Mal wieder ein BOB

  • Hallo zusammen,
    Nach dem ich hier schon ne ganze Weile mitlese und viele gute Anregungen bekommen habe wollte ich euch mal meine Vorbereitungen vorstellen.
    Das meiste wurde schon mehrfach in der Praxis (Alltag und Bergtouren bzw. Trips in den Wald) getestet.
    Aktuell besteht meine Vorbereitung aus drei Stufen:


    1. EDC-Päckchen
    2. Notfallrucksack
    3. 2 Notfallkisten


    Das Päckchen ist gedacht um jeder Zeit in Griffweite zu sein und befindet sich in 90% der Fälle am Mann oder zumindest in der Nähe. Im Ernstfall wird es außen am Notfallrucksack befestigt und ergänzt selbigen. Wichtig war mir bei der Zusammenstellung, möglichst vielseitig vorbereitet zu sein. Es soll sowohl für alltägliche Probleme als auch im Notfall wenn es nicht anders möglich ist, allein zur Flucht ausreichen.
    Es umfasst:


    1. Izula Messer mit (Hab ich meistens in der Hosen- oder Jackentasche, aber gehört eigentlich auch dazu.)
    2. Leathermann Wave
    3. Keramikstäbchen als Schleifstein Ersatz. (Nicht optimal aber für die Größe taugen sie mir und um das Izula auf Gebrauchsschärfe zu bringen reicht es.)
    4. 30m (Ist vielleicht nen bisschen viel aber der Platz war da.)
    5. 1m Panzertape
    6. 3m Draht
    7. 2 BIC-Feuerzeug (Eins davon in der Hosen- oder Jackentasche)
    8. Feuerstahl (Auermetall)
    9. Döschen mit Magnesiumspänen als Zunder
    10. 2 Tampons
    11. 2 Einheiten meines Migräne-Mittels (Bin ich leider mit gestraft...)
    12. 1 Päckchen Aluderm (Verbandsmaterial)
    13. 2 sterile Wundauflagen
    14. 1 Mullbinde
    15. 1 Tramal (starkes Schmerzmittel)
    16. 1 Streifen forte
    17. Rettungsdecke
    18. SAM-Splint (Alu-Schiene)
    19. Desinfektionstuch
    20. USB-Stick mit persönlichen Daten und Bibliothek an PDF-Files (Die Files liegen auch nochmal auf meinem Smartphone aber sicher ist sicher.)
    21. Siganlpfeife
    22. Signalspiegel
    23. Knopfkompass (Der kann zwar nicht viel aber um zu wissen wo Norden ist reicht er.)
    24. Mini-Led Stirnlampe
    25. Tee-Licht
    26. Metall-Schäkel
    27. Wasserdichtersack 1,5L
    28. Nadel und Faden
    29. Schoko- & BP5 Riegel
    30. Zucker, Salz & Pfeffer
    31. 1 Päckchen Taschentücher
    32. Metalltrinkflasche (Zumeist mit Karabiner außen angebracht.)


    Geplant ist das ganze noch um ein kleines Angel-Kit zu erweitern, ist aber aktuell noch nicht vorhanden. Als nächster Schritt ist der Notfall-Rucksack gedacht. Auch bei ihm gilt möglichst vielseitig aufgestellt zu sein. Er soll sowohl die Flucht zu Fuss als auch im Falle einer Evakuierung usw. das Wichtigste abdecken. Er steht zumeist bei mir im Flur oder liegt im Auto.


    Kompass (Recta DP-6)
    1 Rolle Panzertape
    1 EddingErste Hilfe Päckchen (Breitbandantibiotika, Schmerzmittel, Verbandsmaterial, Diarrhö-Medis, Zugänge, usw.)
    Japanische Klappsäge
    Feststehendes Messer (ESEE-3)
    Stirnlampe (Petzl Myo XP)
    Dynamo-Taschenlampe
    Weltempfänger
    Solarladegerät für AA-Akkus
    Notizbuch (kariert)
    2 stabile Müllsäcke
    Schleifstein (jap. Kombi-Wasserstein 120er und & 1000er Körnung)
    Nähset
    Trekkingstöcke (Machen in schwerem Gelände ihr Gewicht mehr als Wett und dienen dem als "Zeltstange".)
    2 Packsäcke á ca. 20L
    1 Packsack ca. 75L
    Zahnbürste
    Zahnpasta
    Rasierer
    Shampoo
    1 Rolle Klopapier
    Schlafsack
    Biwaksack
    Hängematte

