Einkochen - Alles rund um den "Presto Pressure Canner"

  • So, ich starte hier mal den Erfahrungsfaden zu dem Produkt "Pressure Canner" von Presto.


    Ich wünsche mir:

    - keine Botulismus-Diskussionen

    - keine Vorstellung des China-Nachbaus

    - kein Glaube / Aberglaube an CE-Siegel


    Ich bin gerade am Einkochen von Bolognese mit dem Ding, daher starte ich nachher oder morgen mit weiterem Inhalt.

  • Den Topf habe ich vor 8 Tagen in der Bucht in den USA bestellt. Versand und Zoll kosten nochmal genauso viel wie das Ding selbst, aber das ist nun mal nicht zu ändern - wenn man nicht Schmuggler werden will.


    Der Topf kam in der Originalverpackung unbeschadet an, also ohne Umkarton. Das ist insoweit sinnvoll, weil die zwei Styropormäntel um den Topf eigentlich für den Versand ausreichen und der Zoll nur einmal etwas öffnen muss. 20220705_114704.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von zOSh ()

  • da gleich mal eine Frage: sind europäische Schraubgläser vom Platz her geeignet oder braucht man die US Normgrößen in Quart oder wie es da heißt? Ich denk da vor allem an ~300ml bis 500ml für Saucen/Suppen und 800ml Gläser für fertige Gerichte.

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    Es war gut, mehr Gummis in kochendem Essigwasser zu parken, als Gläser zu füllen waren. Mir ist ein Gummi vom Deckel ins Glas reingerutscht. Den konnte ich gleich weg packen und einen neuen sterilen nutzen, ohne Zeit für die Reinigung des anderen aufzuwenden.


    Die Ränder der Gläser habe ich natürlich noch ordentlich sauber gemacht, bevor der Deckel draufkam :winking_face:


    Wichtig sind drei Klammern für den Deckel beim Druckkochen, beim klassischen Einkochen genügen zwei.


    Das Ergebnis kühlt gerade noch im Topf ab, vielleicht präsentiere ich nachher auch zu verwerfende Produkte =O

  • huizhaecka


    Zur Technik der Schraubgläser mag ich mich nicht äußern :winking_face:


    Aber das Ding ist riesig. Ich habe 5 1l-Zylindergläser von Weck reingestellt, da hätte mindestens noch 1 reingepasst und oben bestimmt noch die runden 800er Gläser.


    Hier sind die Innenmaße:

    28cm nutzbare Höhe (es fällt was weg wegen des Bodeneinsatzes, der verhindert, dass die Gläser auf dem Boden anfangen zu tanzen und kaputt gehen.

    31cm Innendurchmesser.

    Einmal editiert, zuletzt von zOSh () aus folgendem Grund: Maße nachgeliefert

  • Ich bin gemäß der einschlägigen YT Anleitung (USA und DE) vorgegangen. Sprich, mit dem Wichtigsten, ohne Eile und Zeitdruck.


    Herd aufheizen.


    Warten, bis der Sicherungsbolzen hochgeht.


    Dann nochmal 20 Minuten oben drauf, dann das Gewicht auf das Dampfventil.


    Ab 15 PSI Druck zählt die Zeit zum Einkochen, bei den 1l Gläsern 70 Minuten.

    Nebeninfo: die Bolognese hatte ich kochend in die Gläser gefüllt!


    Dementsprechend war das Wasser im Canner auch schon köchelnd, als ich den Topf verschlossen habe.


    Für mich hat das mit der Bolognese (oder auch Chili) den Vorteil, dass je länger das köchelt, es umso schmackhafter wird...


    Deckel zu - Stufe 7 von 9 auf E-Herd, Bolzen noch drin:


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    Beim Bolzen kommt erst Wasser raus, dann ploppt er hoch, Deckel ist demnach versiegelt:


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    Nun kann das Gewicht nach einer weiteren Abwartezeit auf den Dampfauslass gelegt werden:


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    Nun steigt der Druck im Topf an:


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    Bei 15 PSI köchelten meine Gläser für 70 Minuten, dann habe ich den Herd abgeschaltet. Der Topf bleibt auf dem heißen Kochfeld, ich nehme die Energie für Bolognese mit :winking_face: Bei empfindlichen Gemüse wäre das bestimmt anders zu handhaben, aber so weit bin ich noch nicht.

