Unreife Tomaten

  • Hallo!
    Dieses Jahr haben wir das erste Mal seit Langem wieder Tomaten angepflanzt.


    Meine Frage: Was mache ich mit unreifen Tomaten und sonstigem unreifen Gemüse bzw. Obst? gibt es da eine Universalmethode, um das Nachreifen zu lassen? Oder einfach wegschmeissen?



    LG Jeans


  • Hallo Jeans


    Da gibt es unzählige Sachen die man machen kann. Das einfachste ist die Tomaten zu ernten und dann ich Zeitungspapier einzuwicklen und an einem nicht zu kühlen Ort zu lagern.
    Die reifen dann nach und sind kaum zu unterscheiden mit herkömlich gereiften Tomaten.


    Meine Grossmutter hat die Stauden mit den Tomaten dran ausgerissen und im Estrich aufgehängt. Auch diese Tomaten waren dann rot.


    Wenn alles nichts hilft, mach Marmelade aus grünen Tomaten ........, da wird Dir aber Gurgel weiter helfen.


    Viele Grüsse, Ernst

  • Hallo Jeans!


    Zitat

    Reifende Früchte wie Äpfel, Birnen oder Kirschen setzen Ethylen frei. Ethylen unterscheidet sich von den anderen Pflanzenhormonen dadurch, dass es gasförmig ist. Daher ist es nicht nur als Botenstoff innerhalb eines Individuums aktiv, sondern kann auch Exemplare beeinflussen, die im selben Korb liegen. So löst Ethylen eine wahre Kettenreaktion aus, wenn es mit benachbarten Früchten in Kontakt kommt. Es regt dort nämlich ebenfalls die Produktion von Ethylen an und sorgt dafür, dass diese vorzeitig reifen.


    entnommen von:
    http://www.g-o.de/dossier-detail-215-9.html



    Allerdings führt so eine "Zwangsbeglückung" mit Ethylen auch zu Geschmackseinbussen.


    Was du mit grünen Tomaten alles machen kannst:
    Die grüne Tomatenmarmelade schmeckt wirklich sehr gut und ist eine gelungene Abwechslung, habe ich auch schon gemacht.
    Oder für das Russische Kraut werden grüne Tomaten benötigt, falls du selber einsäuern möchtest.
    Das angehängte Rezept habe ich schon 2x gemacht und schmeckt prima.


    LG, handyman

  • Hallo Jeans,


    man kann aus grünen, also unreifen, Tomaten Ketchup machen. Dies ergibt dann grünes Ketchup. Ist in den USA übrigens eine Spezialität.


    Ich müsste bei mir daheim noch ein Rezept dazu haben. Vielleicht kann ichs bis heut Abend reinstellen.


    Viele Grüsse Vengard

  • Hallo Jens


    Noch eine Methode bei grünen Tomaten wäre einen reifen Apfel daneben zu legen, durch die Ausdämpfung des Apfels reifen die Tomaten auch nach.


    Grüsse Chani

  • Wenn man es nicht schafft die grünen Tomaten irgendwie nachreifen zu lassen, kann man sie auch einlegen. Ist im Ostblock sehr beliebt. Ich finde das immer seltsam wenn es heißt, grüne Tomaten wären angeblich giftig. So viele wie ich davon schon gegessen habe, da müsste ich bereits lange tot sein. Ich hatte nie Probleme, auch keine Bauchschmerzen oder so. Aber möglicherweise werden die Giftstoffe durch den Konservierungsprozess neutralisiert oder so. Vielleicht weiß ja jemand von euch mehr darüber.

  • grüne Tomaten


    Ich habe viele Tomaten im Anbau.


    Darunter auch "grüne Tomaten". Dies sind spezielle Sorten mit dem Geschmack der Grünen eben.
    Diese Tomaten sind reif, wenn sie weich sind.


    Lieblingssorten sind: Green Moldavian, Green Doctors, Grünes Zebra.



    diese Tomaten sind alle reif.


    Sorten die noch grün sind aber halt rot oder gelb werden bei Reife,lasse ich bei Zimmertemperatur einfach nachreifen.
    Noch grüne Tomaten enthalten das Alkaloid Tomatin, welche chemisch mit dem Solanin in rohen Kartoffeln verwandt sind.
    Tomaten sind wie Kartoffeln ein Nachtschattengewächs. Größere Mengen unreifer Tomaten führen zu Übelkeit und Erbrechen.


