Fluchtrucksack-Szenarien?

  • Hallo,


    FrankD hat ja seine interessante Einsteigeranleitung gepostet (danke!) und dabei den Fluchtrucksack ganz an den Anfang der ToDo-Liste gepackt.


    Ich hadere ein wenig damit mir Szenarien auszudenken wo ich auf so einen Rucksack unbedingt angewiesen bin und schätze ihr könnt mir da auf die Sprünge helfen.


    Ich mache mal ein paar Beispiele:


    Haus brennt / ist einsturzgefährdet / muss verlassen werden
    ⇒ Ich steige ins Auto (zur Not in die Bahn) und fahre in die Nachbarstadt zu Verwandten oder quartiere mich im Hotel ein.


    Nukleare/Biologische/Chemische Verseuchung des Wohngebiets
    ⇒ Ich bleibe im Haus oder fahre zu Verwandten


    Großflächige Verseuchung
    ⇒ Ich fahre zu Verwandten im anderen Bundesland


    Versorgungszusammenbruch / Hungersnot
    ⇒ Ich bleibe zu Hause bei meinen Vorräten und schlage mich ggf. später bis ins Refugium durch. Dann hätte ich aber reichlich Zeit einen Rucksack zu packen.


    Für welche Szenarien brauche ich den Fluchtrucksack? Ich brauche doch griffbereit nur wichtige Dokumente und Bargeld.

  • Zitat


    Haus brennt / ist einsturzgefährdet / muss verlassen werden



    Also wenn mein Haus brennt fahr ich sicher nirgends hin.
    Ich sitz vermutlich vor dem Haus mit tränen in den Augen und seh der Feuerwehr beim löschen zu :crying_face:
    Hab ich es geschafft meinen Rucksack zu retten, hab ich zumindest etwas Bargeld bei mir, einen Satz Klamotten, sollte ich in Unterwäsche die Bude verlassen haben und Kopien aller wichtiger Dokumente was mir in weiterer Folge Behördenwege etwas erleichtert.

    Zitat

    Nukleare/Biologische/Chemische Verseuchung des Wohngebiets

    Zitat


    Zitat

    ⇒ Ich bleibe im Haus oder fahre zu Verwandten


    Jep!

    Zitat

    Großflächige Verseuchung

    Zitat


    Zitat

    ⇒ Ich fahre zu Verwandten im anderen Bundesland


    Jep!

    Zitat

    Versorgungszusammenbruch / Hungersnot

    Zitat


    Zitat

    Ich bleibe zu Hause bei meinen Vorräten und schlage mich ggf. später bis ins Refugium durch. Dann hätte ich aber reichlich Zeit einen Rucksack zu packen.



    Und wann hast du Zeit deinen Zusammengestoppelten Rucksack zu testen, zu erweitern oder zu verbessern ?

    Zitat

    Für welche Szenarien brauche ich den Fluchtrucksack? Ich brauche doch griffbereit nur wichtige Dokumente und Bargeld.



    Sobald es zu Hause nicht mehr sicher ist.
    Das naheliegenste was mir da einfällt ist Plünderung und oder Krawalle wie z.B. in Los Angeles 1992.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Unruhen_in_Los_Angeles_1992

    Bei diesem konkreten Beispiel kannst du einen Fluchtrucksack gut gebrauchen weil:

    1. Es kaum eine Vorlaufzeit gab.
    2. Wenn du nicht schwarz warst, automatisch ein Ziel wurdest.
    3. Es im Haus nicht mehr sicher war.

    Ein anderes Beispiel wäre Hurrikan Katrina.

    Auch wenn du Bekannte in anderen Bundesländern hast zu die du flüchten kannst, musst du es erstmal soweit schaffen.
    Beim Hurrikan Katrina waren viele Strassen gesperrt und überfüllt, es hat Tage und Wochen gedauert aus der Stadt raus zu kommen.

  • Also in allen diesen Fällen würde ich aus meiner Sicht den Rucksack nur brauchen wenn Auto und ÖPNV ausfallen und zur Not könnte ich die Strecke zur Nachbarstadt auch mit Kindern auf dem Fahrrad an einem Tag schaffen.


    Das ist aber bei lokalen Szenarien eher nicht der Fall.

  • Die Frage ist immer, warum ich eine Flucht beginne.


    Man kann (und sollte meiner Meinung nach) auch Szenarien in grundsätzliche Kategorien aufteilen und später schauen, in welche Kategorie das "Problem" fällt.


    Da habe ich zwei Kriterien: Das Zeitfenster und die Sicherheit der Reise.


    Meine Zeitfenster kann man grob in drei Gruppen einteilen
    1 Minute, 1 Stunde, 1 Tag (ca. 12 Stunden)


    und: Bin ich nach Verlassen des Gebäudes/der Region in Sicherheit (ja/nein).


    So habe ich drei grobe "Fluchtpläne" und eine Handvoll möglicher Zielorte, die ich jeweils der Situation angepasst nutzen kann.


    Habe ich fünf Minuten Zeit, kann ich die restliche Zeit nützlich gestalten, habe ich eine halbe Stunde Zeit, kürze ich den 1-Stunden-Plan von "unten" her zusammen.


    Mein kleinster "Fluchtrucksack" ist kaum größer als eine Zigarettenschachtel und damit (und mit dem was ich so tagsüber am Körper trage) könnte ich (wenn es nötig ist) von jetzt auf gleich in eine beliebige Richtung losmarschieren und wäre vielen anderen "Flüchtlingen" während und nach des "Problemfalls" sicherlich deutlich überlegen.


    Nachts wäre die Tasche in bischen größer, aber dafür weiss ich auch genau, was ich dann alles dabeihabe. Damit kann ich z.B. auch einige Tage im Krankenhaus verbringen, ohne mich gleich als Mensch 2. Klasse zu fühlen oder einfach ein lustiges Wochenende in einer anderen Stadt verbringen.

  • Zitat von evo86;56631

    Also wenn mein Haus brennt fahr ich sicher nirgends hin.
    Ich sitz vermutlich vor dem Haus mit tränen in den Augen und seh der Feuerwehr beim löschen zu :crying_face:
    Hab ich es geschafft meinen Rucksack zu retten, hab ich zumindest etwas Bargeld bei mir, einen Satz Klamotten, sollte ich in Unterwäsche die Bude verlassen haben und Kopien aller wichtiger Dokumente was mir in weiterer Folge Behördenwege etwas erleichtert.


    Kann ich voll und ganz unterschreiben, da genau das Szenario schon einmal eingetreten ist bei uns. Die Dokumente wieder zu beschaffen ist extrem nervig. Geht mal auf's Amt und sagt: "Mein Personalausweis existiert nicht mehr, ist geschmolzen" etc. Das muss man dann beweisen und alles drum und dran. Alle Zeugnisse sind nahezu unbrauchbar und schwer wieder zu beschaffen. Deswegen unbedingt alle wichtigen Dokumente in den Fluchtrucksack und einem feuer- und vorallem (!!!) rauchfesten Tresor zur Sicherheit zumindest als Kopien bereitliegen haben.
    Dann ist es auch psychologisch ein absolutes Schei**-Gefühl, gar nichts mehr zu besitzen. Also zumindest Unterwäsche zum wechseln, einige Pflegeutensilien usw. mitnehmen, dass man sich noch wie ein Mensch fühlen kann. Bei solch einem persönlichen Krisenfall dürften sich immer Leute finden, die ihre Hilfe anbieten und wenn man nicht ganz inkognito und in einer Großstadt lebt, kommt man auch irgendwo unter. Also muss man nicht unbedingt Zeltpläne und ähnliches dabei haben. Aber der Fluchtrucksack soll ja für verschiedene Szenarien gepackt sein.

  • Warum ich einen Fluchtrucksack habe


    Zitat von Apokalypson;56621

    Für welche Szenarien brauche ich den Fluchtrucksack? Ich brauche doch griffbereit nur wichtige Dokumente und Bargeld.


    Hallo Apokalypson,


    da triffst Du einen Punkt über den ich mir auch sehr viele Gedanken mache. Wofür brauche ich den Rucksack eigentlich?


    Die Antwort auf die Frage bestimmt letztendlich auch maßgeblich den Inhalt.


