"Nachwuchsförderung"

  • Da etliche im Forum auch Kinder haben, nimmt mich mal wunder, was ihr wann wie an sie weitergebt. Grundsätzlich wollen wir natürlich alle starke Kinder, die es später in ihrem Leben gut haben sollen. Es soll aber um die im Forum behandelten Aspekte gehen. Themen können Fertigkeiten sein oder auch Grundhaltungen. Was euch so zum Thema einfällt.


    Bei unserer Tochter (4) geht es mir eigentlich vor allem um die Erfahrung der Natur. Wir schauen, dass wir am Wochenende möglichst einmal länger draussen sind (Wald oder Wanderung). Letzthin hat sie beim Hobokochereinsatz auch versucht, einen Tampon aufzulockern und ihn dann mit Vaseline eingerieben. Äste zerbrochen für's Feuer, usw. Was wir auch angefangen haben ist uns auf die Lauer zu legen, um Wildtiere zu beobachten.


    Heute backe ich ein Prepperbrot mit ihr.


    Bezüglich gefährlicheren Sachen/Gegenständen halte ich es mit nutnfancy:


    http://www.youtube.com/watch?v=7dE4UgY7lgI
    http://www.youtube.com/watch?v=BrorxilPMFo


    Sie kann mein Klappmesser selbst öffnen und mit Hilfe wieder schliessen. Sie weiss genau, wo es schneidet. Natürlich darf sie nicht alleine mit dem Messer hantieren und weiss, dass sie es nicht aufmachen sollte, sollte es mal irgendwo rumliegen (was wir natürlich nicht absichtlich machen würden, aber niemand ist perfekt). Dass sie dann Mama oder Papa holen soll (da es noch einen kleineren Bruder gibt). So wird sie auf zusätzlichen Ebenen geschützt, sollte das Messer mal herumliegen und sie diese Regel (nicht nehmen, sondern Eltern holen) missachten: 1. Sie kennt es (weniger Neugier), 2. Sie weiss wie bedienen und wo es gefährlich ist.


    Die Naturerfahrungen sind für uns vor allem auch Spass (neben dem Lernen, z.B. den Eigenschaften von Birkenrinde) und grundlegend gut für die Kindesentwicklung:


    http://www.geo.de/GEO/mensch/64781.html


    Ein tolles Buch, von dem wir uns zukünftig auch inspirieren lassen werden:


    http://www.amazon.de/Spielplat…3794?tag=httpswwwaustr-21


    Falls jemand Erfahrungen damit hat: Ab wann (Alter, Reife) kann man einem Kind den Umgang mit dem Feldstecher beibringen?


    Wichtig finde ich auch, den Kindern Zusammenhänge zu erklären. Also ganz Grundsätzliches, das aber viele Kinder heute nicht mehr wissen (dass z.B. Milch nicht vom Detailhändler kommt...). Lehrer erzählen da z.T. haarsträubende Sachen. Z.B. Schulkinder, die noch nie im Wald waren (Bequemlichkeit der Eltern, Angst vor Zecken, usw.).


    Ziel des Threads: Austausch/gegenseitige Inspiration unter Eltern, was sie im Bereich Survival/Vorsorge so mit Kindern unternommen haben (und wie). Und wer weiss, vielleicht entsteht ja irgendwann mal ein Familien-/Kindertreffen daraus.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Ich hab zwar selber noch keine Kinder, es ist aber noch garnicht so lange her da war ich selber eines :)

    Hast du schonmal versucht Kontakt mit den Pfadfindern oder einer Jungschargruppe aufzunehmen.
    Vielleicht kannst du dich dort auch selbst als Gruppenleiter einbringen und mit anderen Ausbildern Erfahrungen austauschen.
    Du könntest dich auch an Jörg vom HSP Forum wenden, der ist aktiv bei einer Wildnissschule für Kids und kann dir sicher auch gute Tips geben.