    Isomatte
    Wasserfilter (Katadyn Kombi)
    mit Multifuel-Einsatz
    0,5 L reiner Alkohol
    3L Trinksystem
    1L Trinkflasche
    Titanbesteck
    Döschen mit Auswahl an Samen (Ist nen Thema für sich und würde hier wohl den Rahmen sprengen.)


    Regen-Poncho
    Merino-Unterwäsche
    Feste Hose aus G1000
    Bergstiefel (Meindl Perfect)
    Wollpullover
    Regenjacke (Goretex-Paclite)
    2T-Shirts aus Merino Wolle
    Gamaschen
    Baumwoll-Tuch (40cm auf )
    2 Paar SockenMütze


    EH-Buch & Ackerbau & Essbare Pflanzen (Fehlen leider noch)
    Karten (1:50k Karte der näheren Umgebung)
    500g
    Oliven-Öl 0,2 L
    Salz / Zucker je 50g in Plastikbeutel
    4L Wasser


    Das ganze steckt in meinem Trekkingrucksack (Lowe Alpine - Cerro Torre) und wiegt ca. 26kg. Würde gerne noch bissel abspecken aber bin mir noch nicht sicher bei was. Bin zumindest aktuell fit genug um damit 15-40 km am Tag zu schaffen, je nach Gelände. Der Schwarzwald liegt bei mir in unmittelbarer Nähe und ist mein angestrebtes Ziel. Am angestrebten Zielort liegt eine der Notfallkisten vergraben, die andere steht bei mir im Keller.


    Die Kisten sind beide identisch und enthalten Nahrungsmittel für 1-2 Monate für 2 Personen, Werkzeug, Amateur-Funkgeräte, Netbook, usw.Demnächst soll auch noch ein vernünftiges Solarpanel dazu kommen, bin mir aber noch nicht ganz im klaren was für eins.Das ganze ist zusammen mit 2 guten Kumpels von mir entwickelt und z.T. auch getestet worden. Jeder der beiden hat ungefähr die selbe Zusammenstellung wie ich und dient im Zweifel als Anlaufstelle. Bei jedem von uns lagern zusätzlich nochmal Vorräte für 1-2 Monate für 5 Personen (Damit auch unsere Frauen & Freundinnen was zu futtern haben.)Hab bestimmt noch einiges vergessen und optimal gibt es ja bekanntlich nicht. Aber ich freu mich schon darauf Anregungen und Kritik von euch zu bekommen.


    Gruß
    Sidge

    Gruß Sidge

  • Hui!


    Ein paar mehr Freizeichen und Absätze würden die Lesbarkeit enorm erhöhen! :staun:

  • Hmmm, komisch mit Opera nimmts die Formatierung nicht an. Naja habs jetzt mit Firefox formatiert. So sollte es lesbar sein.

    Gruß Sidge

  • Danke. Da macht das Lesen doch gleich mehr Spaß! :lachen:


    Sorry, wollte hier nicht den Möchtegern-Mod raushängen lassen, aber ich bin eben beim Lesen echt nicht durchgekommen und habe abgebrochen...
    Nun ja, jetzt passt es ja. :)

  • Kein Ding, kann ich voll und ganz verstehen. Es war eigentlich auch entsprechend formatiert nur irgendwie scheint der Editor mit Opera nicht kompatibel zu sein. Muss ich mal nach forschen woran das liegen könnte.


    Edit: - Rechtschreibfehler

    Gruß Sidge

  • Zitat von Sidge;89288


    11. 2 Einheiten meines Migräne-Mittels (Bin ich leider mit gestraft...)