    Mögliche und zum Teil (die ersten 2 Punkte) auch erlebte Situationen sind für mich:

    • Treffen mit Freunden ohne geplante Übernachtung bei Unwetterwarnung. Ich tue ihn einfach in den Kofferraum des Autos und habe einige Annehmlichkeiten dabei, falls mir das Wetter doch zu krass geworden ist und ich spontan dort übernachte.
    • Die Feuerwehr kommt vorbei und bittet mich in 10min die Wohnung zu räumen, da mein Wohnblock evakuirt wird wegen dem Fund einer Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg.
    • Ich beschließe, warum auch immer, dass ich mich woanders sicherer fühle als zu hause. (Entscheidung: Ausweichen oder Ausharren)
    • Situationen die mir jetzt noch nicht einfallen, die aber eintreten können. :face_with_rolling_eyes:(Das Unwägbare)


    Diese 4 Punkte haben letztendlich dafür gesorgt, dass ich mir relativ viel Zeit und Aufheben um meinen Fluchtrucksack, bzw. das Packsystem gemacht habe. Ich bin allerding immer wieder mit mir am hadern und denke immer wieder über diese Punkte nach, ob der Inhalt dazu passt oder ob mir neue Punkte einfallen.


    liebe Grüße,


    Frank

  • Zitat von Apokalypson;56621


    Für welche Szenarien brauche ich den Fluchtrucksack? Ich brauche doch griffbereit nur wichtige Dokumente und Bargeld.


    Hallo Apokalypson!


    Mag sein, daß es an meinem EDC-Splien liegt, aber derart unterequipt verlasse ich nichtmal im Alltag das Haus.


    Als essentiell betrachte ich dabei:


    • Mäppchen mit
      - Personalausweis
      - Fahrerlaubnis
      - Unfallhilfepaß
      - Notfallpaß
      - Krankenversicherungskarte
      - Medikamentenplan (für medizinische Helfer)
      - ein paar Pflaster
    • Mobiltelefon
    • tägliche Medikamente in Wochenschachtel
    • kleiner Notizblock + Stift
    • Messer
    • Taschenlampe
    • Uhr
    • Schlüssel
    • etwas Bargeld
    • Taschentücher


    Das sind jetzt nur die Dinge, welche außer Haus grundsätzlich am Mann sind und zu denen sich für gewöhnlich noch ein paar Sachen samt Tasche gesellen, wenn es länger als zum Supermarkt um die Ecke ist.


    Hm, wofür einen Fluchtrucksack? Die naheliegendsten Szenarien sind örtlich wohl so begrenzt (nur das eigene Haus / das Wohngebiet), daß man keiner großartigen Ausrüstung bedarf, um irgendwo bei Freunden, Familie oder Verwandschaft unterzuschlüpfen. Aber selbst in solchen Situationen kann man schon über die Tasche im Auto froh sein, in der man etwas Kleidung hat, wenn man nur in Shorts aus dem brenndenden Haus gelaufen kommt.


    Da ich aber auch für all die ungeahnten Situationen vorbereitet sein möchte und Fremdhilfe nicht vorausgesetzt werden kann, finde ich es auch nicht von Nachteil, einen Fluchtrucksack zu haben, der meine Grundbedürfnisse abdeckt und zudem etwas Ausrüstung enthält. Bevor er jedoch untragbar wird, sind Erdlager wohl die ideale Ergänzung.

  • Also mal was Grundsätzliches von meiner Seite zur Diskussion hier.
    Die meisten hier scheinen ja von "kleineren Übeln" auszugehen, wie Feuer, Erdbeben, Verseuchungen etc.
    In all solchen Fällen ist ein "BOB" ja auch hilfreich.


    Aber: Ein Fluchtrucksack ist eine Versicherung.
    Und zwar eine, die jetzt zu günstigen Konditionen abgeschlossen werden kann.
    (Je mehr Papiergeld unter Druck gerät, desto mehr steigen die Preise für essentielle (Tausch)-Güter)



    Der Fluchtrucksack ist dein letzter "Ausgang", dein Plan Z,
    wenn Plan A,B,C, etc. versagt hat. Wenn Du nichts mehr hast, oder dir alles genommen wurde. Deinen BOB darfst du nicht aufgeben,
    denn er ist deine Lebensversicherung, die letzte Basis deiner Existenz.


