Finanzielle Planung

  • Zitat

    Doch zwei kleine Korrekturen hätte ich noch an zu merken.
    Ich bin überzeugter Mittelfranke aus dem Großraum Nürnberg und wir wohnen in einem schönem kleinen Reiheneckhaus mit 150 qm Wohnfläche und einem süssen kleinen 250 qm Garten... dafür ist die Miete wirklich ok.


    Baoh dann ist das aber Supergünstig auch die Nebenkosten, ich weiß noch, als ich klein war, haben wir auch immer ein Haus mit Garten gemietet gehabt, das war nciht ohne...


    Rhein Main war auch nur ein Beispiel, allgemein sind Städte und Umland um Großstädte recht teuer... ich hab ja ne Weile in Bayern gearbeitet Illertissen ist ne Stadt, aber keine Großstadt und trotzdem hatt ich schon Probleme eine 1-2 Zimmerwohnung für unter 500 EUR zu bekommen.

    ich bin ich, was sollte ich auch sonst sein??

  • Hallo

    Hmmm eigentlich wollte ich ja nichts dazu schreiben.
    Jedoch ändern sich Zeiten und auch Mietspiegel.

    Der Mietspiegel von PapaB hier http://www.miet-check.de/miets…ll.php?plz=&ort=Nuernberg

    Da würde PapaB bei 150m² bei dem Mietspiegel auf ca.1020€ kommen.
    Zahlen tut er 845€, also doch günstig für die Region.

    Auch einfach so wegziehen und sich neue Arbeit suchen ist doch Quatsch.
    Beide haben ihre Arbeit die Kinder haben ein Soziales Umfeld wo sie sich wohlfühlen.

    Es müssten sich beide neue Arbeit suchen mit mindestens dem gleichen Lohn oder mehr.
    Die Kinder müssten in eine neue Schule, sich neue Freunde suchen.

    Also alles nicht so einfach.

    Nein nein, unser PapaB schafft das schon, auch wenn zur zeit recht eng Kalkuliert ist.

    Wollt ihr ihm euren Lebensstiel aufquatschen?
    lg hammer

  • @ Funker:


    Danke für deine Ehrlichkeit. Verständlich das Du entsprechend reagiert hast.
    Natürlich bin ich mit den Nebenkosten nicht glücklich und möchte diese auch ändern. Aber da uns das Haus (noch nicht) gehört, werden wir uns dem Thema der Dämmung erst an nehmen können, wenn es uns dann gehört.


    Als wir eingezogen sind, haben wir nicht auf die Energiewerte des Hauses geachtet. Wir waren einfach nur froh endlich ein schönes Heim für unsere Familie gefunden zu haben, nachdem wir fast ein Jahr lang versucht haben aus unserer 90 qm-Wohnung heraus zu kommen. Es ist wirklich unglaublich wie schwierig die Wohnungs-/Haussuche ist, wenn man beim ersten Anruf beim Potentiellen Vermieter die Kinder erwähnt :verärgert:.


    Und wie Hammer schon erwähnt (danke übrigens dafür ^^).... wir schaffen das schon! Das ganze ist jetzt noch so ca. 4-5 Monate auf Kante genäht, danach wird es einfacher... in ca. 8 Monaten könnten sogar die 400,-€ meiner Frau, oder meine Schichtzulagen weg fallen und wir würden es packen. Es wird allso alles gut :Gut:


    Um zur Quintessens der Erstellung des Threads zurück zu kehren:


    Planung ohne Ausführung ist meistens nutzlos – Ausführung ohne Planung ist meistens fatal.
    © Willy Meurer, (*1934), deutsch-kanadischer Kaufmann, Aphoristiker und Publizist, M.H.R. (Member of the Human Race), Toronto


    oder


    Ordnung, Strukturierung und Planung versuchen die Ängste vor dem Unberechenbarem zu vertreiben.
    © Damaris Wieser, (*1977), deutsche Lyrikerin und Dichterin

    Glaube wenig. Hinterfrage alles. Denke selbst.


    Albrecht Müller

  • Naja, das ist halt stark vom individuellen Lebensstil und den sonstigen Umständen abhängig.


    Ich bin relativ jung, mein Verdienst bewegt sich irgendwo um den Median herum und ich muss nur für mich alleine aufkommen.


    Ich hab 10.000,- Euro jederzeit verfügbar auf einem Tagesgeldkonto herum liegen, das ist mein Geld für Notfälle (bei einem Jobwechsel muss man ja den Umzug bezahlen, Kaution, neue Einrichtung, evtl. ein Auto besorgen, usw...)
    Die 10.000,- Euro ziehe ich auf diesem Konto gedanklich ab als nicht vorhanden.


    Was darüber hinaus geht ist mein "Spaßgeld". Damit kaufe ich mir Sachen, die ich mir "eigentlich nicht leisten könnte", z.B. mal 5.000,-€ für eine Reise, o.ä...
    Auch das Geld ist stets verfügbar.


    Meine Altersvorsorge ist so ein privater Kram über die Firma und außerdem war mein Plan, mir jedes Jahr noch eine Unze Gold zu kaufen. Das setze ich in 2010 aber aus, da mir derzeit der Preis zu hoch ist.


    Mein mittelfristiges Ziel ist, mit deutlich weniger Einkommen auch gut über die Runden kommen zu können, im Idealfall dann auch mit einer Familie. Dazu wäre ein Eigentumswohnung hilfreich, allerdings möchte ich das nicht auf Pump kaufen, von daher muss es billig sein.


    150m² sind also bei mir also nicht drin, aber ich denke mit 90m² kommt man zu viert auch noch hin, zumindest solange die Kinder zu zweit in einem Zimmer wohnen wollen.
    Auch bei der Küche würde ich meine alte mitnehmen oder irgendwas billiges hinein (mit Ausnahme der Elektrogeräte, da kaufe ich idR nur gute und teure Sachen). Beim Auto dann eben der Kleinwagen meiner Freundin, usw, usf...


