Handschuhe aus Nitril, Latex & Co.

  • aber die Hände der Mitarbeiter reizen könnte

    Einweghandschuhe können durchaus problematisch sein:

    Einweghandschuhe: Beim Putzen eher Gefahr als Schutz
    18. August 2011: Kontakt zu Gummihandschuhen und Reinigungsmitteln löst bei Reinigungskräften oft Hautreizungen und Allergien aus / Studie offenbart Defizite…
    www.uniklinikum-dresden.de


    Ausserdem ist nicht jedes Handschuh-Material für jedes Reinigungsmittel geeignet - Latexhandschuhe sind zwar mittlerweile selbst in Discountern oft im Dauersortiment, lösen aber auch die meisten Allergien aus und sind bei Kontakt mit Essig- und Ameisensäure (Entkalker) als auch Natriumhypochlorid (Chlorreiniger) absolut ungeeignet.


    Welcher Handschuh für welche Tätigkeit geeignet ist (Lebensmittelkontakt, Scheiben putzen, Flächenreinigung etc.) ist fast eine Wissenschaft für sich:

    https://www.wisch-star.de/mediafiles/Sonstiges/Handschuhe.pdf


    Eine gesetzliche Pflicht zum Einsatz von Einmalhandschuhen im Einzelhandel/Lebensmittelverkauf gibt es hierzulande meines Wissens nach nicht. Wenn allerdings der Arbeitgeber Handschuhe zur Verfügung stellt, müssten die Angestellten dann eigentlich auch umfassend geschult werden, welcher Handschuh für welche Tätigkeit zu verwenden ist... das kann in der Praxis in vielen Arbeitsbereichen kaum umgesetzt werden.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.


  • Danke für diese wertvollen Informationen, mir war nicht bewusst, dass die von mir im Haushalt gerne genutzten Latex-Handschuhe wenig bis keinen Schutz vor vielen Chemikalien bieten. Ich muss mich unbedingt mit dem Thema beschäftigen und mal sehen, welche Handschuhe ich stattdessen besser kaufen sollte.

  • welche Handschuhe ich stattdessen besser kaufen sollte.

    Wenn es "haushaltsübliche" Reiniger sind, reichen eigentlich (dickere) Nitril. Ich hab vor 2 Wochen für eine umfangreiche Hausreinigung bei Bekannten diese bestellt und bin schwer begeistert:

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    In dem Moment, wo es um Aceton, hochkonzentrierte Essig- bzw. Ameisensäure oder sogar um Flußsäure geht, müssten es schon Handschuhe aus Butylkautschuk sein, die gibts nicht als Einweg und die Preisklasse... aber schau selbst:

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    Im Prinzip sind das aber auch "Einmal"-Handschuhe, da die sog. Permeationzeit (das ist die Zeitspanne, die eine Chemikalie für die molekulare Durchdringung durch das Handschuhmaterial benötigt) ab dem Erstkontakt mit der Chemikalie beginnt und auch weiter fortschreitet, wenn der Handschuh nicht (mehr) getragen wird.


    Nachtrag:

    Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung hat eine Stoffdatenbank, in der sich diverse Chemikalien von A-Z nachschlagen lassen, je nach Chemikalie findet sich (ziemlich weit unten) im jeweiligen Datenblatt auch die Zwischenüberschrift "Persönliche Schutzmassnahmen" mit dezidierten Empfehlungen auch zum geeigneten Handschuh-Material:

    GESTIS-Stoffdatenbank


    ob es tatsächlich hygienisch keinen Unterschied macht ob Einweghandschuhe oder nicht

    Nun, gerade Anfang '20 hieß es ja noch, dass sowohl Masken als auch Einweghandschuhe ein knappes Gut seien und daher dem medizinischen Personal vorbehalten bleiben sollten, exemplarisch:

    www.einhorn-apotheken.de/einweghandschuhe-beim-einkaufen

    "Handschuhe signalisieren immer: 'Ich denke nur an mich selber, aber nicht an die anderen.' Wenn Sie die Handschuhe anhaben, können Sie ja alles Mögliche überallhin auch verteilen."

