AED / Autodefribilator

ACHTUNG! Diese Themen und Beiträge behandeln Gesundheitsthemen. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose und ersetzen keine Arztdiagnose! Die Themen und Beiträge werden nach bestem Wissen und Gewissen (vorwiegend von Laien) erstellt. Der Betreiber des Forums kann Fehler, veraltete oder unvollständige Informationen oder womöglich gesundheitsgefährdende Inhalte nicht ausschließen und übernimmt keine Haftung für Folgeschäden, Verletzungen, usw. jeder Art die durch Anwendung der abgebildeten Informationen bei Ihnen oder Dritten womöglich auftreten. Die Nutzung dieser Informationen erfolgt auf eigene Gefahr!
  • Hallo,


    ich überlege bereits seit längerem über die Anschaffung eines AED Gerätes (Autodefibrillator). die neuen Generationen sind Kompakt und extra für Laienhelfer ausgestattet. Wir werden auf der Arbeit regelmäßig an den Dingern geschult, theoretisch könnte man die Teile ohne jegliche Einweisung einsetzen, da sie alles, auch die Beatmung durch den Helfer, Kompression der "Herzmassage" etc. überwachen und per "sympatischer Damenstimme á la TomTom" ggf. Kommentare abgeben: "Kompression schneller", "tiefer", "Position der Kontakte überprüfen" etc. Alles was man machen soll, wird angewiesen.
    Kostentechnisch liegen die nach meinen Recherchen zwischen 600 und 1200 €, der den wir auf der Arbeit haben liegt bei 950.
    Da wir weit draußen wohnen, müssen wir nach Notruf mit etwa 20 Minuten bis zum RTW oder 12 - 15 Minuten bis zum Hubi rechnen. Das ist eine wertvolle Zeit, die man mit Defi überbrücken kann.


    Hat jemand bereits einen zu Hause?


    Gruß,
    bastler

  • Zitat

    Kostentechnisch liegen die nach meinen Recherchen zwischen 600 und 1200 €, der den wir auf der Arbeit haben liegt bei 950.


    Und wie bei jedem akkubasierten Gerät sollte man spätestens alle 18 Monate den Akku tauschen, unabhängig von der tatsächlichen Nutzung. Sonst ist das Geld nur einfach hinausgeworfen...

  • Das schöne an diesen Dingern ist, dass sie Dir sogar anzeigen, wenn der Akku zu flach läuft.


    Gruß,
    bastler

  • Ich weiss, aber das geht halt ziemlich ins Geld und "nicht zu flach" heisst noch lange nicht, dass auch wirklich noch drei ordentliche Schüsse drin sind.


    Die Dinger fallen für mich (aus der Erfahrung mit "echten" Defis) halt in die Kategorie "gekauftes, zweifelhaftes Sicherheitsgefühl".


    Ich seh' die jetzt auch überall hängen aber wäre (glaube ich) sehr froh, wenn's niemand an mir ausprobieren täte, sondern jemand rufen würde, der sowas schonmal "von Hand" gemacht hat.

  • Ich könnte mir vorstellen, dass einem Laienhelfer, der zum ersten Mal reanimiert, alein die Überwachungsfunktion mit Rückkoppelung: "Mache ich das eigentlich richitig?" bereits eine Menge wert ist.


    Gruß,
    bastler
    ... der die Handarbeit auch aus der Praxis kennt ...

  • Ich hatte mir sehr lange überlegt einen AED zu kaufen. Ich warte nur noch auf ein Schnäppchen!


    Für mich kommt eigentlich nur der Zoll AED Plus in Frage. Grund: Sprachansage mit Feedback in Bezug auf Tiefe und Frequenz der Herzdruckmassage. Handelsüblichen Cr123 Batterien und 5 Jahre Haltbarkeit der Elektroden.


    Der Preis liegt bei ca 1400US$ bei uns sogar noch teurer.


    Liebe Grüsse
    Vansana

  • Alleine würde ich mir ein AED nicht kaufen da mir Kaufpreis, Wartungs- und Unterhaltungskosten zu hoch wären. Wenn ich auf dem Land mit derart langen Anfahrtszeiten für Notarzt und Rettungsdienst leben würde dann würde ich zuerst mal mit dem Bürgermeister oder ein paar Nachbarn sprechen ob man so ein Gerät nicht in der Gemeinschaft kaufen kann...und es an einem Ort lagert der für Alle zugänglich wäre...eventuell über einen Lagerungsort mit Notfallöffnung nachdenken. Oder einen ortsansässigen Unternehmer fragen ob er so ein Teil nicht der Freiwilligen Feuerwehr zur Verfügung stellen möchte.

