Geigerzähler testen?

  • Eigentlich war das kein Blödsinn nur das Zitat war schlecht gewählt, bzw. durch die schnelle an der falsche Stelle gekürzt :winking_face: Ich wollte eigentlich auf deine Kritik bzgl. des IM 7001 eingehen. Die interne Gammasonde im IM 7001 ist übrigens kalibriert. Wie das beim Gammascout jetzt aussieht, kann ich dir nicht sagen. Das IM 7001 ist ganz klar das bessere Gerät was Verarbeitung, Technik usw. angeht und ein Gerät das damals pro Stück über 10.000,- DM gekostet hat heute in einem neuwertigen Zustand für 200-300 Euro zu erwerben. Ich denke das wäre vergleichbar mti einem neuwertigen Gammascout für 10 Euro.


    Klar kannst du mit dem Gammascout jetzt auch Alphastrahlung detektieren, aber die intern verbaute Röhre kannst du auch mit etwas Bastelarbeit am SV 500 oder IM 7001 anschließen. Bzgl. der Aussage das Geigermüllerröhren taub werden, das stimmt natürlich, aber hab ich da mehrere Aussagen bzgl. der Lebensdauer im Netz gefunden. Im Grunde geht man bei einer Röhre von 10^9 Impulsen aus. Bei einer durchschnittlichen Hintergrundstahlung von ca. 20 Impulsen pro Minute, könnte man eine solche Rohre dann im Dauerzustand 95 Jahre lang betreiben. Geht man jetzt einfach mal davon aus, dass zumindest 99,9% der Röhren der Bundeswehr wohl nie irgendetwas strahlendes vor der Nase hatten, ausser sie wurden alle 5 Jahre mal kurz zur Kalibrierung ausgepackt. Zur Ausbildung wurden nämlich Simulationsgeräte am SV 500 angeschlossen. Bedenkt man auch die Art der Lagerung z.B. im Depot, dann dürften die meisten Röhren noch fast einen Neuzustand aufweisen und selbst die dann 30-40 Jahre alten Röhren sind dann noch zu gebrauchen. Die Ausmusterung beim Dienstherr liegt also nicht daran, dass die Messgeräte und Sonden nicht mehr zu gebrauchen wären, sondern das irgendwann einmal die Ausrüstung modernisiert wird. Im Gegenteil gerade beim Militär wird Ausrüstung angeschafft, die sehr robust und lange benutzbar sein muss. Ein Gammascount im Kriegsfall wäre wohl nach spätestens 1 Jahre futsch.

  • Was das SVG 500 betrifft wäre es mal interessant zu wissen, wie stark sich die Messwerte zwischen einem ausgesonderten und einem frisch kalibrierten/elektronisch vergleichsgeprüften Gerät unterscheiden.

  • Hmmm mein IM 7001 als auch mein älteres SV 500 zeigen vergleichbare CPM-Werte bei einer Wolframelektrode an. Der Vergleich mit einem ausgeliehenen Gammascout vor einiger Zeit zeigte auch dass die Geräte und Sonden sehr wohl noch einwandfrei funktionieren. Allerdings hatte ich auch mal Pech mit einem Niederdosis-Flüssigkeitszählrohr aus Ebay, bei dem der feine Wendel in der Röhre gebrochen war, was man sehr deutlich beim Schütteln dieser gehört hat. Kann natürlich sein, dass die Post mit dem Päckchen nicht gerade sanft umgegangen ist.

  • Vielleicht könntest du ja mal bei einer Schule nachfragen, ob du dich mal 5 Minuten mit einem Physiklehrer dein Messgerät ausprobieren darfst. Die meisten Lehrer reagieren darauf zwar überrascht, aber nicht abgeneigt.
    Es gibt da sowohl teilweise strahlende Substanzen als auch Geräte, die ionisierende Strahlung erzeugen. Bei letzteren könnte man sogar noch die Genauigkeit deines Zählrohr's überprüfen.

  • Strahlenmessgerät IM7051


    Da Ich die Frage bekam was ein IM7051 ist,hier schnell mal ein Foto nachdem Ichs aus dem Keller gepult hab`.
    (Das IM7051 und das SV stehen dort wie üblich ver120liter-Müllsackt für die Sonderfälle.Nur das FH40 ist im Schlafzimmer griffbereit).

    Einfach ausgedrückt ist es ein Messgerät für die kumulierte Strahlung über einen längeren Zeitraum.
    Es besteht aus einer Messstation die mit220v/24v oder mit 18Monozellen läuft und Dosimetern,die wie
    eine Uhr getragen werden.
    Diese sind nicht nullbare Verbrauchsgüter und zählen mal als Beispiel von 1-10000,dann
    sind sie Alle.

    Beispiel ein paar Monate nach einem Reaktorunfall in der Nähe.
    Als erstes liest man ein Dosimeter im Messgerät aus-Stand bei zb 500.Dann kann man
    4Stunden irgendwas draußen machen und ließt es wieder aus.Jetzt ist der Stand 587,
    also ist 87 die gesamt aufgenommene Strahlung(natürlich dann umgerechnet aus cGy).
    Oder man rennt 4 Wochen irgendwo und der Stand ist dann 758,dann ist die Aufnahme
    in dieser Zeit halt 258 usw.
    Der eigentliche Dosimeter ist im "Uhrengehäuse"und sieht auch wie ein "Uhrwerk"aus.

