Haben sich Eure Vorkehrungen bewaehrt?

  • Guten Morgen,


    ich komme erst jetzt dazu, wieder zu schreiben, obwohl das Thema jetzt natuerlich nicht mehr brandheiss ist - aber aktuell hoffentlich nach wie vor.

    Ein bisschen habe ich gesehen, wurde in die Richtung schon diskutiert.


    Mit Entsetzen habe ich wie so viele andere die Berichte ueber die Hochwasserkatastrophe in Deutschland gelesen. Es tut mir furchtbar leid, was vielen widerfahren ist. Ich selbst habe in Wien auch wie eine Wahnsinnige gegen die Zeit schoepfen muessen und stand knietief auf der Strasse im Wasser. Mein eigenes kleines Labor ist voll mit Chemikalien und etwas unter Strassenniveau, und mit den Bildern aus Deutschland vor Augen habe ich mir nicht wenig in die Hose gemacht. Ist aber alles gut gegangen, auch das Auto war gottseidank nicht im Tiefparterre geparkt, wie sonst im Sommer.


    Mich wuerde brennend interessieren, ob sich eure Vorbereitungen bewaehrt haben, was Ihr ab jetzt anders machen wollt, oder was ihr nicht bedacht habt. Sind eure Vorraete trocken geblieben, was kann man hier am besten machen? Seid ihr nicht auch am Verzweifeln, dass sich die potentiellen Gefahrensituationen dermassen unterscheiden, dass man gar nicht weiss, wie man sich am besten vorbereiten kann?

    Zum Beispiel war fuer mich bisher immer klar, dass die Rueckzugszone vor Gefahr irgendwo im Haus, vielleicht sogar im Keller sein wird, wobei ich mir bei Erdbeben nie sicher bin, was da das beste ist. Wir sind hier prinzipiell auch auf einer Ader und es gibt immer wieder sehr kleine und in der Umgebung von Wien mittlere Erdbeben. Das Auto werde ich in der Arbeit jedenfalls nicht mehr ins Tiefgeschoss stellen.


    Lg

    niki

  • Mich wuerde brennend interessieren, ob sich eure Vorbereitungen bewaehrt haben, was Ihr ab jetzt anders machen wollt, oder was ihr nicht bedacht habt.

    Ich bin im 6. Stock und hier ist natürlich alles trocken geblieben. Mein Standort liegt auch nicht im Hochwasserbereich. Das wäre deutlich weiter, ca. 4km da ist jedes Jahr landunter. Immer. Wenn hier der Keller nass wird, dann liegen schon einige Teile der Stadt auch unter Wasser. Daher habe ich das von dieser Seite erstmal ganz gut.


    Was mir eher auf dem Pelz brennt ist das Dach. Das ist nicht soooooo toll dicht an einigen Stellen, was man bei Starkregen gut sehen kann. Da tropft es und da läuft es hier und da. Alles nicht so wild und unter einem Liter, aber das sieht man schon auf dem Dachboden. Wehe, da geht mal durch Sturm und Starkregen was kaputt. Dafür gibt es zwar einen groben Plan, aber ob das wirklich so funtkioniert? Das wird man sehen. Ich habe daher viele Dinge in Kisten, die ziemlich dicht sind.


    Meine bisherigen Vorbereitungen haben gepasst. Womit ich nie gerechnet hätte, dass ich mal meinen Wasservorrat anzapfen muss. Wir hatten einen Trinkwasserausfall mal für einen Tag oder etwas mehr, wegen einer Schadstelle. Alles nichts wildes, geradezu lächerlich im vergleich, was anderes wiederfahren ist. Ausfall der Heizung und Warmwasseranlage für 4 Tage. Auch kein Problem gewesen. Ausfall Heizung im Winter, war auch abzufedern.


    Auto steht hier in einem Parkhaus. Wenn das wirklich voll Wasser wäre, so wäre ich im 6. Stock längst untergegangen. Daher sind alle Stockwerke dieses Parkhaus durchaus als sehr sicher eingestuft.


    Was von meiner Vorbereitung nicht gut funktioniert, bzw. noch verbessert werden muss, ist die Kommunikation. Es fehlt an einer schnell verfügbaren und bereitstehenden Funktechnik für PSK31 und so Sachen. Ich komme nicht gescheit mit Audio durchs Rauschen, aber das Digitalsignal. Der Aufbau aktuell ist sehr einfach und durchaus einigermaßen funktionabel, aber halt nicht fest verbaut und vor allem nicht völlig narrensicher. z.B. der Tuner kann aktuell nur per Batterie betrieben werden, wegen Kabelstecken und teils sogar Stecker. Da gibts zwar einen riesigen Haufen Batterien, aber ich kann nicht hergehen und da Dauerhaft QRV sein. UKW ist alles top. Immerhin.


    Erdbebensicherheit gibt es bei mir quasi keine.

    Besondere Vorkehrungen wegen Brand. Da kann ich nur abhauen, aber ich kann da nicht viel tun.


    Was gemacht werden muss: Alle Vorräte an haltbargemachten Benzin müssen getauscht werden. Und 60 Liter sind vielleicht doch etwas wenig, besser 80 Liter vorhalten.


    Aktuell bin ich ganz zufrieden. Aber ganz fertig wird man ja nie.


    Gruß

    SBB

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Danke fuer deine ausfuehrliche Antwort!


    Das mit dem Funk habe ich mir auch ueberlegt. Es war auch hier in Oesterreich in den Medien, dass ueberraschenderweise die Kommunikation so umfassend gescheitert war und natuerlich wurde auch diskutiert, ob das in Oesterreich besser funktioniert haette bzw. konnte (in manchen Gebieten sah es eh aehnlich aus wie in den deutschen Krisenzonen). Teilweise ja, teilweise aber auch nicht. Wir haben z.B. ein Sirenensystem, das mindestens einmal pro Woche getestet wird und zweimal im Jahr ausgiebig zusaetzlich. Aber nicht ueberall hoert man die Sirenen zum Beispiel. Wir hier hoeren sie gut, seit ich denken kann, laeuten die jeden Samstag um 12h. Aber ich haette bisher nicht sagen koennen, was diverse Kombinationen lang-kurz bedeuten und wie sich Entwarnung anhoert. Es gibt eine Katastrophenwarn-App, aber die muss halt auch funktionieren, wenn das Handynetzwerk ausfaellt. Da wurden bereits neue Vorschlaege gemacht, ich kenn mich da aber zuwenig aus. Irgendwas ueber den CB-Funk, der dann als SMS aufs Handy kommt.


    Genau, auf alles kann man sich eh nicht vorbereiten, aber besser ein bisschen als gar nicht.


    Vielleicht kann der eine oder andere auch noch kurz berichten, ich bin sicher, es interessiert viele andere auch.

    Es kann natuerlich auch sein, dass ich einen diesbezueglichen Thread uebersehen habe und das alles schon zur genuege besprochen wurde. Ich hab nur einen gesehen, und da gings um spezifische Themen. Mich wuerde halt genau das interessieren, was du beschrieben hast: Was du vorbereitet hattest, was sich bewaehrt hat, und was du ab jetzt ergaenzen oder anders machen wirst.


    lg

    niki

  • Ich bin im 6. Stock und hier ist natürlich alles trocken geblieben. Mein Standort liegt auch nicht im Hochwasserbereich. Das wäre deutlich weiter, ca. 4km da ist jedes Jahr landunter. Immer. Wenn hier der Keller nass wird, dann liegen schon einige Teile der Stadt auch unter Wasser. Daher habe ich das von dieser Seite erstmal ganz gut.

    6. Stock ist gut, aber nicht sicher: Jedenfalls nicht, wenn noch Wohnungen darüber sind. Rohrdurchführungen durch Betondecken, für Bäder, sollten zwar ausbetoniert sein, wegen Brandüberschlag, aber wasserdicht wird das nie, wegen der Schallschutz-Ummantelungen der Rohre. In der Praxis ist da meist nur etwa eine Kelle Mörtel drin.

    Folgendes Szenario durften wir vor einigen Jahren sanieren:

    Abfluß in einer Dusche ist durch Haare, usw., verstopft. Selbst ist die Hausfrau, nimmt einen Schlitzschraubenzieher, und dreht die Schraube in der Mitte des Duschablaufs heraus. Entnimmt sodann das runde Chrom-Ablaufsieb, was sich nun richtig gut reinigen läßt. Der Duschsyphon macht schwerkraftmäßig einige cm nach unten. Ihrer Meinung nach baut sie alles korrekt wieder zusammen. Jedenfalls dachte sie das. Die Verstopfung der Dusche war auch beseitigt und das Wasser lief wieder richtig gut ab. Der Bewohner darunter war in Urlaub, und Beschwerden gabs dann erst, als 2 Etagen tiefer im Bad fliessendes Wasser aus der Decke kam. Die Wohnung des Urlaubers war ziemlicher Totalschaden, mit im Wasser schwimmendem Estrich, und ca. 10 cm Pegelstand, verteilt über alle Räume.

  • 6. Stock ist gut, aber nicht sicher: Jedenfalls nicht, wenn noch Wohnungen darüber sind.

    Nix, drüber. Ich habe beide Stockwerke unter meiner Fuchtel. Bis zu den Ziegeln.

    Wasserdicht ist nie was. Brände zerstören alles. Immer. Schallschutz brauche ich nicht. Bin ja quasi umringt von Mauern. Und die Studi-Mädels nebenan sind so laut mit Musik und Party. Das macht mir nix. Freut mich da, eher, dass sie richtig Spaß haben. Die hört man durch zwei dicke Mauern und zwei Räume. :winking_face:


    Jipp, so Sachen passieren. Ich habe aber in dieser Hinsicht einmal eine Versicherung und mein Klempner auch. Ich baue an den Sachen nicht herum, wo ich im Extremfall in die Röhre gucke. Und über mir ist ein leeres Stockwerk quasi Dachboden und dann Dach. Leider nicht quadratisch. Und sehr verbaut und teils unter 1,5m aber sonst gut. z.B. Bogenschießen.


    Ich glaube, egal wo, da gibts immer Situationen, wo etwas so richtig scheiße laufen kann.

    Brand - Rauch zieht hoch, alles im Arsch. Dagegen kann man nur partiell was machen.

    Brand in Nachbargebäude. Brennt die Strasse bin ich auch futsch. Geht schneller als man denkt, wenn die Feuerwehr nicht kommen kann.

    usw usw.


    Manches federt man nur ab, wenn man einen zweiten Standort hat, wie ein Ferienhaus oder eine zweite Wohnung oder sowas.


    Gruß

    SBB

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Matteo :


    Für solche Fälle hab ich in der Küche, dem Waschmaschinenraum und dem Bad Wifi-Wassersensoren. Ich hab die von D-Link, arbeiten wie sie sollen:


    https://eu.dlink.com/de/de/pro…61-wifi-water-leak-sensor


    Finde die besser als die Grohe-Teile weil du sie an der Wand "verstecken" kannst und nur den Sensor in den neuralgischen Bereich legst. Über Smarthome leicht konfigurierbar. Und laut wenn der Rest der Familie nicht auf Warnmessages reagiert.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd