CNC Gärtnern, anyone?

  • Hallo Zusammen,


    ich lauere schon seit etwa drei, vier Jahren darauf, dass das hier: https://farmbot.io/


    endlich "erwachsen" wird. Mittlerweile scheint es so zu sein dass sie es durchgezogen haben und das Ding serienreif ist.


    Als Kurzfassung für diejenigen die dem Link nicht unbedingt folgen wollen:
    Seit 2011 bastelt ein mehr oder weniger junger Herr mit einem mehr oder weniger grossen Team daran, den "Farmbot" zu realisieren, eine CNC - Maschine, die gemäss Programmierung Pflanzen sät, wässert, Unkraut jätet...gärtnert halt. Nur noch ernten muss man selbst (ok und sich um die Wartung kümmern etcpp.). Aber die schwere und teilweise doch arg repetitive Schufterei beim Gärtnern fällt weg.
    Das gute Stück braucht einen Steuerrechner der via Ethernet mit der Anlage verbunden ist, das kann aber auch lokal sein, das Steuerprogramm kann auch auf dem lokalen System installiert werden. Stecker raus geht auch, das System kann vollständig über Solarpanele mit Strom versorgt werden.


    *Prepperhut auf*:
    Das Ding kann bei ordentlichem Setup sogar einen langfristigen Stromausfall auswettern, ein EMP knockt es aber mit Sicherheit aus dem Leben. Sooo viele elektronische Teile gibt es aber nicht daran, und die sind auch nicht soooo teuer, man könnte also durchaus einen Satz in Reserve einlagern.
    Die Genesis - Version ist klein! Man bräuchte also mehrere Systeme, andererseits kann man die Dinger auch in einem Treibhaus unterbringen, nichtsdestotrotz ein recht teurer Spass.
    Rückenschonend sind sie bestimmt, man kann also durchaus bis ins hohe Alter gärtnerisch aktiv sein und sein Zeug selbst anbauen. Was übrigens ein Szenario ist das uns alle treffen wird.:fearful_face:
    Es ist also nix für diejenigen unter uns die ihr Heil in der Flucht suchen, aber eventuell etwas für die "Sesshaften", besonders dann, wenn sie -so wie ich- zwar grundsätzlich gerne gärtnern, aber einen kohlrabenschwarzen Daumen haben. Ich habe jetzt im zweiten Jahr vergeblich versucht, Dinge aus Samen grosszuziehen. :zipper_mouth_face::banghead: Auch und besonders in der Krise dürfte der Bot helfen, wertvolle Ressourcen zu sparen - Wasser, Zeit, etc. (Strom nehme ich jetzt mal raus, davon ausgehend dass das Ding seinen eigenen Saft erzeugt).
    Ich für meinen Teil werde das Ding bei meinen Vorbereitungen berücksichtigen, weil es auch im "zivilen Leben" nützlich ist - es kümmert sich um meinen Garten und ich brauche nur noch lecker ernten. :)
    Kurzfristig wird das sicher nix, dafür habe ich zu viele andere Projekte laufen, aber wenn der Kleine steht schreibe ich gerne mal einen Erfahrungsbericht.


    Achja, das (für mich) wichtigste zum Schluss: Der Farmbot ist Open Source, man muss also kein Kit kaufen und kann das Ding hacken, verändern, tunen...und reparieren :winking_face: wie man will.
    Geschäftliche oder private Beziehungen habe ich auch keine zum Team.


    LG, Bremsstrahlung

    Die Kunst ist einmal mehr aufzustehen als man umgeworfen wird. - Winston Churchill

  • Zitat von Bremsstrahlung;314749


    Ich für meinen Teil werde das Ding bei meinen Vorbereitungen berücksichtigen, weil es auch im "zivilen Leben" nützlich ist - es kümmert sich um meinen Garten und ich brauche nur noch lecker ernten. :)


    3000 Euro, um auf 5qm Gemüse anzubauen?

  • Zitat von Bremsstrahlung;314749


    Rückenschonend sind sie bestimmt, man kann also durchaus bis ins hohe Alter gärtnerisch aktiv sein und sein Zeug selbst anbauen. Was übrigens ein Szenario ist das uns alle treffen wird.:fearful_face:


    Ich habe jetzt im zweiten Jahr vergeblich versucht, Dinge aus Samen grosszuziehen.


    Habe mir das Video angesehen, wirklich interessant was es nicht alles gibt...