  • Bei uns grübelt die freiwillige Feuerwehr über den Einsatz eines "First Responder" quasi als "freiwilliger Schichtdienst auf Abruf".
    Derzeitg ist eigentlich gar nicht so sehr die Frage, woher das AED Gerät kommt oder wer es machen soll, sondern womit der First Responder dann mobil ist (Privat PKw oder eins von der Samtgemeinde).


    Gruß,
    bastler

  • Es gibt die FREDs mit 'Aufreißbatterien', also Batterien, die man erst beim Einsatz aktiviert - die haben eine Haltbarkeit von 8-10 Jahren, allerdings müssen sie nach dem Einsatz getauscht werden.


    Wer ganz viel Geld hat, zielt auf einen Corpuls 3, der kann alles, was man haben muss - inklusive aller möglicher EKG-Ableitungen. Kostet ungefähr so viel wie ein Golf.


    http://www.corpuls.com/de/corpuls3.html#

    Erklärter FDGO-Fan

  • Hallo bastler,

    einen AED für den Hausgebrauch kann man sich gern anschaffen, wenn man das Geld dafür ausgeben möchte.
    Grundsätzlich sind die Geräte alle zuverlässig und einfach zu bedienen.
    Mittlerweile gibt es einen Volksdefi für 600€ der nach 5 Jahren auch runderneuert wird und so weiter genutzt werden kann.
    Hierbei ist zu beachten, das es sich dabei um ein Einwegprodukt handelt, also einmal angewendet und dann weg geworfen, bzw. kostenloser Austausch durch den Hersteller.

    Wir haben uns in der Nachbarschaft eine Notfallausrüstung zusammengestellt und uns einen Leihdefi dazu angeschafft, alles in allem auf 10 Familien verteilt, hat jede Familie 200€ für die Erstausrüstung ausgegeben. Gelagert wird es für alle zugänglich auf einem Grundstück.

    Mit dieser Variante konnten wir alle Leben und haben bisher auch häufig auf die Sachen zugegriffen, meist für die Wundversorgung.
    Somit haben wir für den Alltag immer eine umfangreiche EH-Ausstattung die für jeden Einzelnen so nicht bezahlbar wäre.

    Beste Grüße
    MD

  • @medic-devil

    Kannst Du bitte einen Link einstellen bzw einen Namen von diesem "Volksdefi" bekannt geben?

    Ich beabsichtige einen zur Vorhaltung im Geschäft zu beschaffen. Wir hatten schon einen Herztoten :frowning_face:

    Danke vorab. jema

  • Hallo Jema,

    da ich denke, dass es im Interesse aller Leser ist, und somit keine versteckte Werbebotschaft, mache ich den Link mal öffentlich.

    http://www.t-online-shop.de/he…or--84085/?ref=googlebase

    Wir haben ein anderes Modell beschafft, da es damals den "Volksdefibrillator" noch nicht gab. Aus heutiger Sicht, würd ich mich aber auch für dieses Gerät entscheiden, denn es kann genauso viel oder wenig wie die anderen AED´s die auf dem Markt sind.

    Für eine Anwendung im Rahmen von First Respondern oder ähnlichen Sachen, ist dieses Gerät nicht zu empfehlen, da es eben ein Einwegprodukt für den einmaligen Gebrauch ist.

    Unten angeführt noch ein Youtube Video für die Anwendung. Das ist natürlich ein Werbefilm, aber er erklärt die Bedienung ausreichend gut.

    http://www.youtube.com/watch?v=MOwmLIkPQi0

    Falls man sich auch über die Leihdefis informieren möchte lege ich den Link hier auch noch einmal ab.

    http://www.rettetleben.de/

    * Zu den hier dargestellten Links möchte ich noch sagen, dass ich in keiner geschäftlichen Beziehung mit den Unternehmen stehe und mir auch keinerlei Vorteile durch die Veröffentlichung erwachsen. Die Links dienen lediglich der Information. *

    Nun noch ein paar Randbemerkungen, da auch schon häufig über das Anwenden gesprochen wurde.

    Die Laiendefibrillatoren unterliegen nicht der Liste 1 des Medizinproduktegesetzes und sind dementsprechend nicht einweisungsverpflichtend für den Anweder.
    Somit darf ein jeder Bürger in der Bundesrepublik Deutschland einen Laiendefibrillator ohne jegliche vorherige Ausbildung und Unterweisung bedienen.