  • Grundsätzlich gebe ich auch viel an meine Tochter (8)weiter. Meine Messer würd ich ihr allerdings normalerweise nicht geben. Da hat sie ihr eigenes. (ein mal das feststehende von herbertz und einmal das klappmesser von Opinell.) Der Vorteil dabei? Die sind fast genauso scharf wie die grossen, aber die spitze ist abgerundet. So das stichverletzungen die gerade beim anfang leicht passieren, nicht all zu schlimm sind. An die Messer darf sie aber auch jeder zeit drann. Meist will sie aber das ich dabei bin.
    Ja und was das draussen sein angeht... Ich leb direkt im Waldreichsten gebiet Hessens... Mein NAchbar ist ein Aussiedlerhof...
    Da ergibt sich vieles selbst.
    Kaninchen und Hühner kennen wir noch als Nutztiere mit denen auch mal kuscheln kann. Aber es ist immer klar das das ein potentieller Braten ist.

  • Wenn es daran geht eine Jugendgruppe raus zu suchen.... gut drauf achten wie die Leitung und auch die anderen Eltern drauf sind.


    Zum Vergleich, während wir auf Pfadilager (Sankt Georg Pfadis) Zelte, Donnerbalken ausheben, Küche und Waschstelle selber aufbauen durften (genau wie eigenversorgung und diverse Dienste)... haben es sich die Jungschargruppen hier regelmäßig auf einem voll ausgebauten Zeltplatz (Zelte auf Holz, Feldbetten), Klo, Dusche, Küche vorhanden, gemütlich gemacht.


    ... wenn man will das der Nachwuchs was lernt lohnt es sich genau hin zu gucken.


    PS:
    Eltern sollten auch was ab können... wenn ich so an die Zeiten denke, Platzwunden, Schneidverletzungen kleinere Verbrennungen etc. da hat man erste Hilfe "Hautnah" miterlebt.... zB. das erste Zeltlager meines Bruders war für ihn nach ca. 3h vorbei weil er sich nen Beil in den Fuß gerammt hatte (alles wieder verheilt)
    ... und die Klamotten mussten regelmäßig nach dem Lager entsorgt werden.

  • Hallo linthler,
    wie wäre es mit einem Indianer und Trapperverein?


    Das Leben wie vor 150Jahren steht da jeden Tag auf dem Programm.


    Kleidung wird möglichst authentisch nach Fotos selbst hergestellt, Bogen und Pfeile selbermachen samt Schießen, Kochen am offenen Feuer aus Grundnahrungsmitteln, Feuer machen und Feuerwachen, Pflege und Übung alter Handwerkstechniken - Messer schmieden, Haken biegen, schnitzen z.B. von Löffeln und Schüsseln, Bäume mit der Axt und Beil zu Feuerholz verarbeiten, Leder gerben, usw..., sowie mehrmals im Jahr Lagertermine zum Outdoorcamping mit der Technik von damals.


    Ich glaube, besser kann man sich selbst und die Kinder nicht vorbereiten.


    Moderne Technik ist nicht erlaubt, Handys sind auf stumm geschaltet und nur für Erwachsene für den Notfall erlaubt, der ganze neumodische Kram wie eyepot und Schepptop :face_with_rolling_eyes: bleibt zu Hause.


    Bonus: Für Papa und Mama ist der Vorderlader auch Gesprächsthema und als Mitglied im Verein ist auch die Begründung den Schein (Schwarzpulver) kein Thema.


    Mit freundlichen Grüßen :winke:
    Nikwalla

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Hallo Linthler,


    ich hab selber drei Kinder (13 (m),12 (w) und 9 (w)). Ich habe es immer so gehalten, dass wir viel Zelten, Kanu fahren, Klettern, Wandern und GeoCachen gehen, beim wandern dann nicht nur stur laufen, sondern viel gucken und erklären und so. Als Minimalziel und das hab ich schon vor langem erreicht hatte ich mir mal gesteckt, dass alle drei ein Feuer an bekommen.