    Ein Hochbeet kann da übrigens auch schon Abhilfe schaffen :winking_face:


    https://www.mein-schoener-gart…r-bauen-bauanleitung-1126


    ---------


    Vielleicht liegt es an den Samen, das es bei Dir nicht klappt, ist mir auch schon passiert. Altes Saatgut keimt nicht mehr so gut. Oder nicht genug Licht, oder es ist einfach zu kalt.


    Paprika keimen zum Beispiel erst nach 6 Wochen auf der Fensterbank, bei Temperaturen über 22 Grad.


    Ich würde mir hochwertige, frische Samen besorgen, die kosten manchmal 1 Euro pro Stück aber die werden auch garantiert was :winking_face:


    LG, Hayko

    Ich krieg' die Krise, wenn ich sie nur sehe!

  • Ich sehe ein sehr großes Potenzial für Roboter in der Landwirtschaft.


    Mehrbeinige Systeme mit diversen Werkzeugen zur Unkraut- und Schädlingserkennung und Vernichtung könnten den Einsatz von Hebiziden und Pestiziden dramatisch reduzieren, ebenso den Zwang zu großen homogenen Flächen und die Bodenverdichtung durch Maschinen. Energieversorgung könnte durch Solarzellen erfolgen.


    Noch ist es aber nicht soweit.


    Im privaten Bereich sehe ich das nicht. Mit einem gewächshaus und (teil)automatischer Bewässerung hat man als Hobbygärtner aber auch seien Vorteile von Technik. Ansonsten ist man selber der Roboter, ist ja Spaß und muss nicht ökonomisch sein.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Cephalotus;314799

    Ansonsten ist man selber der Roboter, ist ja Spaß und muss nicht ökonomisch sein.


    MfG


    So sehe ich das auch. Im Sommer gehe ich zum Beispiel jeden Morgen ins Gewächshaus und schüttele meine Tomatenpflanzen mal so richtig durch. Dadurch werden die Pflanzen, Wurzeln und Stiele gestärkt, da die Tomaten "denken" es ist windig :winking_face: Wenn das ein Roboter machen würde sieht das bestimmt lustig aus.

    Ich krieg' die Krise, wenn ich sie nur sehe!

  • Zitat von Cephalotus;314799

    Ich sehe ein sehr großes Potenzial für Roboter in der Landwirtschaft.


    Soweit ich das mitbekomme, arbeiten Hochschulen und Industrie insbesondere im Gemüsebau daran. Da gibt es den höchsten Ertrag pro Fläche, was die Investitionen in solche Systeme eher wirtschaftlich macht. Da gibt es schon Roboter, die die Reihen abfahren und unkraut mit einer Art Stempel in die Erde drücken. Aber es ist wohl unheimlich kompliziert, die zwischen Nutzpflanzen und Unklraut unterscheiden zu lassen.

  • Och mönsch, muss ich meine wilden Phantasien wieder begraben...oder auch nicht. :)
    [MENTION=1683]Henning[/MENTION]: Genau. Plus die Befriedigung, es mal gemacht zu haben. Plus erweiterte Kenntnisse, in Mechanik, Elektromechanik, Steuerungstechnik und vielleicht auch Programmieren. Ausserdem ist der Bot Open Source, das heisst Du kannst Dir Deine Komponenten sonstwo zusammenkaufen, beim zweiten Mal wirds also deutlich billiger. Ich habe schon gehört dass Menschen mehr für weniger ausgegeben haben.
    [MENTION=11432]hayko[/MENTION]: Keimen ist nicht so das Problem gewesen bisher, eher...der Rest. :crying_face: Aber ich gebe nicht auf bis ich eines Tages mein eigen - eigenes Gemüse gezogen habe.
    [MENTION=914]Cephalotus[/MENTION]: Ich habe auch von den kleinen Robotern gelesen die sich vernetzen und quasi autonom Saatgut auf einer Ackerfläche ausbringen können etc. Ich sehe Anwendungen für Automationstechnik in beiden Bereichen, privat und gewerblich. Solange die Technologie skalierbar ist - und das ist sie bereits jetzt ziemlich gut - ist das für mich kein Gegensatz.
    [MENTION=8046]Asdrubal[/MENTION]: Was die Erkennung angeht kommt es drauf an, es gibt eine einfache und eine beliebig schwierige Möglichkeit. Die einfache ist die die auch der Farmbot nutzt (jedenfalls nach dem wie ich das verstehe). Die Maschine loggt den Standort des gesetzten Samens mit und erstellt so gewissermassen eine Karte mit Landmarken. Die Kamera fährt diese ab und wenn eine Landmarke vorhanden ist wo keine hingehört wird sie eingestampft, fertig.
    Die komplizierte arbeitet mit einem echten Vision - System, und damit fangen die Schwierigkeiten an. Vision ist zumindest teilweise vom Umgebungslicht abhängig, und das verändert sich je nach Tages - und Jahreszeit, Witterungsverhältnissen, ja sogar danach ob der Typ neben der Kamera ein weisses oder schwarzes T-Shirt an hat. Hinzu kommt, dass Menschen und Maschinen grundlegend anders funktionieren. Menschen können wahnsinnig gut die anwesenheit und ziemlich gut die abwesenheit von etwas detektieren, hinzu kommt eine unglaubliche Wahrnehmungsfähigkeit für Unregelmässigkeiten, besonders chaotische.
    Maschinen können grundsätzlich nur eines dieser Dinge wirklich gut, und beim detektieren von anwesenheit von etwas wirds dann beliebig schwierig. Und dann muss das etwas auch noch identifiziert werden, besonders bei Jüngstpflanzen sicherlich kein leichtes Unterfangen.


