• Honig hat wohl jeder Prepper in größeren Mengen im Hause.
    Abgesehen, dass er ewig haltbar ist, manche Medizin ersetzen kann, wohlschmeckend und ein reines Naturprodukt ist, kann man diesen auch hervorragend weiterverarbeiten.


    Die Rede ist vom alten Göttertrunk, Krambambuli, Met...
    Geschmacksrichtungen gibt es soviel wie Ideen.
    Zudem ein hervorragender Einstieg ins selber Wein/Obstwein Keltern und selber Bier brauen, denn Met ist relativ einfach herzustellen.
    Vor ca. 20 Jahren habe ich meine ersten Versuche gemacht und war in jeder Larp Taverne der Held, wenn ich den einen oder anderen Kanister mitgebracht habe.


    Mein Einsteiger- und immer noch Lieblingsrezept:
    6 Kilo Honig Glas für Glas erwärmen um ihn flüssiger zu bekommen (solange Strom vorhanden geht das hervorragend in der Mikrowelle) und in ein 20-25 l Gärbehältnis giessen. Mit heißem Wasser die Reste nachspülen. Mit heißem Wasser auf ca. 8 Liter auffüllen. 1 El Mehl hinzufügen (der reine Honig hat zu wenig Partikel für die Hefe um sich daran zu klammern). Hefenährsalz hinzugeben (nach Packungsangabe. Gibt es im Internet und manchmal auch ganz einfach in der Apotheke). Umrühren oder schütteln, bis sich der Honig gelöst hat. Mit kaltem Wasser auf ca 20l auffüllen und abkühlen lassen. Wichtig: ansäuern! Hefe bevorzugen ein leicht Saures Millieu. In der gängigen Literatur wird dieses mit Milchsäure gemacht. Ich bevorzuge Vitamin C (Ascorbinsäure). 1 TL reicht völlig und gibt es spottbillig in der Apotheke. Wenn Temperatur unter 30Grad Portweinhefe hinzugeben (kann man 1 Woche vorher in 1l naturtrüben Apfelsaft Vorgären lassen). Warm stellen (20-25 grad) und täglich umrühren. Nach ca. 1,5 Monaten abfüllen. Er ist dann nicht mehr extrem süß, hat die spritzigkeit eines Federweißen und einen Alkoholgehalt von 12-14%. Wer ihn haltbar machen will kann und sollte ihn natürlich sanft schwefeln (habe ich nie gemacht, da vor Ende Haltbarkeit immer verbraucht. Pulver zum schwefeln gibt es auch einfach übers Internet oder über Apotheke). Wichtig: vorher vom Bodensatz ein paar Minibehältnisse mit Hefekonzentrat für den nächsten Ansatz abfüllen.


    Ähnlich einfache Ansätze verfolge ich bei Fruchtweinen.



    Wohl bekomms...

  • Hallo Linearbeschleuniger,


    Danke für dein Rezept.
    Ich habe auch schon einmal versucht Honigwein herzustellen. Das Resultat war aber, dass ich die ganze Suppe mit Unkraut besiedelt in die Toilette spülen konnte.


    Keine Ahnung warum, aber mir ist der ganze Honigwein verschimmelt.


    Seither habe ich keinen Versuch mehr gewagt. Ist mir irgendwie zu schade um den Honig, diesen für Pilzkulturenansatz zu Missbrauchen.


    Vielleicht weisst du grad, was man da falsch macht, wenn der Honigwein schimmelt?
    Evtl. probiere ich wieder einmal einen Ansatz... irgendwie Lust dazu hätte ich eigentlich.

    Gruss Chevron


    46738 Mal editiert, zuletzt von Chevron (morgen, 11:55)

  • Bei Met ist es günstig, wenn du
    - die Gefäße peinlich sauber hälst, also den Gärbehälter, Deckel, Verschluss (dieses Gärröhrchen), und alles, was mit dem Ansatz in Kontakt kommt
    - eine kräftige "Impfhefe" für den Ansatz nimmst und nicht auf die Wildhefen wartest
    - dieser Hefe gleich am Anfang gute Lebensbedingungen gibst. Gleichmäßig warm, keine Zugluft, das Gefäß kannst du z.B. mit Blisterfolie umwickeln oder mit Tüchern, damit die Temperatur gleichmäßig bleibt, auch eine kleine Heizmatte (5-10 W, wie man sie für die Pflanzenzucht nimmt) kann helfen, damit sie in Stimmung kommt. Du brauchst am Anfang eine kräftige Gärung, um Fremdmikroorganismen zu unterdrücken und eine Schutzschicht aus Kohlensäure (das durch die Gärung entsteht) über deinem Ansatz zu erzeugen. Das Gärröhrchen sollte kräftig blubbern (daher machst du das Gärgefäß auch nicht ganz voll, sondern sagen wir zu zwei Dritteln).
    - die Heizung wirst du wohl nicht mehr brauchen nach den ersten 1-2 Tagen, sobald die Gärung gut läuft.
    - Hefe hat diese Nährsalztabletten ganz gerne, aber es geht auch, wenn du den Ansatz mit etwas Traubensaft oder Apfelsaft versetzt, darin sind auch genügend Nährstoffe


    Sobald die Reaktion im Wesentlichen vorüber ist, meiner Erfahrung nach so in etwa 3 Wochen, kannst du den Ansatz dekantieren. Lass ihn noch einige WOchen stehen und dekantiere dann erneut, dann sollte der Met ziemlich klar sein. Er schmeckt vorher natürlich auch schon.

  • Jupp


    absolut sauber arbeiten, keinesfalls Essig verwenden. Am besten Sulfit und spülen spülen spülen.
    Reinzuchthefe verwenden. Ich mag wie gesagt die Portweinhefe, da die etwas mehr rausholt und ich den Met dann etwas spritziger aber schon mit entsprechendem Gehalt bekomme. Das Vorgären im Apfelsaft unterstützt das ganze sehr, da ziemlich schnell eine kräftige Gärung startet. Wenn nur noch wenig BPM (blubbs pro Minute) durch das Gärröhrchen kommen ist es Zeit die Hefe ein paar Tage absitzen zu lassen, also nicht mehr umrühren. Dann z.b. Mit einem Schlauch von oben nach unten absaugen und abfüllen. In der verschlossenen Flasche generiert sich dann die Spritzigkeit (ähnlich wie beim Bier).

  • Also nachdem alle meine Versuche (zumindest für meinen Geschmack) fürchterlich ausgefallen sind bin ich auf Bärenfang umgestiegen um dem Honig eine sinnvolle Aufgabe zukommen zu lassen!
    Vielleicht bin ich aber auch nur kein Met-Typ!


    LG Wolfgang