Wer könnte ein etwaiges "Machtvakuum" füllen?

  • Und in ein Internierungslager versetzen?

    Macht Euch keine Illusionen was den Umgang mit Ausländern ohne verwandtschaftliche Bindungen in diesem Land angeht. Die Schweiz ist da sehr pragmatisch, und was nach Beginn der ganz grossen Probleme über die Grenze will wird gar nicht mehr durchgelassen. Auch dann nicht, wenn Verfolgung oder Tod droht.
    Bei allem Gutmenschentum der letzten Jahre ist einem das eigene Hemd immer noch am nächsten. Das war vor 70 Jahren genau dasselbe.
    Die einzige Option ins Land zu kommen besteht in einem Nummernkonto mit mindestens 7-stelligem Betrag drauf. In Devisen natürlich.

    Gesetzt den Fall, dass das "Problem" nur Deutschland betreffen würde würden die Aliierten ganz klar das Kommando übernehmen.
    Trifft es ganz Europa wird es zuerst örtliche Strukturen mit kleinen Dorfkönigen geben, die sich gegesnseitig das Leben schwer machen, bis eine allfällige (und eventuell fremde) Staatsmacht "regulierend" eingreift.
    Es gibt genug Beispiele für solche Vorgänge, so zB. Libanon, Jemen, diverse Osteuropäische Staaten nach der Wende, Frankreich nach der Befreiung, Deutschland in der ersten Zeit der Besetzung. Deutschland ist sogar ein sehr gutes Beispiel, da nach der Besetzung die allermeisten ehemaligen politischen Gremien entweder geflohen oder gefangen waren und das Vakuum, vor allem in den Ballungszentren, von der Unterwelt mit der Billigung der Besatzer aufgefüllt wurde. Sobald diese ihren Dienst getan und die unbeliebte Herstellung der Ordnung geleistet hatten wurden sie entfernt. Einzig die Sovjets hatten deutsche, politisch einwandfrei geschulte Nachfolger per sofort zur Hand.
    Man darf sich da gar keinen illusionen hingeben, dass so etwas human und geordnet abläuft, solange der oder die Machthaber mit den schweren Waffen nicht ebenso gesinnt sind.
    Viele Hier müssten sich dann von allen romantischen Vorstellungen trennen und sich mit der harten Realität abfinden. Redet, wenn ihr die Gelegenheit habt, mit Zeitzeugen, und hört ganz genau zu. fragt nach, vor allem bei den unangenehmen Dingen, und ihr werdet staunen, was die alles so erlebt haben.
    Dinge, die in keinem Geschichtsbuch zu finden sind.

    Viele Grüsse

    Obwaldner

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr

  • Zitat von 0815;26639

    Hallo
    1% sind Mitglieder der Motoradfreizeitclubs die nach einer Probezeit von 1 bis 2 Jahren in die Gemeinschaft zu 100% aufgenommen werden.Wenn er zu 100% aufgenommen ist bekommt er ein Abzeichen auf dem 1% steht dies weißt ihn als vollwertiges Mitglied des entsprechenden Motoradclubs aus.

    Gruß 0815


    1947 gabs bei einem Motorradtreffen in Hollister, USA, eine auseinandersetzung zwischen Teilnehmern und Ordnungshütern.
    Danach hat der Verband der amerikanischen Motorradfahrer offiziell Stellung genommen unter anderem mit der Aussage das maximal 1% der Motorradfahrer derart Gewaltbereit seinen und der Rest eher friedliebende Bürger.
    Mit stolz nahmen die Rocker diese Aussage an und nennen sich seit dem 1%er da sie nach ihren eigenen Regeln leben.


    Das mit der Probezeit die mehrere Stufen haben kann stimmt soweit der Anwerter bekommt das Color (kompletter Aufnäher Schriftzug + Bild) erst wenn er sich in seiner Probezeit bewährt hat und sich loyal gegenüber dem Club und seiner Mitglieder verhalten hat.
    Dies verhindert recht erfolgreich das sich ein verdeckter Ermittler oder jemand der später evtl. gegen Mitglieder des Clubs aussagen wird in den Club einschleicht.



