Vorratskeller entfeuchten?

  • Hallo an alle!
    Ich habe einen relativ grossen Keller mit hohen Wänden aus Beton, ein kleines Fenster an einem oberen Eck das immer geöffnet bleibt sowie die klassische quietschende, billige Metalltür mit Luftlöchern.
    Die meisten Vorräte habe ich in einem grossen Kasten. Es handelt sich vornehmlich um Konserven, in Vakuum verpackter Reis, sowie Nudeln im Plastik. Natürlich noch Zucker und Salz.


    Diesen Sommer habe ich bemerkt, dass verschiedene Salzpackungen (Karton) Feuchtigkeit aufgenommen haben. Ich habe sie einfach in die Sonne gestellt und trocknen gelassen. Jetzt habe ich einige Bedenken ob ich vielleicht eine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Keller habe.
    Welche Luftfeuchtigkeit ist denn noch zulässig und taugen die billigen Hygrometer (?) was?


    Ich hab auch schon daran gedacht Silica-Gel zu verwenden (wird wohl etliche kg brauchen?). Im Auto und der Wohnung tuts auch Kalziumchlorid, aber das kann man leider nicht wiederverwenden (naja.. das Wasser kann man in Flaschen abfüllen und im Winter verwenden um die Zufahrt eisfrei zu halten)


    Grüsse
    Memento Mori

  • Ich würde das Kellerfenster nur im Winter offen lassen.


    Wenn im Sommer die feuchte Warme Luft in den Keller strömt, kondensiert sie an den erdkalten Wänden und Gegenständen. Das erleben wir in unserem Wäschekeller regelmäßig. Im Winter passiert da gar nichts, aber im Sommer würde ich die Öffnung dichtsetzen und die Belüftung über das Haus regeln.


    Beste Grüße

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Zitat von Memento Mori;82430


    Diesen Sommer habe ich bemerkt, dass verschiedene Salzpackungen (Karton) Feuchtigkeit aufgenommen haben. Ich habe sie einfach in die Sonne gestellt und trocknen gelassen. Jetzt habe ich einige Bedenken ob ich vielleicht eine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Keller habe.
    Welche Luftfeuchtigkeit ist denn noch zulässig und taugen die billigen Hygrometer (?) was?


    Hallo Memento!


    Dieses Problem kenne ich recht gut, schaut auch bei mir so ähnlich aus.


    Ich schaue, dass in den Kellerräumen nicht mehr als 50 - 55% Luftfeuchte herrschen. In den Hobbyräumen verwende ich oft einen elektrischen Luftentfeuchter, habe aber auch diese diversen Granulate vorrätig.


    Salze ziehen immer die Feuchtigkeit an, deshalb lagere ich diese immer in Luftdicht verschließbaren Behältern.
    Mit vakuumverpackten Lebensmitteln hatte ich noch nie Probleme, Blechdosen könnten wohl eines werden, wenn die Feuchtigkeit zu hoch wird. Ist mir aber auch noch nie passiert.



    Im Lagerraum mit den Lebensmitteln verwende ich natürlich keinen elektrischen Entfeuchter, das würde bei niederen Temperaturen nichts bringen (bei meinem Billigding) und ansonsten die Temperatur im Raum erhöhen.


    Mehr kann ich zu diesem Thema leider auch nicht beitragen :peinlich:



    LG, handyman

  • Hallo Memento,


    einen Keller, mit welcher Methode auch immer, zu entfeuchten, ohne die Ursache für die Feuchtigkeit zu finden und zu beseitigen, ist sinnlos.


    Ich nehm mal an, es liegen keine Schäden vor, die für die Feuchtigkeit sorgen (ausserhalb der Kellerwände oder des Bodens anstehende Nässe z.B. wg. kaputtem Regenwasser-Sammelrohr oder wg. wandnah aussen versickernden Regenwasser etc.). Dann ist ein Grund für feuchte Luft im Keller meist die falsche Lüftung: ein Keller ist kühl, warme Luft von aussen, die in den Keller gelangt, gibt ihre Luftfeuchtigkeit an die kühlen Wände und den Boden ab. Deshalb ist ein Keller nur trocken, wenn er im Sommerhalbjahr von der Aussenluft abgeschirmt wird - also Fenster zu! Speziell in Verbindung mit einer luftdurchlässigen Kellertür sorgt die Zugluft durchs Kellerfenster hinein für perfekten Feuchtigkeitstransport in den Keller hinein.
    Dagegen sollte man das Kellerfenster im Winter (bei Minusgraden) öffnen, denn dann kann die wärmere Luft aus dem Keller abziehen, ausserdem ist so kalte Winterluft trocken. Besser als eine mehrmonatige Dauerlüftung (die den Keller zu sehr auskühlen würde) ist natürlich regelmässiges "Stosslüften" für ein zwei Stunden.