    Nun sind wir inzwischen an dem Punkt, wo ich ihnen offen lassen muss, woran sie Interesse haben. Ich kann nur Angebote machen. Mit Druck geht da gar nichts, denn dann machen die nur zu, lernen nix und wir hätten die verschwendete Zeit die wir uns genommen haben um ihnen was zu erklären anders sinnvoller nutzen können. Interessanter Weise ist das Interesse aber nach wie vor hoch, bei allem was mit draußen zu tun hat. So waren sie z.B. freudig dabei in einer selbst gebauten Laubhütte zu übernachten und könnten inzwischen den ein oder anderen Beitrag zum Thema "die Krise im Wald überleben" zum Besten geben. Andere Dinge an denen sie Spaß haben ist Sägen, Holz hacken, Messer schärfen, usw usw. Ja ich lasse sie auch mit gefährlichen Werkzeugen hantieren, aber nur nach gründlicher Einweisung und drehe ihnen erst dann den Rücken zu wenn ich sehe das sie das Erklärte gewissenhaft umsetzen. Verbandszeug darf natürlich nie fehlen.


    Dem Gegenüber steht aber das geringe Interesse Dinge selber machen zu können. Nach gefühlten 100 Erklärungen wie man ein Loch in einem Fahrradreifen flickt, kommen nun langsam die grauen Haare. Da ich dieses Desinteresse an dem Thema Dinge selber reparieren oder bauen zu können auch bei vielen anderen Kindern wahrnehme, habe ich mich da lange mit beschäftigt und bin zu dem Schluss gekommen, dass die Reize von Gesellschaft, Werbung, etc. einfach zu groß sind, als das man dagegen an stinken könnte. Ich habe mich inzwischen darauf besonnen mit gutem Beispiel voran zu gehen und schaue mir inzwischen alles was sie wegwerfen wollen und neu haben wollen mit ihnen gemeinsam an, stellen gemeinsam Kosten/Nutzen Rechnungen an und versuche Ihnen so meine Haltung zu vermitteln. Was sie davon annehmen wird die Zukunft zeigen.


    Was ist also meine Quintessenz?

    • Führen durch Vorbild
    • Nicht zwingen, sondern Interesse wecken
    • Und bisher unerwähnt: Das Interesse an Politik und Geschichte wecken und viel und fleißig zum diskutieren anregen
    • Klare Entfaltungsrahmen stecken und beibringen worüber man diskutieren kann und worüber nicht.
    • Schwimmen beibringen
    • Erste Hilfe beibringen
    • Für eine gute motorische Entwicklung sorgen
    • Wenn kein Interesse an einem Thema besteht, nicht verzweifeln und nach einigen Wochen nochmals ansprechen. Vielleicht hat sich ja das Interesse ja geändert.


    Ich habe sie so früh wie nur irgend möglich viele Dinge machen lassen, die sonst nur die "großen" dürfen. So früh wie möglich heißt für mich, sobald die Körperkraft dafür ausreicht. Mangelnde Einsichtfähigkeit oder Erfahrung durch vermeintlich junges Alter habe ich immer durch Aufsicht und Anleitung versucht zu kompensieren.


    liebe Grüße,


    Frank

  • Töchterchen wollte immer wissen, wo ich am Samstag immer hinfahre. Zum Schießen, aber da kannst du nicht mit. Aber sie wollte unbedingt. Also mal mitgenommen. Kurzum sie ist mit 11 Jahren sowas wie das Maskotchen vom Verein. Schießt mit Sondergenehmigung vom Landratsamt Luftgewehr. Die Mitglieder vom Verein sind etwas frustriert, wenn sie ihr beim Schießen zuschauen. Meistens müßen wir nach dem 5. Schuß die Scheibe wechseln, weil man sonst die Treffer nicht mehr zählen kann. Also fast alles Loch in Loch.

