Evazote-Matte für Seitenschläfer mit Rückenproblemen?

  • Hallo zusammen!


    Ich habe mir eine Luftmatratze geholt, nachdem ich schlechte (Schlaf-)Erfahrung mit einer sehr dicken Evazotematte gemacht habe. Was mich neben dem Schlaferlebnis gestört hatte, waren das schlechte Packmaß und die Unnachgiebigkeit im Hüft- und Schulterbereich. Meine derzeitige Lösung ist auch noch ein paar Gramm leichter als die Evazotematte. Die Schaummatten haben gegenüber den Luftmatratzen aber einen entscheidenden Vorteil: Sie sind (fast) unzerstörbar.


    Wenn ich mir jetzt ein SHTF-Szenario vorstelle und ich ggf. längere Zeit auf die Matte angewiesen bin und ich mir die Luftmatratze beschädige, das Flickzeug verloren habe oder der Kleber eingetrocknet ist oder sonstwie was damit ist, sprich, ich kann die Luftmatratze nicht flicken, dann bin ich aufgeschmissen.


    Nun kann es natürlich sein, dass die paar Nächte nicht aussagekräftig genug sind, aber ich bin Seitenschläfer und habe starke Rückenprobleme. In meinem Bett habe ich eine recht harte Matratze, die aber etwas nachgibt im Hüft- und Schulterbereich. Das macht eine Schaummatte nicht so richtig.


    Ray Jardin (UL-Pabst) verwendet nur Closed Cell Foam Matten. Er sucht sich den Untergrund zum Lagerbau aber entsprechend aus. Ich hatte selbst schon versucht den Boden zu konturieren, was nur mäßig klappte. Man durfte sich halt nicht drehen. Der Untergrund wird von Ray, so wie ich das verstanden habe, entsprechend mit Naturmaterialien aufgepolstert (Laub, Tannennadeln, Gras, Moos usw.). Er schläft da angeblich sehr gut drauf und macht ein paar Tausend Wanderkilometer im Jahr.


    Hat das wer aus dem Forum hier schon probiert mit dem Aufpolstern, wohlgemerkt als Seitenschläfer? Oder kann man da etwas über die Matte selbst regulieren (z.B. die wie Eierpappen strukturierten Isomatten)? Was habt ihr da für Erfahrungen gesammelt?


    Gruß Fisherman

  • Ich denke mal, dass das bei ein paar 1000 Wanderkilometern auch einfach zur Gewohnheit wird. Als Gelegenheits-Outdoor-Schläfer ist das was völlig anderes.


    Evazote ist für Seitenschläfer allerdings wirklich nicht zu empfehlen. Ich verweise immer wieder gern auf die Sommer- (R-Wert 3,2) und die Winterversion (R-Wert 5,7!) der Therm-a-Rest Neo.


    Die sind mit 6-7 cm recht komfortabel. Man darf sie halt nicht zu prall aufblasen. Vor dem Schlafengehen also noch mal prüfen und gegebenenfalls Luft ablassen. Ich mache das immer wenn ich ein paar Minuten darauf gelegen habe. Warme Luft dehnt sich ja aus.


    Und natürlich kann man sich auch noch Laub oder Moos unterlegen. Mir persönlich (ebenfalls Seitenschläfer) ist das aber einfach zu wackelig und auch zu weich.


    Und der für dich wichtige Punkt der Robustheit: klar sollte man tunlichst vermeiden die Matten mit spitzen Gegenständen in Kontakt kommen zu lassen. Wenn man also ein wenig Acht darauf gibt, sind die Matten absolut zuverlässig. Man muss auch nicht sonderlich sorgsam damit umgehen. Ich besitze meine seit Jahren und sie funktioneiren ohne Probleme. Allerdings bin ich auch nur der Gelgenheits-Outdoor-Schläfer. In letzter Zeit eigentlich auch viel zu wenig.


    Und Packmaß und Gewicht einer winterfesten Evazote (oder irgendeiner anderen Schaummatte) wäre mir viel zu heftig.


    So ein Rucksack ist nunmal in jeglicher Hinsicht ein Kompromiss. Oder auch der Verzicht auf fast alles was Komfort ist. Ein nach persönlichen Anforderungen fein austariertes Gesamtsystem. Das um die fette Matte herum zu entwicklen wird nicht funktionieren.


    Aber ich kann dein Problem nachvollziehen.

    I feel a disturbance in the force...