    OT: Falls du nicht weißt wo es herkommt, lies dir mal was zum KISS (Kopfgelenk-Induzierte-Symetrie-Störung) an.
    Besuche einen manuellen Mediziner,
    lass dich von dem drücken (an der richtigen Stelle)
    und geniesse das Leben ohne Kopfschmerz!


    Keine Quacksalberei, so hat es bei unserer Tocher (!) und einigen Bekannten funktioniert!
    Das dämliche an der Sache ist, die Schulmedizin leugnet KISS und demnach sind immer noch viele Schmerzpatienten die Gelackmeierten!
    Was der Schulmediziner nicht kennt, behandelt er eben auch nicht! :frowning_face:

  • Leider weiß ich sehr genau wo es herkommt. Hatte mit 7 nen schweren Auto-Unfall und es ist eigentlich auch keine Migräne sondern sogenannte Verspannungs-Kopfschmerzen. Hab es mittlerweile ganz gut im Griff (1-2 Anfälle im Monat) und wenn ich rechtzeitig meine Medis an der Hand hab brauch ich nur 30min Pause und alles ist gut. Wenn nicht falle ich für 1-3 Tage aus. Daher ist das ein der Wichtigsten Dinge in meinem EDC-Päckchen.


    Und naja dann kann ich nur empfehlen den Hausarzt zu wechseln. Es gibt doch einige Ärzte deren Horizont über den der Schulmedizin hinaus geht.


    Edit: Erneut formatiert :verärgert:

    Gruß Sidge

  • Ich fühle mit dir und kann nur sagen, schwere Geburten und Autounfälle können so manches mit der HWS anstellen.
    Verspannungskopfschmerzen kommen mir sehr bekannt vor!


    Ich kann nur jedem mit diesen Symptomen raten einmal beim KISS-Arzt vorzusprechen. Dauert 5 Minuten und tut nicht weh! :)
    Ein guter Bekannter ist nach 38 Jahren übelster Migräne mittlerweile schmerzfrei!!


    Aber however, das soll es von meiner Seite dazu gewesen sein.... :Sagenichtsmehr:

  • Zitat von Sidge;89288


    Das ganze steckt in meinem Trekkingrucksack (Lowe Alpine - Cerro Torre) und wiegt ca. 26kg. [...] Bin zumindest aktuell fit genug um damit 15-40 km am Tag zu schaffen, je nach Gelände.


    Um dann mal endlich (meinerseits) aufs Thema zu kommen, deine Aufstellung gefällt mir insofern, dass sie auf mich individuell durchdacht wirkt.
    Natürlich teile ich nicht jeden Gegenstand, aber das muss ja auch nicht.


    Einzig das Gewicht finde ich zu hoch. Zu hoch für mich.
    Obwohl ich es auch tragen könnte, ....nun ja, mein Problem ist, dass ich im Fluchtfalle vier Personen durchbringen muss (2Erwachsene, 2Kinder).


    DAS ganze Gerappel bekomme ich nicht mehr geschleppt. Daher beschäftige ich mich derzeit mit den Beladungsmöglichkeiten meiner (neuen) Fluchtkarre:
    https://www.previval.org/forum…Angebot?p=88187#post88187


    Wäre ich alleine würde ich mich wahrscheinlich mit einer rudimentären, tragbaren Mindestlösung beschäftigen. Aber ich bin eben nicht (mehr) alleine. :winking_face:


    Mit der Karre sind 50 - 60kg ohne weiteres "bewegbar"...und oben druff noch die Kinder :winking_face:
    Wie gesagt, ich bin grad dabei die verschiedenen Beladungsmöglichkeiten durchzutesten und im Frühjahr soll der empirische Test erfolgen.

  • Jepp, da hast du zweifelsfrei recht. Hab selbst schon gute Erfahrungen mit Feldenkrais undCranio-Sacral-Therapie gemacht. aber hat leider nicht dauerhaft geholfen. Aktuell Akupuktier ich mich recht erfolgreich. Damit hab ichs einigermassen im Griff. Aber bevor das ganze hier zusehr OT wird:


    Ich freu mich über jede Anregung und Kritik die ich zu unseren Überlegungen bekommen kann. Nur wenn amn stetig seine Überlegungen kritisch hinterfragt und weiter denkt, ist man optimal vorbereitet. Und nach dem wir nun schon seid einiger Zeit uns etwas im Kreis drehen bin ich um jede Anregung dankbar.