    Die 15 PSI bedeuten bummelig bei mir in Darmstadt eine Kochtemperatur im Topf von 120 Grad Celsius. Da ich die Bolo kochend (ca. 100 Grad) eingefüllt habe (nach 2h Kochzeit) und nach der Druckaufbauzeit, wo das Topf-Wasser ja auch kochte, 70 Minuten + Abkühlzeit bei 120 Grad war, denke ich, ist das vollkommen steril.

  • Es war heute später Nachmittag (Koch-Start nach Einkauf 17.00 Uhr), aber zum Kochen der Bolo (bei kürzerer Köchelzeit, weil die ja im Canner nachgeholt wird) und zum Einkochen musste ich bei bestem Juniwetter nur kurz den Speicher der PV Anlage anzapfen, der Rest kam noch von der Nord- und Südseite.


    Screenshot_20220705-212603_SMA Energy.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von zOSh ()

  • 20220705_213940.jpg

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    Der Druck ist jetzt so weit runter, dass man den Deckel gefahrlos öffnen könnte. Das sieht man daran, dass der Sicherungsbolzen des Deckels wieder unten ist.


    Ich nutze die Restwärme des Herdes, meine Bolo geschmeidiger zu machen.


    Morgen packe ich das aus und berichte, ob was schief gelaufen ist.


    Bisher (im Unboxing Blindtest) muss ich sagen, dass es bisher keine Raketenwissenschaft war. Mal sehen, ob die Gläser morgen dasselbe Lied singen :winking_face:

  • OK, die Neugier hat gesiegt...


    Habe den Deckel geöffnet und das sich ergebende Bild ist analog der einschlägigen YT-Videos.


    Die Soße blubbert noch vor sich hin.


    Das Trägerwasser ist sauber - daraus kann man erst mal schließen dass kein Glas übergekocht ist.


    Das Blubbern erkennt man hier nur an der gebrochenen Oberfläche im Glas unten links, wo sich das Licht spiegelt.


    Morgen kommt der Test, ob die Deckel halten, wenn die Klammern entfernt wurden.


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  • zOSh

    Hat den Titel des Themas von „Alles rund um den "Presto Pressure Canner"“ zu „Einkochen - Alles rund um den "Presto Pressure Canner"“ geändert.
  • Danke für die Fotos! Mir ist grad eingefallen, dass ich vor einiger Zeit auch eine Fotoanleitung machen wollte, dann aber darauf vergessen habe.


    huizhaecka Lt. Auskunft von Müller Glas ist es besser, Rex- oder Weckgläser statt TO-Gläser zu nehmen. Die meisten TO-Deckel sind nicht für die langen Kochzeiten (90 min. unter Druck bei ca. 120 °C) ausgelegt, sondern entweder für max. 20 min. bei dieser Temperatur oder für ca. 60 min. bei max. 100 °C. Daher wurde mir zu Rexgläsern geraten.


    Ich bringe in meinen Presto 23 qt pro Etage max. 5 Rexgläser rein. Damit man mit 2 Etagen arbeiten kann, braucht man aber ein zweites Lochgitter. Von der Höhe her gehen sich leider nur 2 750 ml Gläser übereinander aus.

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • zOSh Bitte beim nächsten Mal bei den großen Gläsern über 500 ml 90 min. reine Einkochzeit unter Druck ansetzen. Bei YT gibt es in einem älteren Video von Rosered Homestead einen Test mit einem Temperaturfühler in den Einkochgläsern, der zeigt, wie lange es wirklich dauert, bis die "killing zone" im Inneren des Glases wirklich erreicht wird.

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • Danke schon mal für die Tipps hier! Ich lebe relativ hoch, um die 900m, zum Meeresspiegel also ein Druckunterschied von 100hPa bzw 1,5 PSI. Reicht es da da den Druck im Kessel einfach zu erhöhen, von 15 auf 16,5? Laut Skala sollte der Bereich noch sicher sein. Und technisch gefragt, einfach etwas Ballast ans Gewicht machen?

    Ich liebäugel schon länger mit einem Presto. Bisher sind Einkochversuche mit Bolognese oder Rouladen zwar mit unterschiedlichsten Techniken gelungen, sei es Kochtopf, Mikrowelle oder Backofen. Aber irgendwas war immer problematisch, da wäre mir ein System welches auch bei fleischhaltigen Gerichten sowohl bei verarbeitbarer Menge wie sicherem Prozess (in einem Schritt) Vorteile bietet deutlich lieber.