    Der Ansatz von PapaB wäre mir zu riskant. Umgekehrt bietet der Ansatz natürlich den Vorteil, dass man nur einmal lebt und wenn alles gut geht, dann war's eben ein schönes und luxuriöseres Leben.
    In dem hier geschilderten Fall würde ich vermutlich versuchen, die Kredite für Auto und Küche möglichst rasch zu tilgen, dann bleibt mehr Spielraum und man kann sich ein kleines Polster verschaffen. Wahrscheinlich lässt sich auch bei Heizung und Strom noch das ein oder andere einsparen.
    Ich würde eher die beiden Kredite tilgen als Jahresvorräte oder sonstiges kostenintensives Survivalequipment anzuschaffen. Das zählt für mich jenseits einer Basisausstattung für meinetwegen 100-200€ dann schon zum Bereich "verrücktes Hobby".


    Ich lebe vermutlich deutlich unter meinen Verhältnissen, dafür ist mein finanzielles Dasein derzeit auch sehr relaxed. Geld entnehme ich vom Girokonto immer dann, wenn nach Abzug der Miete deutlich mehr als ein Nettogehalt drauf ist. Mit solchen Spielräumen kann man dann auch auf ausgefuchste Programm gut verzichten. Ich überschlage Anfang des Jahres immer grob den finanzielle Stand des vergangenen Jahres und sehe dann die monatliche Bilanz. Die ersten 1-2 Jahre meines Berufslebens war ich recht enttäuscht, wie wenig doch übrig bleibt, aber jetzt, wo ich das meiste Zeug, das ich so brauche, längst gekauft habe ist die Sparquote auch so, wie ich mir das in etwa vorgestellt hatte.


    Ein 300.000€ Eigenheim könnte ich mir trotzdem niemals leisten, außer vielleicht mit einem Kredit über 40 Jahre und das erscheint mir dann reichlich wahnsinnig.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Mal immer schön ruhig


    Moin,
    wir sind nun als Familie schon das zweite mal ausgewandert (zu dritt nach Namibia, zu viert nach Kanada). Bisher konnten wir die Sache mehr oder weniger gut handhaben ohne Schulden durch das Leben zu kommen, weil unsere Ansprüche nicht zu hoch sind (geschenkte Kleidung, gebrauchte Hauhaltsgeräte...).
    Wir haben uns als Ziel gesetzt, nur zur Finanzierung meiner Selbstständigkeit oder eines Eigenheims einen Kredit aufzunehmen.
    Normal sind das gute und ehrenhafte Ziele, aber falls jetzt zwei, drei oder mehr Haushaltsgeräte mehr oder weniger gleichzeitig über den Jordan gehen, stehen wir auch nackt in den Erbsen.
    Ich denke, dass man sicherlich darüber streiten kann, ob es sinnvoll ist auf pump in die Karíbik zu fliegen, aber in Not kann jeder von uns geraten.
    Grüße aus Alberta, Gunnar

  • Ich denke auch, niemand hat das Recht, die individuelle Lebensplanung-/ gestaltung anderer zu beurteilen, das hängt einfach von zu vielen Variablen ab. Kredite machen einen natürlich extrem abhängig, aber es gibt eben Lebenssituationen, die besondere Massnahmen erfordern.
    Zum Thema: Ich befinde mich auch in der komfortablen Situation, monatlich Überschuss zu erwirtschaften, ausserdem halte ich meine laufenden Kosten gering (immer alte Gebrauchtwagen usw.). Früher hatte ich das Problem, trotz guten Verdienstes kaum was übrig zu haben, das habe ich durch Führung eines Haushaltsbuches jetzt in den Griff bekommen. Ich überweise immer am Anfang des Monats Summe x auf ein Tagesgeldkonto und Summe y auf ein Tagesgeldkonto für meinen Sohn (haben mir mal den Spaß gemacht, genau auszurechnen, ob eine Ausbildungsversicherung, bei der das Geld fest gebunden ist, mehr bringt und Pustekuchen, du wirst bloß abgeztogen). Ab und an kommt es vor, dass ich was zurücküberweisen muss, wenn was wichtiges kaputtgeht oder so, aber die Hemmschwelle ist schonmal größer und insgesamt habe ich dadurch etwas ansparen können. Ausserdem habe ich eine kleine Menge Bargeld zuhause, die ich entweder für eine Flucht an einen bestimmten Ort verwenden könnte oder um eine gewisse Zeit bei einer Katastrophe flüssig zu sein.
    Für die Zukunft misstraue ich so ziemlich allen Vorsorgemöglichkeiten, darum werde ich eher Richtung kleines Haus mit Solaranlage und Bargeld im Safe gehen als Altersvorsorge später;-) Aber daran arbeite ich noch genau...

  • Zitat

    Der Ansatz von PapaB wäre mir zu riskant. Umgekehrt bietet der Ansatz natürlich den Vorteil, dass man nur einmal lebt und wenn alles gut geht, dann war's eben ein schönes und luxuriöseres Leben.


    Ich denke, dass viele Menschen gar keine andere Wahl haben, anders als riskant zu leben. Wenn das Gehalt (+Nebenjob) gerade mal so reicht und man ganz von vorne anfängt (Kredite), dann kann man sich nicht immer teure Extras reichen. Zusätzlich kommt der Alltag (kaputte Waschmaschine, Ferien) noch dazwischen und schon ist das (min) Ersparte kaputt.



    Menschen, wie Cephalotus können das sicher nicht verstehen, da andere Wertvorstellungen vorherrschen:


    "Ich lebe vermutlich deutlich unter meinen Verhältnissen, dafür ist mein finanzielles Dasein derzeit auch sehr relaxed"


    Deine Verhältnisse (Einkommen) möchte ich gerne mal sehen & wissen :face_with_rolling_eyes:


    1.

