Restaurants als Quelle von Nahrungsmitteln

  • Auch hier stellt sich mir wieder die Frage, warum entweder/oder Sunnhild? Ich will sowohl sammeln, als auch anbauen. Aber ich habe weder geeignetes Land noch irgendwelche Fähigkeiten bezüglich Ackerbau. Ich werde also die erste Phase des Experimentierens irgendwie überstehen müssen. Und auch wenn es klappt, dauert es nochmal eine Zeit, bis ich ernten kann. Genau diesen Zeitraum will ich, so gut es geht, mit dem eignene Lager überbrücken und notfalls auch alles aufsammeln, was mir in die Hände kommt. Daher die Überlegungen, wo man an Nahrungsmittel herankommt.

  • Wenn du kein geeignetes Land hast (Wer hat das schon?), dann besorg dir einen Schrebergarten, bau einen Kartoffelturm auf dem Balkon, werd zum Guerillia Gärtner oder schau, ob du sowas wie einen Nachbarschafts- oder Gemeinschaftsgarten aufziehen kannst. oder begrün ein Flachdach.
    Wenn du mit dem Gärtnern erst anfängst, wenn der Ernstfall eingetreten ist,wird es evtl. zu spät sein.
    Eigne dir die Fähigkeiten JETZT an.

  • Wie es sich bei einem lang andauernden Mangelereignis entwickelt kann kaum jemand sagen. Besonders wenn Mangel herrscht werden Personen die plündern etc, sehr schnell und wohl auch oft final den Blick in das operative Ende einer 12 Flinte oder einer Glock werfen.
    Vorbereitung bedeutet für mich, das ich an den ersten Spontanplünderungen nicht teilnehmen will/muß. das Risiko dabei zu verlieren ist einfach zu hoch. Was ich tue wenn ich 1 Woche nichts zu futtern hatte und nebenan liegen die Steaks auf dem Grill ist etwas total anderes.

  • Aus meiner Sicht kommt es immer darauf an, um welche Art Krise es sich handelt und wie lange diese anhält.
    Grundsätzlich ist es ja so, (zumindest in der Schweiz) das die Lebensmittel vom Staat rationalisiert werden.
    Solange es "nur" ums überleben geht, genügen die Rationen.
    Zudem werden die Bauern zu den Haupt Nahrungs Lieferanten in der Region, für die Region.
    Wir tun also gut daran, in Friedenszeiten die Landwirte zu unterstützen, das wir im Falle einer Krise auf diese zählen können.
    Sollte es tatsächlich soweit kommen, das die Rationen und das Gut welches uns die Bauern abwerfen nicht mehr genügen, besteht noch immer die Möglichkeit des Bushcrafts.
    D.h. Wir gehen raus in die Wildnis, fischen, jagen und sammeln unsere Nahrung selbst.
    Nur faule und dumme Menschen plündern.
    Wer halbwegs ein Hirn in der Birne hat, weis auch anders zu überleben.
    Genug Threads gibt es ja hier im Forum, welche von Leuten geschrieben wurden, welche wissen wie man gewaltfrei (Ohne einem anderen Menschen Schaden zuzufügen) überleben kann.
    Daher sind aus meiner Sicht solche Mad Max Szenarien ein absolut müssiges Thema, und daher unnötig zu diskutieren.


    Mit besten Grüssen


    Roger

  • Zitat von Baselifter;70581

    Aus meiner Sicht kommt es immer darauf an, um welche Art Krise es sich handelt und wie lange diese anhält.
    Grundsätzlich ist es ja so, (zumindest in der Schweiz) das die Lebensmittel vom Staat rationalisiert werden.


    Rationiert, nicht rationalisiert.


    Zitat von Baselifter;70581

    Daher sind aus meiner Sicht solche Mad Max Szenarien ein absolut müssiges Thema, und daher unnötig zu diskutieren.


    Aber du musst zugeben das gerade hier, im Extremen, das diskutieren am meisten Unterhaltungswert hat ;).