    Gruß



    DosenBurger

  • Zitat von Obwaldner;26660

    Die einzige Option ins Land zu kommen besteht in einem Nummernkonto mit mindestens 7-stelligem Betrag drauf. In Devisen natürlich.


    ok, mit nem 7-stelligen Betrag in Fränkli würde ich mich schwer tun ...


    aber Devisen ...
    gut, wenn es auch japanische Yen sein dürfen (ital. Lira gibt´s ja nicht mehr):
    kein Problem :grosses Lachen:

  • Zitat von logicalman;26680

    ok, mit nem 7-stelligen Betrag in Fränkli würde ich mich schwer tun ...

    aber Devisen ...
    gut, wenn es auch japanische Yen sein dürfen (ital. Lira gibt´s ja nicht mehr):
    kein Problem :grosses Lachen:



    Hallo logicalman
    Das von dir erwähnte Zitat ist vom Obwaldner:winke:.
    Ich hab mir überlegt, bringt die 38 Stunden-Woche mit; und gut ist's von mir aus:face_with_rolling_eyes:!
    Gruss WTG

    Die Party ist vorbei!

  • Als ich denke mir das gute Chancen bestehen das ein fuktionierender Gemeinde Rat das heft in die Hand nimmt.
    Ein guter Bürgermeister wird es verstehen seine Leute zu Organisieren, und Strukruren zu schaffen die bis dato vom Staat übernommen wurden.
    Er kennt die Leute aus dem Schützenverein - Schutztruppe- kennt die maßgeblichen Leute in den Nachbar Gemeinden und wird in der Lage sein einen Austausch von Gütern zu organisieren.
    Klar gehe ich jetzt von einem ehrbaren Chef aus aber wenn ich unseren Bürgermeister anschaue, das ist ein mann nach meinen gusto.
    Der kümmert sich um seine Leute und ist ein echtes Kind der Gemeinde.
    In einer Großstadt natürlich alles Mackulatur. Da die schiere größe des Gebietes eine gefestigte Machtstruktur ohne den nötigen halt(Militär/ Polizei) nicht zulässt.
    Auch fälllt die freiwillige zusammen arbeit der Gemeindemitglieder weg, die auf dem Land allein duch das Jahrelange zusammen leben entsteht.


    Gruß
    derHerzog:winke:

  • Zitat von WAY TO GO;26655

    ...
    Mit der 38 Stunden-Woche ist dann aber Schluss, 42 Stunden sind hier die Regel.


    ähmmm ... wenn wir 10 % mehr arbeiten würden ... sprich 10 % mehr produzieren würden ...


    wohin mit dem ganzen Zeug???


    haben ja jetzt schon so ne Überproduktion, dass wir seit Jahren Exportweltmeister (bzw. zumindest Exportvizeweltmeister) sind :peinlich:

  • Hallo,


    ist ja eine wilde Mischung, die hier diskutiert wird: spontaner Zusammenbruch der öff. Ordnung eines Landes oder gar ganz Europas, gefolgt von Machtergreifung durch Motorradfreaks oder wahlweise durch die US-Amerikaner...


    Wenn ich das mit den Bandidos, Höllenengeln usw. richtig verstehe, dann ist das hautpsächlich ein mehr oder weniger illegaler Wirtschaftszweig, in dem "Regelverstöße" brutal und auf direktem Weg gelöst werden. Einnahmequellen sind Zuhälterei, Drogenhandel und Schutzgelder von halbseidenen Gewerbetreibenden in entsprechenden Stadtvierteln. Wenn die öO nun so grandios zusammenbricht, wie als Szenario angenommen, dann wird das auch diese Geschäftszweige betreffen. Denn wenn das Gehalt eines Polizisten nnur noch so wenig wert ist, das er seinen Job hinwirft, dann sind auch andere Gehälter betroffen und es dürfte auch mit den Einnahmen aus dem schmutzigen Bandenbusiness schwierig werden, oder glaubt jemand ernsthaft, dass die Freier in einer Hyperinflation mit ihren Goldvrenelis und Silberzehnern ins Bahnofsviertel strömen? :Cool: Und Schutzgelder von Selbstversorgern in Form von Dosenravioli zu erpressen, stelle ich mir für einen gestandenen Biker-Gangster doch reichlich erniedrigend vor... Da hör ich doch lieber auf mit dem Gangsta-Business und gründe ne Familie und mach einen auf friedlich...
    Ohne Einnahmen wirds auch für eine Motorrad-Gang schwierig, weiter zu funktionieren.


