Optimales Nutztier / Fleischlieferant

  • Firehorse
    Natürlich, Kaninchen machen insgesamt mehr Masse. Das wollte ich gar nicht bestreiten. Ich wollte sagen, dass ich Meerschweinchen wirtschaftlich trotzdem sehr interessant finde. Weil sie eben auch viel Produzieren können. Ein Schweinchen 20 Kilo. Find ich klasse.


    Aber ihnen reicht die Grasfütterung! Und im Winter Heu. Während ich für Kaninchen noch andere Futtermittel brauche.


    Gras und vor allem Heu hat einen sehr hohen Rohfasergehalt, was die Abnutzung der Zähne gewährleistet.


    Die falsche Zahnabnutzung habe ich bis auf einmal nur bei Kaninchen erlebt. (In meiner Zeit als Tierarzthelferin in Berlin.) Und das auch nur bei falscher Fütterung und/oder überzüchteten oder degenerierten Stadtkaninchen. Mit meinen eigenen Mischmaschlandkaninchen hatte ich nie Probleme. Kann mann aber wunderbar selber mit einer Feile nachhelfen. Auch auf die Backenzähne achten. Allerdings würde ich solch ein Kaninchen eher schlachten als mich damit rumzuschlagen oder gar zu Vermehren.


    LG!
    Torro-Lee

  • Hallo,


    genau, Ziegen leben laenger, brauchen Hofpflege, Wurmkuren und Impfungen und ab und zu den Tierarzt, zB. auch bei schwierigen Geburten. Kenne keinen der fuer sehr kurzlebige Fleischkananinchen oder Meerschweinchen je einen Tierarzt konsultiert hat. Besonders meerschweinchen vermehren sich rasend schnell. bitte nicht nur mit Gras fuettern, sie brauchen auch Wasser und Lecksteine. Getreide tut ihnen auch gut falls erhaeltlich.


    LG, Heidi

  • Dass Ziegen länger leben, empfinde ich als vorteilhaft. Die Klauenpflege ist nicht aufwendig, wenn die Ziegen gesunde Beine haben und vernünftig gehalten werden. Bei Kaninchen muss man ggf. Krallen schneiden, Wurmkuren und Impfungen gibt es für sie ebenfalls. Eine etwas schwierigere Geburt bei einer Ziege habe ich in ca. 16 Jahren Ziegenhaltung genau einmal erlebt, und dafür brauchte ich keinen Tierarzt. Ein bisschen zurückschieben, Beinchen richtig legen und alles gut. Ziegen sind tolle Mütter, die Kleinen sehr intelligent und selbstständig. Ob man im Fall des Falles einen Tierarzt bemüht, hängt wohl von der Bindung an das Tier ab, ein Nutztier wird oft notgeschlachtet, ansonsten sind die TA Praxen voll mit Kaninchen, Meerschweinchen und deren liebenden Besitzern :winking_face:

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • Zitat von heidi;91328

    brauchen auch Wasser und Lecksteine.


    Lecksteine wären ein gutes Tauschmittel gegen etwas Fleisch, weil damit kann der Tierhalter was anfangen.
    Das wäre ev. ein gutes "Geld" das Bauern gerne nehmen.
    Viele haben echt keine Möglichkeit, Tiere zu halten und könnten einen Sack Lecksteine einlagern. Fragt sich, ob dieses Salz auch für menschlichen Verzehr brauchbar ist, Zusatzstoffe? Ansonsten würden Grobsalzbrocken eine Alternative sein.
    Was gibt es sonst noch, das ein Tierhalter vom Städter gern als brauchbare Tauschware annimmt, die für Tierhaltung benötigt wird?

  • @Heidi


    Hallo!
    Natürlich, mit dem Wasser hast du recht! Das ist für mich so selbstverständlich, dass ich es hier nicht erwähnt habe. Danke für den Hinweis!


    Aber das Salz halte ich für unnötig. Natülich nehmen sie es gerne. Wie auch wir gerne Salz essen. Aber sie brauchen es nicht für eine trotzdem gesunde Lebensweise. Und sollte einmal das Wasser knapp werden, rate ich dringend dazu, evt. vorhandene Salzsteine aus dem Stall zu nehmen!


    Luftikus


    Getreide und alles, was Tiere gerne fressen. Medikamente? Z.B. Impfstoff für Kaninchen. Muss aber gekühlt gelagert werden. Mehr Spezielles fällt mir grad nicht ein.


    Einen lieben Gruß an alle!


    Torro-Lee

  • Soweit mir bekannt ist, ist Salz sowohl für Menschen als auch für einige Tiere ( z.B. Pferde, Kühe, Ziegen, Schafe) lebenswichtig.

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  • Firehorse


    Und warum sterben dann die Wildrinder, Wildschafe, Wildziegen, Wildpferde und alle verwilderten Tiere nicht? Oder wie kommen die an ihr Salz? Früher war Salz so kostbar, dass man es sicher nicht seinem Vieh angeboten hat.