  • Merci für die Korrektur...
    Was bringt mir der Unterhaltungswert wenn ich nix draus lernen kann?
    Ist doch zwecklos...
    Für solche Themen gab es früher mal ein Forum das sich "Hacksector" nannte, dort wurden solche Themen diskutiert bis zur Verblödung.
    Fehlt nur noch die Frage, wie man einen Snackautomaten knackt, dann kommen bei mir wirklich Zweifel auf.


    Nee, ich bleib lieber bei meinen Leisten.
    Da kann ich ein gutes Gewissen und nen heilen Hintern behalten.


    Grüsse


    Roger

  • Zitat von Baselifter;70581


    Sollte es tatsächlich soweit kommen, das die Rationen und das Gut welches uns die Bauern abwerfen nicht mehr genügen, besteht noch immer die Möglichkeit des Bushcrafts.
    D.h. Wir gehen raus in die Wildnis, fischen, jagen und sammeln unsere Nahrung selbst.
    Nur faule und dumme Menschen plündern.


    So ungefähr 190 Schweizer teilen sich einen Quadratkilometer, wenn wir mal davon absehen, dass grosse Teile des Landes unbewohnbares Hochgebirge sind. Da ist dann sehr schnell leergejagt und abgefischt. Das sollte uns klar sein. Gilt für Deutschland übrigens genauso. "Bushcraft" ist ein absolutes Kurzfrist-Übergangsszenario.


    Plünderer - siehe z.B. Hurrikan Katrina in New Orleans - wird es im Gefolge einer Katatrophe fast immer geben. Es wird sich jeder überlegen müssen, ob und wie er so ein Szenario in seine Überlegungen einbezieht.


    Viele Grüße


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Waldschrat;70690

    So ungefähr 190 Schweizer teilen sich einen Quadratkilometer, wenn wir mal davon absehen, dass grosse Teile des Landes unbewohnbares Hochgebirge sind. Da ist dann sehr schnell leergejagt und abgefischt. Das sollte uns klar sein. Gilt für Deutschland übrigens genauso. "Bushcraft" ist ein absolutes Kurzfrist-Übergangsszenario.


    Mich würde mal der Vergleich interessieren, wieviele kcal in D/A/CH in den Supermärkten liegen und wieviele als Wild und Fisch in der freien Natur herum laufen. Spannend wäre auch noch der Vergleich von kcal Tiefkühlfleisch vs kcal Wild.
    Weiß das zufällig jemand?
    Ich würde mich ja fast wetten trauen, dass es weniger Wild als fertig abgepacktes Tiefkühlfleisch gibt.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Und wie immer bleibt die Frage, von welchem Scenario wir hier sprechen.
    A Fall: Kein wirkliches Problem
    B Fall: Grösste Gefahr. Felder und Wälder werden in kürzester Zeit leergefressen sein. Es herscht Mord und Toschlag.
    C Fall: Kommt darauf an wie viele Menschen umkommen und vorallem durch was. Seuche oder Meteorit oder sonst was.

    Nach einem Meteoriteneinschlag in Europa kann ich mir den Weg ins Restaurannt / Kantiene/ Lebensmittellager sparen. Auch die natürlichen Resourcen wären vernichtet. Sollte jemand sowas überleben, viel Spass beim verhungern.

    Die angenehmste Variante dürfte wohl sein, dass 80% der Menscheit weg ist, die Natur davon in keiner Weise davon betroffen wird, einige von uns zu den Überlebenden gehören. Dann haben wir einen Stand wie im Jahre 1000 nach Christi. Nur so währe vermutlich ein überleben der Restmenschheit möglich. Die Balance zwischen den Recourcen und die Anzahl der Esser muss stimmen.

    Wenn es so schlimm ist, dass ich unter die Plünderer muss, frage ich mich ob der Rest dann nur ein verhungern auf Raten ist.

    Ach ist es schön so philosophische Fragen zu wälzen.

    Gruss
    Worber

  • Mein Mann arbeitet als Schichtleiter bei einem grossen, bundesweten Pizzalieferdienst.
    http://www.joeys.de/
    Was da an Gemüse und Fleisch auf die Pizzen kommt, ist frisch und wird täglich vom Grossmarkt geholt. Da reichen irgendwelche "Vorräte" je nach Bestellaufkommen ca 2 Tage. Der Pizzateig ist eine Fertigmischung, die genauso wie die Pizzasaucen und der Pizzakäse vom Konzern geliefert wird, und zwar wöchtentlich.
    Was würde jetzt bei einem Ereignis wie den Zusammenbruch der Lieferketten wegen Treibstoffmangel ("Ölkrise") passieren? Erstmal würden die Leute weiter Pizza bestellen, bevor sie raffen, WAS denn jetzt los ist.
    Ausgeliefert werden könnte mit den Lieferfahrrädern und Elektrorollern und zu Fuss im Innenstadtbereich (wo 60% der Kunden sitzen) weiterhin, auch die Hybrid-Smarts kommen sehr lange hin mit einer Betankung. Es könnte ca 2 Tage lang der normale Betrieb laufen, dann könnte man noch Magaritas verkaufen für ein paar Tage. Und dann ist da nix mehr mit "Vorräten".
    Ich weiss jetzt nicht, was der Threadstarter erwartet? Dass alle Gastronomiebetriebe sofort die Löffel fallen lassen bei irgendeinem unerwarteten Ereignis? Die Wirte werden erstmal versuchen, ihren normalen Betrieb weiterzuführen.


    Ich gehe jetzt berwusst nicht von irgendwelchen Mad-Max-Fantasyszenarien ala "Plündere Horden" (die aus welchen? Grund? genau? durch die Lande ziehen) aus. Ebensowenig wie ein Impactereignis oder einen VEI-8-Ausbruch.


    Die Krise bzw. "Der Crash" findet nämlich genau JETZT statt, da braucht frau (man) nur die Wirtschaftsnachrichten zu verfolgen. Er findet in zwar im Zeitlupentempo statt, so dass der Grossteil der Menschen gar nicht wirklich mitbekommt, was grade passiert (oder es ignoriert), aber es passiert.


    Der Hinweis auf lokalen Erzeuger war schon ganz richtig. Kein Mensch braucht eigentlich die parasitären Zwischenhändler, die die Hand aufhalten. Es sei denn, man ist zu faul zum Selberkochen und stopft sich dann lieber mit denaturierten Industriefertigfrass voll, aber das ist dann nicht mein Problem.
    ich habe mir in den letzten Jahren ein Netzwerk von lokalen Erzeugern bzw. Produzenten aufgebau. Seit 01.05. sind wir auch Mitglied im CSA Projekt Hof Pente, der netterweise auch mit dem ÖPNV bzw. mit dem Fahrrad zu erreichen ist. Es ist jetzt schon so, dass ich nur Sachen wie Nudeln, Reis und Milchprodukte sowie Luxusartikel wie Kaffee, Schokolade und Südfrüche wie Bananen (für die Kinder) und Mangos (für mich) im normalen Handel kaufe. Also alles, was ich im Prinzip selbst machen könnte (Wie Nudeln, Käse und Jogurt) oder auf die ich im Notfall verzichten könnte.
    Ausserdem haben wir unseren Garten, der in diesem Jahr wohl wirklich etwas abwerfen wird.


    Und selbstverständlich ist Deutschland in der Lage, seine Bevölkerung mit Lebensmitteln zu versorgen. Man müsste nur aufhören, sich mit billigen, minderwertigem Industriefleisch vollzufressen und die Massentierhaltung abschaffen. Da gibt es halt nur noch sonntags den Braten auf den Tisch und den Rest der Woche nicht, davon verhungert niemand (das hat ja Jahrhunderte lang so funktioniert).
    Und es ganz viel im urbanen Bereich möglich.
    Siehe diesen Thread hier: Gärtnern in Detroit
    Und ansonsten googlet mal nach "Roof Garden" bzw. "Roof Farm", um zu sehen, was da schon heute gemacht wird und was möglich wäre, wenn man es in einem ganz grossen Stil aufziehen würde.


    Anstatt sich mich so Quatschkram wie dem Plündern von Restaurants auseinanderzusetzen sollen sich alle hier lieber Gedanken, machen, wie man eine Teil seiner Lebensmittel selber erzeigen kann und ob man die Möglichkeit hat, evtl. einen Gemeinschaftsgarten oder ähnliches aufzuziehen, wenn man nicht über einen eigenen Garten (seis Eigentum oder gepachtet so wie wir unseren Kleingarten) verfügt.
    Das ist auf jeden Fall, ja ich sage das pöhse Wort, NACHHALTIGER, als Weltuntergangsszenarien und Rambophantasien nachzuhängen und ansonsten Industriekonserven zu horten.


    Die "Bushcraft-für-alle" ist so himmelschreiender Blödsinn, dass ich mich frage, in welchen Pubertätsforum ich denn nun gelandet bin und mir ansonsten jeden Kommentar verkneife ...

  • Wieviel Menschen der Deutsche Wald ernähren kann, ist gar nicht so schwer auszurechnen.


    Schaut man sich z.B. die Jagdstrecke 2008 an:


    Beispiel:


    Rotwild: 67.200 Stück / durchschnittlich 65 KG / ca. 115 kcal pro 100g Ergibt: 4938 Mio kcal.


    Wenn man das für alle Wildarten hochsummiert und mit dem täglichen Kalorienbedarf eines Menschen vergleicht, kommt man auf ca. 100.000 Menschen, die der Wald ernähren kann.


    Jetzt kann man natürlich darüber streiten wieviel Fleisch man essen sollte etc.


    Das ist garnicht das Problem. Das Problem ist, dass jeder Trottel mit einer Waffe in den Wald rennen wird und auf alles schießt das sich bewegt.


    Alleine in Deutschland haben wir ca. 800.000 Waffenbesitzer (Jäger, Sportschützen, Dienstwaffenträger).


    Egal wieviel Fleisch man isst, nach kurzer Zeit wird nichts mehr vom Wildbestand übrig beleiben.


    Meiner Ansicht nach ist die einzig realistische Möglichkeit an Fleisch zu kommen, Tiere selbst zu züchten z.B. Kanninchen.


    Ich stimme Sunnhild zu 100% das wir uns selbst ernähren könnten wenn wir wollten.


    Doch genau das wird nicht passieren. Die Krise wird kommen und 98% der Bevölkerung werden vollkommen unvorbereitet sein.


    Wenn ich mir die "No-Go-Areas" in den Deutschen Großstädten so anschaue......selbst wenn Du denen die perfekte Anleitung für die Selbstversorgung lieferst + Material und ihnen beim Gärtnern die Hand halten würdest. Sie werden es einfach nicht machen.



    Sie werden Plündern.



    Schalte mal im Ruhrgebiet für 1 Woche den Strom ab. Dann bist du mitten drin in der Mad-Max Phantasie.


    Deshalb ist es wichtig sich mit dem Thema auseinander zu setzten und wenn es nur darum geht bestimmte, gefährliche Orte zu meiden oder sich zu überlegen wann bin ich an der Reihe.


    Das Plündern von Lebensmitteln ist übrigens vollkommen ineffektiv. Im besten Falle schiebe ich einen Einkaufswagen voller Konservendosen aus dem Discounter. Wert 80€.
    Das kann ich mir heute schon in den Keller stellen.


    Es gibt andere Dinge die wesentlich effektiver sind........

  • Hallo Sunnhild,


    Du sprichst mir aus der Seele, ich finde die Diskussion über "hmmm...wo steht denn überall was essbares herum, was ich mir im Crashfall dann organisieren kann?" auch nicht sonderlich glücklich. Auch wenn es der Thread-Starter vielleicht gut und gar nicht so gemeint hat, gehts nun vorrangig ums Plündern. Genau das zu verhindern, sollte aber IMO auch zum richtigen "Preppen" gehören. Wenn man da als erster selbst vorprescht, nach dem Motto "dann hab ich eben meinen satten Vorrat + 2 Dosen XY mehr", dann beschleunigt man nur den Zerfall aller Ordnung und das kann in meinen Augen keine Survivalstrategie sein.


    Ein Grenzfall zwischen Plündern und Nothilfe war die Situation z.B. nach dem Erdbeben auf Haiti. Ist es legitim, zur Versorgung eines schwerverletzten Opfers irgendwelches Verbandmaterial aus dem direkten Umfeld zu organisieren (z.B. in dem man ein Auto aufbricht oder ein Grundstück betritt und das dortige Haus durchsucht)? Oder eigenmächtig fremdes Eigentum zur Bergung verschütteter Personen verwendet? Dies wurde allgemein bejaht. Doch schon das Ausschwärmen von Helfern, die die Haustrümmer durchwühlten, um Kleidung etc. für die Überlebenden zu finden, war kritisch. Denn sehr sehr schnell bildeten sich "Schwarzmärkte", wo man "gefundene" Güter kaufen bzw. eintauschen konnte.


    Aus unserer Situation heraus, sozusagen als "Wissende" und Prepper darüber zu schwadronieren, wo man überall Lebensmittel abstauben könnte, selbst wenn man schon eigene Vorräte hat, halte ich für keine gute Idee.


    Zitat von Sunnhild;70703

    Da gibt es halt nur noch sonntags den Braten auf den Tisch und den Rest der Woche nicht, davon verhungert niemand (das hat ja Jahrhunderte lang so funktioniert).


    ...es hat allerdings mehr schlecht als recht funktioniert, zumindest für die "normale" Bevölkerung gab es regelmässig Hungersnöte in Mitteleuropa, besonders gravierend waren die "Hungerwinter".
    Viele der Hungersnöte, waren entweder Kriegsfolgen oder lösten Unruhen/politische Umstürze aus. Die staatliche Notfallversorgung ist insofern auch nicht ganz uneigennützig: ein sattes Volk geht nicht auf die Strasse.


    Grüsse


    Tom

  • Ganz kurz, bevor ich los muss in "Das Haus das Verrückte macht" (=Arbeit): Viele Hungenöte im Mittelalter kamen zustande, weil die Bauern leibeigen waren bzw. horrende Pachtzinsen zahlen mussen. Monokultur war auch eine Ursache.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fe_Hungersnot_in_Irland


    Das die Leute vollkommen unvorbereitet sein werden, glaube ich nicht, wenn ich mich so umgucke; die Kleingartenverine bekommen wieder mehr zulauf und Gemeinschaftsgärten spriessen wie die Pilze (Haha) aus dem Boden. Es gab in den letzten Monaten auch vermehrt Berichte in den MSMs über Urban Farming Projekte.
    Und ich glaube immer noch nicht an das "Alles bricht zusammen" Szenario.

  • Zitat von Sunnhild;70709

    Und ich glaube immer noch nicht an das "Alles bricht zusammen" Szenario.



    Das glaube ich auch nicht. Aber dass wir früher oder später die Gürtel enger schnallen müssen und auf viele Dinge verzichten müssen. Das Erdbeeren an Weihnachten nicht mehr erhältlich sind, ist das kleinste Übel und sowieso ein Irrsinn.

    Ob dann die Kontakte zum Direkterzeuger dann auch noch halten wird sich dann zeigen.
    Und bei grösserer Nahrungsknapheit, vorallem in städtischen Gebieten, dürfte dazu führen dass dass Nachts die Gemüsebeete und Kartoffeläcker geplündert werden. Das ist ja Heute zum Teil schon der Fall. Fragt mal einen Bauern oder in gewissen Gegenden einen Gartenhausbesitzer.
    Also auch hier werden Probleme entstehen die sich von Theorie und Praxis unterscheiden.

  • Zitat von Sunnhild;70703


    Die "Bushcraft-für-alle" ist so himmelschreiender Blödsinn, dass ich mich frage, in welchen Pubertätsforum ich denn nun gelandet bin und mir ansonsten jeden Kommentar verkneife ...



    Dazu möchte ich (wohl als Anfänger) erwähnen, das es wohl kaum die ganze Bevölkerung sein würde die das so durchzieht.
    Nebenbei bemerkt, sind ja nicht nur Rehe und Wildschweine geniessbar, sondern fast alles was kriecht und fleucht.
    Klar, wenn man wählerisch ist, wird man früher am Hungertuch nagen müssen als ein Anderer, der sich nicht zu schön ist, auch mal eine Grille oder nen Wurm zu verspeisen.
    Desweiteren, es gibt in der Natur genug essbare Pflanzen, auch die können bis zu einem gewissen Grad das Überleben sichern (und dies nicht nur für eine handvoll Menschen).
    Weiterhin gibt es ja die Möglichkeit, Saatgut während friedlichen Zeiten draussen in der Natur auszubringen, so weit ich weis nennt sich das Bush Farming.
    Am besten eignen sich dazu Pflanzen, die robust sind und sich von alleine jedes Jahr reproduzieren können.


    Also ist die Idee durch Bushcraft zu überleben gar nicht so pupertär, wie Du uns hier glauben machen willst.

  • Gut nehmen wir mal an, der Wald bietet insgesamt zehn mal mehr kcal pro Jahr (Fleisch und Pflanzen) wie die aktuelle Jagdstrecke. So können sich ca. 1 Mio Menschen davon ernähren. Von mir aus auch 2 Mio oder 5 Mio. Aber keine 80 Mio.


    Der einzige Weg eine Bevölkerungzahl wie Deutschland sie hat zu ernähren ist eine konventionelle Landwirtschaft ( von mir aus wie vor 100 Jahren) incl. Viehzucht etc.
    Wir sind einfach zu viele um friedliche a la Robin Hood im Wald zu leben bzw. uns davon zu ernähren. Das der Wald eine gute Quelle für Nahrungsmittel ist, will niemand bestreiten. Aber es reicht eben nicht annährend aus um die Bevölkerung zu versorgen.


    Und auch die Standardaussage "das ist Szenarioabhängig" können wir uns schenken. Das einzige Szenario bei dem 95% der Bevölkerung tot sind und die Natur unversehrt, ist eine Pandemie wie sie es noch nie gegeben hat und den verbliebenen 5% fliegen kurz danach die unbeaufsichtigten Atomkraftwerke, Chemiefabriken etc. um die Ohren.


    Das größte Problem sind die großen Städte. Egal ob Bushcraft oder nicht. Dort wird sich alles entscheiden.


    Nur wenn man, wie auch immer, die Menschen dort versorgt bekommt, kann man die ganz große Katastrophe abwenden.


    Man kann aktuell zwar einen neuen Trend zur Selbstversorgung erkennen. Doch wenn statt 2% dann 4% der Bevölkerung vorbereitet ist, macht das nicht den entscheidenten Unterschied.


    Entscheident wird sein, die Landwirtschaft innerhalb kürzester Zeit umzustellen und jeder der heute schon einen Selbstversorgergarten anlegt trägt dazu bei.:Gut: und sei es nur um das know how wiederzubeleben.


    Worber trifft übrigens mit dem Sicherheitsthema den Nagel auf den Kopf. Der Selbstversorgergarten muss ständig bewacht werden !


    Als meine Mutter 4 Jahre alt war wurde Ihnen das Haus (400 Seelen-Dorf) von den Tommys zerbombt. Alles was sie retten konnten waren 2 Matrazen und ein paar Kleidungsstücke. Während meine Großeltern versucht haben weitere Sachen zu retten haben die Nachbarn alles geklaut.


    Mir kann keiner was von Nächstenliebe und großer Gemeinschaft erzählen.