    In den meisten "failed states", die die Welt bisher gesehen hat, waren Anarchie und unkontrollierte Armee-Einheiten (oder heute Rebellenarmeen/von xtern finanzierte Terrorgruppen) das Hauptproblem.
    Wenn die öO im grossen Stil zusammenbricht und alle Staatsdiener abhauen, dann reicht es aber nicht, ein paar waffenstarrende Haudegen auf knatternden Bikes als Ersatz zu bieten. In den europäischen Staaten leben gut 400 Millionen Menschen, das gibt eine Menge Verwaltungskram in jedem Land, es braucht zigtausende Fachleute, die wissen, wie man Versorgungs-/Verkehrs-/Kommunikations-Infrastruktur baut/betreibt/erhält, wie man Spielregeln macht/durchsetzt, wie Waren und Kapitalflüsse über weite Strecken organisiert und abgewickelt werden.
    Das dürfte für ein paar 1%er in den MCs ein paar Nummern zu gross sein.


    Was denkbar wäre, dass sich "Räubernester" bilden, so wie in Somalia, wo es Küstenstädtchen gibt, die von Piratenbusiness dominiert werden und die Männer morgens mit dem Motorboot rausfahren zur "Arbeit", um Handelsschiffe einzufangen. Aber das setzt voraus, dass um einen herum die Systeme noch funktionieren. Wenn das internationale Finanzsystem und regional die öffentliche Ordnung zusammenbricht, dann funktioniert das Blutsaugertum der organisierten Kriminalität auch nicht mehr, weil das Wirtstier tot am Boden liegt.


    Und wenn es Räubernester gibt, dann muss ich ja nicht unbedingt dorthin gehen. Aus der Südstadt von Chicago, L.A. oder Miami bleibt man abends auch besser raus...


    Und dass die Amis in DE oder sonstwo die öO wiederherstellen würden, ist wohl Wunschdenken. Die Amis haben ihr Militär mit Mühe und einem Grossteil ihres Staatshaushalts auf "Two-Theater-Capability" getrimmt, d.h. sie können theoretisch von den Ressourcen und der Logistik her zwei größere Kriegsschauplätze gleichzeitig bedienen. Da sind sie mit Irak und Afghanistan grade ganz gut ausgelastet und deshalb dauerts auch mit dem Angriff auf den Iran noch etwas...
    Bildlich gesprochen, leuchtet im Pentagon schon jetzt "nicht genügend virtueller Arbeitsspeicher zu Verfügung" am Bildschirm auf...


    Und die in Deutschland noch stehenden Bestände allierter Truppen wären am allerwenigsten in der Lage, hier für Ordnung zu sorgen, weder vom Kriegsmaterial her noch von der Personalkapazität. Ich arbeite wenige hundert Meter vom "Eucom"-Hauptquartier und dem "Africom"-HQ der Amis entfernt. Das sind mehr oder weniger nur noch Verwaltungszentren für die Einsätze in Afrika und Nahost, weil die Lage halt ein paar Zeitzonen näher an den Konfliktherden dran ist, als die Edwards-Airbase in Kalifornien (da müssen die Drohnen-Fernsteuerer nachts arbeiten, hier gehts tagsüber...).
    Erschwerend kommt noch dazu, dass die US-Armee eine "Dusseltruppe" ist, die sich oft selbst im Weg steht (friendly fire) und auf fremdem Boden wenig echten Kampfgeist ("Vaterlandsverteididgung") entwickelt. Nämlich, weil sie als Berufsarmee vor allem Menschen aus "bildungsfernen" armen Schichten anzieht, die aus finanziellen Gründen und um einen Job zum Überleben haben (gewisse Ironie, den in einer Armee zu suchen...).
    Die europäischen Pflichtarmeen bilden immerhin einigermassen den intellektuellen Querschnitt eines Landes ab. Wobei ich da auch so meine Zweifel habe: wenn hier Armeefahrzeuge schon mit Automatikgetrieben ausgestattet werden müssen, in denen der Soldat nur noch zwischen "Hase" und "Schildkröte" als Geschwindigkeitsstufen zu wählen braucht, und die Fahrzeuge dann trotzdem durch Felhlbedienung kaputt gehen (überhitzte Automaten), dann zeigen sich auch bei unseren Streitkräften offenbar intellektuelle Defizite.
    Von daher würde ich nicht soviel Hoffnung in irgendwelche Militärs setzen, dass sie irgendwo auch nur annähernd die öO wieder herstellen können.
    Auch im Nachkriegsdeutschland nach 1945 gingen die Sieger notgedrungen leider sehr pragmatisch vor und setzten mehr oder weniger den kompletten Nazi-Beamtenapparat wieder ein (inklusive Richter und Lehrern), damit der Staat weiter funktioniert. Da wurde mal kurz "entnazifiziert" und dann waren alle Mannschaftsdienstgrade der bösen braunen Jungs wieder "gut". Schwupps. Genauso einfach wurden nach 1991 im Zuge der dt. Wiedervereinigung die eben noch jahrzehntelang als Rotfront angefeindet und mehrfach thermonuklear zu verdampfenden NVA-Soldaten "umvereidigt" und in die Bundeswehr aufgenommen.