    Also mit Zwang geht gar nichts, man muß den Kiddis es erst mal verbieten, dann wollen sie unbedingt.

  • Zitat von evo86;56430

    Hast du schonmal versucht Kontakt mit den Pfadfindern oder einer Jungschargruppe aufzunehmen.


    a) Da ist bei uns tote Hose in der Gegend.
    b) Keine Zeit (da zwei kleine Kinder und keine betreuenden Grosseltern).
    c) Würde ich wohl beim Gruppenleitertest glatt durchfallen. :unschuldig: Ich habe gerade vor zwei Wochen seit vielen, vielen Jahren wieder mal Feuer gemacht oder vielleicht das erste Mal selbst, so genau weiss ich das schon nicht mehr... Ich hab Spass, ich lerne gerne, aber hab noch einen ziemlichen Weg vor mir.


    Zitat von evo86;56430

    Du könntest dich auch an Jörg vom HSP Forum wenden, der ist aktiv bei einer Wildnissschule für Kids und kann dir sicher auch gute Tips geben.


    Danke für den Tipp. Kann ich vielleicht in ein paar Jahren brauchen. Ich hab so die Vermutung, dass wenn ich das Hobby weiterpflege und später die Kollegen der Tochter im Kindergarten/Schule das mitbekommen und cool finden, vielleicht plötzlich andere Kinder mitkommen wollen... Bin manchmal echt erstaunt, wie wenig die Eltern mit ihren Kindern in die Natur gehen. Sogar hier auf dem Land, wo tollste Natur fast direkt vor der Haustür liegt.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Hallo

    Vor allem nutze die natürliche Neugier der Kinder.
    Sie sind wissbegierig genug, um mit wenig Hilfe auch oft eigenständig zu arbeiten oder zu erforschen.
    Diese Neugier muß mann halt immer wieder neu anfeuern.
    Daran kann man sich ja auch helfen lassen.
    Bei uns in der Gegend gibt es einige Museen, die besondere Kurse für Kinder anbieten.
    Man lernt Feuer zu machen, Körbe zu flechten und vieles mehr.
    Das kann man ja mit einen Familienausflug am Wochenende kombinieren.
    Wenn Kinder erstmal erfahren haben, wie man mit den eigenen Händen etwas bewegen oder erschaffen kann, werden sie das so schnell nicht vergessen.

    Ein wirklichen Aha Effekt gab es bei einem kurzem Spaziergang im heimischen Wald.
    Es war später Abend und fing an zu dunkeln. Wir sind da öfters unterwegs, aber zum Rückweg hatte ich einen völlig unbekannten Weg gewählt.
    Nach einiger Zeit erreichten wir eine Kreuzung und ich ließ die Kinder und meine Frau wählen welchen Weg wir benutzen sollten.
    Lange Geschichte kurz gemacht, sie hatten die Orientierung verloren und es war wirklich dunkel geworden bis wir am Auto ankamen.
    Das passiert meinen Kindern nicht so schnell wieder, sie sind jetzt wacher unterwegs.

    Hin und wieder ist es auch hilfreich auch mal ein wenig preisgünstige Ausrüstung zu Hand zu haben. (Habe schon mehrere Ferngläser eingebüst.)
    Da schmerzt der Verlust nicht ganz so.

    Das Wichtigste ist immer wieder fordern und mit Spaß und Freude unterstützen.

    Schönen Tag noch
    Jumbopapa

  • Na, bei uns war es im Sommer so weit, dass die Klassenlehrerin meines Sohnes bei mir anrief und fragte, ob ich nicht mal mit der Klasse Brücken bauen könnte... Gemeint waren solche aus Pappe.