    An die, die "zuhause" bleiben, oder zu verwandten Fahren:
    Was macht ihr, wenn
    -Ihr mit Gewalt von zuhause vertrieben werdet ? (weil bekannt geworden ist, dass ihr einen leckeren Notvorrat habt)
    - Ihr nicht mehr fahren könnt, weils keinen Sprit mehr gibt, oder ein allgemeines Fahrverbot besteht?
    - Ihr bei euren Verwandten eintrefft, aber nur ein paar Leichen findet?


    Auch der Gedanke mit den Dokumenten ist richtig, solange so etwas wie eine Gesellschaft noch existiert.
    Wenn ich meinen BBOB definitv schultern, und ihn seiner Bestimmung zuführen muss, dann gehe ich davon aus, dass es weder Versicherungsgesellschaften, Polizei, noch sonst offizielle Institutionen mehr gibt.


    Allenfalls noch bewaffnete Restbestände von dem, was mal die Armee war.


    Wer seinen Fluchtrucksack bereit stehen hat, der hat das Undenkbare durchdacht.


    LG
    Doomer

    Don't be scared, be prepared!

  • OK. Ich sehe die Notwendigkeit eines Fluchtrucksacks durchaus in einigen extremen Szenarien (wobei Fahrverbot... wtf?) - da diese auf der Wahrscheinlichkeitsskala aber deutlich weiter unten angesiedelt sind als Ereignisse wie "14 Tage Stromausfall" ist der Fluchtrucksack auch weiter unten auf der TODO-Liste. Eine preiswerte Angelegenheit ist es ja auch nicht gerade und der Zeitaufwand, den man aufwenden muss um sich mit dem Rucksack und Inhalt vertraut zu machen, kommt noch hinzu.


  • [SIZE="4"]!!AMEN REVEREND!![/SIZE]

    :Gut:

    Erlebnisorientierter Prepper - LH Ultras

  • Trotz Amen erlaube ich mir, die heilige Survivalmesse hier weiterzuführen. :face_with_rolling_eyes:


    Hab mich nach euren Anregungen :Gut: auch mit den Szenarien für einen Fluchtrucksack beschäftigt.


    Als Dimensionen habe ich die Vorbereitungszeit, die einem für die Flucht bleibt, und das Ausmass der Krise gewählt. Die Dauer nicht, weil ich entscheidender finde, wieviel des Systems nicht mehr (ganz) funktioniert. Ist die Krise nur lokal, dann kann das auch zwei Wochen dauern, solange ich in der Zeit bei Verwandten oder Bekannten (oder notfalls Zivilschutz) ausserhalb unterkomme.


    So weit sehe ich keinen Bedarf, ständig einen Fluchtrucksack gepackt zu halten. Griffbereite Dokumente (oder Kopien) ja, auch irgendwann eine Checkliste für einen Fluchtrucksack erarbeiten. Aber nicht ständig ready to go.


    Es sei denn, ihr habt noch überzeugende Szenarien, die das nahelegen. Vielleicht will heute Abend die Fantasie nicht so recht mit mir durchgehen. :peinlich:


    An alle nichtregistrierten Mitleser: Sorry, aber aus irgendeinem Grund gibt es eine Registration. :grosses Lachen::devil:


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Absolution erteilen?


    Hallo Linthler,

    sag mal, wo kommt den die Liste her? (Quelle)
    Ich persönlich finde die Irgendwie "mager".


    @all

    Kann es sein, dass in der letzten Zeit einige von Euch hier so eine Art "Absolution" von uns haben wollen?
    Also eine Absolution, bestimmte Sachen nicht machen zu müssen? :nono:
    Beziehungsweise hier Argumente suchen um einige Vorbereitungen zu umgehen?

    Mal ganz im Ernst, jeder kann machen was er mag - oder halt nicht.
    Disskutieren und in Frage stellen ist auch gut und o.k. aber eine Absolution könnt Ihr hier (von mir) nicht erwarten!!!