    Auch kochen oder einlegen ist dagegen kein gutes Mittel.
    Tomaten bauen beim rot werden das Solanin ab. Die Kartoffel beim Kochen.


    Liebe Grüße, Anne

  • Zitat von Anne;143646


    Tomaten bauen beim rot werden das Solanin ab. Die Kartoffel beim Kochen.


    Die Temperaturen bei kochen reichen nicht, das ein ein wesentlicher Teil des Solanin abgebaut wird (das passiert erst bei ca. 240°C).
    Nur ein sehr kleiner Teil (ist so gut und unlöslich) geht in das Kochwasser über.
    Der Solanin heutiger Kartoffelsorten beträgt nur 30 bis 70 mg/kg in der Schale.
    Unreife Tomaten enthalten bis 320mg/kg !


    Wie Anne schon geschrieben hat, wird in allen Rezepten mit grünen Tomaten die grünen Sorten verwendet, nicht die unreifen.

  • Zitat von Henning;143668

    Wie Anne schon geschrieben hat, wird in allen Rezepten mit grünen Tomaten die grünen Sorten verwendet, nicht die unreifen.


    Bei uns gab es früher keine grünen Tomatensorten, im Herbst wurden alle grünen nicht reifen Tomaten zu Russenkraut verarbeitet.
    Ich denke, die Menge macht das Gift, Russenkraut ist man nicht alle Tage, und wenn schon, auch nicht unmengen davon.


    LG
    Fischer
    .

  • Zitat von Fischer;143671

    Bei uns gab es früher keine grünen Tomatensorten, im Herbst wurden alle grünen nicht reifen Tomaten zu Russenkraut verarbeitet.
    Ich denke, die Menge macht das Gift, Russenkraut ist man nicht alle Tage, und wenn schon, auch nicht unmengen davon.


    LG
    Fischer
    .


    Wenn das mal nicht ein Kriegsrezept war. :face_with_rolling_eyes:


    Nun, um davon zu sterben müsste man ca. 4 kg. Tomaten essen. Das schafft man nicht.


    Liebe Grüße, Anne

  • Ja, diese eingelegten Tomaten sind ziemlich sauer oder salzig (je nach Rezept), da isst man vielleicht zwei oder drei auf einmal. Also ich denke auch, da kommt es sehr stark auf die Menge an.

  • Zitat von Anne;143684


    Nun, um davon zu sterben müsste man ca. 4 kg. Tomaten essen. Das schafft man nicht.


    Regelmäßig in höheren Dosen zu sich genommen, ohne das aktute Vergiftungserscheinungen auftreten, dürfte trozdem der Leber
    nicht alsosehr zuträglich zu sein.

  • Zitat

    Zitat von Anne Nun, um davon zu sterben müsste man ca. 4 kg. Tomaten essen. Das schafft man nicht.


    Zitat von Henning;143721

    Regelmäßig in höheren Dosen zu sich genommen, ohne das aktute Vergiftungserscheinungen auftreten, dürfte trozdem der Leber
    nicht alsosehr zuträglich zu sein.


    Ich habe das Thema mit Frau Dr. Schürger, FA für Psychatrie besprochen.
    @ Henning: Diese Ärztin ist sehr mit dem Thema Ernährung und Lebensmittel verbunden.


    Sie versicherte mir, dass die Gefahr einer Vergiftung durch Solanin, sowohl bei modernen Kartoffelsorten, als auch bei grünen Stellen einer Tomate nahezu gegen Null geht.


    Auch eine Schädigung der Leber oder Nieren ist nicht zu erwarten, da das Gift in sehr geringen Dosen aufgenommen wird und eine Akkumulation nicht stattfindet. Eine Ausscheidung ist völlig problemlos.


    Der letzte bekannte Fall einer tödlichen Solaninvergiftung datiert auf das Jahre 1859, bei dem ein junges Mädchen betroffen war.
    Hier war die Ursache der Verzehr einer sehr großen Menge von keimenden oder unreifen Kartoffeln.


    LG
    Lucas