Problem Überbevölkerung

  • Ich denke, Überbevölkerung hat erstmal nix mit den Einwohnern pro km² zu tun.


    Hier mal die Definition laut Wikipedia:

    Zitat

    Unter dem Begriff der Überbevölkerung oder der Übervölkerung wird im Allgemeinen in sozial- und volkswirtschaftlichen Theorien der Zustand verstanden, wenn die Lebensbedingungen für eine bestimmte Menge der Bevölkerung zu deren Reproduktion nicht mehr ausreichen und die Tragfähigkeit des Lebensraums überschritten wird.


    zu finden unter diesem Link.


    Also herrscht zum Beispiel in Deutschland bei knappen 80 Mio Einwohnern keine Überbevölkerung. In Norwegen könnte das aber schon bei 20 Millionen oder 30 Millionen eintreten.


    Der subjektive Eindruck eines jeden sollten wir mal außen vor lassen. Es gibt Menschen die fühlen sich in Deutschland nicht wohl und haben das Gefühl der "Überbevölkerung" und andere die in Norwegen/Kanada/Australien sind, fühlen sich einsam und verlassen.


    Grüße
    Someone

  • Zitat von ZoomZee;62811

    Eine Überbevölkerung in dem Sinne gibt es noch nicht. Irgendwo hab ich mal gelesen, dass die gesamte Weltbevölkerung auf Australien Platz hätte und jeder Einzelne hätte dann noch ein Gründstückchen in der Grösse eines halben Fußballfeldes zur Verfügung.


    1/2 Fußballfeld = ca. 5.000 qm
    und wie willst Du auf 1/2 ha (Grundfläche von Haus, Straßen, usw. vernachlässigen wir) australischem Outback so einen pro-Kopf-Jahresbedarf an Kalorien/Essen anbauen???



    Zitat von ZoomZee;62811

    Das Problem ist aber dass ich schon alleine Deutschland als zu dicht bevölkert ansehe. Alle 10km stösst man auf das nächste Dorf ...


    in welcher gottverlassenen Gegend Deutschlands wohnst Du denn?
    wo die Dörfer 10 km auseinander liegen?!

  • Zitat

    Eine Überbevölkerung in dem Sinne gibt es noch nicht. Irgendwo hab ich mal gelesen, dass die gesamte Weltbevölkerung auf Australien Platz hätte und jeder Einzelne hätte dann noch ein Gründstückchen in der Grösse eines halben Fußballfeldes zur Verfügung.


    @ logicalman


    Da ging es wohl eher um die Fläche von Australien und nicht (!) um Austalien an sich. Man könnte auch sagen: Die Gesamte Weltbevölkerung könnte auf einem Areal so groß wie Australien Platz finden und jeder hätte noch ein Gründstück in der Größe eines halben Fußballfeldes zur Verfügung.


    Kleiner Exkurs in die Einwohnerzahl pro km² in Deutschland. Hier zu finden unter Wikipedia unter Liste der Länder: Link


    Hier sieht man das max. liegt in Berlin 3.849 Einwohner pro km² und am niedrigsten in Mecklenburg-Vorpommern mit gerade mal 72 Einwohnern pro km².
    Grüße
    Someone

  • ???


    Zitat von ZoomZee;62811

    Eine Überbevölkerung in dem Sinne gibt es noch nicht. Irgendwo hab ich mal gelesen, dass die gesamte Weltbevölkerung auf Australien Platz hätte und jeder Einzelne hätte dann noch ein Gründstückchen in der Grösse eines halben Fußballfeldes zur Verfügung. ...


    wie kommst Du überhaupt da drauf???


    laut http://de.wikipedia.org/wiki/Australien hat Australien eine Fläche von knapp 7,7 Mio km²
    Die Weltbevölkerung umfasste beim Jahreswechsel 2010/11 rund 6,93 Milliarden Menschen.


    7.700.000 km² = 7.700.000.000.000 m² sind - gleichmäßig auf 6.930.000.000 Leute verteilt - 1.111 qm pro Kopf


    laut http://de.wikipedia.org/wiki/Fußball#Regeln soll bei einem Fußballfeld

    Zitat

    die Länge der kurzen Seiten (Torlinie) ... zwischen 45 und 90 Meter, die der langen Seiten (Seitenlinie) zwischen 90 und 120 Meter betragen (üblich sind 68 auf 105 Meter, diese Maße sind seit 2008 zwingend bei Länderspielen vorgeschrieben).