    Zitat

    Ich hab 10.000,- Euro jederzeit verfügbar auf einem Tagesgeldkonto herum liegen...


    2.

    Zitat

    z.B. mal 5.000,-€ für eine Reise, o.ä...


    3.

    Zitat

    In dem hier geschilderten Fall würde ich vermutlich versuchen, die Kredite für Auto und Küche möglichst rasch zu tilgen, dann bleibt mehr Spielraum und man kann sich ein kleines Polster verschaffen.


    Das ist natürlich nur ein Vorschlag, wenn man monatlich immer etwas Geld übrig hat. Im Normalfall stottert man den Kredit langsam aber sicher ab (kein FWK) und evtl. Urlaubsgeld/Weihnachtsgeld fließt in Reparaturen und Anschaffungen.


    Für PapaB (und viele andere hier) ist es sicherlich nicht möglich, einfach mal für 5-6000€ eine Reise zu buchen oder ein paar Unzen Gold zu bunkern.


    So eine Lebensansicht ist etwas weltfremd, da normale Familien (kein Arzt, kein Rechtsanwalt, kein Lehrer oder Beamter) mit dem Monatsgehalt kämpfen müssen.


    Nichts für ungut, aber so ist die Realität.
    Ich weiß dass in der Schweiz das Einkommen und der Wohlstand höher ist, aber verallgemeinern kann man das nicht auf jeden.


    Wenn man jeden Monat ordentlich was sparen kann (>300€) und im Notfall NICHT darauf zurückgreifen muss, dann ist man PRIVILEGIERT...

  • Zitat von Lesane;60058

    Deine Verhältnisse (Einkommen) möchte ich gerne mal sehen & wissen :face_with_rolling_eyes:...


    Für mich ist die Diskussion um Einkommen / Geld kein Tabuthema, von daher habe ich auch keine Probleme, hier Zahlen zu nennen. Zum Angeben taugen die eh nicht.


    Ich verdiene etwas über 40.000 Euro brutto im Jahr.


    Nach Abzug von Steuern (StKl. I), Sozialabgaben, meiner privaten Altersvorsorge usw verbleiben davon etwas über 1.900 Euro netto im Monat (das 13. Gehalt ist da schon eingerechnet).


    Das liegt über dem Durchschnitt für einen single Haushalt:
    http://www.bpb.de/wissen/I500U…pf_nach_Haushaltstyp.html


    Ich bilde mir aber ein, dass der Median (50% darüber und 50% darunter) davon nicht allzuweit weg war. Ich denke, dass ich bzgl Einkommen schon die Mittelschicht repräsentiere und keinesfalls übermäßig verdiene (die Schweizer hier werden mich auslachen).
    In München würde ich in meinen Beruf eher 55.000 bis 60.000 brutto verdienen.


    Dem gegenüber stehen als Ausgaben im Monat:


    Warmmiete: 390 Euro (ich heize wenig)
    Sonstige Fixkosten fürs Wohnen (Strom, TV, Internet, Telefon, Handy, GEZ): 100 Euro
    Mobilität: 120 Euro (Bahncard 50, Bahnfahrten, zwei Fahrräder, ÖPNV Monatskarte, Benzin fürs Auto meiner Freundin, früher carsharing)


    Macht also grob 620 Euro Fixkosten im Monat (Zeitungsabos o.ä. habe ich keine, als Versicherung nur eine Haftpflicht, inkl. Mitgliedsbeitrag in Vereinen macht das grob 10 Euro/Monat)


    "Alltagskonsum" (z.B. Essen, Haushaltsanschaffung Kleidung, Freizeitaktivitäten) schätze ich auf nochmal 500 Euro / Monat ein und ich halte mich in dem Bereich nicht für sonderlich sparsam, sondern kaufe eigentlich alles, was ich meine zu brauchen und esse in der Kantine, was ja deutlich mehr kostet als selber kochen.
    Da ich diese Sachen idR in bar bezahle habe ich einen recht brauchbaren Überblick, wenn ich mir einmal im Jahr meine Geldabhebungen übers Jahr addiere.


    500-600 Euro bleiben mir im Monat übrig, daraus folgt, dass die sonstigen Anschaffungen, Urlaube, Goldunze, usw. mit grob 200-300 Euro pro Monat zu Buche schlagen. Das dürfte auch hinkommen.
    Ich geb ja nicht jedes Jahr 5.000 Euro für ne Reise aus.


    Würde ich z.B. in München arbeiten, dann läge meine Warmmiete für eine vergleichbare Wohnung bei 800-1.000 Euro im Monat und sehr wahrscheinlich hätte ich auch höhere Mobilitätskosten, so dass ich unterm Strich denselben finanziellen Spielraum trotz deutlich höherem Einkommen hätte. Das muss man bei solchen Vergleichen natürlich mit berücksichtigen.


    Ich hatte mir mal überschlagen, dass man als Familie mit 2 Kindern (unter 10 Jahren) in meinem Umfeld bei sparsamer Lebensweise auch mit grob 1.700 Euro / Monat auskommen können müsste, wenn man Zeit hat selber zu kochen und maximal einen vorhandenen Kleinwagen unterhalten müsste, keinen kostenintensiven Urlaub unternimmt, usw. Eingerechnet wäre dann eine Eigentumswohnung mit monatlichen Bealstungen für Nebenkosten und Rücklagen von 300€.
    (die verbliebenden 1.400€ wäre dann im Monat ca. 40% oder 400€ mehr als einer vergleichbaren Hartz IV Familie derzeit zur Verfügung stehen)


    Das wäre als untere Grenze recht attraktiv, weil ich das dann zumindest theroetisch mit nur einem Halbtagsjob auf heutigem Verdienstlevel, anderer Steuerklasse und Kindergeld erwirtschaften kann. Für den Staat fällt dann deutlich weniger ab, aber dafür bezahle ich da jetzt recht großzügig ein.
    Das wäre dann auch ein Notfallszenario, erstrebenswert erscheint mir eher, dass beide Elternteile je einen Halbtagsjob haben, dann sind auch höhere Summen möglich.