    @galahat
    Da hast du absolut recht. Auch mich stört das hohe Gewicht enorm. Das ist einer der Gründe wieso ich es hier vorstelle. Vielleicht findet sich ja eine Möglichkeit das Gewicht zu reduzieren. Nur sind die geplanten Wege für Karren nicht geeignet (Sind zumeist Wanderwege oder Single-Trails). Wenn es die Umstände erlauben, würden ich auf mein Mountainbike zurück greifen, aber um möglichst vielseitig zu bleiben haben wir uns für den Rucksack entschieden.

    Gruß Sidge

  • Zum täglichen mitschleppen würde ich das Wave ganz schnell vergessen. Ein engagierten Ordungshüter macht dir ein Einhandmesser draus. Mega böse.

  • Hallo Sidge,
    ich selbst habe noch kein BOB, von daher kann ich wirklich nr mit meiner Meinung als Laie antworten. Mir erscheint es auch durchdacht aber eindeutig zu schwer. Wo ich Möglichkeiten zum reduzieren sehe:
    - Japanische Klappsäge sowie eines deiner Messer. Mal ehrlich, ein vernünftiges Messer genügt.
    - Trekkingstöcke: Die Dinger behindern meines Erachtens mehr als dass sie nützen, wenn es wirklich nicht anderst geht findet sich unterwegs bestimmt ein passender Stock. Du willst in den Schwarzwald... wenn Du dort keine findest dann nirgends.
    - Schmeiss den Rasierer raus. Vielleicht seh ich als Bartträger das zu einseitig aber in ner Extremsituation kümmere ich mich nicht um ne Rasur. Sollte die Situation sich über längere Zeit ziehen müssen klar Alternativen her aber bis dahin...
    - Hängematte würde ich ebenfalls weg lassen. Du hast ne Isomatte, das genügt.
    - Regenponcho oder Regenjacke würd ich ebenfalls raus schmeissen, eines von beiden genügt. Wenn Du beides unbedingt behalten willst würde ich das Tarb entfernen. Für den Zweck tuts der Poncho.
    Das wäre jetzt mal so aus dem Stehgreif was ich definitiv raus schmeissen würde.
    Sind mal, knapp geschätzt, zwei Kilo die Du Dir an Gewicht sparen würdest.
    Wie gesagt, ist ohne wirkliche praktische Notfallerfahrung und mal so aus dem Stehgreif. Ist eben immer abhängig von der Situation und den Bedürfnissen.


    Gruß Thomas

  • Ich finde Deine Zusammenstellung ansich gut jedoch deutlich zu schwer auch wenn du Fit bist. Habe gerade eine 3 Taegige Huettentour hinter mir mit 17 kg Gepaeck und muss sagen das dies grenzwertig wurde als ich am zweiten Tag Probleme mit einem Knie bekommen habe!


    Dinge an denen ich sparen wuerde waeren da der Fluchtrucksack ja nicht fuer den Langzeiteinsatz gedacht ist.


    2 Packsäcke á ca. 20L
    1 Packsack ca. 75L
    --> wozu sind die noetig?


    Rasierer
    --> wenns sein muss


    Shampoo
    --> nehem ein Stuek Seife mit dann schleppst du kein Wasser mit


    Hängematte
    --> Isomatte, Biwacksack und Schlafsack sollten im Fluchtrucksack reichen.


    Rolle Panzertape
    --> Wickel dir doch2-3 meter um die Trickflasche dass solte fuer die meisten Faelle ausreichen


    Jetzt noch eine Frage du nimst den Trangia mit Multifuel-Einsatz mit und 0,5 L reinen Alkohol soll er auch zum desinfizieren und Verzehr dienen oder ist es Spiritus. Wenn du nur den Spiritusbrenner mitnimst sparst du auch nochmal Gewicht bzw. nehme doch Reinbenzien mit damit hast du einen hoeheren Brennwert bei gleichem Gewicht. Die Druckflasche brauchst du ja sowieso da dir sonst der Multifuelbrenner nichts nuetst.