    --> ein (länderspielgeeigneter) Standard-Fußballplatz hat eine Fläche von 7.140 m²


    ist bei Dir 7.140 : 1.111 = 2 :banghead:

  • Schaut Euch die 3 Grafiken in der Mitte dieses alten Artikels an:
    Energy and Human Evolution, by David Price, 1995
    http://dieoff.org/page137.htm



    Figure 1. Growth of yeast in a 10% sugar solution (After Dieter, 1962:45). The fall of the curve is slowed by cytolysis, which recycles nutrients from dead cells.
    Wachstum von Hefezellen in 10prozentiger Zuckerlösung.



    Figure 2. Growth of reindeer herd introduced to St. Matthew Island, Alaska (After Klein, 1968:352).
    Wachstum einer auf 1944 einer Insel ausgesetzten kleinen Rentierherde.
    Eine hochinteressante Geschichte, die hier in Einzelheiten nachgelesen werden kann:
    http://dieoff.org/page80.htm
    The Introduction, increase, and crash of reindeer on St. Matthew Island, by David R. Klein.



    Figure 3. Growth of worldwide human population (Adapted from Corson, 1990:25).
    Alte Wachstumskurve der menschlichen Bevölkerung, Stand 1990. Wir sind bereits etwas weiter.


    Nun kann man sagen, nein, die Welt ist nicht überbevölkert.
    Die dritte Kurve sieht doch (noch?!) gut aus.
    Das kann noch ewig so weitergehen. Immer weiter, ohne Ende, bis zum Ende.
    Positiv denken, dann wird alles gut!


    Oh weh ... :anxious_face_with_sweat::fearful_face::fearful_face::fearful_face:


    LG, Foobar

    Niemandes Herr ... niemandes Knecht.

  • Hmm... bei der Definition von Überbevölkerung musst ich an Peak Oil denken ... und auch daran das unser System was das angeht kaum Redundanzen hat.
    An anderer Stelle weiter vorne war dann noch das mit den Wanderbewegungen aus einem Blickwinkel der eine verlassene Kleinstadt positiv konnotiert .... hat was *grins*


    Nur wenn man beide Gedanken zusammen führt, Wanderbewegungen und Ressourcenknappheit ... naja... je nach Szenario ist die Welt dann, per Definition, mega überbevölkert, oder wird es dann sein... Weltweit... und ich vermute es ist nur eine Frage der Zeit bis sich aus der Wanderbewegung was anderes entwickelt.
    Der Trugschluss heute liegt darin Überbevölkerung "nur" an der Reproduktionsrate/Bevölkerungszahl fest zu machen.


    Mein Fazit, wenn sich die Population nicht an ein nachhaltiges Ressourcenangebot anpasst, dh. wenns zu schnell geht, wirds eng... und das gewaltig.


    Da ist das bisle Hirnfasching an den Börsen Kasperletheater, denn dann werden ganz andere Kräfte aktiv.
    Da es um Verteilungskämpfe geht wird wohl die destruktive Komponente die Hauptrolle spielen (zB. Krieg, Diktat, Religion .. als Instrument), das ganze muss übrigens nicht geplant sein ... dafür sorgt schon die Selbstorganisation, dh. auch wenn sich "Eliten" den "Massen" überlegen wähnen, sie sind selber eine (Masse/Schwarm) und sind damit den gleichen Mechanismen unterworfen.
    Dunkle Zeiten.... Zeiten deren Realität ich mich am liebsten entziehen würde.. und hoffentlich werde.


  • Oh jetzt wird einer aber ganz kleinlich hier wie? Wie du richtig errechnet hast, hätte jeder einzelne! Einwohner noch 1111 m2 für sich alleine. Das ist eine Fläche die weit mehr als die Durschnittsfläche eines Grundstückes eines typischen Einfamilienhauses in Deutschland beträgt und diese Fläche wird dann auch noch mit meistens 2 weiteren Personen geteilt. Jetzt darf man aber auch nicht vergessen, dass der Rest der Welt völlig menschenleer wäre.


