Eingeschneit - Schneechaos im Münsterland 12.01.2018 WDR

  • Hier eine sehr gute Doku zu dem Schneechaos im Münsterland.


    Zitat

    Mächtige Strommasten, die wie Streichhölzer umgeknickt sind – diese Bilder vom Schneechaos 2005 haben sich ins kollektive Gedächtnis gebrannt. Es war die größte Energiekrise in der Geschichte der Bundesrepublik. Ihr Zentrum: das Münsterland. Zehn Jahre nach dem Schneechaos, das zur Ausuferung des Notstands führte, erzählt die Dokumentation von den Auswirkungen auf Mensch, Tier, Natur und Technik.


    https://www1.wdr.de/mediathek/…-im-muensterland-104.html


    Irgendwann werde ich mir doch wohl einen Honda EU20i kaufen müssen;-)

  • Krass finde ich wie unbekümmert/blöd manche Leute doch sind.


    Da gibt es nach ein paar Tagen dann Strom von den Notstromgeneratoren und was machen manche Leute? Schalten die Weihnachtsbeleuchtung ein und backen Plätzchen, bis auch die Notstromversorgung fast wieder kollabiert.


    Außerdem interessant, dass das alles nur so vergleichsweise glimpflich und schnell ablief, weil aus der ganzen restlichen Nation Fachpersonal und Material und Hilfskräfte zusammen gezogen werden konnte. Außerdem hat die Kommunikation scheinbar einwandfrei funktioniert, es gab Nachrichten, usw, usf...


    Hätte es einen größeren Teil von Deutschland betroffen wäre das wohl nicht so "easy" gelaufen.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo,


    das Fatale ist, dass viele Menschen einen Stromausfall im Winter fst schon romantisch verklären: knisterndes Kaminfeuer, alle zusammengekuschelt bei Kerzenlicht und man hat endlich Zeit und Ruhe für sich und erzählt Geschichten aus der guten alten Zeit. Wie ein Hüttenabend in den tief verschneiten Bergen.


    Nur macht halt das normale Leben auch bei Stromausfall keine Pause: Leute kriegen Herzinfarkt, Vorräte gehen aus oder fehlen ganz, Pendler bleiben auf der Strecke, den Bauern verreckt das Vieh in den Ställen. Eine örtlich begrenzte Krise kann durchaus gemeistert werden, wenn die gesamte Hilfsmaschinerie im Umland anläuft und ihre Truppen mit Wucht ins Krisengebiet wirft. In Normalzeiten sind wir komfortabel überversorgt, was unsere Hilfskräfte und -organisationen für Notlagen betrifft. Zwei Beispiele:


    - Im April letzten Jahres gab es einen Gasalarm in einer Schule in Kirchheim/Teck. Entpuppte sich später als Pfefferspray-Scherz. Die HiOrgs gingen Anfangs jedoch von 400(!) Verletzten aus. Alles, was irgendwie unten Räder dran und oben Blaulicht drauf hatte, wurde aus mehreren Landkreisen hingeschickt zusätzlich 5 (fünf) Rettungshubschrauber. Am Ende wurden 42 "Verletzte" überwiegend per Heli abtransportiert (nicht weil es nötig war, sondern weil die Flieger schon mal da waren und eh wieder heim mussten) - teilweise zwei Kinder pro Heli.


    - Gestern bei uns in der Nähe: die örtliche Feuerwehr wurde zu einem Brand alarmiert. Der Brand stellte sich als ein Kaminfeuer dar, das von außen den Anschein hatte, als ob es im Gebäude brennen würde. Die Feuerwehren konnten den Einsatzort ohne Tätigkeit wieder verlassen.
    Einsatzdauer: 30 Minuten, im Einsatz waren: LF8/6, MTW mit Schlauchanhäger, LF 10/6, HLF 20/16 und noch ein MTW.


    Wir haben in solchen Fällen fast schon eine Überversorgung. Das Problem beim grossflächigen Stromausfall über längere Zeit ist aber, dass genau dieses "Wir-werfen-alles-was-wir-haben-an-den-Brandort" nicht funktioniert, weil der Brandort plötzlich "überall" gleichzeitig ist.
    Und da wird es spannend. Es ist ein völlig neuer Denkansatz, der nicht zum gängigen (behördlichen) Katastrophenschutz-Schema passt. Denn die Befehlskette von oben nach unten reisst bei einem Blackout und "unten" muss selber wissen, was zu tun ist und selber aktiv werden. Damit tun sich viele KatS-Planer noch etwas schwer. Deshalb ist es um so wichtiger, dass "Prepper" auch dieses Szenario mit einplanen und sich nicht nur hinter ihren Vorräten verbarrikadieren, sondern mithelfen, ihren Wohnort bzw. ihr Quartier am funktionieren zu halten (Selbsthilfe/Nachbarschaftshilfe).


    Grüsse
    Tom