    Was in deiner Aufstellung auch noch fehlt ist Bargeld 100-200 Euro in kleiner Stuekellung wuerde ich in jedem Fall immer im Rucksack haben.


    Ich hoffe ich konnte dir mit der Kritik etwas helfen. Die Zusammenstellung meines Fluchtrucksacks findest du hier mit einer laengeren Diskussion im Anschluss:
    http://www.human-survival-proj…dex.php/topic,3046.0.html


    Gruss KUPFERSALZ

  • Erstmal Danke für die vielen Anregungen.
    Was das zu hohe Gewicht angeht habt ihr sicher recht! Ich hab genügend Touren mit ähnlichem Gewicht hinter mir um zu wissen was ich mir damit zumute. Aber klar jedes Kilo das man einspart erhöht den Aktionsradius und ist damit wünschenswert. Ich geht einfach mal die genannten Gegenstände durch und sag was wir uns dabei gedacht haben:


    Leatherman Wave: Befindet sich in einem Verschlossenen und dank Mini-Vorhängeschloss abgeschlossenen Behältnis und ist daher Gesetzeskonform verwahrt. Wurde mir zumindest von der örtlichen Polizeidienststelle so gesagt.


    Die jap. Klappsäge ersetzt das Beil und dient zum Feuerholz machen usw. aber eigentlich hast du recht. Zur Not geht auch das Messer.


    Auf die Trekkingstöcke will ich auf keinen Fall verzichten, gerade wenn der Rucksack voll ist, erleichtern die einem das gehen auf schwerem Weg ungemein. Da es auf der geplanten Route einiges an Höhenmetern zu bewältigen gilt, denke ich das sie sich mehr als auszahlen werden. Hab es am Anfang auch nicht glauben wollen aber mittlerweile schlepp ich lieber die Stöcke mit und bin sicher auch in schwerem Gelände unterwegs.


    Bei dem Rasierer handelt es sich um einen altes Modell mit Einspann-Klinge, das heißt man hat auch eine Rasierklinge im Zweifelsfall zur Verfügung und das ganze wiegt nicht viel. Aber ja ist sicher einbisschen Luxus, ebenso wie das Shampoo. Der Gedanke dabei war, im Zweifelsfall auch auf eine Evakuierung eingestellt zu sein.


    Die Hängematte wiegt ganze 50g und ist eigentlich mehr ein Netz. Finde sie halt sehr vielseitig einsetzbar. Man kann drin schlafen, Dinge darin transportieren, Fische mit fangen usw.


    Bei Regenjacke, Tarp und Poncho hast du sicher Recht!! Eins ist zuviel.. nur welches? Am ehesten noch das Tarp. Habe allerdings bisher noch keine Erfahrungen damit einen Poncho als Tarp zuverwenden. Aber das kann man ja mal ausprobieren.


    Die Packsäcke sind aus silikonisiertem Nylon und wiegen praktisch nichts, minimal mehr als ein Müllsack und haben den Vorteil 100% wasserdicht zu sein. Haben mir bei etlichen Bergtouren gute Dienste geleistet. Alles im Rucksack wird noch mal in einem Packsack verstaut damit, auch ja alles trocken bleibt und ich mir keine Gedanken machen muss wenn ich durch Schlamm robbe oder durch nen Fluss schwimmen muss.


    Die Rolle Panzertape fliegt raus, der eine Meter im EDC-Päckchen sollte reichen, da hast du sicher recht. Zur Not macht man halt 2m draus.


    Der Alkohol soll sowohl zum Verzehr :grosses Lachen:, zum desinfizieren als auch als Brennstoff dienen und wird im Druckbehälter des Kochers gelagert. Haben uns für Alkohol entschieden wegen seiner Vielseitigkeit und zur Not können wir mit dem Multifuel-Einsatz auch fast jeden anderen Brennstoff verwenden.