    Mir will doch jetzt wohl keiner hier weißmachen, dass eine Fläche von 20*50m die jeder Einzelne zur Verfügung hat, auf die er ein Haus bauen könnte und noch einen schönen großen Garten hätte nicht purer Luxus wäre. Wieviele von uns haben den bitte so eine Fläche in ihrem Besitz? Selbst auf dem Dorf würden die Leute sich doch glücklich schätzen, wenn sie soviel Platz für sich alleine hätten. Ganz zu schweigen, von den Leuten die in einer Stadt und wahrscheinlich noch in einem Mehrfamilienhaus zur Miete leben müssen.


    Ob das jetzt die Hälfte oder dann eben nur ein Viertel eines Fußballfeldes ist spielt ja wohl wirklich keine Rolle, Fakt ist, dass es ein im Vergleich zu den heutigen Lebensbedingungen hier in Deutschland eine riesige Fläche wäre die jedem Menschen zustehen würde und jetzt will wohl auch keiner ernsthaft behaupten, dass die restliche Welt nicht genügend Plätz hätte um die gesamte Menschheit zu ernähren.


    Es ist einfach ein Fakt, dass die heutige Bevölkerung der Erde locker Platz auf Australien hätte und da würde keiner so eingepfärcht wie in einer Großstadt leben müssen. Ganz im Gegenteil.


  • Also im Grunde genommen hat die Überbevölkerung laut der Definition in Wikipedia sehr wohl etwas mit der Einwohnerzahl pro km2 zu tun. Zitat: "im Allgemeinen die Menge der Menschen in einem bestimmten Lebensraum"... und wie wird diese Menge jetzt bitte gemessen? Richtig in Personen pro Lebensraum und der wird normalerweise in km2 angegeben. Ich habe nie behauptet, dass für verschiedene Regionen das Selbe gelten muss. Selbstverständlich könnten in einer Wüste oder dem arktischen Eis nicht soviele Menschen auf einem km2 leben als im Speckgürtel der Erde.


    Das Überbevölkerung ein sehr subjektiver Begriff ist, ist mir auch bewußt. Persönlich finde ich Deutschland als überbevölkert und ich musste schon schmunzeln, wenn ich gefragt werde in was für einer gottverlassenen Gegend ich lebe in der alle 10km mal ein Dorf ist. Mir wären alle 50km mal ein Dorf lieber. Wie gesagt die Welt ist nicht überbevölkert und könnte locker die 10 fache Menge an Menschen aufnehmen, die Frage ist nur ob das auch sinnvoll wäre und da sage ich absolut nein. So komisch es klingen mag, aber eine Welt mit max 1 Milliarde Menschen wäre mir lieber.

  • Ein Lösung für 9 Milliarden Menschen ist eine stärkere Urbansisierung, aber das kommt sowieso.


    Der "Trick" ist also meiner Meinung nach, die Städte möglichst lebenswert zu machen, angenehmer Nebeneffekt ist, dass ein durchschnittlicher Stadtbewohner im Schnitt wesentlich weniger Ressourcen braucht als ein durchschnittlicher Landbewohner. Für die Ernährung sollte 30% der Landfläche reichen, als Verkehrs- und Siedlungsstruktur 20% reichen. Bleiben 25% als Freizeit- und Erholungsfläche und 25% für die Natur. Damit wäre die Welt weitaus entvölkerter als sie es heute ist
    Das zumindest für Deutschland / Mitteleuropa...


    In Bangladesh wirds nicht so leicht, dafür bleibt in Australien oder Kanada mehr Wildnis übrig.


    Das Gegenteil ist die kleinteilige Zersiedlung. Das gibt es z.B. in Sri Lanka. Dort ist nahezu jeder Flecken in "dörflicher" Struktur bebaut, ohne "Wald und Wiese" dazwischen, soweit das Auge blickt und die Füße tragen (ein paar kleine Nationalparks ausgenommen), was ich alles andere als angenehm empfinde.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Als Mod bitte ich in sich zu gehen und sich zu fragen,


    ob folgende Vorgehensweise uns weiterbringt.


    Um aus den subjektiven Einschätzungen herauszukommen wäre es da nicht zielführend


    erst die Kriterien für Überbevölkerung herauszuarbeiten (oder irgendwo abzulesen)


    und


    dann Fakten dagegen zu stellen?

  • Überbevölkerung bedeutet, dass die verfügbaren Ressourcen nicht nachhaltig bewirtschaftet werden.