    Da ich (und die Freundin) nicht in wenigen Jahren mal eben 200.000 Euro ansparen können funktioniert die Überlegung nur dann, wenn man sich mit einer bescheideneren aber billigeren Eigentumswohnung abgibt und das Geld dafür jetzt schon zur Seite legt.


    Wenn man Zeit hat kann man auch Geld sparen, da es keine aufwändige Kinderbetreung für zwei arbeitende Elternteile braucht (über die staatlichen Modelle hinaus), man hat Zeit selber zu kochen, kann das Fahrrad nutzen, usw, usf...


    Mein mittelfristiger Ansatz ist also eher konträr zum sonst üblichen:


    Reduzierung der Fixkosten, so dass man nicht auf ein hohes Einkommen und den dazu passenden Job auf Gedeih und Verderben angewiesen ist.
    Die meisten verfolgen das Modell, sich einen gehobenen "Lebensstandard aufzubauen", den man dann mit entsprechendem Arbeitseinsatz aber auch erwirtschaften können muss.


    Dafür werden meine Zahlen den meisten Leuten aus der Mittelschicht wie das Leben am Existenzminimum vorkommen, aber ich empfinde das (zumindest derzeit) alles andere als ärmlich.


    Ich hab z.B. immer noch einen kleinen billigen Röhrenfernseher aus der Studentenzit und überlege mir immer mal wieder, mir einen Flachbildfernseher zu kaufen, allerdings frage ich mich dann, ob mir dass dann wirklich die meinetwegen 1.500 Euro wert ist, wenn ich die Nachrichten dann doppelt so groß sehe und das ist es mir bisher halt nicht.


    mfg


    PS: Für mich ist das eins der wichtigsten "Zukunfts-Szenarien" überhaupt, dass nämlich das Geld plötzlich nicht mehr reicht, weil man den Job verliert oder unerwarte Belastungen auftreten, die Fixkosten steigen...
    Ich sehe das für mich als wahrscheinlicher an als z.B. einen Zusammenbruch der Nahrungsmittelversorgung über Monate hinweg.
    Das ist sicherlich auch ein Grund dafür, warum ich mich mit dem Thema recht intensiv beschäftige und diverse "was wäre wenn" Situationen durchspiele und die auch gerne mit den Finanzstrategien anderer Haushalte vergleiche.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ich möchte unten noch ein paar links querbeet ergänzen, die ich zu dem Thema recht spannend finde.


    Meine These ist, dass es innerhalb der Mittelschicht weniger vom Einkommen als eher von Konsumverhalten und Anspruchsdenken abhängt, ob man am Limit lebt oder nicht.
    Früher konnte man in D-A-CH davon ausgehen, dass das Einkommen im Laufe des Erwerbslebens immer weiter ansteigt und man notfalls eben aus den finanziellen Belastungen über Lohnerhöhungen auch wieder "heraus wachsen" kann. Auch war das Risiko geringer, herbe Einkommensverluste hinnehmen zu müssen. So war es in der Generation meiner Eltern.
    Aus heutiger Sicht ist das oft anders, bestimmte Berufsgruppe (z.B. Beamte) mal ausgenommen. Ich sehe eigentlich nur eine zielführende Lösung, wenn man das finanzielle Risiko nicht eingehen will und das ist, unter seinen Möglichkeiten zu leben und sich ein gewisses finanzielles Polster aufbauen.
    Das geht mit 2.500 Euro im Monat genauso wie mit 5.000 Euro im Monat, nur eben auf einem anderen Level. Ich vermute allerdings, dass es nur außerordentlich schwer gelingt, einen einmal gewohnten Lebensstandard freiwillig aufzugeben. Bei bestimmten Dingen (z.B. eigene Immobilie) ist das auch nur mit größerem Aufwand möglich.
    Wenn man sich anschaut, wie viele meiner Ansicht nach sehr gut verdienende Leute, die eigentlich ein sorgenfreies Leben haben könnten, sich finanztechnisch "am Limit" bewegen, dann wird einem schon etwas Angst und Bange, was denn passiert, wenn mal eine "richtige Finanzkrise" kommen sollte...


    Ich glaube ferner, dass die meisten Menschen das Einkommen und Vermögen der anderen falsch einschätzen, das kommt sicher auch daher, dass bei uns kaum einer offen über seine Finanzen reden mag (warum auch immer).
    Die Leute glauben oft tatsächlich, dass eine vierköpfige Familie im Durchschnitt 5.000 Euro netto hat, logischerweise 2 Autos unterhalten kann und so nebenbei das 200 m² große Eigenheim abbezahlt. Deswegen glauben ja auch so viele, sie würden aus der Mittelschicht heraus fallen und zurück bleiben. Das ist mitnichten so, die durchschnittlichen Einkommen sind meist garnicht so hoch wie man meint und viele Häuser und Autos gehören im wesentlichen den Banken und nicht den Besitzern.


    mfg



    "Österreichs schrumpfende Mittelschicht"


    Gemeinsam kommen sie auf ein Nettoeinkommen von knapp 4000 Euro. „Das klingt nicht schlecht“, sagt K. , „aber am Ende des Monats bleibt nichts übrig.“ K. ist damit nicht allein. Laut einer aktuellen Umfrage der Erste-Bank kann ein Viertel der Österreicher pro Monat weniger als 50 Euro auf die Seite legen. Nimmt man jene hinzu, denen weniger als 100 Euro bleiben, spricht man schon fast von der Hälfte der Bevölkerung (47Prozent).


    http://diepresse.com/home/wirt…chrumpfende-Mittelschicht


    ---


    "Schlussbericht zur Studie "Wie geht es den Mittelschichtsfamilien in der Schweiz?"