    Ich besaß, wie viele hier, bereits vor Corona sowohl FFP3-Masken als auch Handschuhe, und ja, natürlich habe ich beides dann auch im Supermarkt genutzt und getragen (und tue das seit Herbst auch wieder).

    Mein persönlicher Eindruck: Schon nur die Handschuhe verhindern zuverlässig, dass ich mir mit den Fingern an Mund, Auge etc. fasse - wenn es im Gesicht juckt: Schulter, Ellenbeuge oder maximal noch der Handrücken, die behandschuhten Finger sind, mindestens bis zur Desinfektion, erstmal Tabu.


    Insofern können Handschuhe zur besseren Hygiene beitragen - mit der Einschränkung, dass der Träger die zur Tätigkeit passenden Handschuhe auswählt, diese konsequent wechselt und sowohl beim An- als auch beim Ausziehen der Handschuhe auf die korrekte Handhabung achtet. Gerade bei letzterem habe ich allerdings starke Zweifel, wenn ich so an das Fachpersonal in den hiesigen Supermärkten denke...

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

    Einmal editiert, zuletzt von Lunatiks () aus folgendem Grund: Nachtrag oben

  • Wenn es "haushaltsübliche" Reiniger sind, reichen eigentlich (dickere) Nitril. Ich hab vor 2 Wochen für eine umfangreiche Hausreinigung bei Bekannten diese bestellt und bin schwer begeistert:

    https://arnowa.de/Einweghandsc…-Handschuhe-Diamant/361-L


    Ja, es sind haushaltsübliche Reiniger, allerdings dann auch mal die stärkeren Varianten ("Power", "Kraft", "Intensiv" etc.), aber alles Zeugs, das man z.B. im Drogeriemarkt bekommt. Im Sommer außerdem die übliche Poolchemie (Chlortabletten, pH-Senker, pH-Heber) und in der Wintersaison das "Hygienemittel" für unseren Luftbefeuchter - wenn man das Sicherheitsdatenblatt (https://d.otto.de/files/27358511.pdf) so liest ist da einiges an böse klingenden Stoffen drin.

  • auch mal die stärkeren Varianten ("Power", "Kraft", "Intensiv" etc.)

    Ähm, ja - aber nein. Das sind Werbebotschaften, die dem Endkunden suggerieren sollen "damit geht jetzt was".


    Die wirklich heftigen Schädikalien Reinigungsmittel gibts meist nicht frei verkäuflich und schon gar nicht im Drogeriemarkt, dafür sparen sich die Hersteller da dann aber auch so platte Versprechen von wegen "Power", "Kraft", "Intensiv" :winking_face:


    wenn man das Sicherheitsdatenblatt (https://d.otto.de/files/27358511.pdf) so liest ist da einiges an böse klingenden Stoffen drin.

    ... und direkt im Datenblatt ist auch eine Empfehlung zum Handschutz zu finden:

    Da die Exposition mit dem Hygienemittel doch ziemlich kurz sein dürfte (Kanister aufschrauben, ggf. in Messbecher füllen und das dann in den Tank kippen, Kanister wieder zuschrauben = vielleicht 2 Minuten?) würden wohl auch die von mir verlinkten Einmalhandschuhe reichen, die haben laut deren Datenblatt an Handflächen und Fingern eine Materialstärke von 0,2 mm.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Ausserdem ist nicht jedes Handschuh-Material für jedes Reinigungsmittel geeignet - Latexhandschuhe sind zwar mittlerweile selbst in Discountern oft im Dauersortiment, lösen aber auch die meisten Allergien aus und sind bei Kontakt mit Essig- und Ameisensäure (Entkalker) als auch Natriumhypochlorid (Chlorreiniger) absolut ungeeignet.


    Eine gesetzliche Pflicht zum Einsatz von Einmalhandschuhen im Einzelhandel/Lebensmittelverkauf gibt es hierzulande meines Wissens nach nicht. Wenn allerdings der Arbeitgeber Handschuhe zur Verfügung stellt, müssten die Angestellten dann eigentlich auch umfassend geschult werden, welcher Handschuh für welche Tätigkeit zu verwenden ist... das kann in der Praxis in vielen Arbeitsbereichen kaum umgesetzt werden.

