Was sind Eure TOP3 ?

  • Ich finde es braucht mal wieder einen W-Thread... :)


    Mich würde mal interessieren, welche Fähigkeiten, Vorbereitungen, Gegenstände usw. Ihr als Eure TOP3 Preps für mögliche Krisenszenarien erachtet. Ich möchte das bewusst offen gestalten und nicht nur explizit auf Ausrüstung beziehen, Gearthreads gibt es hier ja schon genug. Es kann also auch etwas wie "körperliche Fitness", "kann 10 Fremdsprachen", oder "schaue harmlos aus" genannt werden.

    Spannend und informativ wäre für mich (und hoffentlich viele andere auch) eine Erklärung zu jedem Punkt, warum Ihr das so hoch für Euch bewertet. Was ihr Euch von dem betreffenden Punkt versprecht, welche Vorteile Ihr dadurch meint zu haben.

    Ich mache für mich mal den Anfang:



    1. Psychologie, Menschenkenntnis, Körpersprache und aktives Wahrnehmen der Umgebung

    Ich beschäftige mich, induziert durch ein früheres Hobby, schon sehr lange mit diesem Themengebiet und habe es in den letzten Jahren noch um den Bereich Situationsbewusstsein (situational awareness) erweitert. Man hat in jeder vorstellbaren Krise mit bekannten oder unbekannten Menschen zu tun, die unter Streß stehen, traumatische Erlebnisse hatten, oder bei denen natürliche Instinkte die Oberhand über rationales Denken gewonnen haben.

    Selbst ohne Krise erachte ich das als nützliche Fähigkeit, die man z.B. im Berufsleben durchaus brauchen kann. In einer Situation in der Menschen "am Limit" sind, könnte es durchaus Lebensrettend sein Reaktionen vorhersehen zu können, die richtige Wortwahl für ein Gegenüber zu finden, oder schlicht nicht wie ein gutes Opfer zu erscheinen. Für mich ist das die Nummer eins, schon alleine deswegen, weil ich dieses Wissen quasi als EDC immer dabei habe und auch bei einer Flucht nicht zurücklassen müsste.


    2. Flüssige Mittel

    Ich bin generell kein Freund davon alles auf eine Karte zu setzen. Deswegen möchte ich auch nicht gerne mein ganzes Vermögen in die ultimative Prepper-Immobilie stecken, die wie der Name schon sagt, eben nicht mobil ist. Im Falle kriegerischer Handlungen, oder z.B. aufgrund eines Atomunfalls in meiner Nähe möchte ich die Option haben abzuhauen und wo anders neu anfangen zu können. Und das eben nicht mit leeren Händen, sondern einem ordentlichen Startkapital. Sprich ich diversifiziere mein Vermögen inkl. zweier Auslandskonten und habe grundsätzlich Bargeld in 3 Währungen, sowie EM zuhause. Ein Geldgürtel mit Cash gehört zu meinem EDC.


    3. Sippschaft

    Es ist zwar nicht mein Verdienst eine große Verwandtschaft zu haben, aber ich betrachte es trotzdem als nützliche Vorsorge ein Netzwerk aus allen möglichen Handwerkern und Bauern quasi per Geburt bekommen zu haben, die eine gewisse Bindung zu mir haben, ohne das ich da viel dafür hätte tun müssen. Man muss zwar auch für den Erhalt dieser Bindungen investieren, aber es ist viel einfacher als ein grosses Netzwerk mit Fremden aufzubauen. Mögliche Fluchtorte und garantierte Versorgung mit Futter sind für mich hier der Hauptpluspunkt, aber auch die schiere Masse an Leuten, die man im Notfall in puncto Sicherheit zusammenbekommen kann.