    Er wird mit einer Zange rausgenommen und am Messgerät in eine Art Münzschublade
    eingelegt(auf dem Foto geöffnet).Dann Schublade schliesen und die Messung kann beginnen.
    Es gibt übrigens ein Haupt-Eichdosimeter und einen Ersatz über dem Batteriefach links.
    Die "Uhren" sind Spezialzubehör.Von denen besitze Ich ein halbes Dutzend,bis auf eine
    alle in Spezialverpackung eingeschweißt.

    Die ganze Geschichte ist nichts für die Hosentasche da zum einen sehr klobig und zum
    anderen wiegt alles komplett etwa 12 Kilo,sollte also mind.in ein Fahrzeug oder stationär
    betrieben werden.

    :)Stalkerunit

  • Moin Stalkerunit!


    Das ist doch eigendlich schon die Taschenvariante für nen Elektronisches Auslesegerät!


    Mein RDCIIIA wiegt schätze ich das doppelte und dazu gibts noch nen fettes 12V Netzteil!


    http://www.ostron.de/seiten/sc…ssgeraete/rdc3a/rdc3a.htm


    Im Gegensatz zu dem aus dem Link tut meins allerdings allerdings einwandfrei und wurde durch die Bundeswehr auf eine Kaltlichtquelle umgebaut und kalibriert eingelagert! :)


    Bei der NVA wurden aber immer 2 Dosismeter gleichzeitig ausgegeben, damit man doppelte Sicherheit beim Auslesen hat!


    Gruß Bastian

  • Schlecht finde ich, dass man die Dosis nicht ohne das Auswertegerät lesen kann. Im Zivilen daher eigentlich nicht so toll. Wenn man jetzt unterwegs ist, dann sollte man ständig wissen wieviel Dosis man schon abbekommen hat. Für das Militär ist das natürlich top. So verweigert wenigstens keiner der Fußsoldaten im verseuchten Gebiet den Befehl die Stellung zu halten.

  • @Endzeitstimmung:winke:


    Hi!Was Ich bei meinem unbedingt noch ausprobieren will,ist die Frage ob das Gerät problemlos
    mit Monoakkus betrieben werden kann(da ein ganzes Stück Spannung fehlt).
    Soviele(18 Stück)habe Ich als D-Zelle noch gar nicht vorrätig>nur ein Drittel:traurig:



    LG-Stalkerunit

  • Dosimeter Satz Taktisch, Dosismeter


    Moin! das gehört natürlich mit zum Kalkül der Militärstrategen!
    Wäre es nicht so günstig gewesen hätt ich es natürlich auch nicht angeschafft!
    Der Faible für solche elektronischen Kisten ist bei mir zeitweise recht ausgeprägt gewesen :)
    Es würde sich aber auch anbieten die Dosimeter zB. in seinem Refugium oder dem Schrebergarten oder Elternhaus zu verteilen, und könnte dann sehen wieviel Strahlung über die Zeit dort niedergegangen ist, oder auch nicht!


    Alternativ kauft man sich einfach 1 oder 2 Dosimeter Sätze mit Rückstellgerät vom Bund! Kosten ca. 25€
    Darin meisst 5 Nieder- und 5 Hochdosis Dosimeter.
    Die lassen sich mit 2Stück 1,5V D-Zellen betreiben und rückstellen und sind direkt ablesbar!(Durchgucken)


    http://www.bbk.bund.de/nn_4001…isch__node.html__nnn=true


    http://de.wikipedia.org/wiki/Dosimeter


    http://stephan.de/php/de_neuesfenster.php?amnu=baw&artnr=10000000037534&userid=0a639673e55ecb064f5da545ada4ce61&nurb=N&li=1295510490&quelle=%27/php/de_bk.php?amnu=baw~neuh=N~userid=7b64998a18a6ac738ddcdd41db56cba5~limitfrom=0~l=0~w=ABB~a=0~was=w~pstds=20~anker=ABB~li=1293940802%27


    Der letzte Link mit schönen Bildern aber einem Apothekenpreis...


    Gruß Bastian

  • Zitat von ZoomZee;61145

    30km um Tschernobyl sind bis zu 4 Sv pro Jahr messbar. In der Todeszone sind es sogar 10 Sv.



    Welche Zone ist denn mit der "Todeszone" gemeint? Die neben dem "Elephantenfuss"?
    Woher haben Sie solche Zahlen?

  • Zulassungsliste Dosimeter + Umrechnungstabelle Äquivalentdosis


    Nabend!


    Hier eine nicht uninteressante Liste mit scheinbar allen offiziell zugelassenen Dosimetern.


    http://www.ptb.de/de/org/6/63/bap/zul_hx.pdf


    Schön dabei ist auch das genau aufgeführt ist, welchen Messbereich die jeweils haben, da man ja auch beachten muss, das viele Dosimeter von 0-50 Röntgen bzw sogar bis 500! Röntgen gehen, was eine mehr als starke Strahlungsquelle vorraussetzt...
    Soll heissen, das selbst das 0-50 Röntgen Dosimeter eigentlich Viiiel zu hoch angesetzt ist, und eher beim Gau in Japan anschlagen, bzw. brauchbar wird...