  • Hallo lord-helmchen,


    danke für Deine Antwort. Ich habe eine Exped Synmat UL 7 geholt und bin nach der schlechten EVA-Erfahrung sehr zufrieden mit dieser. Nur das Material ist wegen UL sehr dünn. Da habe ich echt bedenken, wenn es hart auf hart kommt, das ich von dieser im Stich gelassen werde. Wenn man auf der Flucht ist, kann man nicht immer unbedingt sorgfältig mit dem Material umgehen, manchmal muss es auch schnell gehen. Das würde auch wieder für eine Schaummatte sprechen, aus der muss zum Verpacken nicht erst die Luft herausgelassen werden (ok, das geht bei der Synmat recht fix... aber trotzdem).


    Sicher hast Du recht, das bei 1000km ein gewisser Gewöhnungseffekt eintritt. Ich habe damals 6 Wochen gebraucht um mich an meine neue, harte Matratze im Bett zu gewöhnen. Aber Evazote war noch ein Stück schlimmer.


    Gruß Fisherman

  • Ich habe mittlerweile einige Matten zu Hause, Exped, Klymit, ThermaRest, Vaude, ... Am liebsten ist mir meine 30 Jahre alte und mehrmals geklebte, leuchtend gelbe Schaumstoffmatte. Warum? Sie ist lang, sie ist breit, sie rollt sich schon von selber zusammen und ich habe sicher hunderte Nächte auf ihr verbracht. Ja es gibt deutlich besseres, aber ich bin zufrieden damit.

  • Hallo Don Pedro,


    um was für eine Matte handelt es sich? Ist sie Strukturiert oder einfach nur glatt? Wie dick? Bist Du Seitenschläfer?...


    Gruß Fisherman

  • In der Hängematte bin ich Rücken- und Seitenschläfer, am Boden bunt gemischt... Die Matte ist 210 lang, 80 breit, damit deutlich größer als üblich. Aber ich bin ja auch Kingsize :) Material ist so ein glatter Schaumstoff, original so 12 - 15 mm stark, mittlerweile deutlich weniger. Gerade am Boden ist es eine eher harte Sache, aber bei Rückenproblemen ist hart ja hilfreich.

  • [MENTION=9311]Fisherman[/MENTION]


    Ich habe das Problem für mich selbst durch eine Mattenkombination gelöst. In der Regel verwende ich eine Neoair Xlite und eine Kanchen Junga in Kombination.


    Die Kanchen kommt als Burrito in meinen Rahmenlosen Rucksack, sie schützt die Pustefixmatte wenn untergelegt, sie ist rutschhemmend und superwarm wenn auf die TAR gelegt (Winter), sie hat genug Dämmleistung, um als Redundanz für einen warmen Hintern zu sorgen, sollte die TAR die Luft verlieren. Die TAR ist einfach nur saubequem und fantastisch klein und leicht im Rucksack.


    Die Kombi aus beiden Matten wiegt mit knapp 500g noch immer weniger als so manche andere Supidupimatte. Die Kombi ist bequem, warm, bedingt redundant und teuer.

  • Die Kanchen ist eine extrem leichte 8-9mm Schaummatte, allerdings kein EVA sondern irgendwas feinzelligeres und weicheres. Etwas empfindlicher, aber das geht für mich klar, bracuhe keinen Schönheitspreis und funzen tut sie auch halb zefezt noch.


    Das macht diese Matte leicht und warm, aber nicht besser für Seitenschläfer.


    Erst die Kombi mit einer Pustematte wie der TAR (Termarest) Neoair Xlite zB macht die Bequemlichkeit.



    Der TO ist ja auch mit der Bequelichkeit seiner aktuellen Luftmatte vom Komfort her zufrieden, hat nur Sorgen wegen der Verlässlichkeit zB im AA-Propeller-Fall. Die Kanchen wiegt ca. 140g und kann ihm evtl sowohl die Sorge etwas nehmen, als auch die Lebensdauer der Luftmatte erhöhen, und den Komfort noch etwas steigern.

  • Danke Dir Florian, so etwas ähnliches hatte ich mir auch schon überlegt. Sorgt aber nicht dafür, dass das Gepäck leichter wird. Außerdem benötige ich diese Teure in vierfacher Ausführung. Muss mal schauen...


    Gruß Fisherman

  • Nein, nicht alle, aber die Hälfte reicht ja. Und keiner weiss wann es passiert, wie sind dann die Bedürfnisse? Am liebsten wäre mir, wenn alle mit Schaummatte auskommen würden, wäre Failsafe...