    Falls sich jetzt jemand fragt "waaaaas, der T-72 hat keine Knarren unter seinen TOP3?"... das wäre natürlich Punkt 4 gewesen... :gunsmilie: :grosses Lachen:

  • Servus "Frankenpanzer", hallo zusammen,


    hier meine Top3 der Vorbereitungen

    1. Meine Frau macht mit


    Zunächst war das nicht so, sie wusste anfänglich auch gar nicht, dass ich mich mit Vorbereitung beschäftige. Ich habe dann zunächst vorsichtig vorgefühlt, wir haben uns dann ausgiebig darüber unterhalten - und nun sieht auch sie die Notwendigkeit der Vorbereitung auf allerlei Unbilden (seien es persönliche, gesellschaftliche, Natur- oder sonstige katastrophen) ein, und beteiligt sich aktiv an der (zugegebenermaßen langsamen - hoffentlich nicht zu langsamen) Verbesserung unserer Vorbereitungen, aber es gibt eben noch andere wichtige Dinge im Leben.


    2. Unsere Vorräte


    Da wir auf Grund der familiären Situation hauptsächlich stationär planen bildet das Haus mit den Vorräten und Resourcen (hier meine nicht nur Lebensmittel, sondern auch Ausrüstung, Werkzeug, Ausstattung etc.) den Mittelpunkt und die Basis unserer Vorbereitungen.

    3. Einbindung in den (Wohn-) Ort


    Nicht nur bin ich in unserem Wohort geboren (und meine Frau hat auch den gleichen Zungenschlag und kommt nur von ein paar km weiter) und wir wohnen in meinem Elternhaus, sondern wir sind hier auch gut in das Dorfleben eingebunden: über die Zugehörigkeit zu Vereinen, den Kindergarten und die Schule wo unsere Kinder hingehen, meine auch hier lebenden Eltern, sowie die (mindestens) namentliche Bekanntschaft mit vielen Leuten am Ort die sich u.a. durch die Nutzung der lokalen Infrastruktur (z.B. Bäcker, Metzger, Frisör, Arzt, Zahnarzt, Standesbeamter, Pfarrer) im Lauf der Jahre ergibt. Über die Kinder haben sich auch einige Freundschaften ergeben, und mit den Nachbarn kommen wir gut aus.
    Ich erhoffe mir, dass es in einer Krisensituation leichter ist mit anderen zusammenzuarbeiten, etwas (wieder) aufzubauen, oder etwas zu bekommen wenn man sich schon kennt, oder zumindest einen gemeinsamen Bekannten hat (der evtl. für einen spricht), als wenn man als Fremder oder zumindest mehr oder weniger Unbekannter etwas von jemandem will.


    Bei mir würde wohl etwas ähnliches wie der Punkt 3 von T-72 als viertes kommen: die (erweiterte) Familie, leider ist die aber nicht mehr räumlich konzentriert wie es früher einmal war, deshalb auch erst an vierter statt an dritter Stelle.


    Gruß,
    Paddy

  • 1. Lebensmittel - Grundsätzlich gibt es ja nichts wichtigeres. Ob fest oder flüssig. Wir haben einen breit gefächerten Vorrat, Garten (3000qm) und Hühner und Brunnen mit Filter damit es möglichst lange so bleibt.
    2. Energie - Holz zum Heizen, Petroleum für Lampen, Akkus für den Weltempfänger usw.
    3. Waffen - Damit 1 und 2 weiter uns gehören.


    Das meine Frau mit macht halte ich für selbstverständlich. Weitere Familie? Sorry. Ausser Eltern wird das nichts. Ich kann nicht für jeden Vorsorge treffen. Unsere Geschwister haben das Angebot bei uns einzulagern. Wurde bisher nicht angenommen. Tja...

    - Þar kemur inn dimmi dreki fljúgandi-

  • 1. Wissen was zu tun ist in der jeweiligen Situation
    2. Vorsorge aktuell halten (z.B. Batterien geladen, Lebensmittel voll etc, Auto vollgetankt)
    3. Relaxen (nicht in Panik verfallen etc.)

  • 1. Dinge des täglichen Bedarfs gehortet - Also ess- und trinkbares (+ Sachen wie Brennstoff, Radio, Seife, EM, ...), das A und O
    2. Das Glück ein Einfamilienhaus mit Garten zu besitzen - dazu gehört auch ein Pool der ganzjährig einige 1000l Wasser hat, für Brauchwasser ist also gesorgt. Macht vieles leichter als eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus zu bewohnen.
    3. Mentale Vorbereitung - Finde ich nicht unwichtig. Ich falle nicht aus allen Wolken wenn was passiert. "Scheiße, jetzt geht's tatsächlich los", werde ich wohl sagen oder denken. Aber ich glaube nicht, dass ich in Panik geraten werde.