    Jeder ist für sich selbst verantwortlich - aber wenn Ihr so was wie einen Fluchtrucksack weg redet dann übernehmt Ihr vielleicht auch Verantwortung für (neue) Leser hier, die eventuell in einer ganz anderen Situation sind oder nicht Eure Möglichkeiten haben? Finde ich nicht gut. :Schlecht:

    Ich setze hier auch nicht alles Gelesene um aber das muss ich nicht unbedingt hier Schreiben und meine Entscheidungen schon garnicht schön reden.

    Wenn ein Neuling sich noch garnicht mit S&P beschäftigt hat, dann ist der Aufbau eines Fluchtrucksacks doch schon mal eine super Sache. Selbst dann, wenn die Dinge darin in der Wohnung stationär zum Einsatz kommen, z.B. beim (temporären) Stromausfall.

    Beste Grüsse

    Zeltengehen

  • Zitat

    So weit sehe ich keinen Bedarf, ständig einen Fluchtrucksack gepackt zu halten.


    Das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden, aber ich würde im Zuge eines spontanen längerfristigen Fremdaufenthalts ungern auf einige Dinge meines Lebens verzichten und auch dafür dient mir der "Fluchtrucksack".


    Sei es eine aktuelle Datensicherung laufender Projekte, seien es Dokumente, Bargeld, digitalisierte Erinnerungsstücke, Versicherungsunterlagen, notwendige Medikamente, Kleidung oder ein kleiner Notvorrat sofort verfügbarer Kalorien und natürlich Wasser.


    Sollte ich mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen werden und "sofort" aus dem Haus müssen, weiss ich, dass in der Tasche alles drin ist, das ich gerne mitnehmen würde und das alles, was dort drin ist auch in funktions- und einsatzfähigem Zustand ist.


    Nein, ein Zelt ist nicht (ständig) drin und auch kein Kochgeschirr. Aber auch dafür mag es bei dem einen oder anderen Gründe geben.

  • Noch bin ich Neuling und habe noch keinen Fluchtrucksack. Ich glaube jedoch, dass es beim Fluchtrucksack auch darum geht sich mit diesem Thema zu befassen und Gedanken zu machen und einfach mal ein Gepäckstück mit Sachen zu beladen von denen Man glaubt die seien unverzichtbar. Das Gepäckstück dann nehmen und die Flucht die man sich vorstellt antreten für ein Wochenende oder so. Nach Hause kommen und vielleicht alles anzweifeln und ändern oder neue Erkenntnisse und Überlegungen einfliessen lassen.


    Ich stelle mir vor, dass mein zukünftiger Fluchtrucksack nicht einfach in der Ecke steht und wartet sondern, dass ich ihn einsetzte bei meinen Streifzügen durch den Wald und mich so an ihn gewöhne und mir der Umgang mit seinem Inhalt vertraut wird. So erkenne ich auch Mängel an der Ausrüstung oder an meinen Überlegungen


    Vielleicht ist es auch Sinnvoll an verschiedenen Orten Fluchtrucksäcke zu haben. Damit meine ich, dass Dokumentkopien und vielleicht Medikamente auf die man angewiesen ist bei Verwandten oder Bekannten deponiert werden. die Liste muss jeder für sich selbst erstellen. Wichtig scheint mir, dass die Diskussion statt findet und jeder sein Fluchtrucksack Szenario und Fluchtrucksack Inhalt darstellen kann. In der dadurch entstehenden Vielfalt kann jeder für sich Ideen oder Denkanstösse finden


    LG
    draussen

    Draussen zählt nur das Beste

  • Zitat von draussen;57855

    Noch bin ich Neuling und habe noch keinen Fluchtrucksack.


    Natürlich hast du einen: nimm all das, was dir draussen auf dich selbst gestellt hilfreich ist und stecke es in einen leeren Rucksack.


    Daraus kannst du sofort eine Übung machen: suche innerhalb einer halben Stunde (später darfst du auf 15 bis 5 Minuten verkürzen :staunen:) alles zusammen, was du für das Übernachten draussen benötigst.
    - Messer
    - Taschenlampe
    - Wasser
    - warme Kleidung (unbedingt stabile, wasserdichte Schuhe sowie Hand- und Kopfschutz)
    - Matte
    - Regenschutz
    - etwas zum Essen
    - ...