    Hat man dagegen durch Schäden um den Keller herum ein Feuchtigkeitsproblem, hilft das Entfeuchten nichts, solange man den Feuchtigkeitsnachschub nicht unterbindet, man schafft dann nur "Platz" für frische Feuchtigkeit (die abgetrockneten Wände saugen die weiterhin angebotene Feuchtigkeit regelrecht von aussen wieder nach).


    Ist die Ursache der Feuchtigkeit aber gefunden und abgestellt, dann und nur dann, macht es Sinn, den Raum zu entfeuchten. Das kann man mit
    - Kalziumchloridbeuteln machen. Die man durchaus regenerieren kann: 2h bei 150° im Backofen, bei leicht geöffneter Tür, treiben das Wasser wieder aus. Die Kristalle zerfallen allerdings zu Pulver.
    - Oder mit einem Bautrockner, der über eine Kältemaschine die Luftfeuchtigkeit kondensiert, die sich dann in einem Behälter sammelt und den man regelmässig (1-2 mal täglich bei einem feuchten Keller und einem Profi-Trockner) leeren muss (ganz grosse Trockner haben eine Pumpe, die das Kondenswasser über einen Schlauch wegschafft).
    - Oder mit einem Luftentfeuchter nach dem Adsorptionsprinzip. Dort wird die Raumluft durch einen porösen mit Silicagel beschichteten Rotor geleitet, dort bleibt die Feuchtigkeit "hängen", die trockene Luft geht zurück in den Raum. Der Rotor im Adsorptionstrockner wird wiederum durch einen kleinen Luftstrom mit beheizter Luft entfeuchtet, diese feucht-warme Luft leitet man über einen Schlauch aus dem Kellerraum ins Freie - hat den Vorteil, dass man keinen Sammelbehälter mit Kondenswasser entleeren muss.


    Von Entfeuchtern mit Peltierelement (wie bei elektrischen Billig-Kühlboxen) würde ich abraten, da stehen Entfeuchtungsleistung und Energieverbrauch in keinem günstigen Verhältnis.


    Grüsse


    Tom

  • So schlimm ist es jetzt zum Glück nicht, dass ich Wasser an den Wänden oder am Boden habe, also scheidet mal Nässe/Regenrohr etc als Ursache der Feuchtigkeit aus. Wir wohnen in dem Haus erst seit ca. 1 Jahr, und im Winter ist mir wie du schon erwähnt hast, keine Feuchtigkeit beim Salz aufgefallen. Erst im Sommer!! Also wird es wahrscheinlich tatsächlich das doofe Fenster sein. Auf jeden Fall werde ich mich noch mit viel Salz und Kalziumchlorid bewaffnen!
    Du gibst die Plastikbeutel in den Backofen? Also das hätte ich mich nicht getraut! 150 Grad und leicht geöffnetes Türchen! Ich werds probieren!! Vielen Dank für die Tips!!!


    LG Memento Mori

  • Zitat von Memento Mori;82447

    Wir wohnen in dem Haus erst seit ca. 1 Jahr,


    Ein Neubau? Es soll eine Weile dauern, bis die Baufeuchte raus ist. Das Problem werden wir demnächst haben, bin gespannt, wie feucht es sein wird (was von vielen Faktoren abhängig ist, Baumaterialien, Bauzeit, etc.).


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Nope, kein Neubau, stammt von 1980 circa! und alles Beton oben unten links rechts! :)

  • Kondenswasser als Ursache ist durchaus nicht auszuschließen. Gerade bei Beton und offenen Fenstern kann es ganz ungünstig sein wenn die Luft an den kalten Wänden kondensiert, wieder verdunstet im Tagesverlauf und dann halt lieber den Weg ins Salz nimmt anstatt wieder zum Fenster raus.
    Also Keller Lüften wenn es draußen kälter als drinnen ist. Dann wird die Luft auch ordentlich gewechselt. Ansonsten Fenster zu.


    Gruß


    Aenghus

  • Ich hoff nur dass ich mit dem kleinen Fenster, das dazu auch noch NICHT direkt ins Freie schaut, sondern wie soll ich das erklaeren... das ist wie ein kleiner Raum 2x1m und 1 m hoch oben offen wo ein Gitterrost drauf liegt! Ich denke mal da der Keller gute 15 m2 gross ist und wahrscheinlich fast 3m, da werd ich net viel lueften koennen! Ich koennte hoechstens da wos das Fenster ist einen Ventilator einbauen und den ab und zu einschalten. Ich werd mal ein Foto machen!