    Zwei Wochen später haben wir dann einen ganzen Tag Brücken gebaut, und zwar solche, die funktionierten, im Wald, bei Regen. Alle sind drüber gelaufen und keiner hat sich beschwert, sogar die kleine Aishe, die zu Hause immer eine drauf bekommt, wenn sie den Mund auf macht, war stolz, weil sie mal mit Beil und Säge hantieren durfte...


    Meine Frau ist im Kunstunterricht mit dabei und vermittelt handwerkliche Fertigkeiten.


    Das Nächste Schuljahr hat das Motto 'Erde', da sind wir wieder mit im Boot.


    Kinder sind die beste Altersversicherung. Und viel, viel mehr.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Zitat

    Wenn Kinder erstmal erfahren haben, wie man mit den eigenen Händen etwas bewegen oder erschaffen kann, werden sie das so schnell nicht vergessen.


    Wenn Kindern generell die Einstellung vermittelt wird, dass keine Idee zu blöd ist, um sie (gefahrarm) auszuprobieren, werden sie in wenigen Jahrzehnten die Welt beherrschen können...

  • Kinder im Schlafsack und Zelt


    Ca. nächsten Monat soll's mit Mini-Trekking mit unserer Vierjährigen losgehen. :) Zur Zeit beschäftigt mich das Schlafen in Kombination mit Unterkühlung. Sie hat einen Meru Schlafsack:


    http://www.globetrotter.de/de/…2c85a4f2eb22d5b0be82ada31


    Angegeben ist der Comfortbereich bis 10°C (ich weiss, es gibt keine Normen für Kinder). Hatten ihn auch mal während einer Nacht getestet, nach der es am Morgen 13°C war. Sie schlief gut und hatte warm darin.


    Nun soll's dann aber auf 1'500 m.ü.M. gehen. Rückfallebene sind zusätzlich unter dem Pyjama Strumpfhosen, Socken, Schal und Mütze, sollte es kühler werden. Evtl. nehme ich ein Flauschi mit für sie. Würde das etwas bringen? Ansonsten darf sie zu mir in den Defence 4 (zum Glück hab ich noch keinen Bierbauch...). Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob Kinder nachts aufwachen, wenn sie frieren. Tun sie das? Wäre dumm, wenn nicht. Wer hat Erfahrungen?


    Mittelfristig überlege ich mir, für sie ebenfalls einen Defence 4 anzuschaffen (falls der Packesel das schafft :grosses Lachen:) und diesen abzubinden. Allerdings hätte sie in der Breite immer noch viel Platz, den sie heizen müsste. Ist das ein Problem? Oder nicht, da der Defence 4 comfortmässig bis -15°C ausgelegt ist?


    Ich bitte um Eure Erfahrungen zum Thema Kinder im Schlafsack draussen. :bigear:


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Hallo Linthler


    Ich habe zwar nicht direkt Erfahrung mit 4-jährigen Kindern und draussen übernachten aber während der Pfadfinderzeit habe ich reichlich Erfahrungen mit Kindern und Übernachtungen gesammelt.


    In einem Monat sollten die Nächte ausreichend warm sein, daher würde ich mir keine Gedanken machen wegen der Erfrierung. Je nach Temperatur kannst du die kleine zusätzlich zum Schlafsack entsprechend anziehen. Wenn du selbst einen Faserpelz mitnimmst für dich, ist der in der Nacht ja fast ein zweiter Schlafsack für deine Tochter. Wichtig ist zusätzlich noch eine gute Schlafunterlage, da die meiste Kälte vom Boden her kommt. Bei einem zu grossen Schlafsack, einfach unteren Teil abbinden und restlicher Seitenplatz mit Kleidern vollbeigen, dann muss auch nicht der ganze Schlafsack erwärmt werden.


    Ich denke schon, dass die Kinder bei kälte aufwachen. Die Frage ist dann wie sie damit umgehen. Entweder stillschweigen und durchkämpfen, dann erfährst du leider nichts über ihren Zustand oder sie melden sich bei dir wenn sie kalt haben (mitunter mit Tränen in den Augen). Ich denke wenn du deiner Tochter klarmachst, dass sie wenn sie kalt haben sollte sich bei der melden muss, geht dies schon.