    In den Nachrichten zum Gau in Japan sprachen die von Messungen um 1000 Millisievert, was dann 1 Sievert, bzw. 100 Röntgen pro Stunde entspricht, das ist schon VERDAMMT heiß!


    http://www.convertworld.com/de/aquivalentdosis/R%C3%B6ntgen+equivalent+man.html


    Ich werde jetzt zusehen, das ich mir zusätzlich zu den "Unempfindlichen" Ein paar Dosimeter im Bereich von max 5 Röntgen bzw 50 Millisievert zulege, sobald der Wahnsinn in der Bucht wieder abgeebbt ist, wo unvollständige SV-500 für bis zu 500€ gehandelt werden, und einzelne Standard-Sonden für bis zu 100€ - Das war bis vor kurzem der +- Preis für ein vollständiges SV-500.... naja.


    http://www.medical.siemens.com…e_Qualitaetssicherung.pdf


    Im Moment liegt die Grenze für beruflich strahlenexponierte Personen bei JÄHRLICH 20 mSv also 2 Röntgen, und für das gemeine Volk bei nur JÄHRLICH 1 mSv also nur 0,1 Röntgen.


    http://www.bmu.de/strahlenschu…ische_regeln/doc/6887.php


    Heißt also, das die Jungs in Japan in 1Stunde am Kraftwerk so eine Dröhnung bekommen wie einem Normalbürger in 1000! Jahren. :traurig:


    Ich hoffe, ich hab da keinen Gedankenfehler drin...


    Habe auch gelesen, das die letzten Eich/Übergangsfristen für Stabdosimeter in 2011 verstreichen, also müsste es demnächst massig günstige Stabdosimeter geben, da nur noch digitale verwendet werden dürfen....
    Speichert euch also die Prospekte gut weg, bald werden die nirgends mehr in den Händlerprogrammen auftauchen!


    Gruß Bastian


    Nachtrag: die "Normale" JÄHRLICHE Belastung liegt bei ca. 2,4 Millisievert, bzw. 0,24 Röntgen.



  • Einige gute Vorschläge wurden von anderen Teilnehmern schon gemacht (Glühstrumpf, Uran- oder Thoriummineralien, die aber alle den Nachteil haben, rein qualitative Funktionstests zu sein, da die Aktivität des Strahlers nicht bekannt ist.


    Wie baue ich mir einen Referenzstrahler bekannter Aktivität? Ich gehe zum Laborbedarf und erwerbe eine Büchse Kaliumchlorid. Es kann auch gern das Carbonat oder ein anderes Kaliumsalz sein.


    Kalium enthält zu 0,0118% das natürliche Radioisotop 40K, das durch Beta Minus Zerfall oder K-Einfang zerfallen kann, der K-Einfang unter Abgabe einer charakeristischen Gammastrahlung von ca. 1,5 MeV, was ganz anständig ist.


    Ein Kilo Kaliumchlorid ethält also 16350 Bq 40K (nein, das ist kein Tippfehler!) und kann perfekt als Kalibrierstandard verwendet werden. Wer ein anderes Kaliumsalz verwenden will, muss halt ein wenig Stöchiometrie treiben oder mich fragen, ich liefere die Aktivitätsangabe nach.


    Beide genannten Salze haben den Vorteil, dass sie frei und ohne lästige Nachfragen in jeder Apotheke oder im Laborbedarf bezogen werden können, beide haben sogar eine E - Zulassungsnummer als Lebensmittelzusätze. Ein kleines Schmankerl am Rande: Die Freigrenze für den Umgang mit Uran liegt in D beispielsweise bei 5000 Bq. Drüber ist das Präparat melde- und genehmigungspflichtig.


    Hinweis: Dieses Verfahren eignet sich für empfindlichere Strahlungsmessgeräte, billige Geigerzähler, die vielfach im Armeesurplus, bei eBay oder von Elektronikversandhändlern angeboten werden, würde ich als Kernwaffennahtrefferdetektoren bezeichnen. Solche Geräte beantworten lediglich die Frage, ob der Aufenthalt in einem Gebiet unmittelbar oder zumindest mittelfristig gefährlich ist. Solche Geräte könnte man aktuell in Fukushima direkt an den Unglücksreaktoren brauchen, für Kontaminationsmessungen einen Kilometer weiter landeinwärts wären sie nicht mehr brauchbar, schon gar nicht bei Nahrungsmitteln.


    Ansonsten sind die von anderen Teilnehmern schon empfohlenen Mineralien die preiswerteste Methode, legal an eine größere Aktivitätsmenge zu gelangen. Aber bitte Vorsicht im Umgang!


    Ein 200g schweres Stück erzgebirgische Pechblende kann in 10 cm Abstand von der Probe locker 50 µSv/h ( 5 mrem/h) liefern. Das ist aber noch nicht die eigentliche Gefahr. Tochternuklide der Uranzerfallsreihe sind diverse kurzlebige Isotope des radioaktiven Edelgases Radon, die gasen aus dem Mineral aus, verteilen sich in der Raumluft und ihre Zerfallsprodukte, diverse radioaktive Schwermetalle, kontaminieren nach und nach sämtliche Oberflächen. Oder das Radon wird eingeatmet und zerfällt in der Lunge.


    Also: Die Probe, wenn nicht unmittelbar daran gearbeitet wird, immer in einem gasdichten Behälter aufbewahren.