    Der "ökologische Fussabdruck" ist dafür meiner Ansicht nach ein geeigneter Indikator.


    Zum Einlesen:


    http://www.lfu.bayern.de/umwel…ologischer_fussabruck.pdf


    http://www.footprintnetwork.or…page/basics_introduction/


    http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3489.pdf


    Man kann sich z.B. in dieser Datei die Biokapazität aller Länder in gha/Person anschauen:
    http://www.footprintnetwork.or…tprint%20Atlas%202010.pdf
    Je höher, desto mehr Ressourcen stehen pro Person zur Verfügung.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Auch mit doppelt soviel Text wird deine falsche These nicht richtiger! Naja, und der Rest ist intellektuelle heiße Luft! Mich interessiert nicht wie viel Auslauf ich theoretisch habe, sondern viel Personen man von der zu Verfügung stehenden Fläche ernähren kann?


    Warum hat denn China die Einkindpolitik? Schließlich hat doch jeder Chinese 7225m² für sich zur Verfügung, das macht ein Auslauf von 85x85m, das kommt also deinem Fußballfeld recht nahe! :grosses Lachen:
    Ganz einfach, weil China wenn überhaupt nur 10% der Fläche als Ackerfläche nutzen kann, Tendenz fallend.
    Desweiteren ist die Produktivität der Ackerfläche nicht annähernd mit der in Deutschland vergleichbar. Deswegen bringt es den Chinesen auch nichts das sie eigentlich mehr Ackerfläche pro Kopf haben als in Deutschland --> 120 Millionen Hektar vs. 11,2 Millionen --> 1.330 Millionen Einwohner vs. 85 Millionen


    Anderes Beispiel: Der Kontinent Antarktika (Antarktis) ist grob doppelt so groß wie Australien. Dass bringt uns aber auch nicht weiter, solange dort nur Eisblumen wachsen.





    Zitat von Cephalotus;62924

    Ein Lösung für 9 Milliarden Menschen ist eine stärkere Urbansisierung, aber das kommt sowieso.

    Täglich grüßt das Murmeltier! Ich denke Passivhaus, Fahrrad, Immobilie und "wohnen direkt neben der Arbeit" wirst du sicherlich auch noch im Thread unter bekommen...


    ...dann hätte ich nämlich meine Reihe im Forumsbingo komplett! :grosses Lachen:


    Gruß
    Nachtfalke

  • Zitat

    Der "Trick" ist also meiner Meinung nach, die Städte möglichst lebenswert zu machen, angenehmer Nebeneffekt ist, dass ein durchschnittlicher Stadtbewohner im Schnitt wesentlich weniger Ressourcen braucht als ein durchschnittlicher Landbewohner.


    Du übersiehst dabei das Lebensmittel (Mittel des Lebens) nicht in der Stadt produziert werden. Wenn du also die ständig stark steigenden Produktionskosten der Lebensmittel sowie die ebenfalls stark steigenden Transportkosten sowie die sich daraus (aus beidem) ergebenden Umweltbelastungen (und damit Kosten für uns und die nachfolgenden Generationen) addierst, bin ich mir sicher das zumindest der Kostenvorteil der Stadt massiv schrumpft, wenn nicht sogar nicht existent ist bzw. sich in das Gegenteil umkehrt.


    Es sollte erwähnt werden, das Städte (oder Ansammlungen von Behausungen im Allgemeinen) immer dort errichtet wurden und werden wo der Boden am besten ist, Ziel war und ist es Transportwege möglichst kurz zu halten. Um einen maximal möglichen landwirtschaftlichen Ertrag zu erzielen, müßten alle Städte eigentlich "umziehen" und den Boden wieder freigeben (ich weiß, nicht realistisch). Eines der vorherrschenden Themen in der deutschen Landwirtschaft ist z. B. die Flächenknappheit. Nicht das nicht grundsätzlich genug Fläche da ist, es geht hier mehr um Qualität. Gute Böden liegen leider in der Nähe von Siedlungen. Früher haben sich Siedlunge dort gebildet, heute wachsen sie (Neubauten) und "fressen" somit das gute Land auf. Die schlechteren Böden bleiben für die Landwirtschaft übrig. Bevölkerungswachstum und damit einhergehende Flächenverknappung IST ein massives Problem in der Landwirtschaft.