    Im übrigen hat meine Tochter (unter 1 Jahr) diesen Winter Tagsüber immer draussen geschlafen auch bei minus Temperaturen. Ok, nicht gerade im Schlasack aber im Kinderwagen mit Schlafhülle und Lammfell sowei zeitlich auf ca. 2h begrenzt. Ich kann dir aber nicht sagen, ob sie einmal wegen der Kälte aufgewacht ist. Im übrigen haben wir ihr bei sehr tiefen Temoperaturen zusätzlich eine PET-Flasche mit Heiss-Wasser gefüllt. Ich selbst habe im Winter auch schon gewärmte Steine oder so in den Schlafsack genommen.


    Wie gesagt, hoffe mit euch mal was zu unternehmen.


    Viele Grüsse
    Moski

    Keep It Simple

  • Auf 1500m kanns im Juni locker noch schneien wenn es ganz blöd kommt.
    Meine Kinder wachen sehr schnell auf, wenn sie zu kalt haben.
    Ich habe für meine Mädels normale Schlafsäcke mit Comfort 0°C, welche ich jeweils mit ihrem Gurt auf die richtige Länge abbinde. Zusätzlich bekommen sie den Flauschi und wenns ganz hart oder feucht wird ein Wärmepack in den Schlafsack.
    Gefroren hat noch keine die auf der Matte blieb, denn DAS ist das grösste Problem. Ich habe mir überlegt unten an den Schlafsack Schlaufen zu nähen, mit denen die Isomatte fixiert werden kann. Bis dato bastelte ich immer eine Abrutschsperre aus Gepäck und Klamotten, damit sie nicht von den Matten rutschen... Meine mittlere Tochter schläft sehr unruhig und wacht eben immer wieder auf, wenn sie vom Boden her kalt bekommt. Sie ist sechs Jahre alt und liebt das Zelten mit mir. Übernächstes Wochenende steht endlich unsere erste Waldübernachtung heuer unterm Tarp an, wenn das Wetter eingermassen passt. :) Sie will seit Januar schon mit mir Zelten gehen, aber aus diversen Gründen klappte es mit dem Winterzelten heuer überhaupt nicht. Die kälteste Nacht war übrigens bei -3° im Zelt mit der damals vierjährigen Tochter im September im Obergoms. Kein Problem, nur das aufstehen morgens war die Hölle, weil sie nicht auf Daddy hören wollte und die Klamotten schön säuberlich ausserhalb des Schlafsacks lagern musste. So lernt man eben auch... :face_with_rolling_eyes:

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr

  • Danke Euch für die wertvollen Inputs. :Gut:


    Das mit der Isomatte kenne ich auch schon. Werde ich so zu lösen versuchen, dass ich die Tochter zwischen Zeltwand, mir und Gepäck einzupferchen versuche. Oder mit zwei Tragriemen unterhalb der Arme festbinden.


    Ich finde das ein tolles Geschenk, was wir unseren Kindern machen können. Dass sie aufwachsen und a) lernen, wie es auch mit wenig(er) Comfort geht und b) was wichtig ist zum Überleben. Passend dazu kam heute dieses Buch an:


    http://www.amazon.de/Allein-Wa…3144?tag=httpswwwaustr-21


    Hab für's Trekking gerade mal den 110l-Rucksack probeweise gepackt, um das Gewicht zu testen. Dürfte irgendwo zwischen 15 und 20kg liegen. Heftig (aber nicht überraschend). Zum Glück hat unsere erste geplante Route eine Abbruchsroute, mit der wir relativ rasch zur Sesselbahn kommen, sollte mein Rücken nach der Übernachtung dann streiken.