    Ebenso gefährlich ist die (versehentliche) Einnahme von Stäuben. Viele radioaktive Mineralien sind z.b. ausgesprochen "bröselig", was daran liegt, dass die Radioaktivität nach und nach die Kristallstruktur zerstört. D.h. mit solchen Mineralien wird nur an einem feucht abwischbaren Arbeitstisch gearbeitet, bei der Arbeit wird nie gegessen, getrunken oder geraucht, nach der Arbeit wird der Tisch auf Kontamination durch Brösel untersucht, die Probe wieder sorgfältig verpackt und dann gründlichst die Hände gewaschen. Dass so eine Probe nichts in Wohnräumen zu suchen hat und vor dem Zugriff von Kindern gesichert werden muss, versteht sich von selbst.


    Falls das für den einen oder anderen jetzt etwas oberlehrerhaft geklungen hat, es war nicht so gemeint. Lieber liefere ich ein paar Tipps unnütz mit, die jeder sowieso schon kennt, als dass sich einer von diesem thread zum Kauf eines Uranminerals verleiten lässt, der die Sicherheitshinweise nicht kennt.


    Übrigens: Viele Mineralien aus Schwarzwald oder Erzgebirge, die keine primären Uran- oder Thoriummineralien sind, und von denen man Radioaktivität eigentlich nicht erwartet, strahlen trotzdem durch Uranbeimischungen im Ganggestein "wie die Sau". Das gilt z.B. für Bismut-, Nickel-, Cobaltmineralien und ähnliche. Wer Mineralien sammelt, sollte routinemäßig jede Probe auf Radioaktivität testen, bevor sie in die Vitrine wandert.


    Gruß


    Waldschrat

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)



  • Hallo,


    ja da gibt es diese unverwüstlichen natooliven Holzkistchen aus Bundeswehrbeständen. Habe ich auch. Je 6 Stück zu 50 rem (0,5 Sv) und 500 rem (5 Sv) plus Ladegerät.


    Sollten die letzteren Dosimeter allerdings etwas nennenswertes anzeigen, wird es sehr ernst. 4 Sv ist eine LD 50/30, d.h. 50% der Exponierten sterben innerhalb von 30 Tagen.


    Andererseits habe ich mir auch bei eBay eine ganze Kollektion sehr viel brauchbarerer Stabdosimeter zusammengekauft, etwa Messbereich 2 mSv, 5 mSv, 50 mSv.


    Für Dauermessungen - ein Jahr hinlegen und dann die Strahlendosis ablesen - sind diese Stabdosimeter, die nach dem Elektrometerprinzip arbeiten, nicht geeignet, da ihr innerer Isolationswiderstand nicht unendlich ist, neigen sie zu einer gewissen geräteabhängigen Selbstentladung. Im Grunde sind die Dinger deshalb auch eher für den Kurzzeiteinsatz (einige Stunden bis Tage) gedacht. Für verlässliche Langzeitmessungen bevorzuge ich elektronische Dosimeter.


    Gruß


    Matthias (aka Waldschrat)

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)


  • 1 Sv/h ist verdammt heiß. Obwohl ich eher ein Ausdauerläufer bin, da würde ich zum spurtstarken Sprinter. Ich habe ehrlich gesagt über die inkompetenten deutschen Medien geflucht, die den Unterschied zwischen Dosis und Dosisleistung nie auf die Reihe brachten. Sehr wohltuend, informiert und sachlich im Gegensatz dazu die BBC. Eine seriöse Internetseite, die Messwerte liefert, ist z.B. http://www.grs.de

    Zitat von Endzeitstimmung;67452

    Ich werde jetzt zusehen, das ich mir zusätzlich zu den "Unempfindlichen" Ein paar Dosimeter im Bereich von max 5 Röntgen bzw 50 Millisievert zulege, sobald der Wahnsinn in der Bucht wieder abgeebbt ist


    Eine sehr gute Idee. Idch würde sogar die Variante 2 mSv empfehlen, die es vor dem Ausbruch des Wahnsinns für 2 EUR das Stück gab.

    Zitat von Endzeitstimmung;67452

    ... sobald der Wahnsinn in der Bucht wieder abgeebbt ist, wo unvollständige SV-500 für bis zu 500€ gehandelt werden, und einzelne Standard-Sonden für bis zu 100€ - Das war bis vor kurzem der +- Preis für ein vollständiges SV-500.... naja.


    Keine gute Idee. Der SV500 fällt für mich in den Bereich Atombombennahtrefferdetektoren. Wenn es schon Armee Surplus sein soll, der FH40T ist eindeutig die bessere Wahl, noch besser, RAM II oder KSMG1 aus Beständen der NVA der Ex-DDR. Die KSMG1 sind Baujahr 1988/89 und wirklich gute Geräte, allerdings mit allem Zubehör eher Immobilien als Geräte für den Feldeinsatz. Einen KSMG1 will man vielleicht als stationäres Messgerät besitzen, aber nicht in seinem Notfallrucksack haben :winking_face:


    Zitat von Endzeitstimmung;67452


    Im Moment liegt die Grenze für beruflich strahlenexponierte Personen bei JÄHRLICH 20 mSv also 2 Röntgen, und für das gemeine Volk bei nur JÄHRLICH 1 mSv also nur 0,1 Röntgen.
    ....
    Heißt also, das die Jungs in Japan in 1Stunde am Kraftwerk so eine Dröhnung bekommen wie einem Normalbürger in 1000! Jahren. :traurig:


    Ich hoffe, ich hab da keinen Gedankenfehler drin...