    Fertig ist der erste Rucksack. :face_with_rolling_eyes: Damit losziehen, 10 km Laufen bringt dir

    • ein Gefühl für das Tragen, d.h. den Packzustand,
    • gibt dir vor allem Zeit zum Nachdenken, was fehlt und woran du beim nächsten Packen denken must,
    • setzt dich der Öffentlichkeit aus, was mit Sicherheit deine Strategie verändern wird,
    • Kondition.


    Dieses Rucksack-Packen im Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter und anschließendes Loswandern ist hilfreicher als jede Theorie und die Beachtung von Packlisten. Nimm zunächst mit, was dein Haushalt hergibt. Da entstehen keine Kosten, kein Organisationsaufwand. Für mich ist das DIE Basis für alle Optimierungen später*. Und vor allem: besser als nur Argumente wälzen, was denn nun der richtige Fluchtrucksack sei.


    * Nach dem ersten Mal der Enttäuschung, was du alles nicht im Haus hast, wirst du einkaufen gehen. Believe me.


    Ein einziger Rucksack, bei der Hand, ist mehr wert als 100 andere, an die ich nicht rankomme, weil dies, weil das nicht funktioniert. Mein Tipp daher: think smart, fange mit der Hüfttasche an, da gibt es Exemplare, die sich im Volumen öffnen lassen und ggf. Kleidung aufnehmen. Wie früher der Survival-Gürtel, nur verdeckter und mit mehr ziviler Ausstrahlung zu tragen. Und diese Hüfttasche hängt direkt neben der Jacke am Kleiderhaken, ein Griff zur Jacke mit Hüfttasche und los geht´s. Den größeren Rucksack muss man schon mal unterbringen, besonders wenn man nicht zuhause ist, sondern bei Bekannten, Freunden, irgendwo in der Stadt, beim Einkaufen, auf der Arbeit. Im Alltag haben die wenigsten einen Fluchtrucksack dabei (schon eher im Auto :Gut:), eine kleine Hüfttasche kann man immer mitführen.


    Weitere, größere, besser ausgestatte Gürtel, Taschen, Rucksäcke kommen automatisch dazu, dann darf man seiner Phantasie freien Lauf lassen: medizinische Varianten, Nahrungs-Rucksäcke, Equipment-Bags, Radtaschen, Auto-Kisten, Boot-Packtaschen etc. Dann wird´s zeitaufwändiger, benötigt mehr Stauraum, mehr Geld für die Anschaffungen und vor allem Organisation für Prüfung, Tausch der Komponenten.


    Der große perfekte Rucksack, wegen dem ich ins brennende Haus zurückkehre, gefährdet mein Leben. Der kleine Gürtel mit Handy und Pfefferspray, mit dem ich aus dem zwielichten Mitfahrer-Auto springe, rettet es womöglich.

  • Zitat von Zeltengehen;57826

    sag mal, wo kommt den die Liste her? (Quelle)


    Eigene Denke. Sorry für die Nichtdeklaration (ich verweise immer auf andere Quellen, mache ich es nicht, ist es von mir).


    Zitat von Zeltengehen;57826

    Ich persönlich finde die Irgendwie "mager".


    Ich finde das Feedback etwas mager. :face_with_rolling_eyes: Was fehlt denn? Genau deshalb hab ich's ja reingestellt. Angeregt durch die Diskussion hier, ob und in welchem Ausmass der Fluchtrucksack ständig gepackt sein muss, wollte ich das etwas strukturierter angehen. Und konnte nicht viel finden, was auch an mir liegen kann (schrieb ich auch so). Vielleicht liegt es auch an mir, dass ich kein Problem damit habe, die Unterstützung von hilfsbereiten Verwandten, Freunden oder Nachbarn anzunehmen, falls unsere Hütte abbrennt, statt irgendwo im Wald ein Camp aufzuschlagen. :face_with_rolling_eyes: Und es geht ja um Szenarien, nicht den Inhalt des Fluchtrucksacks.