    Heute hat unsere Tochter jemandem beim Buch anschauen bei einer Eule erklärt, dass sie mit Papa zusammen schon Eulen gehört hat und sie nachgemacht. :) Andere in ihrem Alter kennen TV-Figuren und -shows, ich ziehe es vor, sie hat Eulen gehört. Aber jedem das seine... Was mangelnde Naturerfahrungen möglicherweise bewirken können ist im Geo-Artikel im Beitrag #1 nachzulesen.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Zitat von linthler;70500

    Danke Euch für die wertvollen Inputs. :Gut:


    Hab für's Trekking gerade mal den 110l-Rucksack probeweise gepackt, um das Gewicht zu testen. Dürfte irgendwo zwischen 15 und 20kg liegen.


    Hallo linthler,

    das finde ich schon ganz schön heftig, wo doch die Faustformel sagt, dass das Rucksackgewicht auf Bergtouren oder Langstreckenwanderungen ideal 15% bis maximal 20% des Körpergewichts eines durchschnittlich trainierten Menschen nicht überschreiten sollte. Wobei Bauchfett dem Rucksackgewicht, nicht dem Körpergewicht zuzuschlagen ist :face_with_rolling_eyes:


    Entweder bist Du in beneidenswerter Form, oder Du wirst Dir einen Buckel schleppen.


    Viele Grüß


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hier noch meine Packliste für's Mini-Trekking (ca. von Morgen oder Mittag bis Mittag des nächsten Tages, reine Marschzeit 5-8 Stunden, je nach Verfassung):


    - Zelt mit Footprint
    - 2 Schlafsäcke und 1 Flauschi
    - 1 Kissen
    - 2 Isomatten
    - 2 Camelbaks, insgesamt 3-4l Wasser
    - Wasserfilter (bleibt evtl. zuhause, da vermutlich kein Wasser unterwegs, ohne Filter dann insgesamt 5l)
    - Trinkflasche
    - Gaskocher mit Kartusche
    - Feuerzeug
    - Topf
    - Messer
    - Besteck und Teller
    - Essen
    - Regenkleidung
    - Regenschutz für den Rucksack
    - Ersatzkleidung für die Tochter plus Strumpfhose, Schal und Mütze
    - Evtl. Schal und Mütze
    - Pyjama für die Tochter
    - Tochters Lieblingsplüschtier
    - Erste Hilfe Set
    - Handy mit voll aufgeladenem Akku
    - Signalraketen
    - Karte
    - Sonnenschutz
    - Mückenschutz
    - Schaufel
    - Klopapier
    - Zahnbürsten und -pasta
    - Taschenlampe mit Ersatzakkus
    - Schnur
    - Duct Tape
    - Plastiksäcke
    - Sitzunterlage
    - Evtl. Fotokamera
    - Evtl. Feldstecher


    Hab ich was vergessen?


    Damit das Setting klar ist: Wir wandern am ersten Tag ca. 3-5 Stunden. Der Übernachtungsplatz ist vermutlich ca. 1-2 Stunden weg vom nächsten bewohnten Haus (mit Tochters Tempo). Also nichts allzu Riskantes. Aber ich bereite die Tour bereits so vor, wie ich jede vorbereiten würde. Meine Frau bekommt einen Plan mit eingezeichneter Route, Abmachung, wann wir uns melden, usw. Schliesslich sind wir ja sicherheitsbewusste Previvors. :face_with_rolling_eyes:


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Zitat von Waldschrat;70503

    bis maximal 20% des Körpergewichts


    Ja, das hab ich auch gelesen. In der BW bis 33%, aber das dürfte wohl kein Spass mehr machen. :face_with_rolling_eyes: 20% wären dann 17.5kg.


    Zitat von Waldschrat;70503

    Entweder bist Du in beneidenswerter Form,


    Denke ich nicht, ich bin ein Bürogummi. Ich hab allerdings bei den letzten paar Wanderungen immer ordentlich den Rucksack gepackt, um zu trainieren (Bestimmungsbücher reingeschmissen und so). Auch mal den Sohn (vermutlich ca. 12kg) 5h getragen (Trage ohne Trekkingrucksack-Gurtsystem).