    Basti

  • Zitat von Nachtfalke;62939

    Auch mit doppelt soviel Text wird deine falsche These nicht richtiger! Naja, und der Rest ist intellektuelle heiße Luft! Mich interessiert nicht wie viel Auslauf ich theoretisch habe, sondern viel Personen man von der zu Verfügung stehenden Fläche ernähren kann?


    Die gesamte Welt (mit Ausnahme von Australien) würde zur Ernährung nicht ausreichen? und es ist eine falsche These, dass die gesamte Bevölkerung auf Australien locker Platz hätte?

  • Es gibt kein Problem der Überbevölkerung es gibt lediglich ein Problem der massiven Resourcenverschwendung. Ich möchte hier mal auf die Kurzfilme von Annie Leonard verweisen und lege jedem hier der es noch nicht kennt wärmstens zu Herzen sich die Kurzfilme mal anzuschauen, insbesondere zu empfehlen ist "The Story of Stuff". Ganz legal und kostenlos auf der Homepage abrufbar.


    Webseite ist: http://www.storyofstuff.org


    ansonsten hier mal der Film aus dem Youtube Channel:

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  • Zitat von Basti;62941

    Du übersiehst dabei das Lebensmittel (Mittel des Lebens) nicht in der Stadt produziert werden. Wenn du also die ständig stark steigenden Produktionskosten der Lebensmittel sowie die ebenfalls stark steigenden Transportkosten sowie die sich daraus (aus beidem) ergebenden Umweltbelastungen (und damit Kosten für uns und die nachfolgenden Generationen) addierst, bin ich mir sicher das zumindest der Kostenvorteil der Stadt massiv schrumpft, wenn nicht sogar nicht existent ist bzw. sich in das Gegenteil umkehrt.


    Selbst heute in einer Zeit, wo Lebensmittel durch die ganze Welt geflogen werden ist immer noch die letzte Meile der Hauptenergieverbraucher beim Transport.


    Urbanisierung heißt ja auch nicht, dass 100% der Leute in 3 Millionen Städte wohnen müssen, die dicht mit Beton zugebaut sind. Das kann genausogut eine 100.000 Einwohner Stadt sein mit weitläufigen Parks, städtischen Gärten usw, usf...
    Unser Problem ist ja keineswegs die Ernährung (man könnte auch problemlos 20 Mrd. Menschen ernähren), unser Problem ist die Übernutzung anderer Ressourcen wie Rohstoffe und Senken wie die Atmosphäre. Das ist weitaus dramatischer, wird den Leuten nur deswegen nicht so bewusst, weil es hier nicht gleich nach ein paar Monaten zu Problemen kommt, sondern erst in Jahrzehnten.
    Das ist wie Giftmüll in einen See schmeißen. Das geht eine ganze Weile gut und plötzlich hat man ein Problem. Und dann ist es eben nichtd amit getan, mit dem Müll rein kippen aufzuhören und alles wird wieder gut.


    Nehmen wir Deutschland als Beispiel, was müssten wir tun, um die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen nicht wie heute deutlich zu übernutzen:


    1. Man kann die Ressourcenbasis verbessern, das heißt Aufforstung, Renaturierung und Enzgiftung von Biotopen, ökologische Landwirtschaft, Recycling


