Hallo,
ich glaube eines der wichtigsten Dinge neben einer guten Vorsorge ist die geistige Stabilität während einer lang anhaltenden Krise.
Und eines der am schwierigsten zu meisternden Dinge wird sein, den Alltag so zu gestalten, dass man nicht depressiv, hoffnungslos und später dann hilflos wird.
Die ersten Tage/Wochen wird sicherlich kein Problem darstellen, da unser Verstand viel zu tun hat, dass zu verarbeiten was geschehen ist, jedoch wird der Punkt kommen, an dem sich langsam aber sicher ein Prozess in Gang setzt der zu starken Psychischen Belastungen führt.
Im heutigen Alltag haben wir unzählige Möglichkeiten uns abzulenken, sei es Fernsehen, das Forum hier, Feiern gehen, Bücher lesen etc.
Vor einigen Jahren konnte ich einen kleinen Einblick erhalten, wie schwierig es sein kann, sich mit sich selbst auseinander zu setzen.
Ich war in Thailand unterwegs und bin mit meiner Reisegefährtin in ein buddhistisches Kloster gegangen um einen Meditationskurs zu besuchen.
Dieser dauerte 10 Tage, und Du solltest nach gewissen Regeln dort leben, der vielleicht auf den ersten Blick nichts mit einer Krise zu tun hat, aber bei näherer Beleuchtung durchaus hilfreich war um zu sehen was geschieht wenn der "normale" Alltag mal anders läuft.
Man hatte betimmte Regeln nach denen man dort leben sollte.
-nicht lesen/schreiben
-nicht sprechen (ausser am Abend mit einem Mönch um über die Meditation zu sprechen)
-nach 12 Uhr Mittags keine feste Nahrung mehr
-18 Stunden am Tag wach sein (mindestens)
- mehre Stunden Meditation am Tag
das waren mal die wichtigste
Es war eine wirklich große Herausforderung für den Geist, der die normalen Ablenkungen gewöhnt ist, mit dieser neuen Situaton umzugehen.
Es macht sich schnell eine unglaubliche Langeweile breit, dazu noch schmerzen durch die Meditation und Hunger.
Habe eine Frau "kennengelernt" die jeden Tag nur in Tränen ausgebrochen ist, die war nervlich so am Ende, dass sie schliesslich das "Experiment" abbrechen musste, da sie sicher nicht nur einen Nervenzusammenbruch hatte.
Und genau das wird auch auf jeden von uns zukommen!!!
Ein großer Aspekt ist sicherlich, ob man alleine ist oder nicht, aber ich denke alleine wird man nach sicherlich ein paar Tagen annähernd verrückt.
Versucht es mal, nur einen Tag, auf I-Net, Fernseher, Telefon/Handy zu verzichten, es wird nicht einfach sein!
Habt ihr euch Gedanken darüber gemacht, wie Ihr den vielleicht unendlich langweiligen Alltag während einer Krise verbringt?
Ich freue mich auf euere Meinungen und Gedanken zu diesem Thema.
Liebe Grüße
Noua