    Wobei man auch beim Normalbürger differenzieren muss. In der norddeutschen Tiefebene rund 2 mSv / Jahr, im Schwarzwald oder dem Erzgebirge bis 6 mSv / Jahr, im südwestindischen Bundesstaat Kerala (thoriumhaltige Monazitsände!) bis 20 mSv / Jahr. Flugzeugpersonal auf Tansatlantikrouten liegt bei einer ähnlichen Strahlenbelastung. Dazu kommen noch die medizinischen Anwendungen. Ein CT kann mit bis zu 10 mSv zu Buche schlagen. Es ist dabei übrigens interessant, dass die Krebsinzidenz oder die Inzidenz von Missbildungen (genetische Schäden) im Schwarzwald nicht höher ist, als in der norddeutschen Tiefebene. Regional sogar eher niedriger.


    Persönlich würde ich die Grenze für eine einmal im Leben für einen freiwilligen (!!!) Katastrophenhelfer akzeptable Zusatzdosis beim Erwachsenen bei etwa 250 mSv (25 rem) ziehen, das deckt sich auch mit den Anweisungen für Feuerwehr und THW in Deutschland.



    Gruß


    Matthias (aka Waldschrat)

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Stalkerunit 66/1;61135

    Als Ergänzung noch ein paar einfache Grundsatzwerte.Wenn man zu sehr ins Detail geht bekommt man genauso
    schnell Kopfweh und Schwindelanfälle wie bei Subatomarer Teilchenphysik.


    Was ist das alles für ein Zeug-Merkwürdige Einheiten mit denen man nichts anfangen kann.


    Nehmen wir als erstes mal Becqerel:Dies ist die Einheit des Radioaktiven "Inhalts" eines Körpers(zum Beispiel ein Pilz-gepflückt im Bayerischen Wald mit xxx Becqerel Radioaktivität darin).
    Hier könnte man auch sagen wieviel Liter Wasser sind im Tank.Das braucht eigentlich kein Laie.-Unwichtig.


    Hallo,


    ein sehr schöner Beitrag,der mal die physikalischen Grundlagen darstellt. Da mir an dem selben Thema gelegen ist, einige zusätzliche Erläuterungen.


    Was sind hundert Bequerel (radioaktive Zerfälle pro Sekunde)? Stellen wir uns eine Nachrichtensendung vor, in der berichtet wird, ein Psychopath habe sich irgendwo verschanzt und feuere hundert Schüsse pro Zeiteinheit ab. Zur Gefährdungsbeurteilung wird sich der geschätzte Empfänger der Botschaft vielleicht fragen, aus welcher Waffe? Einem Luftgewehr oder einer Panzerhaubitze? Um im Bilde zu bleiben: 3H wäre das Luftgewehr, 60Co die Artillerie.


    Das Bequerel sagt gar nichts, solange ich nicht auch das strahlende Nuklid nenne.

    Zitat von Stalkerunit 66/1;61135


    Als nächstes Gray(früher bei den alten Geräten noch Rad).Dies ist die Einheit für die Power der Strahlung.Wieviel Kraft steckt jetzt in diesem Augenblick dahinter.
    Hier könnte man auch sagen,mit wieviel Druck läuft das Wasser aus dem Tank raus.
    Die Differenz zwischen Gray und Rad bei Gammastrahlung ist Faktor 100-Das heißt wenn ihr 1 Rad/h auf dem alten Gerät habt,ist das 10Milligray/h auf dem neuen.100 Rad/h=1Gray/h.u.s.w.


    Da ich mich schon mal auf eine militärische Terminologie "eingeschossen" habe, das Gray (früher Röntgen) beschreibt die Geschossanzahl, die auf das Ziel niedergegangen ist.

    Zitat von Stalkerunit 66/1;61135


    Und schließlich noch Sievert(früher Rem).Dies ist eigentlich gar keine Feste Messeinheit,sondern basiert auf Erfahrungswerten die man mit der Zeit gesammelt hat.


    Das Sievert (rem) multipliziert die Geschossanzahl mit der Schadwirkung, die der jeweilige Munitionstyp anrichtet (relativer biologischer Bewertungsfaktor). Ein inkorporierter Alphastrahler ist z.B. um Längen gefährlicher, wie ein externer Betastrahler. Das Sievert ist die letztendliche Schadensbilanz.



    Gruß


    Matthias (aka Waldschrat)

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo, seid gegrüsst


    kann mir jemand sagen, wo ich einen zuverlässigen Geigerzähler bestellen kann und was diese kosten? Machen denn diese, die der
    Normalbürger kaufen kann auch Sinn?
    Anne

  • Hallo Anne,


    zur Zeit spielt der Geigerzähler-Markt ein wenig verrückt, Händler sind ausverkauft und für Gebrauchtgeräte werden z.B. bei Ebay Fantasiepreise erzielt. Vor dem Kauf eines solchen Gerätes sollte man sich ein wenig in die Materie "einlesen", sonst gibt man wahrscheinlich viel Geld für das falsche Messgerät aus.


    Vom BR gibts einen Beitrag "Was ist Radioaktivität?" als VIDEO


    Und im Wikipedia-Artikel RADIOAKTIVITÄT kann man auch einiges erfahren.


    Bekanntlich gibt es drei Arten von Strahlung: Alpha-, Beta- und Gammastrahlung.


    Gammstrahlung (und Röntgenstrahlung) ist am durchdringendsten, sie kann nur durch meterdicke Wände aus schwerem dichten Material wie Beton oder Blei abgeschirmt werden. Betastrahlung besteht aus Elektronen,die Luft, Plastik, Papier etc. durchdringen, aber schon von einer dünnen Metallschicht abgebremst werden (beim "Einschlag" in Metall erzeugt Betastrahlung allerdings wiederum selbst Strahlung, die man dann Bremsstrahlung nennt). Alphastrahlung ist am wenigsten durchdringend. Alphastrahlen kommen in Luft nur wenige Zentimeter weit, ein Blatt Papier hält sie schon ab.