    Aber das ist alles Theorie. Wenn unsere Regierungschefs und demnächst sagen, dass es keine Rente mehr gibt, keine Sozialhilfe, keine Krankenversicherung und das Geld wertlos ist. Dann werden wir mal sehen aus welchem Holz die Leute geschnitzt sind.

  • Meiner Meinung nach ist es das wichtigste genug Vorräte zu haben, und am besten einen Garten dazu (Monokulturen sind dabei unbedingt zu vermeiden), um sich soweit wie möglich unabhängig zu machen. Wie man seine Vorräte, seinen Garten, etc. und sich selbst schützt in einer Krisensituation ist ein anderes Thema.


    Nur aus der Natur zu leben, sprich: durch Jagen, Fischen, Wildkräuter, etc....., klappt vielleicht höchstens für ein paar Wochen. Aber auch nur dann wenn es KEIN Winter ist.
    Und in einer Krisensituation wird es noch viel schlechter aussehen, da Deutschland, und allgemein ganz Mitteleuropa, dicht besiedelt ist, und noch mehr Menschen auf die Idee kommen werden sich im Wald, bzw. in der Natur, Nahrung zu beschaffen.


    Vom Plündern von Restaurants, Kantinen, McDonalds, etc..... halte ich allgemeinen überhaupt NICHTS. Denkt daran das Plünderer in Krisengebieten auch schon erschossen worden sind.

  • Eines nimmt mich dann doch noch wunder...
    Wie ist es in Friedenszeiten in denen es funktioniert möglich, das alle Menschen in unseren hiesigen Gefilden (DE/CH/AU) was zu essen haben?
    Im Gegenzug aber wenn die Post abgeht, Menschen sterben auf einmal alles komplett versagt?
    Das will mir irgendwie nicht in den Kopf...


    Schluss und endlich wird es zu dem kommen müssen, was Jeremy Rifkin in seinem Buch "Die empathische Zivilisation"schreibt.
    Das der Mensch lernt, gemeinsam mit seinen Artgenossen stark zu sein.
    Egoismus hat in der Zukunft des Menschen keinen Platz mehr.
    Und besonders dann, wenn Katastrophen losgehen, ist es extrem wichtig, das die Menschen kooperieren.
    Dann sind auch solche "Mad Max Szenarien" und dergleichen nicht mehr der Rede wert.
    Womit wir wieder auf dem Punkt Rationierung wären.

  • Alle zwei Wochen wird die Bushcraft-Sau durch's Dorf getrieben... Irgendwie Langweilig, aber scheinbar geistern doch sehr hartnäckige romantische Vorstellungen über das Leben im Wald durch das Forum.

    Zum Thema Plünern mag jeder stehen, wie er will. Aber gerade am Anfang einer Krise, wenn Geschäfte geplündert werden und die Ordnung zusammenbricht währe ich lieber zuhause, um auf meine Voräte/Familie aufzupassen. Ich muss mich zum einen um die Sachen mit den Eigentümern und anderen Plünderern streiten. Dann muss ich heile nach Hause kommen, ohne dass mir die Beute abgenommen wird. Und schlimmstenfalls komme ich mit zwei Pack Bockwürsten nach Hause und finde meinen Voratskeller geplündert vor. Ob es dass Wert ist sollte jeder gründlich überdenken.

    Mein Bruder erlebte in den 80ern Randale mit Plünderungen in Berlin. Er war absolut erschüttert, wer und wie geplündert wurde. Alte Omas haben einen Dessous-Laden ausgeräumt und Teenager sind mit 5 Pack Windeln aus dem Supermarkt gerannt. Jeder hat aslo gegriffen, was ihm in die Finger fiel. Und die Grünen haben jedem Plünderer besonders "freundlich" behandelt.

    Daher denke ich, dass Plünderungen für den rationellen Prepper überhaupt nicht in Frage kommen!