    Was auf uns als nächstes zukommen wird, ist ein "Finanzkrieg" der übelsten Sorte. Das hat aber mit der öO nich tunbedingt was zu tun. Da bei uns der Zahlungsverkehr zum allergrössten Teil rein elektronisch abgewickelt wird, haben bunt bedrucktes Papier und geprägte Blechscheibchen nicht mehr wirklich eine Bedeutung. Sollte der Euro nun zerbrechen, würde sehr wahrscheinlich eine "elektronische Geld-Verrechnungseinheit" (ich nenns mal einfach so, eGV) in den einzelnen Ländern eingeführt, mit individuellen Wechselkursen gegeneinander. Damit würde der Binnenmarkt sofort wieder funktionieren, Löhne würden in "eGV" aufs Konto gutgeschrieben und bei Aldi und Tankstelle bezahlt man per Karte die Ware wie bisher, nur dass auf dem Quittungszettel vielleicht nicht mehr "€" zu finden ist. So what. Übrigens hatte die EU schon lange vor der Währungsunion mit dem Euro den sogenannten ECU - European Currency Unit. Das war die gemeinsame Bezugsgrösse innerhalb der EU-Staaten, wobei halt jede Landeswährung mit einem Korrekturfaktor (Wechselkurs) auf den ECU bezogen werden konnte. D.h. die Währungsunion war schon Jahre vor der Euro-Einführung längst geübt worden. Dann hat man zum Stichtag die Wechselkurse eingefroren und den ECU in Euro umbenannt. Heute wäre man froh, man könnte die Wechselkurse wieder auftauen, so könnten die Griechen ihre Währung stark abwerten und sich entschulden, ohne ihren internen Binnenmarkt zu zerstören.


    Grüsse


    Tom



    P.S.

    Zitat von Harmlos;26644

    @Dagmar: ...

    öhm, hab ich Dagmars Beitrag überlesen?!:staun:

  • tomduly,

    hab zwar nirgends geschrieben daß 1% MC's die nächste Regierung bilden wollen/werden,incl. Exekutive/Legislative,aber sei 's drum....
    ansonsten teile ich Deine Meinung

    LG badener

  • Zitat von Obwaldner;26660

    ...
    Es gibt genug Beispiele für solche Vorgänge, so zB. ... , Frankreich nach der Befreiung, Deutschland in der ersten Zeit der Besetzung. Deutschland ist sogar ein sehr gutes Beispiel, da nach der Besetzung die allermeisten ehemaligen politischen Gremien entweder geflohen oder gefangen waren und das Vakuum, vor allem in den Ballungszentren, von der Unterwelt mit der Billigung der Besatzer aufgefüllt wurde. Sobald diese ihren Dienst getan und die unbeliebte Herstellung der Ordnung geleistet hatten wurden sie entfernt. ...


    Deutschland ist auch ein sehr schlechtes Beispiel, wenn Du Dir Entwicklung und Wirken der SA in der Weltwirtschaftskrise anschaust ...
    von daher müßte man auch die Möglichkeit politisch/ideologisch motivierter "Ordnungskräfte" in Betracht ziehen ...