    Die Mittelschichtsfamilien sind keine homogene Gruppe. Deutlich werden Unterschiede in den Mittelschichtsfamilien, wenn man sie nach der Möglichkeit betrachtet, Sparen zu können. Dazu sind fast zwei Fünftel nicht in der Lage. Das spricht dafür, dass erhebliche Teile der Familien im mittleren Einkommensbereich finanziell am Limit sind.
    Das eigene Auto gilt gerade in den Mittelschichten als unverzichtbarer
    Gegenstand des täglichen Handelns aber auch des sichtbaren Status. Hingegen ist man verbreitet bereit, auf weitere Kinder zu verzichten, vor allem mit steigendem Alter und steigender Kinderzahl.



    http://www.gfsbern.ch/Articles…3&Type=file&SubType=File2 (pdf Datei)


    ---


    iff-Überschuldungsreport 2010 - Überschuldung in Deutschland


    Die Zeiten haben sich geändert. An die Stelle von Vermögensarmut
    ist auch bei den privaten Haushalten der Liquiditätsmangel
    getreten. Arm ist, wer keinen Kredit mehr erhält und einen wesentlichen
    Teil seiner Arbeitskraft zur Zahlung von Zinsen, Gebühren,
    Prämien und Schuldtilgungen einsetzen muss.


    Besonders betroffen ist auch das mittlere Alter
    der Familiengründung und Investition. Ein großer Teil der Überschuldeten
    ist arm, das Pro-Kopf-Einkommen liegt unverändert
    niedrig bei durchschnittlich 836 Euro (Abschnitt 3, ab Seite 46).
    Die durchschnittliche Schuldenhöhe betrug im Jahr 2009
    33.140 Euro bei allen Überschuldeten. Auf die ehemals selbständigen
    Überschuldeten entfielen im Schnitt 94.596 Euro, auf die übrigen
    25.720 Euro.



    http://www.deutschland-im-plus.de/iff_Report.pdf (pdf Datei)



    ---



    "Wer ist eigentlich diese Mitte?"


    Einkommensgrenze der Mitte
    Singles: 1070 bis 2350 Euro im Monat – 13 200 bis 29 400 Euro pro Jahr


    Vierköpfige Familie: 2250 bis 4935 Euro im Monat – 27 000 Euro bis 59 220 Euro pro Jahr


    Quelle: DIW, Stand 2010, Zahlen 2009


    http://www.focus.de/finanzen/n…ese-mitte_aid_532823.html


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    Fidelity: «Die [globale] Mittelschicht wird sich verdreifachen»


    So geht die Weltbank davon aus, dass sich die globale Mittelschicht bis zum Jahr 2030 auf 1,2 Milliarden Menschen erhöhen wird. Rund 93 Prozent davon werden dannzumal in den Entwicklungsländern leben. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 waren es erst 56 Prozent gewesen. In Indien beträgt die Sparquote 55 Prozent vom Bruttoinlandprodukt (BIP), in China ist der Anteil 45 Prozent. In Brasilien, wo das Konsumdenken bereits fester Bestandteil der Alltagskultur ist, macht die Sparquote nur rund 17 Prozent des BIP aus.


    http://www.finews.ch/news/fina…t-wird-sich-verdreifachen


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    Brasilien hat eine der niedrigsten Sparquoten


    Etwa 60 Prozent der Brasilianer sind verschuldet. Ihre Einkäufe bezahlen sie am liebsten mit Kreditkarten aller Art. In einem Autohaus im Norden von Porto Alegre kaufen sogar 80 Prozent der Kunden ihren Wagen auf Pump.


    http://blog.lateinamerikaspezi…r-niedrigsten-sparquoten/


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    FHA Launches Underwater Mortgage Refinancing Program


    Surveys show that nearly 1 in 4 homeowners are underwater on their mortgages. The effort is part of the Obama administration’s goal to stabilize housing markets “by offering a second chance to up to 3 to 4 million struggling homeowners through the end of 2012.”


    http://www.housingpredictor.com/underwater-mortgage.html

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ich finde es sehr interessant, dass du deine "Haushaltverhältnisse" hier offen legst. :Gut:




    Zitat

    "Wer ist eigentlich diese Mitte?"
    Einkommensgrenze der Mitte
    Singles: 1070 bis 2350 Euro im Monat – 13 200 bis 29 400 Euro pro Jahr


    Mit 40.000€ Jahresgehalt bist du somit schon über dieser Mitte :grosses Lachen:


    Ich gehe davon aus, dass du (trotz Freundin) deinen Haushalt selber bestreitest und daher ein 2. Einkommen nicht mit einrechnest. Würde deine Freundin/Frau auch ca. 1.3000€ netto (Beispiel) verdienen, würdet ihr zusammen als Paar über 3.200€ netto haben und damit schon über dem Durchschnitt einer Familie (4P) liegen...



    Zitat

    "Österreichs schrumpfende Mittelschicht"
    Gemeinsam kommen sie auf ein Nettoeinkommen von knapp 4000 Euro. „Das klingt nicht schlecht“, sagt K. , „aber am Ende des Monats bleibt nichts übrig.“ K. ist damit nicht allein.


    Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie man mit 4.000€ netto nicht über den Monat kommt. Das Problem, dass man von einem einmal vorhandenen Lebensstil schwer weg kommt, stelle ich auch immer mehr fest.
    Viele Menschen wollen nicht auf Sachen verzichten, die sie sich für gewöhnlich leisten konnten....aber eigentlich nicht brauchen.


    Wie man aber als Familie mit 1.700€ netto auskommen soll, kann ich mir schwer vorstellen. Eine Wohnung mit 2 Kinderzimmern ist überall teuer und nicht für 350€ warm zu haben. Die meisten Leute benötigen 2 Pkw und dann kommen noch etliche (unwichtige) Versicherungen dazu....