    2. Man muss den Ressourcenverbrauch reduzieren. Ernähren können wir uns selber, notfalls mit etwas weniger wegschmeißen, das ist nicht das Problem. Vermutlich wäre es aber sinnvoll, bei unserem günstigen Klima, Nahrungsüberschüsse für die 9 Mrd. Menschen in 2050 zu erzeugen, denn was nutzt es uns, wenn Brasilien die Welt ernährt, dann aber keinen Regenwald mehr hat. Das viel, viel, viel größere Problem ist aber das unseres Rohstoff- und Energieverbrauchs. Unsere Autos brauchen viel mehr Ressourcen wie wir Menschen selbst. Unsere Gebäude brauchen Unmengen an fossiler Energie, die Siedlungs- und Verkehrsflächen belegen mehr als 10% unserer Landfläche und zerschneiden Biotope in viele kleine Parzellen mit "Todesstreifen" dazwischen.
    Und da sehe ich eben das allergrößte Potenzial, wenn Menschen nah beisammen wohnen und nicht täglich dutzende oder gar hunderte Kilometer zurück legen müssen. Vor 100 Jahren war das das Dorf, das für den Alltag ausreichte, aber unsere Heutige Welt ist komplexer, wir sind spezialisierter, so dass man typischerweise schon Städte braucht für die Besorgungen und Wünsche das Alltags.
    Vernüftig gemacht könnte so eine Stadt leise sein, beste Luftqualität bieten, Erholung und Natur direkt vor der Haustür und naturnahe Wildnis (die es heute ja kaum mehr gibt) in einer Entfernung, die man leicht erreichen kann, wenn einem danach wäre.
    Das wird ja auch kein Zwang sein, das wäre auch Blödsinn, aber man muss in meinen Augen das Stafdtleben deutlich optimieren, so dass mehr Menschen darin wohnen wollen.
    Wenn wir bei 9 Mrd Menschen die ganze Welt besiedelen und alles dem Homo sapiens untertan machen, wie es nun mal die Kultur der Landbewirtschaftung und Sieldung in dörflichen Strukturen ist, dann haben wir eine globale Monokultur geschaffen und die Geischte lehrt, dass Monokulturen kollabieren.


    Meine These ist: Selbst wenn es 9 Mrd menschen sind muss es Gegende geben, die nur von sehr wenigen oder gar keinen Menschen besiedelt sind, selbst wenn diese dafür gut geeignet wären.
    In Deutschland bietet sich die Chance im übrigen ganz von selbst, wenn man sich anschaut, wie manche Landstriche mittlerweile entvölkert werden. Das muss keineswegs schlimm sein, ganz im Ggeenteil bietet das Chancen, wie wir sie in Mitteleuropa seit 200 Jahren nicht mehr hatten.




    Zitat


    Es sollte erwähnt werden, das Städte (oder Ansammlungen von Behausungen im Allgemeinen) immer dort errichtet wurden und werden wo der Boden am besten ist, Ziel war und ist es Transportwege möglichst kurz zu halten. Um einen maximal möglichen landwirtschaftlichen Ertrag zu erzielen, müßten alle Städte eigentlich "umziehen" und den Boden wieder freigeben (ich weiß, nicht realistisch). Eines der vorherrschenden Themen in der deutschen Landwirtschaft ist z. B. die Flächenknappheit. Nicht das nicht grundsätzlich genug Fläche da ist, es geht hier mehr um Qualität. Gute Böden liegen leider in der Nähe von Siedlungen. Früher haben sich Siedlunge dort gebildet, heute wachsen sie (Neubauten) und "fressen" somit das gute Land auf. Die schlechteren Böden bleiben für die Landwirtschaft übrig. Bevölkerungswachstum und damit einhergehende Flächenverknappung IST ein massives Problem in der Landwirtschaft.


    Deutschland hat mehr als genug Landwirtschaftliche Böden, selbst v50% davon würden reichen, wenn wir mit unserer Nahrung sorgfältiger umgehen würden und etwas weniger Fleisch essen würden.
    Die meiste Fläche geht übrigens nicht für Wohnraum für Menschen drauf, sondern für Straßen und Parkplätze für Autos.
    Ansonsten könnte eine klug geplante Stadt durchaus wieder Anbauflächen schaffen, auch in der Stadt selbst. Das muss ja nicht das Weizenfeld sein, sondern intensivere und hochwertigere Kulturen wie z.B. Obst und Gemüse.
    Wenn jemaand am Land im 150m² Haus wohnt, davor die 50m² Stellfläche fürs Auto hat und dann noch 300m² Anteil an der Straße ins Wohngebiet, dann sind mal eben 500m² versiegelt worden, Gartenfläche (meist Koniferen + Rasen), Randstreifen an der Fahrbahn, usw, usf noch garnicht mitgerechnet, der Flächenverlust für die Landwirtschaft wird meistens sogar weitaus größer sein.
    Wer hingegen 150m² in der Stadt bewohnt und das im 5 stöckigen Haus braucht 30m². Das Auto (wenn wirklich nötig) könnte in der Tiefgarage stehen, versiegelte Wegflächen teilen sich auf weit mehr Menschen auf...
    Ein kleiner Gemeinschaftsgarten könnte auf dem Flachdach des Hauses sein, die Rasenfläche zum Spielen ersetzt der nächste Park oder Spielplatz.