    Uiii... Das Thema Einweghandschuhe... Da gibt es vieles und noch mehr, das aus Arbeitsschutzgründen unbedingt zu beachten ist, das aber für den "normalen" Endverbraucher in der Regel hilfreich ist, wenn es beachtet wird, aber nicht "kriegsentscheidend relevant".


    Beim Arbeitsschutz ist wichtig zu beachten, dass hier von einer langjährigen Exposition gegenüber Stoffen ausgegangen wird, die eine einschlägige Gefährdung verursachen.


    Am Besten lässt sich das für Laien am Beispiel von Benzol zu beschreiben. Benzol ist krebserregend, insbesondere Leukämie, und besonders fatal dadurch, dass es hautgängig ist. Wenn also Oma Lieschen regelmäßig ihr Auto mit Benzin betankt und ihr dabei regelmäßig gut Benzin über die Haut läuft, würde sie auch in den 1960ern/1970ern keiner wirklich großen Gefährdung ausgesetzt gewesen sein, als der Benzolgehalt des Benzins noch deutlich höher war.



    Wenn man sich dann vor Augen führt, dass man früher in Werkstätten Fahrzeugteile und Werkzeuge in Waschbenzin (mit dem der Zeit entsprechenden Benzolgehalt) gewaschen wurden, teilweise haben die Arbeiter locker 2 Stunden Expositionszeiten pro Tag gehabt, oder in Laboren man sich "natürlich" die Hände gleich mit Benzol pur wusch.


    Soweit zur chronischen Exposition und wie man sich davor schützen kann.


    Bei der akuten Exposition (gegenüber Säuren und Laugen, die auch aus laienhafter Sicht betrachtet, offensichtlich nicht gesund sind, aber auch mechanischen Gefahren wie Schnitt etc.) bin ich persönlich eher geneigt, das auch im privaten Alltag einzubauen.


    Was die gesetzliche Verpflichtung zur Nutzung von Einweghandschuhen im Lebensmittelbereich angeht, allen voran Zubereitung und insbesondere auch z.B. die Fleischtheken und ähnliches. Die Außendienstmitarbeiter der BGN (unter anderem für Gastrobetriebe etc. zuständig) hatte eigentlich sehr gute Erfolge im unsäglichen Kampf gegen diese unsägliche Pest in der unnötigen Nutzung von Einmal-Nitril-Handschuhen gehabt. Dann kam Corona und alle trugen wieder Einmalhandschuhe, auch wenn es nicht notwendig war.


    Der Punkt: Von einer Hautgefährdung geht man aus dermatologischer Sicht aus, wenn a) mit einschlägigen Stoffen gearbeitet wird (z.B. Benzol) und das mehr als nur "gelegentlich alle Jubeljahre", b) Feuchtarbeit von mindestens 2 Stunden am Tag (idealerweise täglich) oder c) denselben Zeit mit Handschuhen, die okklusive Effekte verursachen. Als zwar nicht das Spülwasser an die Haut lassen, dafür aber auch das Schwitzwasser in den Handschuhen behält und die Hände dann doch wieder baden.


    mir war nicht bewusst, dass die von mir im Haushalt gerne genutzten Latex-Handschuhe wenig bis keinen Schutz vor vielen Chemikalien bieten.

    Bei allen Handschuhen die im gewerblichen Bereich eingesetzt werden können/dürfen/sollen müssen die technischen hinreichend dokumentiert werden. Zum einen mit den technischen Datenblättern/Sicherheitsdatenblättern der Handschuhe, aber auch mit dem "Waschzettel" oder Aufdruck auf den Handschuhen, für welche Tätigkeiten diese Handschuhe gedacht sind. Diese Piktogramme basieren auf Zertifizierungen, die natürlich auch entsprechend kosten. Zwischenzeitlich sollen wohl vereinzelt Einkäufer bei den Rettungsdiensten ziemlich gefeiert haben, weil die Preise für die Nitrilhandschuhe drastisch absanken. Dumm nur, dass die Hersteller einfach die Handschuhe nicht zertifiziert hatten und die Handschuhe deswegen so günstig waren.