  • Blöde Frage zOSh warum parkst du die Gummis in kochendem Essigwasser. Die kommen doch sowieso 70-90 Minuten bei 120°C in den Autoklaven a.k.a. Pressure Canner.


    huizhaecka, im Prinzip ja und wahrscheinlich fliegt dir der Presto bis 20PSI nicht um die Ohren. Der chinesische Hersteller hat da bestimmt eine Sicherheitsmarge eingerechnet und der Sicherheitsstopfen wird wohl nicht gleich rauspfeifen aber Garantie gibts natürlich nicht.

    Grundsätzlich ist dein Annahme mit Erhöhen des Gewichts richtig.


    Würde mich schon stark reizen so ein Teil aber €300,- ist halt schon eine Ansage für einen "Alukochtopf". :staun:


    LG. Nudnik

  • Danke schon mal für die Tipps hier! Ich lebe relativ hoch, um die 900m, zum Meeresspiegel also ein Druckunterschied von 100hPa bzw 1,5 PSI. Reicht es da da den Druck im Kessel einfach zu erhöhen, von 15 auf 16,5? Laut Skala sollte der Bereich noch sicher sein. Und technisch gefragt, einfach etwas Ballast ans Gewicht machen?

    Ich liebäugel schon länger mit einem Presto. Bisher sind Einkochversuche mit Bolognese oder Rouladen zwar mit unterschiedlichsten Techniken gelungen, sei es Kochtopf, Mikrowelle oder Backofen. Aber irgendwas war immer problematisch, da wäre mir ein System welches auch bei fleischhaltigen Gerichten sowohl bei verarbeitbarer Menge wie sicherem Prozess (in einem Schritt) Vorteile bietet deutlich lieber.

    Ich halte mich an diese Vorgaben:


    https://nchfp.uga.edu/how/can_05/ground_chopped.html


    https://nchfp.uga.edu/publicat…tions_usda.html#gsc.tab=0

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  • zOSh Bitte beim nächsten Mal bei den großen Gläsern über 500 ml 90 min. reine Einkochzeit unter Druck ansetzen. Bei YT gibt es in einem älteren Video von Rosered Homestead einen Test mit einem Temperaturfühler in den Einkochgläsern, der zeigt, wie lange es wirklich dauert, bis die "killing zone" im Inneren des Glases wirklich erreicht wird.

    Gilt das auch, wenn ich den Inhalt kochend eingefüllt habe? Danke für den Hinweis an der Stelle!

  • Danke schon mal für die Tipps hier! Ich lebe relativ hoch, um die 900m, zum Meeresspiegel also ein Druckunterschied von 100hPa bzw 1,5 PSI. Reicht es da da den Druck im Kessel einfach zu erhöhen, von 15 auf 16,5? Laut Skala sollte der Bereich noch sicher sein. Und technisch gefragt, einfach etwas Ballast ans Gewicht machen?

    Es gibt sogar von diesem Hersteller ein einstellbares Gewicht. Das sollte also möglich sein...


    Nudnik

    Wegen dem Essigwasser, so schreibt es die Weckbibel vor, dann will ich mich dem fügen :winking_face:


    Die USA sind ja DAS Land der astronomischen Schadenersatzklagen schlechthin. Da dieses Prinzip seit Jahrzehnten funktioniert, denke ich auch, dass hier Reserven eingeplant sind.

  • zOSh Die Weck Bibel geht von Einkochen bei 100°C aus.

    Im Pressure Canner hast du bei 15PSI 120°C über längere Zeit. Da ist es nicht nötig Gläser, Deckel oder Gummis vorher zu sterilisieren. Das überleben weder Bakterien noch Viren, Pilze, Sporen oder deren giftige Eweissprodukte. 😵‍💫

  • Blöde Frage zOSh warum parkst du die Gummis in kochendem Essigwasser. Die kommen doch sowieso 70-90 Minuten bei 120°C in den Autoklaven a.k.a. Pressure Canner.

    Zum Entfetten.

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • Welches Fett oder wessen Fett? Ich heb die Dinger mit der Gabel raus und drücke sie vorsichtig an den Deckel - mit Besteck...


    Wie gesagt, ich mache es einfach (war ja die Entjungferung bei mir)....