    Gartenarbeit mache ich grundsätzlich sehr gerne, aber sie ist für mich eben auch Arbeit, und ich sehe in einem Farmbot durchaus eine Möglichkeit, sie mir einfacher zu machen. Und eben nicht nur das - ich habe jemanden der sich praktisch rund um die Uhr um meinen Garten kümmert und nie das Wässern vergisst (ja, ich weiss, Bewässerungscomputer...), ausserdem ist es mein Gemüse, aus meinem Garten.
    Und was die Wirtschaftlichkeit angeht - rechnet mal Euren Stundenansatz, muss nicht mal nach Vollkosten sein, auf den Anschaffungspreis von so einem Ding um. Dann rechnet Ihr die Stunden die Ihr im Gemüsegarten verbringt dagegen. Ich würde wetten es sind weniger als 3 Jahre Amortisationszeit. :winking_face:


    Im Endeffekt muss aber jeder selbst wissen wie er das handhaben will - was mich angeht sehe ich die Maschine als sinnvolle Ergänzung zu meinen Tätigkeiten. Und als weiteres Objekt, an dem ich Schrauben kann. :grosses Lachen:


    LG, Bremsstrahlung

    Die Kunst ist einmal mehr aufzustehen als man umgeworfen wird. - Winston Churchill

  • Zitat von Bremsstrahlung;314809


    @hayko: Keimen ist nicht so das Problem gewesen bisher, eher...der Rest. :crying_face: Aber ich gebe nicht auf bis ich eines Tages mein eigen - eigenes Gemüse gezogen habe.


    Was genau möchtest Du denn ziehen, welches Gemüse klappt nicht? Vielleicht kann ich ja ein paar Tipps geben...

    Ich krieg' die Krise, wenn ich sie nur sehe!

  • Zitat von Bremsstrahlung;314809


    Und was die Wirtschaftlichkeit angeht - rechnet mal Euren Stundenansatz, muss nicht mal nach Vollkosten sein, auf den Anschaffungspreis von so einem Ding um. Dann rechnet Ihr die Stunden die Ihr im Gemüsegarten verbringt dagegen. Ich würde wetten es sind weniger als 3 Jahre Amortisationszeit. :winking_face:


    Nun, bis zur Saatbettvorbereitung kann das Ding nichts.
    Sähen von feinen Saatgut nur, wenn das pilliert ist.
    Pflanzen? Wohl Fehlanzeige.
    Düngen wenn flüssig oder granuliert, aber Kompost oder Mulch?
    Ernten kann das teil auch nicht (für den Gemüsebauer mit das arbeitsintensivste, auch wenn das das Hobbygärtner vielleicht anders sieht)
    Wenn das Ding Schnecken killen könnte, würde ich ja direkt über eine Anschaffung nachdenken.


    Soviel Arbeit bleibt also garnicht übrig.
    Dafür will das Ding betüttelt werden (Voratsbehälter nachfüllen, warten und instandsetzen, Software pflegen usw.)


    Für die Gewerbliche sind wahrscheinlch spezialisert Maschinen wie zb. Jäteroboter effektiver.


    Bliebe Nischen wie Versuchtsbeete und eine Art Modelleiebahn für Bastler, die ab und zu einen Saltkopf abwürft und mit Glück mal 2 Wochen Abwesenheit des Gärtners überbrückt.