    Gruß Sidge


    PS: Hab ich doch glatt das doppelte Messer vergessen. Für mich stellt ein Messer das ultimative Allroundwerkzeug dar, mit entsprechendem wissen reicht es um fast überall Schutz, Nahrung und Feuer zu bekommen. daher nehme ich die 200g für ein zusätzliches Messer gerne in Kauf. Nicht das sich im Ernstfall gerade mein Izula in der falschen Jacke befindet und ich ohne gutes Messer da stehe.

    Gruß Sidge

  • Hallo Sidge.


    Ich bastel gerade selbst noch an meinem BOB und mir kommt das Problem mit dem Gewicht sehr bekannt vor.


    Was mir aufgefallen ist sind die Klamotten, die auf deiner Liste stehen. Sind die nur als Back-Up gedacht oder werden
    die im C-Fall "am Mann" getragen?
    Auch hast du kein seperates Kochgeschirr mit eingeplant wenn ich das richtig sehe? Oder hab ich das übersehen?


    "Fach"-Bücher sind immer eine sinnvolle Investition, aber eher etwas, was ich mit vergraben würde als es mit mir
    herum zu schleppen.
    Gerade Ackerbau ist da ein Tehma, was man eigentlich erst braucht, wenn man in sicherem
    Gebiet ist und Erste-Hilfe-Bücher (hoffe, ich habe das Kürzel richtig interpretiert) sollte man auch eher im Kopf haben
    als das man erst noch was nachschlagen muss, wenn es drauf an kommt.


    Das EDC wäre mir persönlich als solches auch zu umfangreich. Ich würde nur ein Verbandspäckchen (Typ "Israel-Bandage")
    einplanen und auf den Draht und das Angel-Set verzichten, sofern du ein paar Meter strapazierfähiges Garn mehr im Nähset hast .
    Auch das Leatherman ODER das Izula, 1 Feuerzeug, das Tee-Licht und die Metall-Schäckel würde ich streichen.
    Wobei mich bei letzterem interessiert, wofür du die verwendest.
    Aber was EDC's angeht rechne ich mich eh eher zu den Minimalisten.


    Den Poncho als Tarp zu verwenden solltest du unbedingt mal ausprobieren. Ich zumindestens bin der Meinung,
    dass es kein multifunktionelleres Kleidungstück gibt.


    Wichtig ist auf jeden Fall, dass du, wie du es ja schon machst, alle Ausrüstungsgegenstände gut erprobst.


    Schöne Grüße.

  • Hallo Rabe,
    Auch dir erst mal ein Danke für die Anregungen.
    Die Klamotten sind im Rucksack verstaut. Was meinst du mit Kochgeschirr? Beim Trangia sind 2 Töpfe, 1 Pfanne und ne Teekanne dabei. Aktuell hab ich glaub nur einen Topf und den Deckel/die Pfanne drin.
    Was das Buch über Ackerbau angeht, hast du sicher recht. Ist in eine der Kisten sicher besser aufgehoben.
    Was das EH-Buch angeht, da einer von uns Arzt ist und die beiden anderen recht lange im Rettungsdienst gearbeitet haben sind wir da recht gut aufgestellt. Wir dachten eher an ein Nachschlagewerk für Heilpflanzen, Diagnose von Krankheiten und entsprechende Behandlung usw. der Begriff Erste-Hilfe-Buch war etwas unglücklich gewählt.


    Was das EDC-Päckchen angeht, sagen wir einfach mal so: so lang ich den Platz hab, wieso auf was verzichten? Das wiegt alles nicht viel und kann im Zweifelsfall sehr nützlich sein. Da ich eh meistens mit Sporttasche oder Schulmappe unterwegs bin passt das Päckchen wunderbar rein und hat mir schon mehrfach gute Dienste geleistet um die kleinen Probleme des Alltags zu meistern. Draht zB halte ich für sehr nützlich, damit hab ich schon das ein oder andere Schloss auf bekommen.
    Da ich das Leatherman dank unseren tollen Gesetzen nicht am Mann tragen darf liegts halt im verschlossenen EDC-Päckchen und das Izula ist in der Hosentasche. Immer am Mann sind bei mir wie gesagt das Izula, ein BIC-Feuerzeug Geldbeutel und Smartphone. Da bin ich auch eher Minimalist. Dazu kommt aber eben in 90% der Fälle noch das Päckchen in Griffweite.Und mit dem Schäkel bau ich die zB nen Flaschenzug oder nutze ihn als Umlenkrolle. Was den Poncho als Tarp angeht. Ich wollt die Tage eh mal wieder raus. Also gleich mal testen obs mir taugt.