    Wie entsteht die Strahlung? Radioaktive Substanzen "zerfallen", weil die Struktur ihrer Atomkerne nicht stabil ist. Beim Zerfall dieser Kerne wird Energie frei, teilweise als Wärme (was in Fukushima die Probleme macht), teilweise als Strahlungsenergie oder als frei werdende Elektronen. Es gibt radioaktive Substanzen (Isotopen), die zerfallen schnell und heftig unter Freisetzung grosser Energiemengen, diese geben den Grossteil ihrer Radioaktivität als durchdringende Gammastrahlung ab. Der Vorteil solcher Substanzen ist, dass sie relativ schnell immer weniger Energie freisetzen, also auch weniger Radioaktivität abgeben, weil der Zerfall der Atomkerne so schnell abläuft.


    Zerfällt eine Substanz sehr langsam, gibt sie vor allem Alphastrahlung ab. Das kann sich über Jahre, Jahrtausende oder sogar Milliarden von Jahren hinziehen, was diese Substanzen so tückisch macht. Alphastrahlung kommt zwar nicht weit, aber wenn man Partikel eines "Alphastrahlers" eingeatmet, getrunken oder gegessen hat, dann können diese Alphastrahlen im Körper direkt auf die Zellen in unmittelbarer Umgebung des Partikel bestrahlt und geschädigt werden. Die Strahlung stört z.B. bei der Zellteilung die Reproduktion der DNA, sie führt zu Mutationen, solche Zellen wachsen dann mit dem falschen "Bauplan", die Folgen (Wucherungen, Missbildungen etc.) sind bekannt.


    Zurück zum Messgerät:


    Ein Geigerzähler ist ein an sich sehr simples und zuverlässiges Messgerät, dass jedoch bei schwacher Strahlung sehr ungenau misst (+/-50% Messfehler) und nicht unterscheidet zwischen Alpha-, Beta- und Gammastrahlung. Aufgrund der geringen Reichweite von Alphastrahlung ist es schwierig, diese mit einem Geigerzähler zu messen, zumal dieser für Alphastrahlung auch mehr oder weniger "taub" ist.


    Zur Zeit sieht man im Fernsehen viele Beiträge über Tschernobyl. Reporter, die dort herumreisen, halten einen Geigerzähler in der Hand, der immer wieder hohe Werte anzeigt, wenn er dann wieder niedrigere anzeigt sind alle wieder erleichtert. Es ist allerdings eine trügerische Sicherheit, denn der Geigerzähler in der Hand des Reporters merkt nichts von dem evtl. vorhandenen radioaktiven Staub auf dem Boden, der Alphastrahler enthält und beim herumfahren aufgewirbelt und eingeatmet wird. Genauso ist es naiv, Lebensmittel mit einem darangehaltenen Geigerzähler zu "testen" - man "sieht" nur einen Bruchteil dessen, was an Radioaktivität vorhanden sein könnte.


    Der Geigerzähler macht eigentlich vor allem in Kernkraftwerken und bei Atomkriegen "Sinn". Will man aber das Leitungswasser, Lebensmittel und die Gartenerde auf Radioaktivität prüfen, ist der Geigerzähler nur bedingt geeignet. Besonders die schwachen (aber tückischen) Alphastrahler sind nur schwer zu messen. Man benötigt auf jeden Fall eine gut abgeschirmte Messkammer aus Blei (so etwas gibt es unter dem Begriff "Bleiburg" zu kaufen) und ein Strahlungsmessgerät, das auch Alphastrahlung messen kann. Diese Messungen kann normalerweise nur ein entsprechend ausgerüstetes Analyselabor durchführen.


    Nach dem Unglück von Tschernobyl gab es wie jetzt auch, den Wunsch vieler, Lebensmittel etc. selbst messen zu können. Zu diesem Zweck entwickelte die Firma Berthold damals ein entsprechendes Gerät, den Becquerel Monitor LB200. Allerdings beschränkt sich das Gerät auf die Detektion von Gammastrahlung.


    Eines der wenigen "Nicht-Labor"-Geräte, das Alphastrahlung messen kann, ist der Radioaktivitätsmesser "RAM II" der NVA, der Ende der 1980er in der DDR entwickelt wurde, dessen Kauf aber nur Sinn macht, wenn man die zugehörige "Kiste 2/2" und die darin enthaltene "Bleiburg" auch bekommt.


    Wenn man ein Gerät wie den LB200 oder RAM II hat, dann muss man eine Messung sorgfältig durchführen (Probenmaterial zerkleinern und/oder aufkonzentrieren) und vor allem darauf achten, dass man sich sein Messgerät nicht kontaminiert: wird die Messkammer oder der Strahlungssensor mit (radioaktiven) Partikeln verschmutzt, dann misst man die Radioaktivität dieser Partikel bei allen nachfolgenden Messungen mit und erhält falsche Messergebnisse.


    So mal schnell nen Geigerzähler irgendwo hinhalten und "gut is" geht leider nicht.


    Grundsätzlich sind kleinere Strahlungssensoren unempfindlicher (eher "taub") gegenüber schwacher Radioaktivität, als grössere - ganz einfach, weil sie rein statistisch weniger Strahlungsquanten abbekommen.