    Das ist nun mal deutlich Flächeneffizienter.


    Ich hab als Gegenbeispiel mal Sri Lanka gebracht, weil ich dort mal gearbeitet habe und das Land somit gut kenne. Das hat (neben ein paar Städten) diese kleinteilige "dörfliche" Struktur und quais jeden m² Land genutzt. Im Ggensatz zum Stadtmenschen, der dichter wohnt, aber dann mal eben mit dem rad ins Grüne fahren könnte, wo er dann niemanden sonst mehr sieht hat man hier keine Chnace, den Mitmenschen zu entfliehen,. Die sind überall, an jedem Ort, zu jeder Stunde. Alles voll mit Menschen. Auch wenn die Dichte kleiner sein sollte als in einer Stadt, so kann man eben nie mehr raus...


    Das empfinde ich als viel, viel schlimmer.


    Von daher wäre es in meinen Augen eine Katastrophe, wenn man die fläche im Gedankenspiel aufteilen würde und dann dürfte jeder auf den ihm zustehenden xxx m² ein Häusl drauf setzen und einen Garten anlegen...
    Dann ist die Welt wirklich voll.


    Das ist meine Horrorvision:


    mfg


    PS: Das heißt übrigens nicht, dass man Dörfer verbieten sollte, ganz im Gegenteil sind auch diese sinnvoll und wer wirklich im Eigenheim leben will soll das ruhig tun dürfen. Auch das lässt sich ja durchaus optimieren, so kann man ein Norddach begrünen, ebenso die Fassade und auf dem Süddach Photovoltaik installieren. Regenwasser kann aufgefangen werden, der Parkplatz mit Kies statt mit Teer belegt sein. Einzelhäuser sind zwar energetisch schlecht, aber man kann diese auch gut dämmen, der Verkehr lässt sich evtl auch über Elektroautus, (Elektro-)Fahrräder und einem besseren ÖPNV gestalten.
    Der Konsum von Waren und Gütern in unserer heutigen Wegwerfgesellschaft betrifft ja Stadt und Land genauso.
    Was es aber braucht ist eine Politik, die Ressourcen schonenden Umgang fördert und Ressourcen Überkonsum bestraft. Derzeit ist es in vielen Bereichen genau anders herum.
    Und man braucht Konzepte, wie man mit sich sowieso entvölkernden Regionen umgeht. Meiner Ansicht nach bietet das enorme Chancen, Flächen für Freizeit und Rückzugsräume für die Natur zu schaffen. Unsere Urwälder haben wir nämlich schon vor vielen Jahrzehnten bis auf den letzten Baum abgeholzt, unsere Hochmoore sind zu 99% zerstört.
    Und warum soll man nicht beispielsweise in Mecklenburg Vorpommern seinen Rucksack packen können und 1 Woche lange wandern, ohne auf viele Menschen zu stoßen? Warum sollen dort (oder in der Lausitz) nicht wieder Wölfe sein können?


    Nachtfalke, Du magst Dich darüber lustig machen (erinnert mich stark an: the 'way of life' of the Americans is not negotiable) , aber ein eigenes Konzept hast Du ja auch noch nicht präsentiert. Wir hier sind bzgl. des ökologischen Fussabdrucks deutlich überbevölkert, die Schweizer mehr als die Deutschen und die mehr als die Österreicher und auf ewig wird das eben nicht funktionieren. Was ist also die Lösung? 50 Millionen Leute in einem "Szenario" streben zu lassen und der Rest wird zum bäuerlichen Selbstversorger?


    PPS: Wer die Zeit für ein Video findet mag das interessant finden. The end of suburbia (Englisch) : http://www.youtube.com/watch?v=sXQE8NqkDk0

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Vor einer Woche lief ich mal so eine Einfamilienhaushalde ab. Da stehen hunderte von Häuschen mit Garage und Rasen, aber keine Bänke zum Verweilen und auch keine schattenspendende Bäume. Effizient in Parzellen gebrannt. Was fehlt, sind Treffpunkt. Ich meine damit kleine Quartiertreffpunkte ohne Konsumierungszwang, obwohl auch kein Cafe, oder Restaurant in der Nähe sind. Geschweige von einem kleinen Laden. Zu Fuss ist alles über der psychologischen Reichweite von 10 min. Einzig das Velo wäre eine Alternative, wobei die meisten leider dem Auto den Vorzug geben.