    Absolution? Da fühle ich mich nicht den "einigen" zugehörig. Wer genau liest, merkt, dass ich nicht den Fluchtrucksack in Frage stelle, sondern nur, in welcher Form man ihn ständig bereit halten muss (gepackt vs. Packliste).


    Da ich nicht mehr Szenarien fand und ausgehend von unserer Gefährdungslage beschäftige ich mich zur Zeit mehr damit, wie ich als Pendler im Falle einer Krise wieder heimkomme. Also die Flucht nach Hause. :grosses Lachen: Wobei sich auch da die Frage nach realistischen Szenarien stellt.


    Zitat von Zeltengehen;57826

    Jeder ist für sich selbst verantwortlich - aber wenn Ihr so was wie einen Fluchtrucksack weg redet dann übernehmt Ihr vielleicht auch Verantwortung für (neue) Leser hier


    Klingt für mich wie ein Paradoxon. :unschuldig: Ab wann wird denn hier den neuen Lesern Selbstverantwortung zugestanden? :devil:


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Zitat

    Also eine Absolution, bestimmte Sachen nicht machen zu müssen? :nono:
    Beziehungsweise hier Argumente suchen um einige Vorbereitungen zu umgehen?

    Mal ganz im Ernst, jeder kann machen was er mag - oder halt nicht.

    Ja, scheint so.


    Zitat

    ... dass ich kein Problem damit habe, die Unterstützung von hilfsbereiten Verwandten, Freunden oder Nachbarn anzunehmen, falls unsere Hütte abbrennt, statt irgendwo im Wald ein Camp aufzuschlagen.

    Ich verstehe diese Argumentation nicht so ganz.
    Ich habe einen Fluchtrucksack. Somit bin ich auf jedes Szenario besser vorbereitet, als wenn ich keinen habe.
    Mit dem Rucksackinhalt kann ich komfortabel draussen pennen, wenn ich muss. Wenn ich nicht muss, muss ich ja nicht, es zwingt mich ja keiner. Wenn mich in einem ganz kleinen privaten Notfällchen ein Nachbar auf seinem Sofa pennen lässt, dann stelle ich den trotzdem mitgenommenen Rucksack eben unausgepackt neben das Sofa, das kostet mich doch keinen Aufwand, so what?:)


    Versuch das mal umgekehrt, in einem großen Szenario, wenn kein Nachbar mehr da ist und kein Sofa, aber auch kein Rucksack. :traurig::fearful_face::anxious_face_with_sweat::banghead::tot::tot::tot:


    Was ich brauche und habe, ist keine akademische Szenario-Liste, sondern eine praktisch-konkrete Pack-Liste.


    Wie heißt der Spruch so schön:
    Besser etwas haben, was man nicht braucht, als etwas zu brauchen, was man dann nicht hat.


    LG, Foobar

    Niemandes Herr ... niemandes Knecht.

  • linthler





    Hallo Linthler,

    vielleicht liegt es einfach daran, dass ich mehr Phantasie habe als manchmal nötig? - Aber halt möglich!!!
    Ich kann mir etliche Szenarien ausdenken, wo es sinnvoll ist einen Fuchtrucksack (Inhalt kann ja variieren) gepackt zu haben.

    - "Harmlose" Dinge, wie dem Nachbarn haut im Mehrfamilienhaus die giftige Spinne oder so ab. = Soforträumung.
    (Übrigens kommt es zunehmend zu Erdlöchern in der Nähe ehemaliger Bergbaugebiete, wo Menschen in kürzester Zeit Ihr Haus/Ihre Wohnung räumen müssen.)

    - Brand in einem Chemiewerk.

    - Evakuierung wegen Bombenfund. Ist in D sicher häufiger als in der Schweiz.

    - Erdbeben - ja gibt es auch manchmal (bisher zum Glück bisher soft verlaufen) in Deutschland.

    - Krankheiten, Seuchen etc.

    - Wasserrohrbruch

    - LKW fährt ins Haus

    - ein naher Familienangehöriger muss sofort in Krankenhaus... (im Fluchtrucksack habe ich etwas Geld, Wechselwäsche und etwas Wasser und Nahrung... was mir als Begleitperson schon mal hilft)

    und, und, und...

    der Vorteil im Notgepäck liegt darin, dass man zumindest mal eine Grundbasis dabei hat.