  • Bei mir ist es:


    1. Knowhow, Knowhow und nochmals Knowhow...


    Wissen ist Macht. Mit dem nötigen Wissen kann man auch nur mit einer Unterhose bewaffnet im Winter in den Bergen überleben.
    Man weiss, wie man in den jeweiligen Situationen reagieren muss, wo man welche Ressourcen bekommt und wie man etwas bauen/reparieren muss.
    Wichtig ist auch das Wissen, wo man das jeweilige Wissen, welches ich nicht habe, abrufen muss. (Google weiss alles, Freunde wissen noch mehr (oder umgekehrt))


    2. Breites Netzwerk an verschiedenen Leuten zu denen man gute Kontakte hält


    Ich benötige Baumstämme, frage ich den befreundeten Waldarbeiter, ich möchte mein Haus elektrisch auf den Vordermann bringen, frage ich den besten Freund ob er mir hilft, ich benötige einen Anhänger fürs Auto, gehe ich den Onkel fragen, ich brauche Hilfe beim Fällen der Tanne, frage ich den Nachbarn... und so weiter. Natürlich versuche ich das nicht Einseitig zu halten, sondern gebe auch immer wieder etwas zurück. Bei kleineren Sachen ist es mindestens ein Danke, bei grösseren Sachen darfs eine Packung Merci oder eine Flasche Wein sein und bei ganz grossen Sachen, auch ein Abendessen oder mehr.


    3. Vorbereitung in Sachwerten


    Erst an dritter Stelle kommen bei mir die Vorräte im Keller, das Brennholz, die kistenweise Flaschen Wasser und was alles gebunkert wird. Der Gemüsegarten und die ganze Vorbereitung, möglichst Autark zu sein.




    Natürlich hängt ein Stück weit auch alles ein bisschen zusammen. Aber ich behaupte, mit dem nötigen Wissen, wie man Beispielsweise aus einer Büroklammer, drei Stecken und einem Bierdeckel ein Kraftwerk baut (frei aus der Luft gegriffene Dinge) kommt man weiter als mit der grössten Vorbereitung.

    Gruss Chevron


    46738 Mal editiert, zuletzt von Chevron (morgen, 11:55)

  • Zitat von Chevron;293801

    Bei mir ist es:


    1. Knowhow, Knowhow und nochmals Knowhow...


    Wissen ist Macht. Mit dem nötigen Wissen kann man auch nur mit einer Unterhose bewaffnet im Winter in den Bergen überleben...


    Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall. :face_with_rolling_eyes:


    Statt mich dahingehend schlau zu machen, besorge ich mir lieber ein paar warme Hosen.


    *scnr* ich weiß ja was du meinst. :)

  • Natürlich habe ich auch eine Hose dabei und mir wäre es auch wohler mit Hose an den Beinen in den Bergen. Aber dennoch bin ich vielleicht froh, wenn ich weiss was ich tun muss, wenn meine Hose weg ist.
    (und nein ich weiss es jetzt auch nicht genau, wie und ob ich tatsächlich überleben würde mit einer Unterhose in den Bergen, ist hypothetisch gemeint)
    Aber da du ja weisst, was ich meine, ist alles gut. :)

    Gruss Chevron


    46738 Mal editiert, zuletzt von Chevron (morgen, 11:55)

  • 1. Nützlichkeit
    Es gibt zwar genug Menschen, die Schmarotzern helfen, aber es werden weniger. Und in einer Krise werden es noch weniger.


    2. Wehrhaftigkeit
    Obs tatsächlich so ist, ist für den Ottonormalbürger nicht sicher feststellbar, aber gefühlt wird der Schutz durch den Staat und Polizei immer schlechter. In einer Krise noch extremer


    3. Fürsorge für Kinder, Familie und Freunde
    Kann es überhaupt einen anderen Grund zum Preppen geben? Meine Vorräte, Ausrüstung und Pläne beziehen immer Kinder, Familie und Freune mit ein.



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem