Sicherheitsvorrat: Grundnahrungsmittel für 1 Jahr

  • Meine Kleinen hatten bisher keine auffälligen Probleme mit dem Amaranth. Ich brauche ihn gepoppt im Müsli oder als Mehl zur Streckung im Weizenmehl. Gerbstoffe sind oft bitter im Geschmack, habe bisher nicht allzu viel davon bemerkt, auch als ich ihn per Brei zubereitete :)
    Abgesehen vom Ernährungsstandpunkt, ist er als C4-Pflanze ein toller Biomassegenerator und dadurch Bodenverbesserer.

  • Azi, bei Getreide wie Dinkel, Weizen und Hafer ist weniger der Anbau das Problem. Man muss das Zeug dann "nur" noch ernten, dreschen, entspelzen und mahlen. Der Aufwand ist für eine oder zwei (erwachsene) Personen zu gross, um es in einem vernünftigen Aufwand - Nutzen - Rahmen, da müssen man sich mit mehreren Personen / Familien zusammentun (quasi als Sippe), damit sich das lohnt. Zudem brauch man eine gewisse technische / mechanische Unterstützung, damit es rentabel wird.
    Beim Mais ist die Sachen grade beim Gemüse/Zuckermais sehr viel einfacher. Die Maissorten, aus denen (Tortillia)Mehl gewonnen wird, sind wohl aufwändiger, da müssen die Kolben erst getrocknet und dann gedroschen werden. Ich werde mal nächstes Jahr versuchen, ob ich solche Sorten in Europa überhaupt auftreiben kann.


    Amaranth: War zusammen mit Mais und Qinoa ein Grundnahrungsmittel der indigenen südamerikanischen Völker, bevor der Anbau im Zuge des Völkermordes verboten wurde.
    Allerdings sollen die Erträge beim Anbau nicht so berauschend sein, als das es sich lohnen würde.


    Sehr schade ist natürlich, dass Erdnüsse und Soja unter den hiesigen klimatischen Bedingungen nicht wirklich gut wachsen. Eigentlich müsste man in eine subtropische Gegend ziehen ...

  • Der Anbau von Getreide lohnt sich auf jeden Fall. Ich würde im Kleingarten auf Nacktsamer setzen ohne spelzen, also Roggen und Weizen. Im Kleingarten mit Handarbeit liegen ganz gute Erträge drin, d.h. 50kg-100kg pro Are.
    Mit Mais habe ich auch gute Erfahrungen gemacht, auch mit Polentamais (Stärkemais). Da sind auch Erträge drin bis 1kg pro m2.
    Beim Amaranth liegen Erträge drin bis 1kg pro m2, bei mir waren es letztes Jahr 800g.
    Sojabohnen gibt es auch fürs hiesige Klima, eine Frage der Sortenwahl. Über die Erträge habe ich keine Erfahrung.


    @Sunnhild
    Wenn Du an Stärkemais interessiert bist, kannst Du nach Polentamais suchen (oder ich kann Dir Körner schicken). Im Prinzip können alle Stärkemaissorten zu Tortillamehl verarbeitet werden. Das originale Indianerverfahren heisst Nixtamalisation, dessen Produkt das Nixtamal ist. Das Mehl ist einfach verdaulich, lässt sich einfacher verarbeiten, ist angereichert mit Calcium und verdaubarem Niazin. Im Prinzip ist es ein basischer Aufschluss des Maiskorns in einer Holzaschelösung.

  • Deali, am Stärkemais bin ich auf jeden Fall interessiert! Von der Sojabohne "Funke" habe ich auch schon gehört, allerdings kenne ich niemanden der die erfolgreich angebaut hat ...
    Getreide im Garten, hm. Wie machst du das denn mit dem Dreschen?

  • Sunnhild,
    Ich habe mir einen grossen geflochtenen Garten(abfall)sack besorgt, und sann das Getreide drin gedroschen. Dieses Jahr werde ich eine grosse Plane mit einer Neigung spannen, und dann darüber dreschen.
    Sojabohnen hatte ich einmal 2009 testweise gepflanzt, kamen gut, waren aber auf einem schlechten Standort, deshalb habe ich eigentlich keine Erfahrung. Hätte noch welche... :)
    Ich habe mich aber in diesem Frühjahr dazu entschlossen, auf Pflanzen mit geringer Biomasse weitestgehend zu verzichten. Mal schauen, ob ich von diesem Standpunkt abrücke...

  • Hallo Cephalotus,


    Zitat

    Ich glaube nicht, dass peak oil ein Drama für die industrielle Landwirtscahft ist. Die benötigte Energiemenge für die Landwirtschaft ist winzig (<1%) und lässt sich in der Landwirztscahft selbst produzieren. Ein Rapsfeld + Agrardiesel-Traktor ist viel energieeffizienter als ein Haferfeld und ein Pferd.


    theoretisch geht vieles. Aber welcher Landwirt hat den Kram da, den er braucht um alles selbst zu machen? Biodiesel zerfrist die Schläuche beim Motor, es werden besonders beständige Schläuche benötigt. Welcher Landwirt hat Mühlen um den Raps zu pressen?


    Es gilt bitte auch zu bedenken,dass die moderne Landwirtschaft nichts ist, ohne Lkw Transporte und die industrielle Verarbeitung.
    Welcher Landwirt könnte ein Gemüsefeld abernten und die Ernte zeitnah verarbeiten - haltbar machen?


    Hallo deali,

    Zitat

    Mais eignet sich gut dafür - 300 Körner pro Kolben


    bitte bedenke, dass keine handelsübliche Mühle bzw. Handmühle für Mais geeignet ist. Industriemühlen können das für die normalen Getreidemühlen ist Mais zu hart. Auch sind die hier üblichen Sorten für das Fladenbacken - Tortillas- nicht so geeignet, da es sich um Futtermaissorten handelt... Brotbacken scheidet aufgrund der fehlenden Inhaltsstoffe aus. Eingeweicht als Sprossen oder durch Kochen verarbeitet jedoch genießbar.


    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Zitat von Nikwalla;71209

    Es gilt bitte auch zu bedenken,dass die moderne Landwirtschaft nichts ist, ohne Lkw Transporte und die industrielle Verarbeitung.



    Ein Bio-Landwirt hat mir erzählt, dass in der Schweiz mehr (v.a. fossile) Energie in die Landwirtschaft gesteckt wird als herauskommt. Also netto ein Energievernichter. Wo beim Verrechnen genau die Systemgrenzen gezogen wurden weiss ich allerdings nicht.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Hallo Linthler,
    das scheint so zu sein. Auch gilt es mit zu Bedenken, dass nahezu kein Landwirt das Saatgut selbst einlagert. Bei uns fahren die Landwirte ab Februar - März Saatgut holen und die ersten Lkws mit Saatkartoffeln (vorgekeimt in schönen Kisten verpackt) kommen etwa zu selben Zeit. Auch werden etwaige obrige Stellen kaum an die Anpflanzung von Raps zur Energiegewinnung denken, wenn wie bei uns eine Großstadt mit 500000 hungrigen Mäulern nach Futter schreit.


    Aus Kostengründen hat nahezu kein Landwirt Ersatzsyteme (alte, funktioniernde Technik) auf Lager liegen, doch 1000Sauen im Stall sind normal oder 400Rinder sind übliche Größen.
    Wenn Dir dann der Landwirt (Schweinewirt) vorrechnet, dass der nach Abzug seiner Kosten je Sau um die 40Euro übrig hat, dann ist das ein wahrlich stattlicher Lohn für 3Familienmitglieder die das ganze Jahr so um die 11Stunden täglich schaffen. - Jeder Hilfsarbeiter kassiert mehr.



    Doch zurück zum Thema:
    Die anfangs vorgestellte Jahresbestellung würde ich nicht aufgeben. Investiere 300Euro in die Grundnahrungsmittel der Mormonen Getreide, Zucker, Salz, Öl evtl. auch Milchpulver zusätzlich zu einem gutsortierten Dosenvorrat.


    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla

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  • Zitat von Nikwalla;71209


    bitte bedenke, dass keine handelsübliche Mühle bzw. Handmühle für Mais geeignet ist. Industriemühlen können das für die normalen Getreidemühlen ist Mais zu hart. Auch sind die hier üblichen Sorten für das Fladenbacken - Tortillas- nicht so geeignet, da es sich um Futtermaissorten handelt... Brotbacken scheidet aufgrund der fehlenden Inhaltsstoffe aus. Eingeweicht als Sprossen oder durch Kochen verarbeitet jedoch genießbar.



    Irrtum, habe eine geeignete Handschrotmühle gefunden. :) Ich mahle den Mais sowieso nicht trocken, daher reicht sie doppelt.
    http://www.hauptner.ch/index.p…,256&art=3991&site=detail


    Der Futtermais ist im Prinzip auch Stärkemais und lässt sich über die Nixtamalisation sehr einfach zu Tortillas verarbeiten. Brot würde ich backen, aber nur in Verbindung mit glutenhaltigem Getreide.


    Sorry, wegen oben. Touchpad.

  • Hallo deali,
    ich gebe gern zu, wenn ich mich geirrt habe.
    Kauf das Ding bitte und stelle ein Foto ein, sobald Du einen Sack Mais (nur 50Kg reicht) damit selbst zu Mehl gemahlen hast.


    Solche Dinge haben einen Nachteil den man ihnen nicht ansieht: Die Kraftübertragung ist gleich Null.


    Aber wenn Du den Mais einweichst über Nacht, dann kriegst Du ihn durch, wenn Du trainiert bist.


    Selbst die teure und allseits vereehrte Diamantmühle ist nicht für Mais geeignet bei einem Preis von um die 970Euro.


    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla
    der sich auf ein Foto freut und darauf, dass Deine Körperkraft sich im Oberarm verdoppelt... (sorry für OT)

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
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  • Funktioniert für meine Bedürfnisse titop. Ich schrieb nicht umsonst von Nixtamalisation, lieber Nikwalla. So kann ich die Lebensdauer der Mühle um einiges verlängern. Aber den Durchsatz kann ich gerne mal messen. Geschätzt ein halbes Kilo pro Minute, das reicht mir.


    Ergänzung: ein Kilo nixtamalisiertes Mais ging tatsächlich in 2-3 Minuten ohne jeglichen Kraftaufwand (ein Kleinstkind kann das auch) durch, was will ich mehr. Wenn ich alles Fotozubehör finde, stelle ich eventuell ein Bild rein.

  • Zitat von Nikwalla;71209


    theoretisch geht vieles. Aber welcher Landwirt hat den Kram da, den er braucht um alles selbst zu machen? Biodiesel zerfrist die Schläuche beim Motor, es werden besonders beständige Schläuche benötigt. Welcher Landwirt hat Mühlen um den Raps zu pressen?


    Es gilt bitte auch zu bedenken,dass die moderne Landwirtschaft nichts ist, ohne Lkw Transporte und die industrielle Verarbeitung.
    Welcher Landwirt könnte ein Gemüsefeld abernten und die Ernte zeitnah verarbeiten - haltbar machen?


    Deshalb liegt die Lösung meiner Ansicht nach auch nicht darin, das Rad 50 Jahre oder 500 Jahre zurück zu drehen und wieder Subsistenzversorger zu werden, sondern darin, als Gesellschaft technische Systeme zu entwickeln, die nachhaltig sind. Deutschland bräuchte mit der heute verfügbaren Technologie keinerlei Öl importieren und könnte trotzdem ein Industrieland mit hohem Lebenssstandard sein, das ist nur eine Frage der Bequemlichkeit und des vermeintlichen Preises.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ich sag zu Mahlen und Dreschen...


    Früher ging es auch und in Ländern der Dritten Welt wird das auch heute noch von Hand gemacht... Warum sollte es für uns Europäer im Falle einer Kriese ein so großes Problem sein.... OK Ohne Kriese mach ich da nur klainstmengen zum Üben, weil ich einfach ein wenig Faul bin, aber zumindest weiß ich dann im Fall einer Krise wie es geht und was ich zu tun habe....


    Es mag Kraftaufwand sein aber es geht....


    @Daeli
    kannst mal einen Thread über diese Nixtamilisierung reinstellen, ich bin sicher das wird einige hier interessieren :)

    ich bin ich, was sollte ich auch sonst sein??

  • Maisbrot lässt sich übrigens mit entsprechendem Bindemittel (Guarkernmehl, Johannisbrotkernmehl, beides Lagerfähig) sehr gut backen (Mache ich dauernd). Getreide so zubereiten, dass da Brot draus wird kostet m.E. mehr Kalorien als es bringt, da würde ich eher gequetschten Nackthafer als Brei essen...
    Gruß Luka

  • Zitat von AZI;71237

    Ich sag zu Mahlen und Dreschen...


    Früher ging es auch und in Ländern der Dritten Welt wird das auch heute noch von Hand gemacht... Warum sollte es für uns Europäer im Falle einer Kriese ein so großes Problem sein Es mag Kraftaufwand sein aber es geht....


    Zum guten Glück habe ich noch einen alten Dreschflegel im Kellervom Grossvater. Fehlt eigentlich nur noch eine Sense. Im Notfall reicht aber auch eine Handsense.

  • Azi, die Frage ist, ob man für die Gewinnung von Kleinstmengen Getreide auf Jungsteinzeitniveau ("Mittelalter" wäre nämlich der Einsatz von Ochsenpflügen und mechanischen Grossmühlen ala "Krabat" etc) nicht mehr Energie (=Kalorien) verbraucht als man rausbekommt.
    Kartoffeln sind da weniger arbeitsaufwändig - einbuddeln - warten - Unkraut jäten - warten - hacken - warten - ausbuddeln, ES SEI DENN man bekommt Probleme mit den kartoffeltypischen Pilzkrankheiten oder dem Kartoffelkäfer.

  • @Worber


    Ich hab die Sense im Schlachtraum, genauso wie eine Handsense :winking_face: müßten nur mal beide Geschliffen werden


    @sunnhild... ja ich mag auch Kartoffeln, aber ab und an ein Brot sollte schon irgendwie drin sein.... also da gesteh ich geht es mir auch um abwechselung, Wievielo Aufwand es am Ende wirklich wird, kann ich dir Sagen wenn die Ernte und die Verarbeitung um ist... Derzeit muß ich mich da um gar nix kümmern, das Zeug wächst auch ohne das ich was tun muß man muß nicht mal jäten... das ist das Praktische an Getreide, wozu jäten... Gießen muß ich das Gemüse, da bekommen Dinkel und Weizen halt auch ihren Schuß weg, aber unbedingt nötig ist das nur nach längerer Trockenheit...


    Also sist es vom Anbau her schon mal Pflegeleichter.... Später werden wir sehen was bei rauskommt...

    ich bin ich, was sollte ich auch sonst sein??

  • Nochmal kurz zum Ausgangsthema -Grundnahrungsmittel für ein Jahr- zurück.


    Beim Lesen des Inhaltes schauderts doch schon ein wenig. Als Beigabe zu einem lang angelegtem Vorrat könnt ichs noch verstehen, aber keinesfalls als alleinige Versicherung (Nudeln mit Ei und Zucker....). Und das für stolze 2950€.:peinlich:


    Zudem erscheint mir die Kalorienzahl auch als zu gering angesetzt (in diesem Fall bei Seba 1850/Tag). Wenn ich ein Jahr auf meine Vorräte zurückgreifen muss, dann gehe ich mal lieber von einer erhöhten Kalorienzahl durch körperliche Arbeit (Pflanzen, Ernten...) von etwa 2500 aus.


    Die wichtigsten Kriterien hierbei dürften sein

    -Preis
    -Haltbarkeit
    -Lagerfähigkeit
    -Abwechslung
    -Leichte Zubereitung


    Von der Zusammenstellung her orientiere ich mich mal an den Epas. Diese bieten drei Mahlzeiten, zwei warm und eine kalt. Das schafft schon mal eine Regelmäßigkeit im vermeintlich anfänglich chaotischen Alltag in den ersten Tagen nachdem der Jahresvorrat angebrochen werden musste.

    Das o.g. Angebot bietet einen finanziellen Spielraum von rund 8€ am Tag. Das ist schon mal einiges um damit zu arbeiten.

    Zuerstmal zu den Einheiten. Würde das ganze Wochenweise verpacken. Mit sechs Tagen relativer Monotonie und einem mit den nicht alltäglichen Leckerlies.


    Als Warmgerichte würde ich auf die von Busse oder Herten zurückgreifen. Die Haltbarkeit sollte sich m.E. Nicht wesentlich von der Epa-Variante unterscheiden (vielleicht weiss da einer genaueres).