    Memento Mori

  • Zitat von Memento Mori;82468

    Ich hoff nur dass ich mit dem kleinen Fenster, das dazu auch noch NICHT direkt ins Freie schaut, sondern wie soll ich das erklaeren... das ist wie ein kleiner Raum 2x1m und 1 m hoch oben offen wo ein Gitterrost drauf liegt!


    Meinst du einen Lichtschacht? Habe ich auch, weil der Keller unterirdisch ist.


    LG, handyman

  • Danke, tolle Beiträge hier!
    Wir haben auch so ein bisschen ein Kellerproblem, aber das hat eher externe Gründe, feuchte Wand.
    Jedenfalls konnten auch die "Profis" keine klare Lösung finden... :grinning_squinting_face:
    Jetzt wird der Keller erstmal gefliest, aber den Tip mit dem nur im Winter lüften werde ich mal beherzigen!


    LG Jeans

  • Hallo,
    meine Kellerwände sind mit Hohlblocksteinen gemauert und verputzt. Der Fußboden und die Decken sind aus Beton. Die Fußböden sind alle gefliest.
    Der gesunde Menschenverstand sagt einem doch eigentlich, dass warme Luft alles trocknen sollte. Das ist hier aber nicht der Fall. Das Gegenteil trifft zu. Die warme Luft kondensiert an den kalten Wänden. Langsam dringt die Feuchtigkeit in die Wände und der Putz bröckelt ab. Holzmöbel fangen an zu faulen……..die Feuchtigkeit zieht in die Vorräte (Salz, Zucker)
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es am besten ist, sobald es draußen warm ist, die kleinen Kellerfenster geschlossen zu lassen, damit nicht so viel warme Luft eindringen kann.
    Man braucht auch nicht großartig zu lüften. Es reicht aus wenn man von der Wohnung aus in den Keller geht. Durch das Türöffnen und Schließen gibt es genug Luftaustausch.
    Im Herbst bis zu Frühjahr habe ich von fünf Kellerfenstern immer zwei gegenüberliegende Fenster geöffnet und dann gibt es so gut wie keine Feuchtigkeit.
    Trotzdem ist es Ratsam, Salz, Zucker Mehl zu Vakuumieren oder in einem Weithaltsfass zu lagern.
    Viele Grüße
    Kay1006


  • Erst einmal ein klein wenig Klugscheisserei: warme Luft kondensiert nicht, das macht das Wasser darin.


    Wenn dir die Holzmöbel im Keller faulen, dann hast du ein echtes Problem. Hast du die Luftfeuchtigkeit mal gemessen?
    Du wirst wohl die Kellerwände trocken legen müssen. Buddel im Frühjahr ein Loch an der Hauswand und schau nach ob erstens eine vernünftige Drainage vorhanden ist und zweitens die Grundplatte von unten geschützt ist (zB durch eine schön dicke Kiesschicht).
    dann solltest du die Feuchtigkeit im Mauerwerk messen/ messen lassen. So weist du wie hoch die Feuchtigkeit im Mauerwerk ist und du hast einen Vergleichswert für den Herbst.
    Danach fängt die Arbeit an, die gesamte Kellerwand großzügig freilegen und auf einen warmen und vor allem regenarmen Sommer hoffen. Am Besten tiefer als die Grundplatte buddeln. Das sind zwar etliche qm mehr, macht aber die Drainage effizenter. Wenn das Mauerwerk trocken ist muss es gegen Feuchtigkeit geschützt werden. Da gibt es Matten die auf Grund ihrer Konstruktion Restfeuchte aus dem Mauerwerk ziehen sollen (die haben so ein komisches Profil - einfach mal im Baustoffhandel beraten lassen). Die einfache (und preiswerte) Methode ist eine Teerschicht aufzubringen. Abschließend den Aushub am Besten mit Schotter ersetzen (zumindest reichlich über den Drainagerohren, sonst verstopfen die Löcher).
    Sollte noch Restfeuchte in den Wänden vorhanden sein, dann muss sie über Entfeuchter enfernt werden. Das ist auch recht kostenintensiv, da aber von aussen nix mehr kommt zeitlich begrenzt.

  • @Memento Mori


    Das mit dem Ventilator ist meines erachtens eine Gute Idee, so will ich das in meinem Keller auch machen, der leider durch das Neue Haus, keinen ein oder Ausgang mehr hat und auch keine Fenster


    Was als erst maß nahme zum entfeuchten bei mir geholfen hat war das ich nach oben geöffnet habe und dort die FEnster die Ganze zeit auf... Mittlerweile ist der Muffige geruch weg und es ist insgesamt trockener geworden... Aber das wird bei dir wohl nicht gehen..