    Natürlich haben wir Kriege angezettelt für Salz, aber brauchen... hm!


    Also meine Meerschweinchen haben nie Salz bekommen, die Kaninchen auch nicht. Und einige sind recht alt geworden. (Die mit Namen :face_with_rolling_eyes:)


    Liebe Grüße!
    Torro-Lee

  • Zitat von Firehorse;91447

    Soweit mir bekannt ist, ist Salz sowohl für Menschen als auch für einige Tiere ( z.B. Pferde, Kühe, Ziegen, Schafe) lebenswichtig.


    Stimmt. Lebensnotwendige Mengenelemente für Mensch und Vieh - nicht nur einige, sondern alle Tiere - sind die Kationen Na, K, Ca, Mg. Im Gegensatz zum Vieh muss man uns allerdings keinen Salzleckstein hinstellen, weil wir mehr Natrium mit der Nahrung aufnehmen, insbesondere mit industriell verarbeiteten Fertigprodukten, als uns gut tut.


    Der Mensch braucht pro Tag 1-3 Gramm Natrium, entspricht etwa drei bis acht Gramm Kochsalz. Bei starkem Elektolytverlust durch Schitzen auch mehr. Für eine Kuh würde ich das mal in erster Näherung linear mit dem Körpergewicht hochrechnen.


    Natrium ist für das osmotische Gleichgewicht der Körperzellen bei Tieren lebenswichtig, nur Pflanzenzellen kommen ohne Na aus.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)


  • Es gibt natürliche Salzvorkommen (an die die "Eingesperrten" eben nicht ausreichend gelangen können), und ich nehme an, die Jäger nehmen es mit dem Blut auf.
    Salz war und ist kostbar- und auch die Tiere/ das Vieh waren und sind den Menschen kostbar.

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  • Ich selber halte Hühner, Enten und Gänse. Kaninchen auch, aber mit denen hab ich kein Glück. (Darüber werd ich demnächst mal einen neuen Thread aufmachen.)
    Gänse fressen ebenfalls Gras, man muß aber im Winter zufüttern, und Enten fressen einfach alles! Die kloppen sich mit den Hühnern sogar um die Schlachtabfälle, und ich hab selbst mal dabei zusehen "dürfen", wie sie zu sechst eine Ratte zerrissen und gefressen haben, die im Wasserkübel ersoffen war.


    Wer also nicht so viel Platz hat und die (fast) eierlegende Wollmilchsau sucht: Flugenten! Die fressen alles, einschließlich Schnecken und Insekten, brüten zuverlässig, legen reichlich Eier (meine legen sogar jetzt noch, wo die Hühner längst schon streiken) und sind, sofern man sie nicht zur Zucht behalten will, in 4-6 Monaten schlachtreif. Die Enten werden ausgewachsen gut zwei kg schwer, die Erpel um die fünf.

  • Zitat von Luftikus;86355


    Vielleicht kann mir wer sagen, welche Temperaturen Hasen im Winter aushalten. Könnte mir vorstellen, daß es Kühe oder Ziegen wärmer brauchen, stimmt das?


    Meine Hasen machen kommendes WE den Härtetest durch - mal sehen ob es wirklich so kalt wird wie angekündigt.


    Das Problem bei Kälte ist meist nicht die Temperatur an sich sondern die zu hohe Luftfeuchtigkeit in Ställen oder Boxen; bei ständig hoher Luftfeuchte sind die Tiere (nicht nur Hasen) krankheitsanfälliger. Klar - wenn es minus 10° hat, decke ich den Stall über Nacht zu. Außen herum ist er isoliert, die nach Süden offene Front mit den Gittertüren offen, da hier die Wasserspender hängen.


    Das mit dem Wasser ist noch so einen Sache: es friert bekanntlich wenn`s kalt wird. Das heißt für mich täglich 3mal frisches warmes Wasser raus tragen(warm: damit es länger eisfrei bleibt). Es gäbe auch elektrische Wärmeplatten, ähnlich denen die in Terrarien verwendet werden, doch ist mir der Gedanke unsympatisch meine Hasen vorzeitig gegrillt zu sehen - falls es mal ein elektrischen Defekt gibt.


    Zweimal pro Tag wässern ginge auch, ist aber zu wenig finde ich.
    Noch zwei Tips:
    da es im Winter schnell gefriert verwende ich dann meist Schalen statt Wasserspendern, da bei letzteren die Trinknippel noch vor dem Wasser einfrieren.
    die eckigen Tränken sind besser in der Handhabung wie die runden aus Glas - diese verrutschen leicht, kann man nicht von oben füllen.
    Beispiel: http://www.keller-shop.de/shpSR.php?p1=519&p2=527





    Kühe ertragen auch Offenstallhaltung, es darf bloß nicht ziehen; Ziegen sind eher wärmebedürftig, halten es aber auch in Offenställen aus - aber gerade bei denen ist Zugluft und Feuchtigkeit ein nogo.