    Geigerzähler haben als Sensor einen Hochspannungsdraht in einer gasgefüllten Röhre. Bekannt sind die Geigerzähler mit etwa fingerdicken bruchempfindlichen geschlossenen Zählröhrchen. Das haben fast alle derzeit am Markt als Geigerzähler verkauften Messgeräte (Gamma-Scout, SV500, FH40, IM7001/PDR7000, Radex, Terra-P etc.). Diese Zählröhrchen verschleissen prinzipbedingt mit jedem gezählten Impupls ein wenig, halten aber durchaus einige hundert Millionen Impulse aus (meistens zerbrechen eher die Zählröhrchen durch unvorsichtige Handhabung des Geräts).
    Speziell zur Messung von kontaminierten (verseuchten) Oberflächen verwendet man eine Variante des Geiger-Müller-Zählrohrs, das als Durchflusszählrohr ausgelegt ist: hier ist die Zählröhre offen und wird von einem Gas durchströmt. Die "Zählkammer" kann dann sehr gross ausgelegt werden und man kann ein sehr grosses Eintrittsfenster auch für Alphastrahlung bauen, das die gasdurchströmte Zählkammer durch eine Folie von der Aussenwelt trennt. Die Geräte heissen oft Kontaminationsmonitor. Zum Betrieb benötigt man allerdings dieses Gas, das meist herkömmliches Butangas ("Feuerzeuggas") ist. Die Geräte werden aus einer Gaspatrone befüllt und können dann für ein-zwei Stunden benutzt werden, dann muss wieder Gas nachgefüllt werden. Der Vorteil dieser Geräte ist, dass die Fensterfolie der Zählkammer bei Beschädigung oder Kontamination problemlos selber ausgewechselt werden kann, während ein beschädigtes geschlossenes Geiger-Müller-Zählrohr nicht repariert werden kann.



    Neben dem Geigerzähler gibt es Strahlungsmesser, die die Effekte von Strahlung in festen Körpern zur Messung ausnutzen: den Szintillationsdetektor, der die schwachen Lichtblitze misst, die Strahlungsquanten in einem Kristall erzeugen oder Halbleiter-detektoren, die einen Spannungsimpuls erzeugen, wenn Strahlungsquanten im Halbleitermaterial Elektronen losschlagen, die als messbarer Strom dann fliessen.


    Ungeeignet zur Messung der Radioaktivität von Luft, Wasser, Lebensmitteln, Bodenproben etc. sind alle sogenannten "Dosimeter". Die dienen nur dazu, aufzuzeichnen, welche Strahlendosis der Träger des Dosimeters abbekommen hat. Ärzte in Spitälern tragen fast immer ein Dosimeter am Revers, das sie am Monatsende abgeben müssen, dann wird es ausgewertet und geprüft, ob sie schon ihre höchstzulässige Dosis erreicht haben (durch Röntgen, CTs etc.). Manche Dosimeter kann man selber ablesen, viele können nur mit Hilfe eines Prüfgerätes ausgewertet werden.


    Zur Kaufempfehlung:


    Für den privaten Gebrauch machen meiner Meinung nach nur wenige Geräte Sinn:


    - Geigerzähler mit Messbereich im Mikro-Sievert-Bereich (µSv), z.B. Gamma-Scout oder
    - Kontaminationsmonitor mit Grossflächensensor, z.B. Berthold Kontamat LB122 oder
    - Becquerel-Monitor Berthold LB200 oder
    - Radioaktivitätsmesser RAM II (wenn man die Bleiburg dazu bekommt)


    Man sollte sich aber im Klaren sein, dass diese Geräte eher "Indikatoren" als Messgeräte sind, d.h. sie zeigen an, dass Strahlung vorhanden ist, die genaue Menge und Intensität können sie aber nicht wirklich bestimmen. Dazu muss man einiges Hintergrundwissen (z.B. mit welchen Isotopen/Nukliden habe ich es zu tun) und geeichte Messgeräte haben. Die meisten erhältlichen Strahlungsmessgeräte sind - wenn überhaupt - auf Cs-137 abgeglichen, d.h. die vom Hersteller gemachten Genauigkeitsangaben von z.B. +/-30% stimmen nur(!) bei der Messung eines Cäsium-137-Strahlers. Eine Eichung haben die wenigsten Geräte. Die Entwicklung "eichfähiger" Strahlenmessgeräte ist teuer, auch die Zulassungsprozedur bei der Eichbehörde (in D die PTB) ist sehr zeit- und kostenaufwendig. Eine Eichung ist auch immer nur zeitlich befristet gültig (z.B. 1 oder 2 Jahre), dann muss sie wiederholt werden. Die aufwendige Zulassungsprozedur zur Eichfähigkeit ist einer der Hauptgründe, warum geeichte Strahlenmessgeräte sehr teuer sind.
    Hat man nun z.B. Gartengemüse auf dem Tisch, das mit Strontium-90 kontaminiert ist, misst ein auf Cs-137 abgeglichenes Messgerät schon was falsches. Es gibt Geräte, die man auf die Isotopenart einstellen kann (die rechnen dann intern einen "Korrekturfaktor" zu ihrer Strahlungsmessung hinzu). Z.B. viele der Kontaminantions-Messgeräte vom Typ "Kontamat..:"



    Grüsse


    Tom

  • Hallo Tom,


    ich wollte mir auch einen bei Conrad kaufen, um den Boden im Kleingarten zu testen. Dann ist das ja völliger Schwachsinn, sich einen Geigerzähler zu kaufen.
    Du scheinst Dich ja gut auszukennen.
    Doretta sagt Danke und lässt grüßen

  • Zitat von Waldschrat;67744

    Keine gute Idee. Der SV500 fällt für mich in den Bereich Atombombennahtrefferdetektoren. Wenn es schon Armee Surplus sein soll, der FH40T ist eindeutig die bessere Wahl, noch besser, RAM II oder KSMG1 aus Beständen der NVA der Ex-DDR. Die KSMG1 sind Baujahr 1988/89 und wirklich gute Geräte, allerdings mit allem Zubehör eher Immobilien als Geräte für den Feldeinsatz. Einen KSMG1 will man vielleicht als stationäres Messgerät besitzen, aber nicht in seinem Notfallrucksack haben :winking_face:


    Da muss ich jetzt aber widersprechen. Das FH40T würde ich schon alleine des alters wegen nicht mehr mit gutem Gewissen empfehlen können, die Geräte sind teilweise über 40 Jahre alt. Das SV 500 dagegen ist modern und sehr robust. Das RAMII und das KSMG1 sind eindeutig stationäre Messgeräte und somit auch nur bedingt mit einem SV500, Gammascout oder FH40T zu vergleichen. Das KSMG1 ist sicherlich perfekt für jemanden der eine stationäre, langzeit Messstation für Gammastrahlung einrichten will. Das RAMII zum Testen von strahlenbelasteten Lebensmitteln. Aus diesem Zweck wurden beide auch gebaut.

  • Zitat von tomduly;67769

    zur Zeit spielt der Geigerzähler-Markt ein wenig verrückt, Händler sind ausverkauft und für Gebrauchtgeräte werden z.B. bei Ebay Fantasiepreise erzielt. Vor dem Kauf eines solchen Gerätes sollte man sich ein wenig in die Materie "einlesen", sonst gibt man wahrscheinlich viel Geld für das falsche Messgerät aus.


    Ein klasse Beitrag!


    Ja, mindestens sechs Monate warten. Ich überlege mir gerade selbst, die Gunst der Stunde zu nutzen und meine "ollen Kamellen" bei eBay einzustellen und mir gutes Geld zu verdienen.

    Zitat von tomduly;67769

    Vom BR gibts einen Beitrag "Was ist Radioaktivität?" als VIDEO


    Und im Wikipedia-Artikel RADIOAKTIVITÄT kann man auch einiges erfahren.


    Sehr zu empfehlen auch dieses, eine richtig fundierte Einführung:
    [URL="http://www.bestellen.bayern.de/application/stmug_app000003?SID=239201816&ACTIONxSETVAL%28artdtl.htm,APGxNODENR:33,AARTxNR:stmugv_stra_00006,USERxARTIKEL:artlist1.htm%29=Z"]http://www.bestellen.bayern.de…RxARTIKEL:artlist1.htm)=Z[/URL]

    Zitat von tomduly;67769

    ... beim "Einschlag" in Metall erzeugt Betastrahlung allerdings wiederum selbst Strahlung, die man dann Bremsstrahlung nennt). Alphastrahlung ist am wenigsten durchdringend. Alphastrahlen kommen in Luft nur wenige Zentimeter weit, ein Blatt Papier hält sie schon ab.


    Danke für diesen wichtigen Hinweis, der gern übersehen wird! 10mm Kunststoff sind meist hilfreicher wie eine Bleifolie.

    Zitat von tomduly;67769

    Zerfällt eine Substanz sehr langsam, gibt sie vor allem Alphastrahlung ab. Das kann sich über Jahre, Jahrtausende oder sogar Milliarden von Jahren hinziehen,


    Hier eine kleine Korrektur, langlebige Betastrahler sind zugegeben selten, aber es gibt sie, zum Beispiel 40 Kalium

    Zitat von tomduly;67769

    Eines der wenigen "Nicht-Labor"-Geräte, das Alphastrahlung messen kann, ist der Radioaktivitätsmesser "RAM II" der NVA, der Ende der 1980er in der DDR entwickelt wurde, dessen Kauf aber nur Sinn macht, wenn man die zugehörige "Kiste 2/2" und die darin enthaltene "Bleiburg" auch bekommt.


    Da gibt es einen Trick, die Differenzmessung. Ich habe mir mal eine "Bleiburg" mit zwei Zentimetern Wandstärke selber gegossen, war damit aber nicht wirklich zufrieden, es kommt einfach zu viel kosmische Hintergrundstrahlung durch, um wirklich niedrige Kontaminationen bei Lebensmitteln zu messen. ich habe mich dann zu folgendem entschlossen:


    Kontrollversuch: Bleibehälter leer, über eine Stunde aufintegriert
    Versuch: Becherglas mit zerkleinerter Probe in den Bleibehälter eingesetzt, ebenfalls über eine Stunde aufintegriert
    Differenz bilden


    Ziemlich mühsam, zugegeben.

    Zitat von tomduly;67769

    So mal schnell nen Geigerzähler irgendwo hinhalten und "gut is" geht leider nicht.


    Ein wahres Wort ...



    Viele Grüße


    Matthias (aka Waldschrat)



    P.P.S. Man wieder wegen Entfernen von Tippfehlern 1-3 mal nachträglich geändert

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)