    Grüße
    Sidge

    Gruß Sidge

  • Ah, okay. Wenn das Kochgeschirr beim Trangia mit eingeschlossen ist, will ich nichts gesagt haben.


    Was mich an den Klamotten irritiert ist das Paar Stiefel. Trägst du die als Back Up mit im Rucksack?


    Das mit der notfallmedizinischen Ausbildung ist natürlich ein großer Pluspunkt.
    Aber auch dann würde ich ein solches Nachschlagewerk nicht mit mir herum tragen. Genau wie das Buch über Ackerbau würde ich so
    etwas an einem sicheren Punkt deponieren. Du solltest also eher davon ausgehen, dass ihr erst die Zeit und Möglichkeit habt, so etwas richtig zu
    nutzen, wenn ihr ein halbwegs sicheres Lager gefunden habt.
    Was die Heilkräuter angeht, informier dich mal darüber, ob es Orts ansässige Kräuterkundige gibt, die sich vielleicht zu einem Kurs überreden lassen
    oder so etwas sogar schon anbieten.


    Zum Leatherman: Ja das unsägliche "Messertrageverbot" ist schon ein viel diskutiertes Thema.
    Ich würde mich davon trennen. Die Regelung birgt so viel Konfliktpotential, dass ich nur jedem dazu raten kann, lieber ein uneingeschränkt tragbares Messer
    mit sich zu führen, als das Risiko einzugehen, mit dem Gesetzt in Konflikt zu geraten.
    Eventuell lässt sich da auch eine gute alternative finden.


    Bis dann.

  • Hallo Sidge,


    in Summe eine sehr gute und durchdachte Ausrüstung.


    Meine Gedanken dazu:


    Beim Thema EDC bin ich wesentlich leichter unterwegs:

    z.B.


    keine Lebensmittel, Futter für mehrere Tage liefern mir, obwohl ich Normalgewicht habe, im Notfall problemlos meine Fettzellen


    keine Medikamente, aber das hängt natürlich auch von der persönlichen Situation ab


    leichtes EH-Set, SAM Splint Schienen habe ich zu Hause in der grossen EH-Tasche. Ich habe einmal (als Fussgänger mit Rucksack) bei einem Knochenbruch EH leisten müssen, da beschränkte sich das aber auf nachschauen ob kein offener Bruch, alarmieren, ruhig stellen des Beins und beruhigen des Patienten bis die Sanis kamen. Statt einem Desinfektionstuch (ist bei EDC spätestens nach 6 Monaten trocken) empfehle ich eine kleine Flasche Cutasept oder ähnliches. Man kann aus einem Apothekengebinde auch in ein 10 ml-Glasfläschchen abfüllen.


    keine Feueranzünder und Lichter für das Camp im Wald, stattdessen eine kleine Maglight (2xAA) und ein Gasfeuerzeug


    Messer? Mein roter Lieblingswerkzeugkasten mit dem Schweizerkreuz


    Ich bin allerdings in einem Punkt etwas techniklastiger. In meinem EDC steckt ein Dualbander Amateurfunkgerät mit GPS und ARPS-Fähigkeit
    Zudem einige Kabelbinder unterschiedlicher Grösse, die sich als schnelle Universalbefestiger eignen


    zum Notfalrucksack


    Alkohol als Brennmaterial ist keine wirklich gute Idee, insbesondere, wenn man es auf dem Buckel schleppen muss.
    Benzin, Diesel, Kerosin liegen bei etwa 42-43 Mj/kg Energiegehalt. Ethanol, weil er schon ein "teilweise verbrannter" Kohlenwasserstoff mit 30% Sauerstoffgehalt ist, liefert nur etwa 27 MJ/kg Energie.