    Ich will den Keller von oben wieder mit einer Tür verschließen wodurch das Feuchte Problem ja wieder da wäre, entsprechend wäre derVentilator auch meine Wahl... (Obwohl ich mitlerweile am Überlegen bin, eine Anständige Treppe einzubauen und die Öffnung offen zu lassen, damit der Keller einfacher nutzbar ist)

    ich bin ich, was sollte ich auch sonst sein??

  • Ich habs nur in der Kueche gemerkt, da gabs es einen ungenutzten Abzugschacht, mein Vater (ein begnadeter Handwerker der so irgendwie alles reparieren kann) hat dann einen kleinen Ventilator montiert. Der ist wirklich winzig, vielleicht 15-20 cm gross, aber er wirkt wahre Wunder! Frueher beim Spaghettikochen waren alle Kuechenmoebel richtig nass, genauso wie die grossen Fenster. Jetzt merkt man fast gar nix mehr. Der Ventilator ist knapp unter der Decke montiert und die Luft gelangt ueber ein Rohr hinaus bis zum Dach.
    Einziges Manko:
    Wenn wir geruchsintensive Fische wie "Sgombri" grillen (sorry ich weiss nicht wie die auf Deutsch heissen) dann haben wir im Sommer eine Fliegeninvasion durch den Schacht. Wir lassen dann aber einfach bis circa 22 Uhr den Ventilator laufen dann kommen sie nicht rein!


    wegen dem muffigen Geruch hat mir Chani einen guten Tip gegeben! Getrockneten Salbei raeuchern, vielleicht klappts auch mit Weihrauch oder was aehnlichem.


    LG Memento Mori

  • Hallo!


    Sgombro sind Makrelen :) und schmecken sehr lecker.
    Habe auch ein paar Dosen auf Vorrat. Bei uns ist ja mit Frischfisch nicht viel los, muss halt auf Konserven zurückgreifen.
    Ich freue mich immer mal, in bella Italia Urlaub zu machen und die Fischküche durchzuprobieren.


    Zu den Ventilatoren:


    Fällt mir erst jetzt ein, dass ich in meinen 2 Hobbyräumen auch 2 Dinger eingebaut habe und sehr mit der Leistung zufrieden bin.
    Wenn es erwünscht ist, kann ich mal Fotos davon machen und die Größe/Leistung angeben.


    LG, handyman

  • Wär nicht schlecht, denn da hab ich noch nichts geplant, da sind Erfahrungen anderer immer gut..


    Ich hatte mir Überlegt (wegen 12V Stromnetz) evtl Computerventilatoren zu nehmen, brauchen nicht viel Strom und bei guter ausführung sind sie sehr Laufleise...

    ich bin ich, was sollte ich auch sonst sein??

  • ok, werde das morgen angehen und das Zeug ausbauen, Fotos machen und berichten.


    Ich habe auch Computer-lüfter aufbewahrt, denn für einen Solar-Trockner (Dörrgerät) wären die sicher gut zu gebrauchen.
    Möchte das im Winter basteln, denn ich dörre sehr viel und möchte die Sonne dazu nutzen.


    LG, handyman

  • @ Handyman
    Ich hab da im Seitenteil meines PC-Monsters einen 25-30cm Luefter verbaut, der laeuft aber gar nicht mit, da mein System sowieso schon supergekuehlt ist.
    Ich werd mal ein Foto machen, der waer vielleicht was fuer dich!

  • Hallo zusammen!


    @ Memento: Ich denke, das rentiert sich nicht aufgrund hoher Transportkosten.


    Ich habe schon 2 alte Lüfter und man findet sowieso immer irgendwo PC`s zum Ausschlachten, aber Danke für dein Angebot.



    So nun noch etwas über meine Lüftung in den Hobbyräumen.


    Ich habe solche Rohr-Einschublüfter eingebaut und schalte sie gelegentlich ein, wenn ich zusätzliche Frischluft möchte.



    Technische Daten:


    Abmessungen: (Ø x T) 125 mm x 110 mm
    Betriebsspannung: 230 V/50 Hz
    Drehzahl: 2 200 U/min
    Farbe: Weiß Förderleistung: 180 m³/h Geräusch-Entwicklung (max.): 30 dB (A) (bei 3m Abstand)
    Leistungsaufnahme (max.): 23 W Rohr-Durchmesser: 125 mm
    Stromaufnahme: 0,13 A


    Hier gibts die Abbildung dazu, somit kann ich mir das Ausbauen und fotografieren ersparen :


    http://www.mercateo.com/p/102-538801(2d)BP/ROHR_EINSCHUBLUeFTER_125_MM.html



    LG, handyman