    Die aktuelle Palette von Buss-Schalenfertiggerichten umfasst z.B. derzeit 15 Gerichte
    -Grünkohl-Eintopf
    -Jägertopf
    -Cevapcici
    -Bifteki-Teller
    -Mexiko-Hacksteak
    -Chicklets & Curry-Reis
    -Putenmedaillons
    -Tortellini „Milano“
    -Schweine-Gulaschtopf
    -Hamburger mit Kartoffeln in Sauce
    -Currywursttopf
    -Hühnchen-Tikka
    -Nudelpfanne Nanking
    -Nudeln mit Schweinefleisch
    -Rind Red Thai
    (bin mit dem Hersteller weder verwandt noch verschwägert!):nono:

    Davon nimmt man dann zwei am Tag für sechs Tage. Die Kalorienzahl schwankt stellenweise erheblich, gehe mal von einem Durchschnitt von 120 kcal / 100 g aus, macht dann zusammen 720 kcal. Die Gerichte gibt’s bei uns im Discounter für je 1,29€.

    Bei den Kaltmahlzeiten kann man das original BW-Brot verwenden, kommt auf 1,29€ bei 170g und rund 290 kcal / Dose.
    Bei anderen Dosenbroten kommt man auf günstigere Preise von ca. 1,99€ für die 500g Dose bei rund 850 kcal.

    Die BW-Panzerplatten gibt’s für 1,09€ für die 125g Packung. Macht dann nochmal 540 kcal.
    Eine Tafel Schokolade für 35 Cent mit rund 520 kcal.

    Die Brot und Keksbeläge würde ich in größeren Einheiten jeweils am „Bonustag“ hinzufügen, bzw. ist dann für eine Woche pro Paket neu vorhanden. Ein 400ml Glas Marmelade und eine 300g Dose Wurst (Leberwurst, Rotwurst, Presskopf) für 0,89 bzw. 1,39€.

    Als Tagesbonus oder kleine Tauschware könnte ich mir noch zusätzlich eine Dose mit Softdrink (Cola, Fanta, Sprite) vorstellen. Würde mir das ganze aber im Ausland besorgen wegen des Dosenpfands. Kommt dann auf rund 55 Cent die Dose.

    Am Bonustag gibt’s dann die nicht alltäglichen Sachen wie Roulladen, Dosenkuchen, Oliven, Dosenwürstchen...etc. Sowie neue Bonbons (in meinem Fall wären das Fishermans), Kaugummi, Salz/Pfeffer, Micropur, noch ne Tafel Schokolade...


    Nochmal kurz als Übersicht:
    - 2 Warmgerichte je 1,29 je 360kcal
    - 1 Bosenbrot 1,29-1,99 290-850kcal
    - 1 Panzerplatte 1,09 540kcal
    - 1 Tafel Schokolade 0,35 520kcal
    - 1 Dose Softdrink 0,55 150kcal
    - Wurst/Marmelade Sonstiges 0,60 100kcal

    Komme so auf etwa 6,26 – 6,96€ und 2320-2880kcal/Tag. Ja nachdem was ich als Wochenbonus hineinlege komme ich mit 8€ am Tag sehr komfortabel aus und habe ja nach körperlicher Arbeit auch noch Nahrung übrig. Bei Sonderangeboten oder Restposten reduziert sich das dann noch erheblich. Muß mir auch keine Gedanken über die Zubereitung machen, bin nicht Energiequellenabhängig.Bei einem 1 plus 1 Szenario würde ich noch günstige Grundnahrungsmittel wie Reis und Mehl hinzufügen. Damit läßt sich das ganze gut strecken und bringt meinen Partner auch durch.
    Muss zugeben, habe mich noch nicht länger als 14 Tage ausschließlich von Fertigmahlzeiten ernährt. Sehe aber hier die Vorteile in der leichten Zubereitung bzw. der Möglichkeit auch alle Mahlzeiten prinzipiell kalt essen zu können. Wenn ich soviel Geld für ein Jahr zur Verfügung hätte dann würde mein Jahresvorrat wohl so aussehen.
    :grosses Lachen:



    Gruß Weiher

  • Azi, mich würden deine Ergebnisse im Herbst auch interessieren.


    Diese Fertiggerichte in Schalen mag ich üüüüüüüüüüü-ber-haupt nicht. Ich bin jetzt dazu übergegangen, Eintöpfe und co. selber einzukochen.

  • Hallo,


    unser Vorratskonzept sieht so aus, dass als erste Stufe die normalen Haushaltsvorräte (Lebensmittel & Hygienematerial) inzwischen auf 4-6 Wochen Reichweite ausgelegt sind.


    Als zweite Stufe gibt es die "Monatskisten", die jeweils in einer separaten Kiste die komplette Verpflegung und den Bedarf an Hygienematerial (von der Windel bis zur Zahnbürste) für einen Monat enthalten. Von diesen Kisten haben wir momentan jeweils zwei, also rechnerisch für zwei Monate transportable Rundumversorgung mti dem nötigsten Proviant und Verbrauchsmaterial.


    Die dritte Stufe ist der "Roh-Lebensmittel-Vorrat" für ein Jahr, angelehnt an die Mormonen-Liste, also 2-3 Sack Getreide, Zucker, Salz, Öl. Damit kann der Grundbedarf für ein Jahr abgedeckt werden. Zusätzlich haben wir für diese "dritte Stufe" das Equipment und Zubehör zum Einkochen von Obst, Gemüse und Marmelade sowie Säften grosszügig eingelagert, insbesondere die Gummiringe, Flaschenverschlüsse, Gelierzucker und was man sonst noch so braucht (Pektin, Zitronensäure etc.).


    Ausserdem haben wir einen Bestand an unproblematischem Saatgut: Kürbis, Zucchini, Steckrüben. Das Zeug wächst wie Unkraut, notfalls am Waldrand oder irgendwo anders. Speziell die Steckrüben halte ich als "Notfallgemüse" für eine interessante Sache. Eine "Rübenmiete" in einem Erdkeller ist mit einfachen Mitteln herzustellen, das Vieh frisst die Rüben auch, was will man mehr.


    Was mir bei den Profi-Langzeit-Notvorräten a la Zivilschutzdepot etc. missfällt, ist die "Feuerlöscher-Philosophie", die dahinter steckt: kaufen, hinstellen, Gewissen beruhigt, fertig. So einfach ist es aber nicht.
    Sollten wir in einer Lage mit längerem Versorgungsengpass geraten, fehlt die Erfahrung und die Nachhaltigkeit bei der Erzeugung von Nahrung. Spätestens, wenn die XXL-Dosen des Notvorrats leergefuttert sind (oder beschädigt/geklaut/beschlagnahmt wurden), steht man vor dem Problem, wie es weitergeht. Da ist es IMO sinnvoller, jetzt schon mit nachhaltiger Eigenproduktion anzufangen.
    Man muss deswegen ja nicht gleich 100%-Selbstversorgung anstreben, es reicht, wenn man jedes Jahr "aus Spass an der Freud" ein paar Gläser Marmelade herstellt, etwas Obst und Gemüse einweckt und sich an frischem Rhabarberkuchen freut (unser Rhabarber war schon vor dem Hauskauf auf unserm Grundstück und wächst seit Jahren völlig wartungsfrei und liefert besten Rhabarber in Mengen, dass wir die Stengel kiloweise verschenken können).
    Auch findet man nur durch Selbstversuch heraus, was bei einem im Garten (oder auf dem Balkon) überhaupt vernünftig wächst. Bei uns liegt z.B. der Schnee meist recht lange bis ins späte Frühjahr (teilweise bis Mitte/Ende April) in den schattigen Ecken. Tomaten und grosse Salatgurken funktionieren deshalb bei uns nicht, die warme Schönwetterperiode ist dafür zu kurz. Dagegen sind Bohnen und Erdbeeren völlig unproblematisch, die Erdbeeren werden von Jahr zu Jahr mehr, obwohl wir sie nicht besonders pflegen.


    Nach meiner Auffassung, ist es wichtig, jetzt schon immer mehr "nachhaltig" zu wirtschaften und dazu gehört auch die zumindest anteilige "Eigenproduktion" von Lebensmitteln. Dann hat man nicht nur automatisch einen immer grösseren Vorrat, sondern man weiss auch, wie es geht. Sich einen Gewissensberuhigungs-Sicherheitsdosenvorrat hinzustellen und ansonsten weiterwursteln wie bisher, halte ich für falsch.


    Grüsse


    Tom