    Aber ja, Latex direkt auf der Haut steht bei mir gerade bei Handschuhen und Co nicht gerade hoch im Kurs aufgrund seines allergenen Potentials.


    Zitat von Ben

    ob es tatsächlich hygienisch keinen Unterschied macht ob Einweghandschuhe oder nicht

    Aus hygienischer Sicht sehe ich Einweghandschuhe ausgesprochen kritisch. Im Gesundheitswesen (einschließlich Rettungsdienst) werden diese tatsächlich einwegmäßig verwendet. Der normale Verbraucher trägt dann Handschuhe dann aber auch gerne mal gefühlt 24/7. Denn die sind ja so teuer diese Handschuhe. :see_no_evil_monkey: Die in dem von Lunatiks verlinkten Artikel kommen noch dazu.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Da Ben ja nun ein eigenes Thema draus gemacht hat...

    teilweise haben die Arbeiter locker 2 Stunden Expositionszeiten pro Tag gehabt, oder in Laboren man sich "natürlich" die Hände gleich mit Benzol pur wusch

    Benzol ist insofern ein garstiges Beispiel, weil da, wie auch bei Toluol und Xylol, neben PVA (Polyvinylalkohol) noch Viton (Fluorkautschuk) als Handschuh-Material in Frage kommt. Und wer meint, welche aus Butyl wären schon teuer:

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    Von einer Hautgefährdung geht man aus dermatologischer Sicht aus, wenn a) mit einschlägigen Stoffen gearbeitet wird (z.B. Benzol) und das mehr als nur "gelegentlich alle Jubeljahre"

    Mein Vater ist Kunststoffmeister, und ich habe mir in meiner Jugend doch so manchen "Taschengeldzuschuß" verdient, indem ich beim beschichten mit GFK geholfen habe. Nur war das in den späten 1980ern bzw. den 1990ern - da war nix mit "ich googel mal schnell, welches Handschuhmaterial da jetzt als PSA geeignet ist" sondern man hatte, wenn überhaupt, eine Liste. Mit dem nicht zu vernachlässigenden Nachteil, dass so manches Material damals noch gar nicht erfunden war.

    Die meisten Tätigkeiten im Hinblick auf Harz und Glasfasergewebe haben wir tatsächlich mit einem Paar Latexhandschuhe direkt auf der Haut und drüber ein Paar solcher PE-Folienhandschuhe (die sieht man heute noch oft an Tankstellen bzw. sind welche beim Bauschaum dabei) erledigt:

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    b) Feuchtarbeit von mindestens 2 Stunden am Tag (idealerweise täglich) oder c) denselben Zeit mit Handschuhen, die okklusive Effekte verursachen. Als zwar nicht das Spülwasser an die Haut lassen, dafür aber auch das Schwitzwasser in den Handschuhen behält und die Hände dann doch wieder baden.

    Mittlerweile haben viele Arbeitsschutzmaterial-Versender auch entsprechende Baumwollhandschuhe im Sortiment, die man als Unterziehhandschuhe unter die Einweg anziehen kann. Auch diese klassischen Montagehandschuhe mit PU-Beschichtung lassen sich, wenn die Beschichtung mal runter ist, ganz gut als "Liner" nutzen.

    Natürlich, man schwitzt trotzdem. Da hilft nur, das Waschwasser nicht zu heiß und sowohl den Unterziehhandschuh sowie den Einweg regelmäßig wechseln.

    Ein "Liner" hat ausserdem den unschätzbaren Vorteil, dass die Finger auch nicht so schnell auskühlen und eisig werden, wenn man derart ausgestattet im November Fenster putzt (siehe "umfangreiche Hausreinigung bei Bekannten" :see_no_evil_monkey:).