    Kopie der Dokumente, eigene Klamotten, eigenes Geld etc. sind sicher auch angenehm, wenn man spontan bei Freunden, Verwandten, Nachbarn oder in Notunterkünfte "einchecken" muss.
    Ich habe sogar ein kleines Pixibuch und ein Spielzeugauto für meinen Filius im Notfallrucksack.

    Ich denke, wovon man sich hier auch mal Lösen sollte ist, dass jede Notsituation direkt mit ein paar Tagen im Wald endet.
    Das kann so kommen, z.B. wenn es Plünderungen bei G.O. gibt oder bei Krieg aber erst einmal sorgt man doch für "den normalen Mist vor" (z.B. Brand, Wasserrohrbruch etc.).
    Der Notfallrucksack kann ja auch stationär in den eigenen Räumlichkeiten helfen/dienen z.B. bei Stromausfall holt man aus ihm Kocher, Taschenlampe etc.

    Ganz ehrlich, wenn/falls es mir dann gelingt im Schlafanzug den Notfallrucksack zu packen und mit raus zu ziehen - dann habe ich direkt einen besseren Start.

    - Kleidung
    - Geld für Taxi, Hotel, Telefonieren etc.
    - Etwas Wasser und Essen
    - Medikamente
    - Etwas um meinem Sohn die Situation leichter zu machen (Buch,
    Spielzeug)
    - Kopien der wichtigsten Dokumente (zum Neustart)


    Lieber Linthler,

    zu Deinem letzten Satz:
    Sieh es mal bitte so, einen hochintelligenten und top motivierten Studenten im ersten Semester Bauingenieurwesen läßt man ja auch keine Brücke bauen...
    Deine Liste wirkte im ersten Moment sehr "amtlich" und wird daher sicherlich eher für wertig gehalten und weniger hinterfragt.
    Ich meine nicht Dich!!!! aber hier wird auch schon mal echter Schrott geschrieben.
    Du hast Dir ja wirklich gute Gedanken und Arbeit gemacht - aber letztlich doch mehr Deine Situation abgedeckt. Was ist z.B. wenn keine Verwandten oder Freunde zur Verfügung stehen (Ausgewandert)?

    Egal, jeder wie er/sie mag und meint und Foobar hat Recht, besser etwas als garnicht Vorbereitet sein. :Gut:

    Bis denn
    Zeltengehen

  • Moin, also für deine beschriebenen Szenarien bräuchte ich keinen Notrucksack, da reicht eine Kreditkarte. Bislang wird der Notrucksack hier auch eher als mobiles kleines Haus gehandhabt (Schlafen, Essen, Warm haben).


    Bei deinem Notgepäck würde ich eher alltags- und bürotaugliche Kleidung, einen Kulturbeutel und Unterhaltungselektronik einpacken.

  • @fiesie and @all


    Zitat von fiesie;58399

    Moin, also für deine beschriebenen Szenarien bräuchte ich keinen Notrucksack, da reicht eine Kreditkarte. Bislang wird der Notrucksack hier auch eher als mobiles kleines Haus gehandhabt (Schlafen, Essen, Warm haben).

    Bei deinem Notgepäck würde ich eher alltags- und bürotaugliche Kleidung, einen Kulturbeutel und Unterhaltungselektronik einpacken.




    Hallo fiesie,

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    Woher kenst Du den Inhalt meines Notfallrucksackes?
    Woher weißt Du, welche Szenarien ich damit abdecken möchte und was ich alles so für möglich halte?

    Was mache ich Nachts um 2.00 Uhr Morgens, im Schnee bei -10° Grad mit der Kreditkarte vor unserem Haus? Mich damit zudecken? Telefonieren? Die Anziehen?

    Sorry, Du bekommst jetzt hier meine angestaute Übellaunigkeit ab. Das ist nicht ganz fair und tut mir leid. :peinlich:

    Ich versuche jetzt hier in diesem Beitrag nicht mehr zu Schreiben!

    So long

    Zeltengehen, der es wie Foobar :winke: hält