    ... und nicht nur ordinäre "Kriminelle" (ohne dass ich hier pauschal alle Rocker als Kriminelle einstufen will - kenne die Szene nicht so gut)



    und das zweite Negativ-Beispiel (was mich zur Eröffnung dieses Thread inspiriert hatte):
    ich hab vor ein paar Tagen ein Buch
    "MAFIA
    [SIZE="1"]die wahre geschichte des organisierten verbrechens[/SIZE]"
    aus ner Wühlkiste gezogen


    interessant ist das Kapitel "... und der Einmarsch in Sizilien"


    Kernaussagen:


    Geheimdienst der US-Navy hat Mafiosi (zum Teil extra aus dem Knast heraus) zur Kooperation bewogen ... hatten damit landeskundige Unterstützung und Kontakt zu einheimischen "Freiheitskämpfern" in Sizilien ...


    ... und Süditalien zehrt bis heute von den Früchten dieser Zeit :face_with_rolling_eyes:

  • Zitat

    von daher müßte man auch die Möglichkeit politisch/ideologisch motivierter "Ordnungskräfte" in Betracht ziehen ...


    Da fallen mir auch spontan die Revolutionären Garden in Iran ein. Die üben heute ja auch eine art "Polizeifunktion" aus.


    Zitat

    oder glaubt jemand ernsthaft, dass die Freier in einer Hyperinflation mit ihren Goldvrenelis und Silberzehnern ins Bahnofsviertel strömen? Und Schutzgelder von Selbstversorgern in Form von Dosenravioli zu erpressen, stelle ich mir für einen gestandenen Biker-Gangster doch reichlich erniedrigend vor... Da hör ich doch lieber auf mit dem Gangsta-Business und gründe ne Familie und mach einen auf friedlich...


    Meinst du wirklich?


    Du hast es da mit Gewaltmenschen zu tun. Schlimmstenfalls sogar mit Soziopathen zu tun.
    Wie heißt noch das schöne Sprichwort: "In der Not frißt der Teufel Fliegen"
    Sie werden sich nehmen was sie wollen. Wenn sie auf einmal z.B. von den Nahrungsmittelfabriken die die wenige Nahrung verarbeiten Schutzgeld in Form von Naturalien erpressen können werden sie das tun. Da ändert sich nur das "Besteuerungsobjekt".
    Prostitution für Nahrungsmittel hat es in fast allen Kriegen gegeben. Das gibt es sogar bei den Schimpansen mit Früchten. Pimp Jo wird sicherlich auch hin und wieder vorbei schauen um Druck los zu werden in dem er sich auch in Naturalien bezahlen läst..


    Zitat

    Nämlich, weil sie als Berufsarmee vor allem Menschen aus "bildungsfernen" armen Schichten anzieht, die aus finanziellen Gründen und um einen Job zum Überleben haben (gewisse Ironie, den in einer Armee zu suchen...).


    Viele werden dort auch Soldaten weil sie, ich denke es war nach 4 Jahren, die US-Amerikanische Staatsbürgerschaft bekommen.


    Ich kannte mal persönlich einen der ein Jahr aud einer amerikanischen High-School verbracht hat. Als der Marine-Recruter, der ort des öftern rumschlich, ihn anprach und von einer Karriere be den Marines begeistern wollte, regierte der bei dem Hinweis das er aber kein Amerikaner ist lediglich damit das er ja dann ganz besonders sich für 4 Jahre verpflichten sollte da er dann ja Ameirkaner ist.


    Es soll heute ja weniger vorkommen als früher. Aber es gibt Geschichten BW-Offizieren die zu einem Lehrgang in den USA waren die von Latino US-Soldaten erzählten die schlechter Englsich sprachen als sie selbst.


    Nicht das einem das einem bei der BW heute nicht auch merkwürde Sachen passieren können.
    Ich hatte eine Polen auf der Stube. Als wir einen Film sahen in dem der Satz: "Heute gibt es dein Lieblingsessen, Lammbraten" vor gekommen ist
    fragte er: "Lamm das sind doch diese Kamele, die immer so spuken" Antwortete.
    Na ja gut mit dem ging das. Aber bei einigen Deutschrussen da war es mit der Sprache nicht weit her.