    Eine ausgeklügelte finanzielle Planung ist das oberste Gebot und ich halte auch die Fixkosten für das größte Übel.


    Wo man auch überlegen sollte:
    - Zeitschriftenabo´s (im Internet auch lesbar)
    - monatliche Handy-Grundgebühren (damit zahlt man ein Handy teuer ab)
    - Tageszeitungen (sharing mit den Nachbarn?)
    - Einkauf an der Tankstelle (was geht hier so flöten)
    - Einkauf beim Supermarkt (keine Tüten kaufen)
    - Versicherungen (welche braucht man wirklich?)
    - Stromkosten (sicherlich reduzierbar!)
    - Wasserverbrauch (Bedarf immer vorhanden?)
    - Miete & Nebenkosten (Nachzahlungen?)




    Zitat


    Ich glaube ferner, dass die meisten Menschen das Einkommen und Vermögen der anderen falsch einschätzen, das kommt sicher auch daher, dass bei uns kaum einer offen über seine Finanzen reden mag (warum auch immer).


    Das glaube ich auch. Jeder sieht beim Nachbarn nur den dicken BMW etc. stehen und denkt sich den Rest.
    Auch im Freundeskreis reden die wenigsten über das eigene Gehalt oder Ausgaben.



    Zitat

    Meine These ist, dass es innerhalb der Mittelschicht weniger vom Einkommen als eher von Konsumverhalten und Anspruchsdenken abhängt, ob man am Limit lebt oder nicht.


    Ab einer bestimmten Existenzgrenze ist das sicherlich richtig.


    Wenn man mal von regionalen Unterschieden (Gehälter, Miete, Lebenserhaltungskosten) ausgeht, sollte es sicher möglich sein, zum Beispiel in ganz Deutschland/Österreich mit 1.200€ (für 1 Person) leben zu können.
    (Miete + NK 500€, Lebensmittel 300€, Mobilität 100€, Vers. 100€, Altersvors. 50€, Sonstiges 150€)


    Natürlich werden hier keine persönlichen Präferenzen oder Extrawünsche (Wohnungsausstattung, Urlaub, Fahrzeug) berücksichtigt... So eine Summe ist natürlich reine Theorie, da oft immer was dazwischen kommt: Das LEBEN. :face_with_rolling_eyes:

  • Zitat von Lesane;60108


    Mit 40.000€ Jahresgehalt bist du somit schon über dieser Mitte.


    In Deutschland geht vom Bruttogehalt die Einkommenssteuer, diverse Sozialbeiträge, (Kirchensteuer) und Solidaritätsbeitrag ab. Die private Rentenversicherung noch abgezogen (die ist freiwillig) bleiben mir grob 23.000 Euro.
    Darauf kämen dann sonstige Einkommen (aus Kapitalerträgen, Vermietung, Kindergeld, etc..., das ist bei mir nahe 0) und aus dem dann verfügbaren Einkommen errechnet sich dann die "Schichtzugehörigkeit" und dann bin ich in der Mittelschicht drin.
    Fühlt sich auch so an :)


    Zitat


    Ich gehe davon aus, dass du (trotz Freundin) deinen Haushalt selber bestreitest und daher ein 2. Einkommen nicht mit einrechnest. Würde deine Freundin/Frau auch ca. 1.3000€ netto (Beispiel) verdienen, würdet ihr zusammen als Paar über 3.200€ netto haben und damit schon über dem Durchschnitt einer Familie (4P) liegen...


    Ja. Wobei ich's schade fände, wenn meine Kinder (sofern ich mal welche habe) aufwachsen müssen, während beide Eltern Vollzeit arbeiten. Auch ich würde gerne weniger als 40h die Woche arbeiten um Geld zu verdienen, daher ist meine aktuelle Strategie, dass es mit deutlich weniger als den 3200€/Monat (um beim Beispiel zu bleiben) gehen müsste, dann das würde dann auch Spielräume schaffen...


    Zitat


    Wie man aber als Familie mit 1.700€ netto auskommen soll, kann ich mir schwer vorstellen. Eine Wohnung mit 2 Kinderzimmern ist überall teuer und nicht für 350€ warm zu haben. Die meisten Leute benötigen 2 Pkw und dann kommen noch etliche (unwichtige) Versicherungen dazu....


    Mit 700 Euro Warmmiete wäre man dann auf Hartz IV Niveau (das Geld, das Langzeitarbeitslose in Deutschland bekommen), das reicht scheinbar zum überleben, mir erscheint das Level aber nicht erstrebenswert.
    Von daher ging meine Überlegung davon aus, nur 300€ im Monat für den Unterhalt und Nebenkosten einer (abbezahlten) eigenen Wohnung zu reduzieren. Die haben wir aber noch nicht, aber das wäre meine persönliche Motivation fürs Eigenheim, ansonsten scheint mir das Leben zur Miete (bei den hiesigen Mieten) eigentlich attraktiver zu sein. Ich würde jetzt auch mal sagen, dass sich zwei Kinder bis 10 ggf. auch ein gemeinsames Zimmer teilen können.


    Bei meinen Zahlen darf man nicht vergessen, dass Mieten und Wohnungen in Dresden natürlich auf einem wesentlich niedrigeren Level liegen als in München oder gar Zürich.
    Man müsste die Zahlen also entsprechend anpassen.


