Kleinkläranlage für Regenwasser nutzen

  • Hallo allerseits,


    mal schauen, ob ich hier im richtigen Unterforum gelandet bin. :)


    Ich bin gerade in der Abwicklung für ein neues zu Hause und auf eine Kleinkläranlage im Garten gestossen. Leider konnte ich diese noch nicht genauer untersuchen, weil das Haus noch nicht vom Verkäufer übergeben ist.
    Bisher habe ich nur herausgefunden, dass die Anlage ca. 6 m³ Fassungsvermögen hat, aus 3 Kammern besteht und für 4 Personen ausgelegt ist. Im Garten habe ich 2 unterschiedlich große Betondeckel, wovon einer wohl der Lüftung dient.
    Auf einer Zeichnung gehen von diesem Klärwerk 3 Rohre in den hinteren Teil des Grundstückes und enden dort. Weiterhin existiert noch ein Zugang von Haus.
    Das Haus ist seit den 80ern an die "normale" Kanalisation angeschlossen und das Klärwerk ist seit dem stillgelegt. Der Vorbesitzer hat allerdings bis zum Verkauf sein Waschmaschinenabwasser reingeleitet.


    So, jetzt meine Fragen. :Cool:
    Meint ihr, ich kann die 6 m³ irgendwie für Regenwasser nutzen? Hat jemand vielleicht schon mal sowas gemacht? Meint ihr das Abwasser von der Waschmaschine muss ich von einem Profi entfernen lassen oder kann ich das einfach ausspülen? Kann ich in das Ding nach einfach reinsteigen, wenn ich beide Deckel offen habe oder sammeln sich da irgendwelche Gase?
    Ich würde gerne eine komplette Dachseite da reinleiten und davon meinen Garten gießen.


    Gruß
    JB

  • Zitat

    Hat jemand vielleicht schon mal sowas gemacht?

    Wir machen das schon lange so und verwenden das gesammelte Regenwasser zur Gartenbewässerung. Duch den Deckel haben wir 2 Löcher gebohrt. Eines für die altbewährte Schwengelpumpe, das andere für eine kleine "Gardena" Tauchpumpe mit 1 Zoll Anschluss.


    Nachdem wir vor Jahren auch and die öffentliche Kanalisation angeschlossen worden sind haben wir die hauseigene Kläranlage auspumpen und auswaschen lassen. mittlerweile dürften die Kammern "gasfrei" sein, aber ich bin noch nie hineingestiegen.


    Liwebe Grüsse
    Vansana

  • Die Regenwassernutzung ist sicherlich möglich.


    Das Haus meiner Eltern hat eine Sammelgrube mit >30m³ und diese wurde bei bedarf vom Entsorgungsbetrieb ausgepumpt.
    Nachdem in der Gemeinde ein Abwasserkanal gelegt, und das Haus angeschlossen wurde, wird die Grube jetz als Regenwasserspeicher für Garten und Wiese genutzt.


    Die vorgehensweise meines Vaters damals.
    Erst einmal die Grube auspumpen soweit es geht und mit offenen Deckeln auslüften lassen. Dann mit einer heruntergelassenen Kerzenflamme prüfen ob genügend Sauerstoff vorhanden ist.
    Hineinsteigen und mit einem Hochdruckreiniger Wände und Boden reinigen.
    Nebenbei oder danach das Wasser wieder auspumpen, ein letztes Mal ausspülen, fertig.

  • Ich kenne mich mit Gruben leider nicht aus, als Apnoetaucher wohl aber mit Sauerstoffmangel und Co2-Vergiftung. Eine brennende Kerzenflamme ist ein unsicheres Indiz für atembare Luft, sie brennt auch unter 20% O2. Sauerstoffmagel führt zur Ermüdung, Gleichgültigkeit und verringertem Denkvermögen, dumme Kombination. Co2 dagegen zieht Dir dir zwar abrupt die Schuhe aus, ist aber auch nicht harmlos. Also wie immer bei solchen Aktionen nicht alleine machen und dem Helfer eine Rettungsmöglichkeit bieten die ihn selbst nicht in Gefahr bringt( Seil? k.A.).
    Ich habe mal in einem Abwasserschacht lackieren müssen und habe dazu die vorhandene Maske mit einem großlumigen Schlauch von außen Luft ansaugen lassen. Das Maskenventil muß dabei sicher abblasen und es darf keine Luft in den Schlauch zurückgeatmet werden. Aber nochmal machen würde ich das nicht. Inzwischen benutze ich ein BG84 (ähnlich Bg174 Grubenrettungsgerät) mit locker 6Std Autonomie (http://de.wikipedia.org/wiki/K…#Regenerationsger.C3.A4te). Ist vielleicht eine Anschaffung wert, ich kann es aufgrund der Zuverlässigkeit und Belastbarkeit empfehlen, in der Bucht für 100 Euro geschossen. Wenn man sowas macht, dann bitte die Ausrüstung ausgiebig testen und sich mit Ihr vertraut machen. Der Hinweis sollte hier aber unnötig sein :winking_face:
    Aber wahrscheinlich wird eine Zwangsbelüftung einfacher und sicherer sein.