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Zitat von Harmlos;70728

    Alle zwei Wochen wird die Bushcraft-Sau durch's Dorf getrieben... Irgendwie Langweilig, aber scheinbar geistern doch sehr hartnäckige romantische Vorstellungen über das Leben im Wald durch das Forum.

    Zum Thema Plünern mag jeder stehen, wie er will. Aber gerade am Anfang einer Krise, wenn Geschäfte geplündert werden und die Ordnung zusammenbricht währe ich lieber zuhause, um auf meine Voräte/Familie aufzupassen. Ich muss mich zum einen um die Sachen mit den Eigentümern und anderen Plünderern streiten. Dann muss ich heile nach Hause kommen, ohne dass mir die Beute abgenommen wird. Und schlimmstenfalls komme ich mit zwei Pack Bockwürsten nach Hause und finde meinen Voratskeller geplündert vor. Ob es dass Wert ist sollte jeder gründlich überdenken.
    ...


    Dem kann ich nur zustimmen. Von ethischen Aspekten mal völlig abgesehen, ist plündern bei sinnvoller Vorbereitung absolut unnötig. Es gelten die von Dir genannten Sicherheitsaspekte. Man sollte in so einer Situation lieber auf seine eigenen Vorräte aufpassen und die Zentren größerer Städte sowieso meiden wie die Pest.


    Ein anderer Aspekt ist der Schutz der eigenen Gesundheit. Nicht nur die Ladenbesitzer könnten auf die Idee kommen, ihre Vorräte zu verteidigen, vor allem könnten andere und wenig zimperliche Plünderer einem die Beute neiden - ein Messer ist schnell zur Hand, gerade in der Situation "aufgeheizter Mob". Wenn man in einer Notsituation irgendetwas am allerwenigsten brauchen kann, dann ist das eine Verletzung, die die Mobilität einschränkt oder womöglich gar mangels Behandlungsmöglichkeiten zum Tod führt.


    Meine Empfehlung ist, zu Hause bleiben und Menschenansammlungen zu meiden. Plünderer werden kaum wahllos Privatwohnungen aufbrechen, wenn sie in der Durchschnittswohnung auf zwei Tiefkühlpizzen hoffen dürfen. Ein mit einbruchhemmenden Türen und Fenstern ausgestattetes Objekt ist schon gar nicht attraktiv. Wenn sich nach fünf Minuten kein Erfolg einstellt, zieht man zu einer leichteren Beute - im Zweifelsfall der Supermarkt um die Ecke oder das Nachbarhaus, dessen Tür nach zwei kräftigen Fußtritten nachgibt. Auch Einbruchschutz ist Preparedness. In D gibt es hierfür bei der Kriminalpolizei Beratungsstellen, die auch auf fast jeder Messe zum Thema Bauen und Wohnen mit Messeständen vertreten sind. Wer eine Immobilie baut/kauft, wird in aller Regel einiges Geld für "nice to haves" ausgeben. Passive Sicherheit würde ich als "must have" sehen, und ich empfehle, dafür lieber auf das eine oder andere "nice to have" verzichten. Auch für Mietwohnungen, wo man vermutlich kein Interesse hat, als Mieter in eine WK4-Tür zu investieren, die man dann beim Auszug dem Vermieter schenkt, gibt es intelligente und relativ preisgünstige Lösungen, um den Einbruchschutz deutlich zu verbessern. Ein Sicherheitsbeschlag und ein im Mauerwerk und nicht nur im Holz verankertes Sicherheitsschließblech für einige zehn Euro ist schon mal ein erster Schritt, da die Wohnungseingangstüren in den meisten Mietshäusern gerade mal die Qualität und Widerstandskraft von Zimmertüren haben. Ich habe da mal auf einer Messe eine spektakuläre Vorführung gesehen: Dicker Schraubendreher mit 10mm Klingenbreite, 5 Sekunden hebeln und die Tür war offen.


    Ein Anruf beim örtlichen Polizeirevier und die Frage nach der Adresse der nächsten kriminalpolizeilichen Beratungsstelle könnte hilfreich sein.


    Viele Grüße


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)