  • Zitat von Cephalotus;62945

    Von daher wäre es in meinen Augen eine Katastrophe, wenn man die fläche im Gedankenspiel aufteilen würde und dann dürfte jeder auf den ihm zustehenden xxx m² ein Häusl drauf setzen und einen Garten anlegen...
    Dann ist die Welt wirklich voll.


    Das ist meine Horrorvision:


    Da geb ich dir recht, die Aufteilung der Fläche war auch nur sinnbildlich gemeint war, um zu zeigen, dass es auf der Erde noch genügend Platz ist und alle Menschen gerade mal auf einem Bruchteil der Erde ausreichend Platz hätten.


    Auf deinem Bild hätten die Menschen wie man sieht auch weit weniger Platz als 1100 m2. So eng wie die Häuser da stehen, kein Garten nichts. Die haben da wohl höchstens 10x20m große Parzellen. Wobei wenn ich mir die Breite der Strasse anschaue und die Breite eines Hauses, dann sind es wohl eher weniger. Man müsste also auf dem Bild mindestens 4 von 5 Häuser entfernen.


    Es spricht ja nichts dagegen beispielsweise ein Hochhaus in dem 200 Menschen leben zu bauen. (was für ein Hochhaus noch klein wäre, sieht man sich nur mal Tokio, New York usw. an) dann hätte man 200000 m2 freie Fläche um das Hochhaus zur Verfügung. Da könnte man locker einen See, ein großes Waldstückchen, massig Erholungsraum schaffen. Im Prinzip würde in New York jedem Hochhaus ein eigener Centralpark zur Verfügung stehen. Auch spricht nichts gegen Megastädte mit 10 Millionen Einwohnern, dann hätte man um die Stadt aber im Umkreis von hunderten Kilometern nichts als Natur.


    Bzgl. der Versorgung. Dinge wie Vertikal Farming wären für solche Städte etwas sehr praktisches, damit hätte man auch gleich massig grün in der Stadt und man hätte die Nahrung auch vor Ort und müsste sie nicht aus Übersee einfliegen lassen.

  • Zitat von Cephalotus;62945

    Was ist also die Lösung? 50 Millionen Leute in einem "Szenario" streben zu lassen und der Rest wird zum bäuerlichen Selbstversorger?


    So hart es klingen mag, aber 50 Millionen sind meiner Meinung nach noch viel zu wenige. Wie ich schon hier erwähnt habe, Norwegen mit gerade mal 5 Millionen Einwohner bei einer Grösse Deutschlands halte ich für sehr erstrebenswert und ich würde gerne meinen Rucksack packen und eine Woche lang im Schwarzwald wandern gehen ohne auf eine Menschenseele treffen zu müssen. Selbstversorger brauchen wir ja nicht zu werden, wir würden in Städten mit 50000-100000 Menschen leben, ökologisch sinnvoll bebaute Städte, keine solche Molochs wie wir sie heute haben. Vertikal Farming, Elektroautos, massig Kultur- und Freizeitangebote. Hohe Lebenserwartung, gesunde Menschen. Liberale Waffengesetze. Schließlich möchte ich bei meiner Wanderung nicht von einem Bären angefallen werden.


    Woran scheitert es? Ganz klar an der Dummheit der Menschen, das sieht man schon daran, das wenn die Leute im Sommer mit dem Fahrrad unterwegs sind, ihre leeren Plastikflaschen einfach in den Wald schmeisen. Klar sagt die Gemeinde und der Förster dann irgendwann einmal jetzt verbieten wir einfach das Betreten des Waldes. (oder wie schon heute z.B. das Zelten).

  • also subjektiv finde ich die Welt auch massiv überbevölkert .
    Bei den Post lese ich immer nur die Fläche pro Mensch fürs Wohnen und Nahrungsmittelanbau,
    aber damit das Ökosystem Erde auch funktioniert (Wasserverdunstung, Co2 Kreislauf, etc ...)
    muss meiner Meinung zu dem von jedem Menschen genutzen Fussbalfeld das der Mensch frei gestaltet
    auch noch mindestens ein Quadratkilometer ungenutzte Fläche zum Ausgleich über sein
    - da kommt man villeicht langsam in ökologisch vertretbare Regionen , nur als Gedanke ...