  • Zitat von Obwaldner;26660

    Deutschland ist sogar ein sehr gutes Beispiel, da nach der Besetzung die allermeisten ehemaligen politischen Gremien entweder geflohen oder gefangen waren und das Vakuum, vor allem in den Ballungszentren, von der Unterwelt mit der Billigung der Besatzer aufgefüllt wurde. Sobald diese ihren Dienst getan und die unbeliebte Herstellung der Ordnung geleistet hatten wurden sie entfernt. Einzig die Sovjets hatten deutsche, politisch einwandfrei geschulte Nachfolger per sofort zur Hand.


    Hast Du dafür Quellen, die das belegen?


    Dass die dt. Beamten geflohen und die Allierten dann gewöhnliche Unterweltler eingesetzt haben, um die Verwaltung wieder in Gang zu bringen, höre ich zum ersten Mal. Klingt irgendwie nicht so plausibel.


    Ich kenn es eigentlich genau anders herum: die drei Westmächte USA, GB, F haben nach Kriegsende sehr schnell mehr oder weniger den kompletten Nazi-Beamtenapparat wieder eingesetzt. Ganz aktuell dazu ein Spiegel-Artikel, über Studenten, die in den 60er Jahren publik machten, welche Kriegsverbrecher schon längst wieder in Amt und Würden in der Bundesrepublik waren. Es wurden nur den populären politischen Köpfen in den Nürnberger Prozessen für ihre Verbrechen der Prozess gemacht.
    Und VIPs mit strategisch wichtigem Know-how wie Raktenpionier Wernherr von Braun und sein Stab wurden von den Amis sogar an den eigenen Entnazifizierungsbehörden vorbeigeschleust und ihre Akten "bereinigt" (Operation Paperclip). Um einen dt. KZ-Arzt, der Menschenversuche durchführte, gab es sogar ein regelrechtes Gerangel: erst boten ihm die Russen eine Karriere an, dann konnten ihn die Amerikaner "abwerben". Soviel zum Ethos der Allierten damals.


    In der Sowjetzone übernahmen die Besatzer ganz pragmatisch z.B. die Lager der Nazis (u.a. Sachsenhausen) und betrieben sie als Speziallager nahtlos weiter. Teilweise übernahmen sie sogar die Gefangenen, die kamen vom Regen in die Traufe. Aber kriegsgefangene Wehrmachtseinheiten durften sich von ihren alliierten Bewachern auch schon mal Gewehre und Munition leihen, um mitgefangene Deserteuere standrechtlich selbst zu erschiessen (passierte bei der U-Bootflotte in Kiel). Soviel Ordnung muss ja schliesslich sein, auch wenn grad Kriegsende ist... Und in Österreich haben die Amis angeblich gefangene Wehrmachtssoldaten bei Kriegsende wieder unter Waffen gestellt und Kampfeinheiten aufgebaut, die gegen Titos Kommunisten in Jugoslawien vorgehen sollten...
    Krieg ist immer ein schmutziges Geschäft und es gibt keine eindeutig Guten dabei.


    Grüsse


    Tom

  • Hallo Tom

    Meine Quellen sind Zeitzeugen, die das Kriegsende in Ballungszentren wie zB. West-Berlin, Hamburg, München und Dresden erlebt haben. Beim Wandern in unseren Bergen lernt man ganz interessante Leute kennen, und meine Verwandtschaft war bei Kriegsende auch ziemlich weit verteilt. ein Grossonkel von mir kam warscheinlich in Dachau ums Leben. So genau haben wir das nie erfahren.

    Zugegeben, der Zustand der "Rechtslosigkeit" hielt nur kurze Zeit an, doch es gab ihn tatsächlich. Die Besatzer hatten das grosse Problem, dass sie die Zivilbevölkerung in den Stätdten kaum mit Lebensmitteln versorgen konnten und beim Verteilen derselben ziemliche Tumulte auftraten. Als sich dann freiwillige "Helfer" zur Lebensmittelbeschaffung und -Verteilung meldeten sagten sie dankend zu. Viele dieser Leute sassen im dritten Reich im Gefängnis oder im Lager und man ging aus Bequemlichkeit davon aus, dass es sich dabei um politische Gefangene handelte. Das war leider nicht ganz richtig, wie sich nach kurzem herausstellte, als diese Leute die Lebensmittel nur gegen handfeste Tauschgüter oder die Töchter abgaben.
    Als Hilfe in der Misere bot es sich deshalb an, die alten Gremien nach kurzem und schmerzlosem screening wieder einzusetzen, wie es zB. in Hamburg oder Berlin geschah.
    So kam es, dass die Mannschaftsgrade und Subalternoffiziere der Polizei nahezu komplett übernommen wurden.
    Doch die Wochen zwischen Kapitulation und dem Einsatz der alten Garde waren das reine Chaos.

