Heizung optimieren

  • Hallo zusammen,


    Mein Haus ist mit Gliederradiatoren ausgestattet.
    Geheizt wird noch mit einer Öl-Heizung, welche aber in absehbarer Zeit durch Gas ersetzt wird.


    Bei mir steht im Wohnzimmer das Sofa direkt vor dem Radiator und ich möchte es ehrlich gesagt auch nicht unbedingt wo anders hinstellen.
    Dass dies aber Heizungstechnisch nicht optimal ist, ist mir auch bewusst.
    Auch habe ich das Gefühl, dass die Räume nicht besonders gut geheizt werden, obwohl die Radiatoren warm sind.
    Daher möchte ich nun die Heizung optimieren.

    Probehalber habe ich mal einen kleinen Tisch-Ventilator (Ø20 cm) beim Radiator hinter das Sofa gestellt. Dieser bringt trotz punktueller Belüftung die Temperatur schon gut ein halbes bis ein Grad höher.

    Nun möchte ich bei allen Heizungen Ventilatoren anbringen um die Konvektion zu verbessern.
    Dabei ist bei mir die Frage aufgekommen, wie ich das Ganze noch weiter optimieren kann. Brächte es etwas, die Radiatoren vorne ganz zu verschließen, so dass man quasi einen Windkanal hat, aus dem die Warme Luft rausbläst?

    Hat schon jemand so etwas gemacht und kann da von eigenen Erfahrungen berichten?

    Gruss Chevron


    46738 Mal editiert, zuletzt von Chevron (morgen, 11:55)

  • Moin,

    Gliederradiatoren basieren leistungsmäßig hauptsächlich auf dem Abstrahlungsprinzip, d.h. Wärmestrahlung und Konvektion(warme Luft steigt nach oben, bildet eine Luftwalze). Für diese Radiatoren sind recht hohe Vorlauftemperaturen notwendig(60-70°) um die geplante Leistung zu erreichen. Wenn das Sofa vor dem Radiator steht, sinkt entsprechend die Heizleistung.

    Moderne Niedertemperaturheizkörper basieren hauptsächlich auf dem Konvektionsprinzip(Sie erwären die Luft in den Flächenmäßig großen Konvektoren und dadurch entsteht eine Luftumwälzung im ganzen Raum, warme Luft steigt nach oben, fällt auf der gegenüberliegenden Seite wieder herunter und wird unten wieder angesaugt). Diese Heizkörper kommen mit 40-60° Vorlauftemperatur aus und sind an moderne Niedertemperaturheizungen wie die zukünftige Gasheizung optimiert.


    Das bedeutet für Dich, die Heizleistung deiner Gliederadiatoren wird noch schlechter mit der neuen Heizung, die Heizkörper müssen dann mit ausgetauscht werden. Das mit den Ventilatoren kannst du natürlich machen, ist aber mit Verlaub gesagt Unsinn.


    Gruß Frank

  • In meiner Wohnung hatte ich hinter allen Heizkörpern Reflexfolien angebracht, außerdem elektrische Thermostate mit entsprechenden Heizmustern. Ob es energetisch Sinn macht, dass an jedem Heizkörper ein elektrisch betriebener Ventilator mitläuft, vermag ich nicht zu sagen. Unter Umständen würde es bereits genügen, wenn Du Dein Sofa nicht "press" an den Heizkörper stellst und diese immer staubfrei hältst.

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Auch habe ich das Gefühl, dass die Räume nicht besonders gut geheizt werden, obwohl die Radiatoren warm sind.
    Daher möchte ich nun die Heizung optimieren.

    was ist warm? 18°C ist für einen Eskimo bestimmt sehr heiß und ein San würde sich sonst was abfrieren - gar ned so einfach


    eine einfache Lösung könnte sein die Vorlauftemperatur an deiner Heizung mal zu prüfen, meist ist eine falsche Einstellung der Grund für die gefühlte Kälte.


    m.M.n. sind Ventilatoren nicht die Lösung - aber ich bin ja auch kein Heizungsfachmann

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

  • Es kommt auf die Grösse der Oberfläche an. Die alten Gussradiatoren haben eine geringe Oberfläche. Die neueren Plattenheizkörper haben eine grössere Oberfläche, das erreicht man mit sogenannten Sekundärabstrahlern. Das sind die gewellten Bleche die zwischen den Platten sitzen, wenn man von oben rein guckt kann man die sehen.

    Der Heizkörper ist ja nichts anderes als ein Wärmetauscher und der kann nur an seiner Fläche Energie abgeben.

    Die Rücklauftemperatur ist deshalb bei den alten Kloppern auch viel höher, als bei den neuen Plattenheizkörpern.

    Verbessern kansst du das nur durch Austausch gegen Neue. Bastelarbeiten wie z.B. Bleche oder Folien bringen da garnix.


    Das neuste Prinzip von Heizungen bei Niedrigenergiehäusern ist, nur die verlorene Energie nachzuschicken, deshalb haben die in einem 60m2 Zimmer nur noch eine sehr kleine Platte. Es wird damit nur noch der Wärmeverlust ausgeglichen und der ist gering. Diese Heizungen bleiben immer in Betrieb, selbst wenn du länger nicht zu Hause bist. (z.B. im Bushcraft-Wintercamp oder zum Po...en bei der Nachbarin)


    Bei alten Buden muss der Kessel brummen, da die Hälfte in die Landschaft verschwindet.

  • Genau!

    Vernünftig Dämmen spart am meisten!

    Dann reicht auch der alte Radiator

    Moin ,

    habe das bei meinem Haus durchgerechnet mit 60mm Holzfaserdämmung, ist zwar nicht die günstigste Lösung, aber imho die zweckmäßigste(Brandschutz, Umweltschutz, Arbeitsaufwand), lohnt sich ab dem 16ten Jahr nach Erstellung, dann fängt man schon an zu sparen. :winking_face:

    Was tatsächlich hilft ist Dichtigkeit herstellen, man kann Dämmen so viel man will, wenn man Durchzug hat hilft es wenig. Ist die Hütte dicht, verliert sie wenig Energie, dann halt Stoßlüften und dabei Heizkörper aus. Und da kommen wieder die modernen Niedertemperatur Heizkörper ins Spiel, die haben den Raum wesentlich schneller wieder warm durch das umwälzen der Luft und gleiche Leistung bei niedrigerer Vorlauftemperatur.


    Was bei meiner eigenen Hütte viel gebracht hat, wirklich viel, war die Fassade von außen zu reparieren und zu streichen. Warum? Weil der vorhandene Putz nicht wasserabweisend war, sondern Regen aufgenommen und nach innen ins Mauerwerk weitergeleitet hat. Nasses Mauerwerk hat sehr wenig k-Wert, die Wärme wird sofort abgeleitet. Nässeschutz ist ebensowichtig wie Dichtigkeit.


    Gruß Frank

  • Ich hab dieses Jahr unsere 36! teils auch sehr großen doppelverglasten Fensterscheiben aus 1987 ohne Bedampfung

    getauscht.....


    Das hat genau 2000eur mit Steuer gekostet plus 10Std Stramme Arbeit für 3 Personen

    Rahmen sind geblieben!


    Die Raumtemperatur ist ca 1,5 Grad im Vergleich zu vorher hochgegangen!


    Das ganze wird sich in 8 bis 10 jahren locker bezahlt machen + besseres wohlfühlen!


    Neue Rahmen, also Komplettfenster hätten sich in 30 Jahren nicht gerechnet!


    Der U-Wert ist von ca. 2,8 auf 1,1 bis 1,4 im schlechtesten Fall runter gegangen!


    Mehr war in den alten Rahmen nicht möglich...