    Zitat von Waldschrat;70503

    auf Bergtouren oder Langstreckenwanderungen



    Weder noch. Es ist eine Wanderung, die Du oder ich alleine vermutlich in 2h bewältigen würden, schätze ich. Meine Tochter wird dafür 4-5h brauchen, je nach auf und ab. Für sie ist das eine ordentliche Tour und sie bestimmt das Tempo. Für mich ist die Herausforderung, den Rucksack solange zu tragen. So sind wir beide gefordert, obwohl wir aus Erwachsenen- und Daypacksicht keine "Riesensache" machen. Sie hat Abenteuer und ich Training.


    Hm, Dein Beitrag lässt mich überlegen, ob ich den Rucksack gepackt lasse und morgen ins Sportgeschäft zum Wiegen mitnehme. Dann kann ich es genau sagen. Aber will ich das wirklich wissen? :grosses Lachen: Ausserdem könnte ich dann damit ca. 30 Minuten zum Sportgeschäft laufen.


    Herzliche Grüsse
    linthler


  • Hallo linthler,


    unter diesen Randbedingungen - Tageswanderung in leichtem Gelände - sind auch die 33% des Körpergewichts als Traglast nach BW "tragbar". Alles eine Frage des Szenarios. Ich ging in meiner "Lastabschätzung" von 30 -40 km Tagesetappe oder 1.500m Aufstieg aus.


    P.S. Wiegen ist ganz simpel. Ihr habt vermutlich eine Personenwaage. Einmal mit und einmal ohne Rucksack draufsteigen.


    Viel Spass und eine schöne Tour für Dich, Frau und Tochter!


    Habt Spass und vielleicht auch die Zeit, eurer Tochter die Pflanzen am Wegesrand zu erläutern.

    Viele Grüße


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo Linthler


    Ich mach mal ungefragt ein paar Anmerkungen...


    - Lass die Teller weg und nimm nur Besteck mit. Gemeinsam aus dem Topf essen macht Spass und bindet... :face_with_rolling_eyes: Meine Tochter fragt mich immer wieder, für was ich das Gerödel mitscheppe, wenn wir sowieso aus dem Topf essen.
    - Sitzunterlagen würde ich nicht extra mitnehmen, ausser Du hast eine EVA-Matte zurechtgeschnitten. DAS Gewicht würde ich mir auch sparen.


    Hat Deine Tochter einen Rucksack? Wenn ja würde ich sie das Plüschtierchen oder die Wasserflasche tragen lassen... auch das fördert das Gruppenbewusstsein, wenn sie etwas wichtiges mitnehmen darf. A propos Wasserflasche: Ich habe eigntlich nie eine dabei, wenn das Trinksystem mitkommt. Dieses Gewicht spare ich mir ebenfalls. Die Mädels wollen trotz eigenen Wasserflaschen immer von mir trinken. Ich bin dann die mobile Tankstelle, das finden sie voll cool.


    Die mittlere trägt mittlerweile eine Trinkflasche, das Kuschelkissen und ihren Schlafsack selber. das sind so um die 2.5 - drei Kilo bei einem Körpergewicht von 22 Kilo. Ich finde das ein bisschen viel auf längeren Touren, aber sie will es so... Die kleine (5) trägt ihr Kissen und Kleider selber. Sie sind immer gaaaanz stolz, wenn sie ihre Rucksäcke neben Dädis grossen Karrimor stellen dürfen... :) Die längste Tour bisher war mit einem Anmarsch von drei Stunden nicht soo lange, aber es ging steil bergauf. Das war letzten Sommer... Jetzt bin ich langsam wieder fit, und die nächste Zeit gehts langsam los.

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr