Das ganze Spiel nennt man eigene Ressilienz. Es gab in einer Fachzeitschrift hierzu vor nem Jahr oder zwei mal nen guten Artikel der sich eben auch damit beschäftigte wie man die eigenen Einsatzkräfte in Ihrer Ressilienz soweit stärken kann dass sie einem im SHTF zur Verfügung stehen und nicht aus Angst um ihre eigene Lage zu Hause bleiben.
Ob in der Ukraine die Einsatzkräfte auch irgendwann zuhause geblieben sind? Eher nicht. Dort geben alle alles, gerade auch im Bereich der "zivilen Verteidigung". Ein Blackout ist vergleichbar mit einem Krieg, es ist überall schlimm. Sicher werden viele Einsatzkräfte nach den ersten Tagen ausgepowert zuhause bleiben wollen. Aber sie werden auch sehr schnell merken, dass zuhause auch Blackout ist und dass sie zur Untätigkeit verdammt sind, wenn sie zuhause bleiben. Und deshalb werden die Einsatzkräfte sich sehr schnell wieder zum Dienst melden. Bei den bisherigen Großereignissen und Flächenlagen wie dem Hochwasser im Ahrtal oder dem Erdbeben 2016 in Mittelitalien oder dem Tsunami 2004 in Asien usw. war es eher so, dass die Führungskräfte die Helfer fast schon mit Gewalt zum Ausruhen heimschicken mussten.
Ich gehe davon aus, dass sich bei einem Blackout nach einiger Zeit so etwas wie eine neue Normalität einstellt. Der Strom ist weg, aber tagsüber ist es hell und man kann was machen, nachts bleibt man im Haus. Es werden sich lokale Strukturen bilden, die ausgefallene Infrastruktur oder Versorgungssysteme mehr oder weniger provisorisch ersetzen. Und man wird sich schlicht an schlimme Dinge gewöhnen. So wie wir mittlerweile nicht mehr zusammenzucken, wenn wir Bilder von Toten in zerschossenene ukrainischen Städten sehen oder das Elend der in den Städten festsitzenden Bevölkerung oder wenn wir die Drohnenvideos konsumieren, die zeigen, wie Panzer mit schultergestützten Waffen "geknackt" werden, wissend, dass die Besatzungen in ihren Panzern nur sehr geringe Überlebenschancen haben, wenn überhaupt.
Vielleicht schafft man es in einem Blackout, medizinische Behandlungszentren in der Nähe von inselfähigen Biogas-Anlagen einzurichten. Und wenn man dazu Festzelte auf der grünen Wiese aufbaut und als Lazarette nutzt. Die Biogas-Anlage liefert Wärme und Strom, solang man die Gärbehälter mit Futter versorgen kann. Dort wird man zwar keine Herztransplantationen durchführen, aber man kann ein gebrochenes Bein versorgen und wenn man einen OP-Container hat, sogar chirurgische Eingriffe unter Vollnarkose durchführen
Oder es gelingt in Städten, Kliniken an schwarzstartfähige Kraftwerke anzukoppeln. Oder den Betrieb von Kliniken mit herangeschafften Netzersatzanlagen (den großen Brüdern von Notstromanlagen) wieder aufzunehmen.