlt sich dann die Hazard 4 Defense Courier Messager Bag.
    Fazit: Meine tägliche Ausrüstung ist schlanker, leichter und deutlich aufgeräumter als zuvor.

  • Auch sehr schön...wobei ich mich an den "großen" Defense Courier schon gewöhnt habe..man sollte ihn eben einfach nicht zu voll stopfen, so dass er realtiv flach bleibt, dann stört mich persönlich die Größe nicht.
    Man hat Reserven für Unterlagen oder um mal die Jacke reinzutun.