    Das mit der Bewaffnung der Kriegsgefangenen in Österreich stimmt so nicht ganz.
    Die Einheiten wurden zwar in Bereitschaft gehalten (so zB. bei Hochosterwitz oder Bleiburg) aber sicherlich nicht wieder bewaffnet. Man wartete ab, wie sich die Partisanen im Umgang mit den eigenen Leuten verhielten und wollte dementsprechend "Personalreserve" in Bereitschaft halten. Die Alliierten befürchteten, dass die Partisanen ganz Kärnten und die Steiermark annektieren wollten, was auch der ursprüngliche Plan war. Aber nach den Massakern in Bleiburg und Cilli an den eigenen Leuten und deutschen Kriegsgefangenen(dem mein Grossvater nur entging, weil er Rückhalt bei der Bevölkerung besass) beruhigte sich die Lage wieder.
    Einige Jungs in meiner Familie haben das einmalige Talent, sich selber so richtig in die Bredouille zu bringen...

    Ich benutze die offiziellen Geschichtsbücher und Studien als Richtschnur, aber die Bücher geben immer nur die Gedanken des Verfassers wieder. Als wirklich gute Quelle erweisen sich immer wieder die Zeitzeugen, die damals wirklich dabei waren. So erfährt man viel mehr und vor allem ungefiltert die ganze Warheit über das was damals geschah.
    Durch ein paar Ungereimtheiten in den Geschichtsbüchern wurde ich vor zwanzig Jahren neugierig und begann aus reinem Interesse, auch an unserer Familiengeschichte, Leute auszufragen, die das alles miterlebt haben. Und so lernte ich, dass der offiziellen Geschichtsschreibung nicht ganz zu trauen ist. Viele Infos bekommt man einfach so nebenbei serviert und man sieht erst nach einiger Zeit die Zusammenhänge.

    Viele Grüsse

    Obwaldner

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr

  • Hallo Obwaldner,

    absolut Top, bitte mehr davon.

    Beste Grüße
    Till

    PS: Ich kenn auch deinen Erlebnisbericht aus dem HSP-Forum. Hat mich sehr beeindruckt. Nochmals herzlichen Dank dafür

  • > Wer könnte ein etwaiges "Machtvakuum" füllen?


    Der jeweils Mächtige.


    In kleinen Strukturen kann das gewaltlos gehen: z.B. in einem Dorf wird der Anführer auch weiterhin durch Konsens gewählt, so wie auch in jenem berühmten Asterix-Gallierdorf, das auch ohne übergeordnete Macht wunderbar in Subsistenz vor sich hin funktioniert.


    In größeren Strukturen (Stadt, Region) wird es viele geben, die nach der Macht (= Steuer- und Tributerhebung) streben und dies solange unter sich ausschießen werden, bis die stärkste Gruppe der Sieger ist.


    Bis sich im Land nach einem Totalabsturz (Machtvakuum) wieder Massenkollektivstrukturen bilden, wird es länger dauern.


    Die letzten Kriegserinnerungen sind insoweit nicht vergleichbar, da es in damals eine Besatzer-'Macht' gegeben hat, aber derzeit ja stark damit zu rechnen ist, daß mit der weltweiten Finanz- und Wirstschaftszersetzung auch die umliegenden Staaten zerfallen und diesmal eben keine ordnende Macht von aussen kommt.


    Eine "The Best of ..."-Mischung aus Somalia, Dreißigjähriger Krieg (Herman Löns - Der Wehrwolf), und das Patriots-Buch-Szenario (Zersetzung der USA) kommt mir da in den Sinn.


    Beste Grüße,
    Foo

    Niemandes Herr ... niemandes Knecht.