  • Hallo zusammen,

    auch ich habe nach dem Kauf meines Hauses eine solche Dreikammergrube auf meinem Grundstück gefunden (ähnliche Größe) und plane, diese zu einer Zisterne umzurüsten. Ich habe dazu mehrer Fachleute und Betroffene befragt und deren Meinung war folgende:

    1: Grube durch Fachfirma auspumpen und reinigen lassen (Aufwand ca. 300-400€)
    2: Alle Verbindungen zur Kanalisation (auch Belüftungen) versiegeln
    3: Regenrohr in die Zisterne legen (mit Grobfilter) und Überlauf an das Regenrohr zurück
    4: Pumpe einbauen

    Falls es sich um eine Sickergrube handelt muss zwischen Schritt 1 und 2 der Boden und die Wände mit Zement und spezieller Dichtfarbe abgedichtet werden.

    Falls das Wasser für mehr als den Garten gedacht ist würde ich das Wasser nach allen Maßnahmen einmal auf Keimbelastung untersuchen lassen.

    Ich plane die Aktion im nächsten Frühjahr bei mir. Zur Zeit habe ich noch zuviel anderes um die Ohren, aber Schritt für Schritt wird das schon.

    Beste Grüße

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Vielen Dank für die bisherigen Beiträge.


    Ich werde Anfang des Monats mal einen ersten Blick in die Anlage werfen können und hoffe, dass mich keine 20 Jahre alten Hinterlassenschaften erwarten. :grosses Lachen:


    Auf jeden Fall werde ich das nicht alleine machen.


    Eine Verbindugn zur Kanalisation existiert nicht, früher ist das übergelaufene Wasser wohl einfach auf dem Grundstück versickert. Dies werde ich nach Möglichkeit als Überlauf verwenden.


    Mal schauen, was draus wird und wie lange man damit gießen kann...


    Gruß
    JB

  • Hallo Ernst,


    wenn das so ist, werde ich natürlich Fotos machen. Obwohl ich nicht versprechen kann, dass diese besonders spannend werden :)


    Mein Problem ist im Moment, dass ich endlich loslegen will, muss aber noch auf die Übergabe warten. :frowning_face: Geduld war noch nie meine Stärke.... :)


    Grüße
    JB

  • Hi JB



    Grundsätzlich ist es natürlich möglich die alte Anlage so zu modifiziern, dass sie mit Regenwasser funktionier.
    Man könnte sogar einen mit löchern gespickten Schlauch an die Druckseite der Pumpe anschliessen, den man dann fest im
    Blumenbeet verlegt.


    Wichtig ist allerdings, dass alle Rückstände aus der alten Grube entfernt werden, es wäre sehr ärgerlich, wenn deine Blumen dank
    dem akten Wachmittelresten absterben.


    Ausserdem wärst Du überrascht, wie das zeug stinkt, es gilt also, beim öffnen des Grubendeckels nicht unbedingt einzuatmen:crying_face:
    Jenachdem, kannst du auch die Reste aus dem System mittels Tauchpumpe in den normalen Abwasseranschluss pumpen, dann mit dem Hochdruckreiniger ran.


    Arbeiten in Gruben, mit oder ohne Fäkalgase erfordern immer eine zweite Person mit Sicherungsleine!!!
    Haltet es für übertrieben, aber ich mache sowas öfter mal und riskieren würde ich für son Sch... nichts.



    wenn Du noch Fragen hast, dasfür finden wir eine Lösung


    Gruß


    Daniel

    Mögen die Schwingen der Freiheit niemals Ihre Federn verlieren....