    Durch das "simple Leben" reduzieren sich ja auch die Kosten. Bei zwei Halbtagsjobs (im Beispiel) reicht wahrscheinlich ein Auto völlig aus, möglicherweise geht es sogar ganz ohne. Hier fahren viele Leute ihre Kinder im Fahrradanhänger herum, der ÖPNV fährt Tag und Nacht, solange ich gesund bin kann ich Einkäufe auch selber tragen.
    Dann braucht man halt mal 10 Minuten länger zur Arbeit oder muss 3x die Woche einkaufen statt 1x, aber die Zeit hat man doch. Ich brauch dann auch keine Tagesmutter, Putzfrau, o.ä. Man kann täglich selber kochen, evtl. ein bisschen Gemüse auf dem Balkon anbauen, nach Gebrauchtwaren suchen, usw, usf...
    Wenn ich eine Putzfrau engagieren muss und die einen vernünftigen Lohn bekommt (der ihr auch zusteht) und Sozialabgaben leisten muss, dann zahle ich dafür pro Stunde einiges mehr ich mir für die letzte Stunde meiner Arbeitskraft (auf die ich fast 60% an den Staat abführen muss) bekomme. Ist zwar gut fürs BIP und den Staat, aber aus meiner Sicht ist das schlichtweg unklug.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Nun, auch nochmal hier ein Beitrag aus dem Leben der "Mittelschicht" in der meine Familie lebt:


    Als wir vor gut zwei Jahren noch in der 3-Zimmer-Wohnung im zweiten Stock lebten, hatten wir kaum finanzielle Probleme. Wir gingen öfter mal was Essen, oder auch in Freizeitparks usw. Wir konnten uns durchaus öfter etwas gönnen. Hatte zum einen damit zu tun, dass die Wohnungsmiete nicht all zu hoch war, aber vor allem damit, dass wir NIE Heizen mussten!! Um unsere Wohnung herum waren lauter andere Wohnungen und die haben fröhlich für uns mit geheizt (alles Warmduscher..).


    Da nun aber unsere Kinder beide schon recht groß sind (11 und 12) wurde der Zustand, dass beide sich ein kleines Zimmer teilten nicht mehr haltbar. Klar... Mädchen und Junge präpubertierend....
    Also mussten wir uns nach einer Alternative um sehen.
    Dies war dann gar nicht so einfach wie sich heraus stellte.
    Bei vielen Wohnungen und Häusern, die für uns in Frage gekommen wären bekamen wir Absagen. Nicht wegen Finanzen, oder weil wir recht unsympatisch sind... nein, wegen der Kinder!!
    Wir haben über ein Jahr permanent Wohnungen und Häuser besichtigt und viele Gespräche mit Vermieter geführt.
    Aber das große "Problem" waren fast immer unsere Kinder. Ein Vermieter hatte wirklich die Dreistigkeit uns zu sagen, dass ein Hund kein Problem wäre... aber das mit den Kindern ginge nicht :staun:.


    Als wir dann endlich unser jetztiges Haus gefunden hatten und die Kinder auch willkommen waren, haben wir uns einfach nur gefreut! Wir haben uns zwar alles angesehen, aber zb. nicht bemerkt, dass die Wände nicht isoliert sind. Sowas schlägt sich dann natürlich in den Gaskosten nieder. Doch damals als wir endlich die Zusage hatten, dachten wir darüber nicht nach, sondern freuten uns einfach, dass wir endlich umziehen könnten...


    Natürlich zahlen wir nun etliche 100,-€ mehr pro Monat für unsere Bleibe, aber zum einen ist die Lebensqualität enorm gestiegen (die alte Wohnung war in einem... naja, nennen wir es mal "Ghetto"), zum anderen haben wir nun viel mehr Platz und einen (kleinen) Garten in dem sogar ein schön alter Apfelbaum steht, der dieses Jahr eine gute Menge an schönen sauren Äpfeln geliefert hat und wo wir auch schon Gemüse und Kräuter anpflanzen.


    Das nun unsere (meist billigen) Haushaltsgeräte alle gleichzeitig die Grätsche machen mussten war pP (persönliches Pech), doch haben wir dazu gelernt und nun nur noch Markenware angeschafft, welche natürlich um einiges teurer ist (mit Zusatzgarantielaufzeit auf 4 Jahre), aber hoffentlich auch länger hält (und augenscheinlich) auch einen besseren Job macht.
    Dadurch, dass wir erst vor einem Jahr umgezogen sind, hatten wir noch nicht wirklich "Puffer" aus finanzieller Sicht und müssen dies nun die nächsten Monate wieder auf die Reihe bekommen.


    ABER... das wird uns nicht so leicht gemacht! Seitens des Staates (hier wurden schon mal 60% erwähnt, welche an diesen abgetreten werden müssen..... das reicht nicht... wenn alles Steuern und Abgaben mit gerechnet werden ist das sicher mehr!) haben wir immer neue Hürden!


    Hab ich doch letztens hier geschrieben, dass ich günstiger Tanken kann durch meinen Nebenjob... an dem Tag, als ich das klar gemacht hatte, kam ich nach Hause und fand einen Brief der Stadtwerke in dem darauf hingewiesen wurde, dass aufgrund der neuen Gesetze (Öko-blabla) nun der Strom pro Kw um 1,6 cent erhöht werden müsse.
    In diesem Moment verlor ich dann mein glückliches Grinsen und setzte mich hin um aus zu rechnen was uns das dann mehr kosten würde im Jahr... gute 200,-€.... na toll! Am Sprit gespart, aber dann über den Strom wieder weg :crying_face:
    Gut, so habe ich dann unseren Finanzplan angepasst und etwas von dem zur seite zu legendem Geld abgezwickt.
    Das nächste wird sein, dass die Krankenkassen ihre Zusatzbeiträge haben wollen. Auch müssen schon jetzt Medikamente, welche früher kostenlos waren, bezahlt werden.
    Von staatlicher Seite wird sicher noch mehr kommen fürchte ich...


    Ach ja, ganz unerwähnt ist bis jetzt noch der "Kostenfaktor" Kind!
    Wir lieben unsere Kinder! Abgöttisch! Doch sie kosten Geld... und zwar nicht zu wenig!
    Da lieben "Kleinen" nicht daran denken klein zu bleiben und immer weiter und weiter wachsen, muss ständig neue Kleidung nach gekauft werden. Natürlich kann der Sohnemann nicht die Sachen der Tochter auftragen! Also immer doppelt kaufen. Und wie im Forum schon oft erwähnt wurde, ist Qualität immer besser als alles andere... darauf achten wir natürlich auch! Nur geht das dann nochmal deutlich mehr ins Geld.
    Auch die sonstigen Ausgaben für unsere beiden Gnome sind nicht ausser Acht zu lassen. Neue Schultaschen dieses Jahr... natürlich ergonomisch und stabil... 130,-€ je Tasche... neues Schulzeug, Kopiergeld, Büchergeld, usw, usw, usw... oder der nette Ausflug meiner Tochter letzten Monat ins Schullandheim... kommt ein Brief vom Lehrer in dem Steht, man solle doch bitte bis nächste Woche 150,-€ auf das Konto xyz überweisen... :Gut: (solche Dinge kommen recht häufig vor... Betrag X für Projekt Y, usw..).


    Das hier soll jetzt kein Klagelied sein... nur eine Darstellung wie sich ein "Mittelschichtler" so fühlt :winke: und vielleicht auch eine "Rechtfertigung" unserer derzeitigen finanziellen Situation (wobei ich das sicher nicht nötig hätte..). Aber dies hilft vielleicht anderen (zb. Singles) zu erahnen wie das Leben auch anders laufen kann...


    Uha... ganz schöner Roman geworden... naja, nebenbei setze ich gerade einen PC neu auf... wieder ein kleiner Nebenjob der Geld einbringt... was immer wieder eine Freude ist ;-).

    Glaube wenig. Hinterfrage alles. Denke selbst.


    Albrecht Müller

  • Bezüglich Strom:
    Warum suchst du dir nicht online nen günstigeren? Das ist ja nun kein Problem.

  • Zitat von fiesie;60199

    Bezüglich Strom:
    Warum suchst du dir nicht online nen günstigeren? Das ist ja nun kein Problem.


    Danke... aber das habe ich schon versucht (ich "lebe" quasi online ;-))
    Letztendlich sind die "günstigeren" Angebote nur "Augenwischerei". Von wegen "Preisgarantie" für 6 Monate... und danach wirds auf einmal VIEL teurer... und wenn man dies nicht mit macht, bekommt man auch die dolle "Wechselprämie" (oder wie es auch immer heissen mag) nicht.


    Usw... habe VIEL gelesen und mich informiert um dann letztendlich fest zu stellen, dass ich bei einem halbwegs seriösem Anbieter vielleicht 5-10,-€ im Monat sparen könnte.


    Ganz ehrlich? Ich habe früher für die Stadtwerke gearbeitet (zwar im Wasser-/Abwasserbereich, aber egal). Und ich bin froh, dass die Stadtwerke bei uns noch nicht privatisiert sind, so wie andererorts. Und da ist es mir die paar Euro schon wert, dass ich unsere örtlichen Stadtwerke unterstütze.

    Glaube wenig. Hinterfrage alles. Denke selbst.


    Albrecht Müller

  • Ich habe gewechselt, allerdings auch zu einem anderen, normalen Tarif (monatliche Zahlung, kein Bonuskram oder so). Allerdings finde ich, dass es sich bei 120€/Jahr lohnt.

  • Bezüglich den Nebenkosten Strom und Wasser:


    Seit 2 Jahren bekomme ich beim Strom ca. 50-70€ zurück, obwohl ständig die Preise steigen.
    Wir haben einen Trockner, Geschirrspüler und (neue) Gefriertruhe, 3 PC, TV usw und zahlen trotzdem 60€ monatlich.


    In den letzten Jahren habe ich ALLES auf Energiesparend umgestellt: Sparlampen, Netzsteckdosen zum komplett abschalten, Zeitschaltuhren usw.
    Dieses Jahr gabs deswegen 70€ zurück.



    Zum Wassersparen haben wir mal einige Monate unseren Verbrauch notiert (immer am Wochenende) und auch da viel eingespart:
    Waschmaschine immer vollpacken, Luftsprudler/Perlator einbauen (Wasserhahn, Duschkopf), Thermostat einbauen (Badewanne), tropfende Wasserhähne sofort reparieren.


    Vorallem in der eigenen Familie sollte man mal die Kinder (und sich selbst) beobachten:
    - Läuft irgendwo unnötig Licht?
    - Wird abends vor dem TV gepennt?
    - Wird beim Zähneputzen das Wasser laufen gelassen?
    - Wird oft lange die Tür offen gelassen?
    - Wird richtig gelüftet bzw. beim längeren Lüften die Heizung abgedreht?
    - Zugluftdackel vor undichten Türen/Fenster?
    - usw.



    Es sind alles kleine Ärgernisse im Alltag, die aus Bequemlichkeit viel Geld kosten...

  • Hallo PapaB,


    Zitat

    dass aufgrund der neuen Gesetze (Öko-blabla) nun der Strom pro Kw um 1,6 cent erhöht werden müsse.
    In diesem Moment verlor ich dann mein glückliches Grinsen und setzte mich hin um aus zu rechnen was uns das dann mehr kosten würde im Jahr... gute 200,-€.... na toll! Am Sprit gespart, aber dann über den Strom wieder weg


    Mit 1,6 Cent/kWh komme ich bei 200,- auf 12500 kWh? Habe ich da richtig gerechnet?
    Habt ihr eine Nachtspeicherheizung?

  • Holla!
    Wir verbrauchen 2400 kWh/Jahr Strom und ca. 560 m^3 (ca. 5600 kWh) Gas incl. Warmwasser bei einem 4-Personen-Haushalt.
    Der Durchschnittshaushalt verbraucht bei 4 Personen bei 3500...4000kWh/Jahr.