    Der normale Verbraucher trägt dann Handschuhe dann aber auch gerne mal gefühlt 24/7. Denn die sind ja so teuer diese Handschuhe. :see_no_evil_monkey:

    Wenn die Einmal noch heile und dicht sind, spricht rein bei Kontakt mit Spüli-Wischwasser auch erstmal nichts dagegen, dass man die ebenso wie die Unterziehhandschuhe trocknen lässt und erneut für die selbe Tätigkeit verwendet, wenn sie trocken sind.


    Mein persönliches Einweg-Sortiment:

    • Nitril-Handschuhe (sowohl dünn als auch dick)
    • Vinyl-Handschuhe
    • Latex-Handschuhe
    • PE-Folienhandschuhe

    Damit lassen sich gut 90% der haushaltsüblichen Reinigungs- und Lösemittel, Kleber, Fugenmassen und sonstige Substanzen auch mit längerer Exposition handhaben.


    Wer dann noch gröbere Kaliber auffährt, sollte sich ausserdem 1, 2 Paar Chloroprene- sowie 1, 2 Paar Polyvinylalkohol-Handschuhe hinlegen. Butyl und Viton... würde ich nur dann welche kaufen, wenn sie wirklich benötigt werden.


    Tja, und dann sollten wir vielleicht noch über Schutzbrillen sprechen :beaming_face_with_smiling_eyes:

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Wer dann noch gröbere Kaliber auffährt, sollte sich ausserdem 1, 2 Paar Chloroprene- sowie 1, 2 Paar Polyvinylalkohol-Handschuhe hinlegen. Butyl und Viton... würde ich nur dann welche kaufen, wenn sie wirklich benötigt werden.


    Tja, und dann sollten wir vielleicht noch über Schutzbrillen sprechen :beaming_face_with_smiling_eyes:

    Was die "größeren Kaliber" angeht: Gerade dezidierte Chemikalienschutzhandschuhe sind auf eine bestimmte Durchbruchszeit für die gewählten Chemikalien des Handschuhs, für die er getestet und zertifiziert wurde, ausgewiesen. Lunatiks hat es ja weiter oben bereits schrieb, wird die Durchbruchszeit ab Beginn des Erstkontaktes gerechnet und nicht etwa "heute 10 Minuten arbeiten mit Chemikalie X, morgen nochmal 20 Minuten und so weiter" bis eben das "Durchbruchszeitenkonto" aufgebraucht ist. Leider läuft das nicht so. Die graue Theorie des Arbeitsschutzes sagt das eine. Die Praxis des Arbeitsschutzes gerade vielfach (leider) bei kleinen Klitschen sagt da was ganz anderes.


    Man muss sich beim Thema Hautschutz darüber klar werden, dass das meiste, was wir unserer Haut an Chemikalien zumuten, nicht sofort tödlich ist. Je nach Umstand sieht es irgendwie doof aus (das Umfeld irritierende Hautverfärbungen oder sowas), ist lästig (juckt wie doof und man kratzt sich dabei die Haut blutig) und weiß der Geier was.


    Wenn man mal von wirklich üblen Geschichten wie schwerste Verbrennungen und dergleichen absieht, die binnen Tagen zum Tod führen können, sind die meisten tödlichen Krankheiten, die die Haut betreffen oder über die Haut vermittelt werden, mit überaus langen Karenzzeiten gesegnet. Drei bis vier Jahrzehnte sind da keine Seltenheit. Das macht es da ja so tückisch.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Habe gleich mal nachgeschaut. Für das etwas fiesere Zeug (das ultrafiese verwende ich nicht, wozu auch?) hab ich Nitrilhandschuhe. "high risk" von Engelbert Strauss und dann Dermatrial P von Honeywell.


    Die "high risk" haben zwar diverse EN Nummern, aber keine Angabe zur Schutzstufe, die von Dermatril P von Honeywell sind 0,2mm dicken und haben, Zitat: "Vollwertiger Chemikalienschutz Kategorie III"


    Das reicht für meine Zwecke. Die sind bei mir alle schon seit Jahren "abgelaufen", das ist halt sehr selten, dass ich die mal brauche.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.