    Soweit die Rechtslage:
    Ich persönlich finde eine Unterweisung im Umgang mit dem AED nicht verkehrt, es nimmt die Angst vor der Technik und man lernt selbst, wie schön einfach die Anwendung des Gerätes ist.

    Als Tip:
    Seit letztem Jahr müssen die Hilfsorganisationen bei einem 16 Stunden EH Kurs den AED mit ausbilden, zumindest haben sich die HiOrgs dazu auf Bundesebene verpflichtet.
    Wie das vor Ort in der Praxis aussieht kann ich natürlich nicht sagen.

    Sollten sich mehrere Personen finden, kann man auch selbst eine Schulung organisieren, hierzu bietet es sich dann an, eine EH Schule in der Nähe zu suchen und dort mal Preise einzuholen.
    Ob diese Schule nun eine HiOrg oder eine private Schule ist, ist dabei ohne Belang, und sollte individuell gestaltet werden.

    Beste Grüße
    MD

  • Wir daheim hatten diese Diskussion auch mal aber wir setzten weiterhin auf die gute alte CPR 30:2 Reanimation da im Ernstfall der nächste Arzt mein Vater ist der sowieso die Hälfte seiner benötigten Utensilien für seine Praxis bei uns lagert und sein Auto auch als NEF eingesetzt wird wäre ein AED bei uns nicht sinnvoll :)

  • Zur Integration der AED-Ausbildung in den Erste-Hilfe-Lehrgang eine Anmerkung: Hier handelt es sich nur um eine kurze Vorstellung des Gerätes und ein oder zwei Teilnehmer können in den Genuss kommen, auch die Anwendung zu üben - da für die Integration dieses Ausbildungsteiles keine anderen Lehrgangsinhalte entfallen sind, hat ein Ausbilder hier max. 15 min Zeit. Für eine vollständige Ausbildung. Für eine vollständige Ausbildung bieten die Hilfsorganisationen Kurse mit 7 Unterrichtseinheiten (UE), 4 oder 2 UE an - je nachdem, in welchem zeitlichen Zusammenhang zu einem EH-Lehrgang man die Ausbildung absolvieren möchte. Hinzu muss immer noch die Herstellereinweisung auf das Gerät kommen.


    Viele Grüße,
    Firemedic

  • In abgelegenen Gegenden könnte ein AED im Nicht-Katastrophenfall sinvoll sein. Da die AED's einem alles vorsagen, was man tun muss, kann nicht so viel schief gehen. Ich hatte mal einen in der Hand, der sagte immer wieder : "Bitte bewahren Sie Ruhe" :Cool: .


    Das Anlegen würde ich aber schon mal in einem Kurs üben. Es wäre sehr unangenehm, wenn man sich während einer Herz-Lungen-Wiederbelebung auch erst noch einlesen müßte. wo denn die Platten aufgeklebt werden.


    Bei einem Katastrophenszenario könnte aber die anschließende Versorgung des hoffentlich erfolgreich defibrillierten Patienten problematisch werden.

  • Zitat von ChrisHamburg;98342

    In abgelegenen Gegenden könnte ein AED im Nicht-Katastrophenfall sinvoll sein. Da die AED's einem alles vorsagen, was man tun muss, kann nicht so viel schief gehen. Ich hatte mal einen in der Hand, der sagte immer wieder : "Bitte bewahren Sie Ruhe" :Cool: .


    Gibt es auch mit "Dieses Gerät wird Ihnen helfen." am Anfang und ähnlichem. Die Weinmann-Geräte geben auch die 100er-Frequenz der HLW vor. Die HLW zu beherrschen ist aber Grundvorraussetzung damit das Gerät Sinn macht in ner Krise.


    Zitat von ChrisHamburg;98342


    Das Anlegen würde ich aber schon mal in einem Kurs üben. Es wäre sehr unangenehm, wenn man sich während einer Herz-Lungen-Wiederbelebung auch erst noch einlesen müßte. wo denn die Platten aufgeklebt werden.


    Da sind Bilder auf den Pads drauf. Da kann man nichts verkehrt machen. Selbst wenn die Pads vertauscht werden ist das nicht tragisch.


    Zitat von ChrisHamburg;98342


    Bei einem Katastrophenszenario könnte aber die anschließende Versorgung des hoffentlich erfolgreich defibrillierten Patienten problematisch werden.


    Wieso? Wenn das Herz von sich aus wieder angefangen hat zu schlagen nach dem Schock? Ich würde da sagen - lieber riskieren dass der Patient nicht in einem Krankenhausbett aufwacht nach der Defibrillation als keine Defibrillation und tot.



    LG


    Fire

  • Zitat von Firepot;98345

    Gibt es auch mit "Dieses Gerät wird Ihnen helfen." am Anfang und ähnlichem. Die Weinmann-Geräte geben auch die 100er-Frequenz der HLW vor. Die HLW zu beherrschen ist aber Grundvorraussetzung damit das Gerät Sinn macht in ner Krise.
    Da sind Bilder auf den Pads drauf. Da kann man nichts verkehrt machen. Selbst wenn die Pads vertauscht werden ist das nicht tragisch.
    Wieso? Wenn das Herz von sich aus wieder angefangen hat zu schlagen nach dem Schock? Ich würde da sagen - lieber riskieren dass der Patient nicht in einem Krankenhausbett aufwacht nach der Defibrillation als keine Defibrillation und tot.


    Die Ausgangslage schilderte einen AED in einer abgelegenen Gegend. Hier macht es mit Sicherheit Sinn, der Rettungsdienst und die anschließende Krankenhausversorgung funktioniert ja reibungslos.


    Während einer Katastrophe, oder sagen wir mal im Previval Fall, sehe ich die Anwendung eines AED etwas anders. Rettungsdienst und Krankenhäuser haben vermutlich mit anderen Dingen zu kämpfen und werden gut ausgelastet sein.
    Die zwingend erforderliche Beförderung und Behandlung nach primär erfolgreicher Reanimation wird da wohl nicht so leicht machbar sein.
    Leider läuft es in der Wirklichkeit nicht so einfach mit den erfolgreich reanimierten Patienten (was selten genug vorkommt). Die Patienten schlagen nicht nach der Defibrillation die Augen auf und sagen danke für die Hilfe. Sie brauchen eine Behandlung der Ursache für das Herzversagen (z.B. Herzkatheter) mit anschließender Intensivmedizinischer Pflege von mehreren Tagen.


    Zusammengefaßt: AED unter normalen Umständen ja, im Katastrophenfall nein.

  • Zitat von Tsrohinas;98357


    Zusammengefaßt: AED unter normalen Umständen ja, im Katastrophenfall nein.


    Das wäre als würdest Du sagen: Menschenleben retten unter normalen Umständen ja, im Katastrophenfall nein. Würdest Du ihn nicht einsetzen wenn jemand einen Kreislaufstillstand hat und Du nen AED zur Hand? Also ich würde eher versuchen demjenigen zu helfen, als denjenigen nicht zu defibrillieren wenn ich einen AED zur Verfügung habe. Die Alternative ist ihn einfach aufzugeben. Für mich kommt das niemals in Frage.


    Zu dem Rest...im K-Fall gibt es noch die HiOrgs die den Rettungsdienst ergänzen würden. Die Versorgung wäre also durchaus noch möglich.


    Die Defis gibt es übrigens schon als Mietvariante von Herstellern für etwa 40€ im Monat. Das ist für jede Firma machbar. Ich würde mir ein Gesetz dahingehend wünschen, dass ein AED vorgehalten werden muss, sobald eine Firma eine bestimmte Anzahl an Mitarbeitern beschäftigt oder eine bestimmte Anzahl von Kunden pro Tag hat. Das wäre die richtige Richtung.


    LG


    Fire

  • Hier habe ich mich wohl nicht deutlich genug ausgedrückt.


    Es geht um den Grund für die Anschaffung eines AED. Viele Angehörige dieses Forums beschaffen sich Gegenstände für das Previval (z.B. Micropur, Gasmasken etc).
    Einen AED würde ich hierfür jedoch nicht empfehlen.


    HiOrg könnten durchaus die Rettungsdienste bei Transport und bedingt auch bei der Versorgung von Patienten unterstützen.
    Aber einen Postreanimationspatienten versorgen, geschweige denn die Ursache behandeln? Das geht nur in einer geeigneten Klinik. Diese werden aber auch durch eine Katastrophe oder Krise betroffen sein.
    Das Outcome eines Defibrillationspflichtigen Patienten ist unter normalen Umständen schon schlecht. Im K-Fall? Reden wir von was anderem.....