    Muss ich am Rande des beliebig wasserreichen Schwarzwalds Wirklich 4l Wasser mit mir herumschleppen. Mit 1,5l komme ich einen Tag über die Runden, bis dahin sollten mir einige Quellen, Bäche, Seen begegnet sein.


    Ein kleines Angelset gehört zu meinem Notfallrucksack, dafür aber nichts zum Messer- und Angelhakenschleifen. Schleifsteine finden sich in der Natur reichlich, die muss ich nicht schleppen, dafür aber einiges mehr zum Thema Positionsbestimmung und Orientierung.


    Viele Grüsse


    Matthias



    P.S. Nicht als Kritik an Deiner durchdachten Ausrüstung gemeint, sondern nur als Darstellung meiner in einigen Punkten abweichenden Überlegungen

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von hamster;89320

    Zum täglichen mitschleppen würde ich das Wave ganz schnell vergessen. Ein engagierten Ordungshüter macht dir ein Einhandmesser draus. Mega böse.


    Oha!
    Gibts da neue Infos vom BKA? Mein letzter Stand, war, dass sie es als Werkzeug einstufen. Gib doch mal bitte preis, woher Du diese Information hast.


    grüße,


    Frank - dessen EDC vor allem auf seinem Leatherman Surge basiert.

  • Was das Thema Gewicht angeht orientiere ich mich mittlerweile in der Trekking-Light-Szene.
    Für mich muss es nicht "ultra leicht" sein, aber "leicht" ist schon klasse!


    Wenn ich überlege, dass ich zum Trekking noch vor einigen Jahren mit 20kg - 25kg und im Winter 30kg -35kg schweren Rücksäcken losgezogen bin,
    kann ich heute nur noch den Kopf schütteln. :Schlecht:


    Stichwort Kochgeschirr / Töpfe: Noch NIE, auch nicht mit Familie, habe ich mehr als 1 bis max 2 kleine Töpfe gebraucht. Tatsächlich bin ich früher als Solo-Trekker mit Topfset und kompletten Essbesteck losgezogen, dazu Fernglas, usw....echt bescheuert! (von mir, meine ich!)


    Die Trekking-Light-Szene ist insgesamt schwer am Bloggen und es gibt neben einem Forum (poste ich jetzt hier nicht, will ja nicht, dass jemand abwandert :grosses Lachen:) viele schöne und vor allem informative Blogs.
    Einer der es ganz gut auf den Punkt bringt ist "Q". Hier meine Leseempfehlung für Einsteiger:
    http://qbloggt.blogspot.com/p/…trekking-ultraleicht.html


    Bevor nun aber jemand schreit, "leicht hat keine Qualität", erstens stimmt das nicht und zweitens teile ich auch nicht ALLES was die TUL-Szene hervorbringt.
    Es gibt aber, finde ich, einige gute Ansätze die helfen das eigene Gepäck-Gewicht zu überdenken und zu reduzieren.
    Ein UL-Messer z.B. nehme ich auch nicht mit, da habe ich lieber mein schweres ZT 0300 dabei, darauf ist verlass.
    Aber schwere Stiefel und Rücksäcke mit Gestänge z.B. sind Punkte an denen man ansetzen kann......


    Töpfsets, Fernglas, Edelstahlbesteck, usw. sind bei mir rausgeflogen.
    Bei Brennstoffen z.B. würde ich mir bzw. bin grade umgestiegen, keinen Gas oder Benzinvorrat mehr nutzen wollen. Ich stelle grade auf Hobo-Kocher mit einem Topf um. Als Kocher z.B. den Vargo Hexagon, gibt es in Titan und/oder Edelstahl (z.B. in der Bucht: Vargo Hexagon) Der Hexagon wird mit Holz oder anderem Brennbaren Material befeuert, Trockenbrennstoffe gehen natürlich auch und auch ein kleiner Spirituskocher passt rein.
    Ich lebe in Nordeutschland, selbst hier gibt es noch Wälder und dementsprechend Brennholz. (BTW, daheim habe ich aber schon noch Reserven an Gas und Benzin, daneben auch noch Feuerholz und Briketts, aber es geht ja grade um das Gewicht auf dem Rücken.


    Das nur mal so in Kürze...
    Viele Grüße